Thema Kindesvater, Vorsicht lang!

Hallo, ich weiß gar nicht wie ich das Thema anfangen kann/soll, ich möchte jetzt keine Diskussion entflammen sondern einfach nur eine neutrale Meinung, wie man mit der Situation umgehen kann oder soll.

Eine kurze Vorgeschichte zum KV, ich war damals erst 18 Jahre jung als mein Sohn geboren ist, ungeplant aber die beste Entscheidung in meinem Leben. Der KV war damals 22. Es gab aber von Anfang an Streit, Stress und andauernd Diskussionen. Seine Mutter wollte keinen unehelichen Enkel, sie wollte eine Abtreibung oder eine Hochzeit, also mischte sie sich andauernd in allem ein, er lies sich lange beeinflussen von seiner Mama, für mich war es einfach Zuviel.Es gab eigentlich ab der Schwangerschaft keine richtige Beziehung mehr, er wollte sein Kind nicht haben und das ließ er einen spüren. Bei den Frauenarzt Terminen war er nicht dabei, bei der Geburt nicht, er wollte sich auch nicht mit einbringen. 3 Monate nach der Geburt trennte ich mich. Ab da ließ er sich auch nicht mehr blicken. Er zog 700 km weit weg in die Schweiz, berufsbedingt. Das erfuhr ich so nebenbei von Bekannten. Ich informierte ihn trotzdem immer wenn es was neues gab, aber von ihm kam gar nichts, kein Anruf, keine Nachricht, kein Feedback einfach nichts. Die ersten 4 Jahren kam er im Jahr knapp 2 bis 3 mal seinen Sohn besuchen, meistens lief es so ab das er sich kurzfristig gemeldet hat, dann kam er ne gute Stunde vorbei, knipste ein paar Bilder und das war’s. Spielen konnte oder wollte er mit seinem Sohn nicht, spazieren gehen war langweilig. Hab mich damals ans Jugendamt gewendet und wollte eine stabile Einigkeit, mein Sohn war fast 4 und die Besuche von seinem Papa fand er gar nicht toll, er sah ihn eher als einen Bekannten an, nicht als sein Papa. Dann aber haute der KV Sachen raus, beim Jugendamt, die mich mehr als schockierten, Dinge wie ”ich hätte ihm den Kontakt verwehrt, das ich schuld wäre an der Situation“ aber er war an gar nichts schuld. Ich weiß gar nicht wie oft ich ihm damals hinter her gelaufen bin, ich hab ihm ständig geschrieben, informiert, einfach alles was mit seinem Sohn zutun hatte. Aber das Jugendamt sah das natürlich nicht, ich war die böse, er der Liebe. Damals gab es eine Einigung das besagte er kann ihn alle 3 bis 4 Wochen holen, das komplette Wochenende, anfangs in Begleitung und sobald die Eingewöhnung vorbei ist, kann er ihn allein haben. Und das ER sich mindestens einmal die Woche melden soll um ihn anzurufen. Die Einigung hielt er natürlich nicht ein, die Telefonate auch nicht, ständig kam was dazwischen oder er musste arbeiten, es war eigentlich wie vorher. Aber unsere Kommunikation wurde endlich besser, endlich konnte man sich unterhalten ohne ständig zu diskutieren, wenn man sich sah und ab da dachte ich es wird besser. Er kam auch endlich mal 6 bis 7 mal im Jahr vorbei, zwar nahm er ihn nicht über Nacht aber er besuchte ihn, zum Glück. Für uns einen Fortschritt. 3 Jahre lief es halbwegs gut, dann kam er mit seiner Freundin zusammen, ab da ging es mehr als bergab. Sie war extrem eifersüchtig auf meinen Sohn und auf mich. Sie kontrollierte alles, jede Nachricht , jeden Besuch, er durfte auch mit mir nicht mehr allein reden, was ich irrsinnig fand, ich war ab da seit mehr als 7 nicht mehr mit ihm zusammen und verheiratet bin ich auch. Es ist bis heute purer Stress mit ihr. Seid die zwei zusammen sind, wird mein Sohn noch ignoriert, Besuche werden vermehrt abgesagt und wenn er ihn besucht, gibts nur Ärger. Sie will alles bestimmen, wie ein kleines Kind. Da kommen Sachen wie ”du machst heute das und das mit seinem Sohn“ Wenn’s um Geschenke geht wird bestimmt was ihr gefällt, zu teuer darfs auch nicht sein, meistens sind es gebrauchte Spielsachen, damit hab ich kein Problem,aber die meisten Sachen sind schon halb kaputt und das frustriert. In den letzten Jahren hab ich vermehrt das Gefühl das sie ihn vergraulen wollen, das klingt jetzt komisch aber mein Sohn fragt mich auch ständig ob sein Papa ihn nicht mehr sehen will. Beispiele sind, die zwei reisen sehr gerne, können sie auch machen, ich hätte auch nichts dagegen wenn die zwei ihn mitnehmen, aber nein, sie reibt ihm nach jedem Besuch unter die Nase ”weist du wo wir schon wieder waren” das schlimmste war für meinen Sohn als sein Vater mit ihr 2mal allein im Disneyland waren, nicht mitnehmen ist eine Sache aber muss mal das einem Kind unter die Nase reiben🤦🏻‍♀️ Auch so sucht sie ständig Streit mit ihm ”guck mal was dein Papa mir alles kauft” . Seine Freundin wohnt hier um die Ecke, wenn er auch mal gefragt hatte ob sein Papa ihn öfters sehen will, meinte er immer er muss arbeiten, aber leider hat man ihn alle 2 Wochenende gesehen, ob’s beim einkaufen war, oder das er an einem vorbei gefahren ist und da kamen immer mehr Fragen von meinen Sohn, wie ”warum will mein Papa mich nicht sehen, warum immer nur sie, warum mag mich mein papa nicht” ich hab immer wieder gesagt, sein Papa liebt ihn und er will auch sehen.Aber langsam gehen mir selber die Ideen aus. Mein Sohn ist jetzt 11 und lässt sich langsam nichts mehr sagen, in dem Bezug. Er meldet sich bis heute nicht selber, wenn mein Sohn nicht alle paar Wochen seinen Papa anrufen würde, dann würde er Wochen/ Monate nichts hören von ihm. Besuche finden im Jahr 4 bis maximal 5 mal statt, er hat immer die selbe Ausrede, er wohnt in der Schweiz und ist nichts jedes Wochenende da und außerdem muss er auch arbeiten, blöd nur das man immer mal wieder sieht😤 im Moment soll er bei seinen Vater helfen das Haus zu renovieren und seine Freundin meinte auch,wenn sie mal Kinder haben dann kann er zum babysitten kommen, das sind aber keine Sachen die ein 11 Jähriger gerne macht, also sagt er selbst immer mal ein Besuch bei seinen Vater ab. Für ihn zählen im Moment mehr Fußball spielen und Freunde treffen. Er sucht auch im Moment mehr und mehr die Nähe von meinem Mann, letztens meinte er auch zu ihm, ”er wünschte das er sein Papa wäre und nicht nur sein stiefpapa” Keiner wusste in dem Moment was wir genau sagen sollten, ich hab ihm probiert in dem Moment auch zu sagen das er doch einen tollen Papa hat, der ihn doch liebt, mein Sohn meinte dann nur ” einen tollen Papa der sich nie meldet oder Zeit hat für mich, nur für seine Freundin” Mein Mann ist an meiner Seite seit er 2 Jahre alt ist, er hat viele Rollen übernommen die sein Papa nicht einnehmen wollte, auch die Familie meines Mannes hat meinen Sohn aufgenommen als wäre schon immer ein Teil der Familie, zu seiner leiblichen Familie väterlicherseits herrscht seit der Schwangerschaft Funkstille, Kontakt wird aber auch immer wieder abgeblockt. Die zwei wollen dieses Jahr auch heiraten, er ist natürlich eingeladen , aber ich soll ihn dann abends nach dem Fototermin abholen, sonst würde er nerven , hat seine Freundin gesagt. Mein Sohn hat das natürlich mitbekommen und weigert sich jetzt auf die Hochzeit zu gehen, ich kann’s innerlich verstehen, aber das sag ich ihm nicht. Ich probiere es ihm schön zu reden aber er will nicht. Jetzt meinte er seit knapp 3 Wochen das er mit seinem Papa reden will und ihm vor die Wahl stellen will, wenn er diese Frau heiratet dann will er ihn nicht mehr sehen. Was sagt man in dem Moment als Mama?! Ich wusste es nicht. Bis heute hab ich keine richtige Antwort. Ich probiere es ihm mit ausreden , das er sowas nicht sagen kann/ soll das es seinen Papa verletzt/ traurig macht. Aber seine Antwort ist immer wieder die selbe.

Jetzt ist mein Text riesig geworden, das tut mir leid. Aber ich habe innerlich so einen Druck und weis gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Die Beziehung der beiden ist noch nie die beste, letztes Jahr haben die zwei sich 3 mal gesehen. Ich frag mich immer wieder wie ein Vater seinen Sohn freiwillig einfach nicht sehen will, nichtmal anruft, einfach nichts. Mein Mann und Ich haben beide schon oft eingeladen, in der Hoffnung es wir besser, also die Situation für unseren Sohn, aber beide wollen nicht. Meinem Sohn hab ich es probiert auszureden aber er beharrt darauf seinem Papa das zu sagen. Was kann oder soll ich jetzt tun? Es zu lassen das er ihm das sagt? Es Verbieten? .. ich bin überfragt, natürlich weis ich auch nicht wie sein Vater die Beziehung der beiden sieht, wäre er erleichtert wenn er ihn nicht mehr sieht oder wäre er traurig, traurig glaube ich nicht mal, sonst würde er sich doch mehr kümmern/melden oder sonst was. Seine Freundin würde sich bestimmt Freuen sie sah ihn ja schon immer als Last an, sie macht ihm ja jeden Besuch schwer und lästert auch gerne über ihn und auch mich, aber da sagt mein Sohn auch immer ”Mama wenn die dich auslachen oder was böses über dich sagen, dann hau ich auf den Tisch das sie aufhören sollen”.. ich würde jetzt gerne eine Außenstehende Meinung wissen, wie verhalten, was sagen oder machen, wart ihr selber oder seit ihr in so einer Situation? Und vielleicht weiß ja jemand die Gesetzeslage,kann mein Sohn das selber entscheiden oder besser darf er das?

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Ich bin ja immer für Ehrlichkeit. Wenn du deinem Sohn erzählst, dass er ja einen "tollen Vater" hat, dann ist das wohl nicht die Wahrheit.
In einer solchen Situation würde ich wahrscheinlich wahrheitsgemäß sagen, dass ich nicht weiß, weshalb er ihn nicht sehen will. Denn so ist es doch oder nicht? Wieso eierst du mit ausreden rum und machst dir selbst druck?
Zu der Aussage, dass dein Sohn seinen Vater nicht mehr sehen möchte, wenn dieser heiratet, würde ich auch erstmal nichts sagen, es ist seine Entscheidung. Und im Endeffekt wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Und die Zeit wird zeigen, wie es sich entwickelt.
Alles Gute für dich

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Danke für deine Antwort. Ich weiß selbst nicht warum ich mit der Wahrheit so rumeier. Mein Sohn kann sich meine Meinung darüber schon denken, nur laut aussprechen hab ich mich bisher nicht getraut, ich möchte vielleicht trotzallem kein schlechtes Wort über seinen Vater verlieren. Ich werde ihn bei seiner Entscheidung unterstützen und mal sehen was die Zukunft bringt

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Ganz ehrlich:

Euer Sohn ist alt genug sich eine eigene Meinung über seinen Vater zu bilden.

Hör du bitte auf ihm den Vatet schön reden zu wollen. Das funktioniert nicht, er bekommt doch alle Aktionen und Sprüche seitens KV mit.

Er tut mir sehr leid und auch du. Er ist wütend und sauer, du bist verzweifelt.

Lass ihn das mit seinem Vater auf seine Weise klären und erfinde keine Ausreden mehr.

Bestünde eurerseits die Möglichkeit und der Wille, dass dein Mann ihn adoptiert? Ist der Gedanke da? Dein Mann ist ja viel mehr Vater als sein richtiger.

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Danke für die Antwort. Mein Mann würde ihn sofort adoptieren und mein Sohn wäre auch sofort dafür, ich kenne mich leider auch nicht genauer damit aus. Die Frau damals beim Jugendamt meinte nur, wie brauchen die Erlaubnis seines leiblichen Vaters ,auch wenn ich das alleinige Sorgerecht habe, deswegen denke ich nicht das er zustimmen würde. Sonst hätten wir es wahrscheinlich schon lange gemacht😊

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Ja, das stimmt, ihr braucht die Zustimmung des Vaters.

Aber ich würde einfach ihn darauf ansprechen. Er scheint eh kein Interesse zu haben an seinem Sohn und dann müsste er auch keinen erzwungenen Umgang wahrnehmen und zudem keinen Unterhalt mehr zahlen...

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Natürlich darf er das selbst entscheiden! Dein Sohn ist nun alt genug alles mitzubekommen und entscheidet auch demnach. Hör auf es ihm schön zu reden, denn schön ist es bei bestem Wissen nicht, laut deinem Text. Dein Sohn leidet und er will sich schützen, in dem er auf Kontakt verzichten möchte. Akzeptiere es.
Nur weil er sein Vater ist, nur biologisch, heißt es nicht dass er ihn lieben MUSS. Das Verhalten des Vaters ist nicht fein und dein Sohn muss es auch nicht akzeptieren. Fertig.
Anstelle das noch mehr zu befeuern, solltest du, dein neuer Mann und dein Sohn zusammenwachsen und euer Leben genießen und nicht immer diesem Versager hinterher rennen. Alles Gute!

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Hallo,

Es gibt ja immer zwei Seiten bei so einer Geschichte und ich habe jetzt nur seine Sicht gehört aber basierend darauf wäre meine Meinung ganz klar: Dein Sohn kennt seinen leiblichen Vater, er weiß also "wo er herkommt". Eine gute Beziehung zu ihm wäre wünschenswert aber scheint ja nahezu unmöglich zu sein. Dein Sohn hat einen Stiefvater, der ihn aufzieht seit er 2 ist und für ihn da ist. Er nimmt meines Erachtens nach keinen größeren Schaden, wenn du es nicht schönredest. Er verliert auf Dauer nur Vertrauen in dein Wort wenn er merkt, dass du ihn anlügst (auch wenn du es gut meinst). Über den KV zu lästern ist natürlich ein no go aber du kannst ruhig ehrlich zu ihm sein. Wenn er fragt, warum sich sein Papa so wenig für ihn interessiert, dann ist die Wahrheit doch "das weiß ich leider auch nicht". Ich würde ihn auch nicht überreden, zu der Hochzeit zu gehen o.ä. - wenn das dem Vater wichtig ist, darf er es selbst tun - das zeigt deinem Sohn dann auch, dass er ihm wichtig ist.

Die Beziehung deines Sohnes zu seinem Vater ist nicht deine Verantwortung.
Selbstverständlich sabotiert man die Beziehung nicht aber man muss sie auch nicht auf den eigenen Schultern tragen wenn der Vater so wenig Interesse hat. Dein Sohn merkt das - du kannst ihm die Enttäuschung also nicht ersparen wenn du es schönredest. Du kannst aber für ihn da sein und ihm zuhören etc wenn er genau diese Enttäuschung verarbeitet.

Liebe Grüße und alles Gute!

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Hallo

Nach all der Art, wie der Vater und seine Freundin mit eurem Sohn umgegangen sind, ist die Grenze des Jungen erreicht. Vielleicht will er einen allerletzten Liebesbeweis von seinem Vater sehen (mit seiner Drohung bez. Hochzeit), aber viel Hoffnung scheint er nicht mehr zu haben. Und: Euer Junge scheint ein integrer Kleiner geworden zu sein, der klare Linien auf allen Seiten einfordert und das kann.

Natürlich wird er IHR Kind nicht babysitten, so wie die ihn behandeln. Natürlich wird bzw. darf er auch nicht IHR Haus renovieren. Je nachdem, was die sich darunter vorstellen, würden die ihn als billige Kinderarbeit ausnutzen wollen. Erstens ist das verboten und zweitens: Geht's eigentlich noch?! Die haben keinen Gefallen verdient. Als Mutter solltest du dich hier klar dagegen stemmen, anstatt - egal was es koste - zu wollen, dass sie eine solche Beziehung pflegen. Du hast schon vieles versucht, aber AB HIER wäre fertig.

Hör auf deinen Sohn, stärke ihn (solange er vernünftig ist, und das ist er gerade). Ansonsten verliert er bald sein Vertrauen in dich und distanziert sich auch von dir. Seid ein Team und lass es nicht soweit kommen.

Ach ja, klar würde ich ihn niemals dazu drängen, zu der Hochzeit zu gehen. Die machen sich ja eh nur lustig über ihn! Willst du das deinem Sohn antun?

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Ehrlich gesagt würde ich ihn lassen. Er will den Kontakt zu seinem erzeuger nicht und fertig. Warum Eierst du da so rum und erzählst ihm irgendwelche Märchen? Dein Sohn scheint ja clever zu sein, also warum erzählst du ihm, er hätte einen tollen Vater???

Und warum kann dein jetziger mann nicht sein Vater sein?

Meine Freundin kam mit ihrem Mann zusammen, da war ihr Sohn 1,5 Jahre alt. Der erzeuger kümmerte sich auch mehr schlecht als recht. Ihr Sohn ist nun 13 und sagt zu seinem Stiefvater Papa und seinen erzeuger nennt er beim Vornamen. Muss der erzeuger mit klar kommen, selbst schuld.

Wie es dem erzeuger mit der Wahl deines Sohnes geht, würde mich herzlich wenig interessieren. Ich würde meinem Sohn beistehen und bei seiner Entscheidung unterstützen.

Und zur Hochzeit würde ich an seiner Stelle auch nicht gehen. Er ist doch kein Hund.

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Du lügst deinem Sohn ins Gesicht und das hat der Junge mit seinen 11 Jahren zum Glück verstanden. Er hat einen tollen Papa, einen Stiefpapa! Aber er hat sicher keinen tollen leiblichen Papa. Den "Erzeuger" hätte ich schon längst zum Teufel gejagt. Mir ist es unverständlich wie du diesen Mann noch immer verteidigen kannst. Ich glaube dein Sohn ist alt genug zu entscheiden ob er Kontakt zu seinem Vater will, oder nicht. Ich würde ihm weder vorschreiben zur Hochzeit zu gehen noch mit ihm zu telefonieren. Und schon gar nicht würde ich ihm verbieten über seinen Vater schlecht zu reden, denn es ist die pure Wahrheit.

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Hallo,

also ich antworte mal auf der Basis von dem was du geschrieben hast. Der Vater würde es evtl. anders schildern aber das weiß ich ja nicht.

Also wenn alles so ist wie du es beschreibst:
Du machst dir Gedanken darum, wie sich der Vater fühlen würde, wenn dein/euer Sohn nicht zu seiner Hochzeit kommen würde und wie er sich fühlen würde, wenn sein Sohn den Kontakt abbrechen würde?

Machst du dir auch Gedanken darum, wie sich dein Sohn in all den Jahren gefühlt hat und wie er sich jetzt fühlt? Er scheint sehr reflektiert und vernünftig zu sein für seine 11 Jahre! Er merkt ganz klar und äußert das auch, dass sein Vater kein großes Interesse an einem Kontakt mit ihm hat. Er trifft ihn zufällig in der Stadt und weiß, dass er ihn wieder angelogen (muss arbeiten) und/oder versetzt hat. Er sieht ganz klar, dass er zu 99% nur Zeit für seine Freundin hat. Diese Freundin macht ihm gegenüber auch sehr deutlich, was er für einen Stellenwert in der Beziehung hat - einen sehr niedrigen bis eigentlich gar keinen! Ok, sie verhält sich ziemlich affig und mehr wie ein kleines Kind in dem sie im über Jahre hinweg sagen muss, was der Vater ihr alles kauft oder wo sie gemeinsam hingefahren sind - das ist absolut albern und kein erwachsenes Verhalten. ABER es trifft deinen Sohn! Es macht ihn traurig und es lässt ihn darüber nachdenken welchen Stellenwert und Bedeutung er für seinen Vater hat.

Er sagt, dass er sich seinen Stiefvater als richtigen Papa wünscht und du sagst, ihm er hätte doch einen "tollen Papa""!
Nimm die Gefühl deines Sohnes ernst und sprich ehrlich mit ihm. Auch wenn es schwer fällt, sein Vater hat kein Interesse an ihm und das darf dein Sohn auch ganz offiziell wissen - für sich weiß er es ja schon längst, du versucht es ihm ja nur auszureden!

Je nachdem wie die Verhältnisse sind und ob es schon mal ganz konkret angesprochen wurde, würde ich das Gespräch mit deinem Mann suchen: Wie sieht er deinen Sohn? Was empfindet er für ihn? Welchen Stellenwert hat er bzw. welchen "Status" möchte er haben? Möchte er tatsächlich der Papa sein - ggf. auch so genannt werden? Oder ist er eben dein Mann und Stiefpapa Helmut?
Je nachdem wie da die Ansichten und Wünsche sind würde ich die beiden ein "Männergespräch" führen lassen. Lass deinem Mann ihm das "Papa" anbieten (wenn es gewünscht ist). Lass ihn spüren, dass da jemand ist der gerne sein Papa sein möchte, wenn auch nicht leiblich aber vom Gefühl und von Herzen. Papa sein heißt dann aber mit allen familiären Rechten und Pflichten - sprich er darf dann auch was sagen, an der Erziehung teilhaben und nicht nur die Rosinen rauspicken. Ebenso auch bei deinem Sohn ein "Du bist aber nicht mein richtiger Papa" in einer Meinungsverschiedenheit würde ich dann auch nicht durchgehen lassen.

Und wenn die Beziehung zwischen den beiden tatsächlich so innig ist, wie du sie beschreibst - was ich deinem Sohn von Herzen wünsche, wenn sich sein leiblicher Vater so verhält - dann wäre ja auch evtl. die Möglichkeit der Adoption?

Ich finde auch, dass es deinem Sohn zusteht selbst zu entscheiden ob er zur Hochzeit geht oder nicht und wenn er nicht möchte - was ich nach der Äußerung verstehen kann, dann solltest du das absolut respektieren!
Seinen Vater vor die Wahl stellen, finde ich ich nicht ok und würde ich ihm auch untersagen.
Wenn er Allgemein und unabhängig von der Hochzeit dem Vater mal seine Meinung sagen möchte, würde ich ihn das auch machen lassen.

Und du solltest für deinen Sohn und seine Gefühl einstehen. Die Gefühle des Vater sind doch absolut egal. Er ist erwachsenen und stößt seinen Sohn ständig vor den Kopf und da muss man ihn nicht auch noch in Schutz nehmen!

Alles Gute euch!