Kind ungeplant - Asozial?

Ich bin ungeplant schwanger von einem Mann geworden mit dem ich nur ein paar mal Sex hatte und habe mich für mein Kind entschieden. Der Kindsvater hat mich nie dazu gedrängt abzutreiben und interessiert sich für seine Tochter. Ich bin sehr froh darüber, dass ich sie habe und finde sie unfassbar süß. Allerdings werden wir die reine Elternebene wohl nie verlassen, sind also keine klassische „Bilderbuchfamilie“. Ich bekomme Eltern-und Kindergeld sowie 800€ Unterhalt pro Monat. Der KV zahlt freiwillig mehr und vor allem zuverlässig. Zudem kauft er seiner Tochter auch noch zusätzlich Sachen und unterstützt uns in organisatorischen Dingen (hat mir eine Wohnung besorgt) Ich habe aufgrund der Schwangerschaft mein Studium abgebrochen (Wirtschaftsinformatik) werde mein Studium aber beenden sobald meine Tochter alt genug ist um in eine Kita zu gehen. Der KV ist „etwas“ älter als ich (ich bin 20 und er ist 40), selbständig mit mehreren erfolgreichen Firmen (IT Branche) und vermögend. Wir rauchen nicht, trinken nicht und sind beide recht intelligent.
Findet ihr, dass ich eine asoziale Mutter bin, weil ich
mich mit 20 für meine Tochter entschieden habe? Ich bin kinderlieb und hatte sowieso nur Kontakt mit Menschen Ü30, war nie feiern etc. Da sich der KV auch nie quer gestellt hat, habe ich mir gedacht dass es keinen triftigen Grund dafür gibt abzutreiben. Er hat mich auch nie dafür beschuldigt Geld von ihm zu schnorren, sondern mich gerne unterstützt. Ich hätte nach Beendigung meines Studiums gut verdient und bin schon sehr karriereorientiert gewesen.

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Ist die Frage ernst gemeint?
Interessiert es dich wirklich, ob jemand denkt, dass du asozial bist, weil du dich mit 20 für dein Kind entschieden hast? Oder ist es nicht vielleicht so, dass du auf nette Kommentare hoffst, wie super du bist und dass das ganz toll ist, dass du das Kind bekommst...? Kommt mir ein bisschen so vor.

"...war nie feiern" Das macht dich dann zu was genau? Nicht asozial?
Verstehe ich irgendwie nicht, sorry!

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Hört sich doch alles top an! Wenn ihr noch auf einer Welle bezüglich der Erziehung (bzw. Beziehung zu) eurer Tochter seid, dann kann euer Kind doch nur gewinnen.

Meine Frage ist, wie kommst du darauf? Ich frage mich deshalb, weil du dich ja auch sonst vernünftig anhörst.

Viele Grüße
T.

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Hi,
Also ich finde, dass man asozial grundsätzlich nicht daran definieren kann, wann und unter welchen Umständen du schwanger geworden bist, sondern wie du lebst, was du für einen Hintergrund hast, und vor allem wie du mit deinem Kind umgehst.
Und bei euch klingt - trotz deines jungen Alters - doch alles geregelt, organisiert und abgesprochen. Schade, dass es mit dem Kv nichts mehr Word. Ich war in einer ähnlichen Situation, allerdings schon Mitte / Ende 20, alleine mit Kind und habe mein Studium angefangen, als die kleine ein Jahr war und gerade in die Kita kam. Und ich kann dir echt empfehlen, dein Kind mit gut einem Jahr in die Kita zu geben und dein Studium weiterzumachen. Es ist das beste was man mit einem so kleinen Kind machen kann, das ständig krank ist und alle Viren und Bakterien mit nach Hause bringt (ist wegen Corona im Moment ja auch nochmal alles ganz anders...).
Sei froh, dass der Kv so kooperativ ist und dir genug Aufstockung zahlt (so war es bei mir damals auch).

Alles gute 🍀

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Nein. Asozial ist etwas anderes. Naiv und den Hormonen erlegen eher. Tut mir leid für die Beschreibung. Warum naiv? Weil er mehr zahlt ? Woher weisst du das ? Die Düsseldorfer Tabelle ist ein Richtwert. Vermögende und Besserverdiener müssen auch mehr zahlen wenn das Gericht ein Urteil beschließt. Also warum denkst du , dass er dir etwas schenkt? Sehe ich anders. Als Grundlage dienen seine 3 letzten Steuerbescheid. Daran wird es u.a. bemessen. Und dann deine Unterhaltsanspruch. Was zahlt er dir ? Was hast du vorher verdient? Er ist auch dir gegenüber zu Unterhalt verpflichtet. Zahlt er das auch freiwillig ?
Also es tut mir leid , dass deine Träume sich nicht erfüllt haben von einer Familie. Das ist immer traurig. Aber auch wenn du fertig studiert hast, der Spagat als Akademiker und alleinerziehend ist kein Spaziergang. Gerade weil du auch noch einen Job hast, wo du sehr gefordert sein wirst. Ein Kind läuft nicht nebenher. Insofern tust du mir leid, da deine Rahmenbedingungen nicht einfach sein werden. Da hilft auch das Taschengeld des Vaters nicht. Ein Babysitter kostet Geld. Und immer der Spagat. Kind oder Karriere.. also ich wünsche dir viel Kraft und Ausdauer!VG

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Hey!

Nein, das ist nicht sozial. Klingt, wie zwei Menschen, die ein kind gezeugt haben und nun die Verantwortung dafür tragen.
Asozial wäre, die Verantwortung nicht tragen zu wollen bzw ihr nicht gerecht zu werden.

Ich gebe dir nur den Tipp, mit deinem Studium am Ball zu bleiben. Beantrage Urlaubssemester und zieh es danach durch.

Dazu solltest du prüfen lassen, ob er dir wirklich das zahlt, zu dem er verpflichtet ist. Hast du das prüfen lassen?

Liebe Grüße
Schoko

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Ist halt, ob du auch von einem 20 Jährigen in Ausbildung "ungeplant" schwanger geworden wärst wie jetzt von einem 20 Jahre älteren Unternehmer.

Falls nicht, weil du da mehr Wert auf Verhütung gelegt hättest, dann ist aber eher eine Frage der Moral und nicht der Asozialität.

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Findet ihr, dass ich eine asoziale Mutter bin, weil ich mich mit 20 für meine Tochter entschieden habe?

Warum ist es dir wichtig ist was irgendwelche Leute darüber denken? Selbst wenn es so wäre, wissen die doch gar nix über dich. Ob ein Mensch raucht, trinkt, feiert oder Kinder hat, ist nicht der Grund, warum ich jemanden grundlegend für asozial halte, sondern das ist eher der Fall, wenn sich die Leute aufgeben, keine Hilfe zu lassen und immer in anderen den Schuldigen für ihre Probleme suchen. Und wenn sie dann noch Kinder bekommen für die die sich zu keiner Zeit voll entschieden haben, die dann nur so mitlaufen und wo sich keiner wirklich fragt, wie man die unterstützt, die - im Gegenteil - selbst wenn sie super begabt sind, kleingeredet werden, weil sie den Horizont der Eltern nicht überschreiten dürfen, ja das finde ich asozial.

Mich wundert warum du so über dich denkst. Du liebst doch dein Kind und hast dich bewusst entschieden alles dafür zu tun als Du es wusstest. Ihr habt eine gute Regelung gefunden, das Kind ist versorgt, hat guten Kontakt zu beiden Elternteilen, viele Bilderbuchehen bekommen das nicht hinter der Fassade zusammen.

Als ich erzählt habe, dass mein erstes Kind eigentlich etwas früher als angedacht kam, hat mir gefühlt die halbe Verwandtschaft auf die Nase gebunden, welche Kinder ungeplant waren. Es gibt so viele davon.....
Wenn dass das Kriterium für asozial wäre, wären ganze Generationen durch die Bank weg asozial gewesen. So lange gibt es sichere Verhütung für die Masse nun auch noch nicht.

Wirklich ....du hast dringende Aufgaben. Es darf auch junge Mütter ohne Trauschein geben. Bei euch klingt es eigentlich so unaufgeregt ohne Liedesideale, so wie Co Parenting. Das ist eine gute Basis sich nicht in Schlammschlachten und Rosenkriege zu verzetteln und tatsächlich das gemeinsame Kind im Fokus zu haben.