KV hat kein richtiges Interesse an seiner Tochter

Hey ihr lieben
Ich und mein Ex haben eine 4 Jahre alte Tochter und sind seit Mai getrennt. Anfangs klappte der 14 Tage Rhythmus relativ gut. Dann beschwerte er sich plötzlich das er immer soviel fahren muss.( da er wieder zu seiner Mutter gezogen ist wohnen wir über 1 Stunde entfernt). Daraufhin habe ich ihm angeboten das wir uns auf halber Strecke treffen oder ich sie zu ihm bringen und er wieder zurück und umgekehrt. Damit war er erst einverstanden. Da aber ging es wieder los mit das er immer kurz vorher absagt und garnicht kommt und seit Anfang Dezember hat die kleine wenn es hochkommt ihren Vater nur 3- 4 mal gesehen aber nur weil ich ihn überredet habe. Er sagte mir er wüsste nicht was er mit ihr machen soll und wäre überfordert. Ich habe ihm Angebot die kleine dann regelmäßig vielleicht nur stundenweise zunehmen sodass sie ihre Bindung stärken können. Das lehnte er ab und meinte das es sich nicht lohnen würde. Ich habe aber langsam das Gefühl das die kleine doch mehr drunter leidet als ich gedacht habe. Sie spielt mit ihren Puppen immer das der Papa abhaut oder sie tut so als würde sie mit ihrem Papa telefonieren und dabei meckert sie ihn immer an wann er sie mal wieder besucht. Die kleine hat auch angefangen ihm gegenüber zu fremdeln. Desweitern zahlt er seit 2 Monaten zu wenig Unterhalt.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen und habt ihr ein Rat oder Tipps für mich?

Lg

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Umgang: beim Jugendamt um Tipps fragen.
Alles dokumentieren.

Selbst wenn du ihm jetzt hintherrennst, kann es passieren, dass er irgendwann zum Jugendamt geht und behauptet: DU hättest ihm den Umgang verweigert.

Warst du vorher beim Jugendamt, kannst du nachweisen, dass du dich hast beraten lassen. Dass du alles mögliche versucht hast. Dokumentiere, wann Umgang abgesprochen war - und wann er nicht kam.

Eurer Tochter gegenüber würde ich ggf. nur noch Umgang ankündigen, wenn er wirklich schon da ist. Dann ist es eine positive Überraschung.
Vorher sagen, dass er kommt und er kommt dann nicht, setzt zu. Wenn sie es nicht weiß, fällt es weniger auf.

Allerdings: nur als Übergangslösung! Bis du mit dem Jugendamt gesprochen hast.
Du möchtest Tipps, wie du im Sinne des Kindes damit umgehen kannst.

Parallel dazu wäre Anwalt ganz gut.
Dieser muss ja noch nichts machen. Falls der Kindsvater dann doch mal auf die Idee kommt, du hättest ihm alles verweigert, wo er doch sein Kind sooooo sehr vermisst hatte, dann ist dein Anwalt schon im Boot.
Dieser kennt euch dann schon. Dieser kann dir Tipps zur richtigen Dokumentation geben usw.


Unterhalt: Beistandschaft über das Jugendamt.
Sollte das nicht möglich sein, dann auch den Anwalt fragen.
Den Antrag zur Beistandschaft so früh wie möglich stellen. Rückforderungen sind glaube ich nur bis Antrag möglich.

Sollten ihm die Beträge nicht passen, dann kann er sich mit denen vom Amt streiten.

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Dem ist nichts hinzuzufügen.

Dokumentieren und dich beraten lassen, was du im Hinblick auf das Kindeswohl machen kannst.

Zudem sehe ich es auch so: 6 Monate sind 10% im Leben eines 5-jährigen Kindes. Umso bedeutender werden sie, wenn sich ein Kind an die erste Hälfte seines Lebens eh nicht erinnern kann. Von daher fehlt da viele gemeinsame Zeit, um Vertrauen und eine Bindung aufzubauen- erst recht, wenn der Vater patzig gegenüber dem Kind reagiert.

Vielleicht könnt ihr auch ein gemeinsames Gespräch im Jugendamt führen. Vielleicht ist der Vater so besser zu händeln.

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Du kannst versuchen, gemeinsame Beratungsgespräche im Jugendamt zu vereinbaren. Vielleicht bringt es etwas, der Vater nimmt diese Hilfe an und die Umgänge danach regelmäßiger wahr.
Am Ende des Tages gilt aber: Man kann nur den beraten, der auch beraten werden möchte. Zum Umgang zwingen kann ihn auch keiner.

Ich finde es auch total bitter, aber es sieht nicht so aus, als hätte der Vater ein wirkliches Interesse daran, den Kontakt und die Beziehung zum Kind wirklich aufrecht zu erhalten. Echtes Interesse sieht anders aus.

Du solltest dich innerlich darauf einstellen, dass der Vater als Bezugsperson eventuell völlig wegfallen wird. Falls deine Tochter danach fragt, würde ich ihr kindgerecht die Wahrheit sagen:
Dass du es auch schade findest, dass er nicht häufiger vorbei kommt. Dass das vermutlich daran liegt, dass er denkt, dass es reicht, wenn die Mama sich (überwiegend oder vollständig) alleine kümmert.

Sieh es so: Du hast dein Leben und deine Beziehung zum Kind. Er hat sein Leben und seine Beziehung zum Kind. Und wie er die gestaltet, ist ganz allein seine Entscheidung. Was du tun kannst, ist deine Beziehung zum Kind verantwortungsvoll zu gestalten.

Zum Unterhalt: Richte eine Beistandschaft beim Jugendamt ein. Die ist kostenfrei und du musst dich mit dem Vater diesbezüglich nicht mehr selbst auseinandersetzen.

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Hallo.
Also du hast eigentlich alles getan was in deiner Macht steht damit die 2 Umgang haben. Wenn er nicht möchte, kannst du ihn nicht dazu zwingen.
Das war bei uns auch so gewesen. Wir haben uns getrennt da war unsere 2 1/2. Anfangs klappte es, dann absolut nicht. Sie hat im Umgang immer sehr gelitten. Wir haben das Jugendamt eingeschaltet und waren sogar vor Gericht. Die hat es alle nicht interessiert wie sehr sie dort leidet. Hauptsache war dass der Umgang regelmäßig stattfindet.

Zwecks Unterhalt würde ich dir eine Beistandschaft beim Jugendamt empfehlen. Die kümmern sich dort um alles.