Alleiniges Sorgerecht - Darf ich mitbestimmen, welche Personen beim Umgang mit dem Vater dabei sind?

Kurz zum Hintergrund: Vater lebt (auch weiterhin) im Ausland, hat Kind zuletzt vor 2 Jahren (Kind 10 Monate alt) gesehen. Seitdem (teilweise regelmäßiger) Kontakt per Videochat. Vater möchte, dass seine Frau in der Woche, in der er das Kind besuchen kommt, dauerhaft mit bei der gemeinsamen Zeit mit seinem Kind dabei ist.

Darf ich bei alleinigem Sorgerecht mitbestimmen, ob noch andere Personen (also die Frau) dabei sind, wenn der Vater sein Umgangsrecht ausübt? Könnte der Vater deshalb das Sorgerecht einklagen auf geteiltes Sorgerecht und hätte damit Erfolg?

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Du hast kein Mitbestimmungsrecht und kannst dem Vater nicht vorschreiben, was er während seinem Umgang macht oder mit wem er sich noch trifft. Außer es würde eine Kindeswohlgefährdung vorliegen.

Weshalb möchtest du denn den Umgang mit seiner Partnerin „verbieten“?

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Das Kind hat momentan ja noch überhaupt keinen wirklichen Bezug zum Vater und es wäre jetzt die Chance, an diesem und der gemeinsamen Beziehung zu arbeiten. Da finde ich, er sollte diese Zeit exklusiv nutzen, um sich besser kennenzulernen. Zudem muss sich das Kind auch erstmal an ihn gewöhnen, er tut sich eh nicht leicht mit neuen Personen. Das wäre überfordernd für ihn und das Kindeswohl sollte doch im Vordergrund stehen bei der ganzen Sache?! 🤔

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Wenn sie per Videochat Kontakt haben, ist der Vater bestimmt kein Fremder... Warum möchtest du nicht, dass seine Frau beim Umgang dabei ist? Wovor hast du Angst?

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Du kannst da nicht mitreden. Im Umgang darf er theoretisch treffen wen er möchte.

„Heutzutage“ muss das Sorgerecht auch nicht mehr eingeklagt werden und er benötigt dafür auch keinen Grund. Er muss es einfach nur beantragen und bekommt es.

Die Partnerin des Vaters ist auch ganz sicher keine Kindeswohlgefährdung.

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bekommt das Sorgerecht - wenn er es nicht automatisch hat - nicht ohne Verhandlung, wenn die Mutter nicht einverstanden ist.

Es ist also nicht so einfach wie Du glaubst. Und deshalb besser erst erkundigen bevor man etwas rät obwohl man es nur glaubt.

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https://www.vaeter-zeit.de/vaeter-sorgerecht/elterliche-sorge-fuer-ledige-vaeter-ohne-zustimmung-der-mutter.php

Das hat sich doch vor Jahren schon geändert…

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Umgang und Sorgerecht sind unabhängige Baustellen. Der Vater kann in seiner Zeit "bestimmen" wo er mit dem Kind seine Zeit verbringt und mit welchen Personen.

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Nein, darfst du zum Glück nicht. Das wäre ja noch schöner.

Wie fändest du es denn, wenn der Kindsvater bestimmen dürfte wer dich in Gegenwart eures Kindes sieht? Vor allem, wenn es dabei noch um deinen Mann ginge?

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Noch schöner? Noch schöner finde ich, dass es egal ist, ob ich mich 24/7 um das Kind kümmere, alles erledige und an der Backe habe (und das meine ich nicht im schlimmen Sinn, ist aber einfach so), das Kind bei mir immer an 1. Stelle steht, was bei ihm absolut das Gegenteil ist, selbst bei diesem einen Besuch in Jahren, er sehr schwankend in seinem Verhalten dem Kind gegenüber ist, er wirklich null Plan hat, was es heißt Vater zu sein und dann ankommt und Forderungen stellen darf. Wäre es ein regelmäßiger persönlicher Kontakt zwischen Vater und Kind, fände ich es auch absolut in Ordnung, dass die Partnerin dann irgendwann dabei ist. Aber wenn man sein Kind nach so langer Zeit und wer weiß für wie lange das letzte Mal wieder sieht, sollte das Kind an oberster Stelle stehen.

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Hallo...

Wenn du magst, schick mir mal eine (private) Nachricht :)
Liebe Grüße

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Du darfst es nicht entscheiden, solange keine kindeswohlgefährdung vorliegt. Ist eben so.

Die Mutter der Kinder meines Mannes verlangte, dass ich mit meinen Kindern die Wohnung verlasse während der Umgangswochenenden 😂 was meinst du, was der Richter ihr verklickert hat?

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Ich sehe hier auch eine ganz klare Trennung zwischen der Vater ist vor Ort/im Land und kann das Kind regelmäßig sehen und dadurch auch eine Beziehung zu ihm aufbauen (kümmert sich noch dazu hoffentlich auch mehr und ist nicht nur auf dem Papier Vater) und der Vater lebt weit weg im Ausland und verbringt nur alle paar Jahre mal ein bisschen Zeit mit seinem Kind (kümmert und interessiert sich noch dazu sonst so gut wie null). Dass die neue Frau oder andere Leute/Freunde bei regelmäßigem Umgang unumgänglich irgendwo dabei sind, ist klar und auch vollkommen verständlich. Auch wird dein Mann aber sicher genug Zeit mal allein mit seinem Kind verbringen. Das ist doch einfach eine komplett andere Situation und kann man m.M. überhaupt nicht miteinander vergleichen.

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Jein.
Du kannst das nicht bestimmen, ein Gericht aber sehr wohl. Wenn du das also möchtest, dann geht es nur über das Gericht.

Ein Verwandter von mir hat Umgang mit seiner Tochter eingeklagt nachdem die Mutter die Tochter mittlerweile viele Jahre entfremdet und jeglichen Kontakt unterbunden hat. Das Urteil lautete: Jedes 2. Wochenende am Samstagnachmittag für 4 Stunden (selbst da ist die Zeit festgeschrieben) hat der Vater Umgang....aber AUSSCHLIESSLICH der Vater. Es dürfen keine sonstigen Familienmitglieder dabei sein, oder „zufällig“ getroffen werden. Diese Zeit dient der Anbahnung eines normalen Vater-Tochter-Verhältnisses. Sowohl Vater, als auch Mutter müssen Strafe zahlen, falls sie sich an diesen Umgang und die damit verbundenen Auflagen nicht halten.

Wenn du also den Umgang VORERST einschränken willst mit Hinblick auf eine Anbahnung, dann könnte es klappen. Nur muß Dir klar sein, dass das nicht ewig klappen wird.

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Danke für die Infos. Das ist gut zu wissen.

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Hallo,
ich lese aus deinen Antworten ganz viel Wut auf den Vater raus.
Du solltest langsam lernen, Paarebene und Elternebene zu trennen.
Er hat ein Recht sein Kind zu sehen und du die Pflicht das zu unterstützen. Schon rein moralisch. Dein Kind ist nicht dein Besitz. Akzeptiere, dass dein Ex eine neue Frau hat. Du musst nicht ihre Freundin werden, aber du kannst aufhören dich über ihre Existenz zu ärgern.

Diese Querschießerei trägst du auf dem Rücken deines Kindes aus, es ist der/die einzige die als Verlierer aus deinen Machtspielchen rausgeht.

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Wut durchaus, aber deswegen, weil er ein absoluter Egoist ist, der nur das macht, worauf und wenn er Lust hat. Sorry, aber wie er sich verhält ist für mich nicht viel mehr als ein Vater auf dem Papier. Und ja, ich unterstütze die Beziehung zwischen Vater und Sohn und habe das von Anfang an, aber ich kann auch nur so viel tun, wenn der Vater nicht will, irgendwann hab ich einfach auch keine Lust und Kraft mehr. Es kann nur gegenseitig funktionieren...Wenn ihm dann mal wieder einfällt, dass er einen Sohn hat, soll aber alles nur nach seiner Nase laufen. Tut es das nicht, ist er gleich beleidigt und trägt das auf dem Rücken des Kindes aus, indem er ihn ignoriert wochenlang. Darf ich da dann nicht irgendwann Wut haben bei so einem Verhalten, dass er fast dauernd an den Tag legt?! Das hat absolut nichts damit zu tun, dass ich Paar- und Elternebene nicht trennen kann. Ich möchte mal die Mutter sehen, die da nicht wütend wird und sich alles gefallen lässt, wenn sich ein Vater die ganze Zeit nicht kümmert und dann plötzlich aber alles nach seiner Pfeife tanzen soll, wenn er sehr temporäre Vatergefühle bekommt. Selbst der Besuch jetzt hat andere Beweggründe, wie sich inzwischen herausstellte, wohlgemerkt nur wieder zu seinen Gunsten.

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„ Er hat ein Recht sein Kind zu sehen und du die Pflicht das zu unterstützen.“

Ich finde solche Aussagen immer witzig, denn wenn man die Antworten der TE liest, dann liest man heraus, dass der „Vater“ sich null um das Kind kümmert, generell kaum Interesse zu haben scheint, sein Kind einmal (!) im Jahr sieht und sich selbst dann nicht wirklich kümmert oder Gedanken macht.

Die Mutter die das Kind 24/7 betreut, sich um alles kümmert und alles macht, die soll auch noch die Pflicht haben den Vater zu unterstützen, wenn er sein Kind denn mal nimmt.

Weißt du ich kann echt verstehen, wenn die Väter sich wirklich kümmern und das Kind regelmäßig nehmen/sehen und auch sonst Interesse zeigen, dass dann die Mutter sich auch kümmern sollte, dass der Umgang vernünftig läuft und man sich als Eltern gut versteht.
Aber bei so einem Vater, wie die TE in beschreibt kann ich es nicht nachvollziehen, dass die Frau alles möglich machen soll.

Auch eben der Umgang geregelt ist und der Mann dann einfach absagt oder nicht kommt, alles egal, dann muss die Mutter sich eben kümmern.
Es gibt nicht nur ein Elternteil sondern zwei die sich nach einer Trennung im besten Fall gleichmäßig kümmern sollten. Aber das immer die Mutter in der Pflicht ist kann ich nicht verstehen.
(Natürlich gibt es das ganze auch umgekehrt, dass die Kinder beim Vater leben und die Mutter kein Interesse zeigt, sich hier sehe ich es dann so, dass nicht nur der eine in der Pflicht ist)