Unterhalt einfordern?

Hallo zusammen. Ich mach mir in letzter Zeit immer häufiger Gedanken bezüglich der Unterhaltszahlungen des Vaters meiner Kleinen Tochter. Hintergrund ist der, dass er von Anfang an nicht zählen wollte und gedroht hatte sogar seinen Job zu kündigen bis das Kind 18 ist und ich ja dann schuld bin, dass es ihm schlecht geht. Damals noch vor der Geburt hab ich ihm gesagt, dass ich nichts von ihm will. Die Kleine ist jetzt 1,5 Jahre alt. Er kommt alle paar Monate mal zu Besuch, hat ihr nur zum Geburtstag mal ein Kuscheltier geschenkt, sonst was mitgebracht. Er zahlt von sich aus zwischendurch mal kleinere Beträge zu. Seit sie auf der Welt ist, hat er 6 mal 200 Euro gezahlt. Von meiner Familie bekomme ich immer öfter zu hören, ich sollte den vollen Unterhalt einfordern, es steht dem Kind schließlich zu. Er verdient nicht schlecht, hat im Monat zwischen 1500 und 1800 netto.
Ich selbst komme prima über die Runden, arbeite 35 h die Woche und hab nen monatlichen Verdienst von 2000 netto und Kindergeld kommt ja auch noch dazu. Also aus finanziellen Gründen bräuchte ich den Unterhalt nicht unbedingt.
Manchmal denke ich mir aber auch, dass es dem Kind ja zusteht. Das was er bisher gezahlt hat, hab ich angelegt. Das soll sie dann mit 18 bekommen. Würde ich den vollen Unterhalt verlangen, könnte man natürlich ein schönes Sümmchen zusammen sparen für Studium, Auto, erste Wohnung etc.
Würdet ihr den Unterhalt einfordern? Was spricht dafür und dagegen? Oder sollte ich weiter auf das Gewissen des Vaters einreden und auf seine Freiwilligkwit zählen. Da wird aber wahrscheinlich nicht viel kommen, weil er einfach ein Geizkragen ist, der sein Geld sogar im Garten cerbuddelt.
Bin gespannt auf eure Sicht. Danke schön.

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Ich bin ja niemand der meint, man muss den Ex bis zum Existenzminimum schröpfen, wenn es nötig ist, aber bei der Einstellung deines Ex: ja, da würde ich Unterhalt einfordern! Schon aus Prinzip.

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Das ist wahrscheinlich auch mein Problem. Bin einfach zu nett und lass mich in der Hinsicht wahrscheinlich auch ausnutzen. Denke mir auch innerlich, würde er sich mehr kümmern, vlt auch mal Klamotten für sie mitbringen, würde ich es auf sich beruhen lassen. Aber so denke ich auch immer mehr, dass er, wenn er schon keine Zeit opfern will halt finanziell mehr ran muss.
Weiß aber noch nicht wie ich da weiter vorgehe. Werde wohl mal mit ihm reden und dann weitersehen.

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Mir wurde damals sehr eindringlich vom Jugendamt erklärt, dass es meine Pflicht ist, den Unterhalt einzufordern. Er gehört nämlich dem Kind... Wäre es keine Option, mit ihm zu besprechen, dass er Mindestunterhalt zahlt und der direkt auf Kinderkonto geht?

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Haben ja schon drüber gesprochen und er will nicht die volle Höhe zahlen, geschweige denn sich überhaupt auf eine Summe verpflichten lassen.
Vlt sollte ich mich diesbezüglich auch mal vom Jugendamt beraten lassen.

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Das ist doch kein Wunschkonzert. Ich will auch viel nicht, wenn der Tag lang ist. Lieber Himmel. Und du unterstützt dieses infantile Verhalte auch noch?!

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Ja, du solltest den Unterhalt einfordern. Dieser steht dem Kind zu.
LG

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Ja, ich würde es einfordern.

Wie schreibst: ansparen ist möglich.

Schwieriger wird es, wenn es z.B. bei dir mal eng werden würde und er dann anfängt zu zicken. Rückwirkend kannst du es dann nur bis zum ab Antrag einfordern. Wenn er davon Wind bekommt, setzt er seine Drohung vielleicht um.

Wenn fest steht, dass er Unterhalt zahlen muss und in welcher Höhe, darf er nicht absichtlich kündigen, nur um sich dem zu entziehen. Zumindest muss er da mehr beachten.

Damit es nicht ständig Thema ist bei euch, würde ich es direkt über Jugendamt Beistandschaft machen. Da gibt es eine extra Stelle für Unterhalt. Die können dich dann auch beraten, Unterlagen anfordern, Maßnahmen ergreifen, wenn er sich drückt usw.

Umgekehrt ziehen sie ihn auch nicht bis auf sein letztes Hemd aus, sondern prüfen seine Unterlagen, seine finanzielle Situation; sie wissen, was er an Selbstbehalt geltend machen kann und was nicht.
Sollte er mal aus nachvollziehbaren Gründen weniger zahlen können, kann er das dem Jugendamt mitteilen und neu berechnen lassen. Auch dann wird er nicht ausgezogen, sondern nur neu berechnet, was auch für ihn stemmbar ist und was nicht.

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Nun ja 1500-1800 ist eher wenig. Damit kann er gerade mal den Mindesunterhalt von ca 264 Euro zahlen. Den würde ich einfordern.

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Ja, fordere den Unterhalt ein. Wie du selber schreibst es ist für dein Kind. Und Kinder werden teurer, je älter sie sind. Das wirst du merken, sobald die Schule beginnt. Schulsachen kaufen, Projekttage, Sportwoche, da kommt einiges auf dich zu und du wirst sein Geld brauchen können. Seine Drohung, er gehe dann eben nicht mehr arbeiten, ist lächerlich. Damit schadet er sich nur selber am meisten.