Früher Kita als geplant

Hallo,

mein Kleiner ist jetzt ein Jahr alt und wir hatten eigentlich geplant, dass er bis er 3 ist zu Hause bei mir bleibt, bzw ich zu Hause bei ihm, und er dann in den Kindergarten geht. Dann wollte ich wieder arbeiten. Das wird sich jetzt nach der Trennung aber nicht langfristig so ausgehen leider. Wir stehen nun auf mehreren Wartelisten für U3 Plätze und ich bin arbeitssuchend gemeldet. Leider bekomme ich von dort erst Geld wenn ich die Kinderbetreuung sicher stellen kann, auch wenn ich vorher durchgehend viele Jahre gearbeitet habe. Jetzt plagt mich zum einen das schlechte Gewissen dass der kleine nun so viel früher in die Kita muss wie geplant, ich komme mir wie eine Rabenmutter vor die es nicht geschafft hat dass sein Papa sich die ersten Jahre um uns kümmert. Zum anderen habe ich Existenzängste. War jemand in einer ähnlichen Situation? Was habt ihr gemacht? Wie ging es aus? Hat jemand Tips für mich?

Viele Grüße
Linnlie

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Rabenmütter sind übrigens sehr aufopferungsvoll, also darfst du dir gern wie eine Vorkommen.

Zuerst würde ich mich von dem Gedanken verabschieden, dass ein Papa "sich die ersten Jahr um euch kümmern soll". Sorry, aber da wird mir ganz anders.
Wir Frauen sind doch zum Glück selbstständige Wesen, wir dürfen wählen, studieren, arbeiten was wir wollen. Das ist toll!

Wo ich aber bei dir bin: auch ich betrachte es als mein größten Scheitern, dass mein Kind keine "heile Familie" mit Mama und Papa fröhlich am Frühstückstisch erleben kann. Aber es ist wie es ist.

Das ist Punkt 1: Akzeptieren, akzeptieren, akzeptieren... nicht hadern mit was wäre wenn. Das ist das was mir immer am meisten geholfen hat. Guck auf das Ist und schau wie du das für dich gut gestalten kannst.

Auch wenn es hier bei Urbia und was weiß ich wo oft anders propagiert wird, deinem Kind geht es auch mit einem Jahr in der Kita gut. Verabschiede dich auch hier von einem schlechten Gewissen, es gibt genug, was dich in nächster Zeit beschäftigen wird.

Alles Gute!

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Hallo Nele,

Vielen Dank für deine Antwort. Ja du hast echt recht, akzeptieren ist es. Es ist nun wie es ist. Das mit dem Kümmern ist kein generelles Thema bei mir, es war halt die Absprache zwischen uns gewesen, sonst hätte ich meinen Job ja nicht aufgegeben und eben völlig anders geplant. Danke dir fürs Mut machen :-)

Viele Grüße
Linnlie

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Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen haben, nur weil du dein Kind abgibst. Auch wenn es sicher auch schön ist zuhause beim Kind zu bleiben. Beim ersten Kind bin ich nach 9 Monaten zurück und beim 2. nach 10 Monaten. Und da war ich noch nicht getrennt.

Überleg dir doch sonst mal ob eine Tagesmutter für dich vom Gefühl her besser wäre? Da ist es dann eine kleine Gruppe und im häuslichen Umfeld der Tagesmutter.

Existenzängste sind leider am Anfang auch ganz normal. Ich fand es schon eine kurze Umstellung zu denken, wenn ich jetzt meinen Job verliere dann ist da eben kein 2. Einkommen mehr. Aber man gewöhnt sich dran und es gibt ja auch Hilfe von aussen. Ich gehe mal davon aus, dass du mit dem Kindsvater Unterhalt etc regelst? Auch wenn du nicht verheiratet warst, steht dir Unterhalt bis zum 3. Geburtstag zu so dass du vielleicht nicht gleich Vollzeit arbeiten musst.

Viel Kraft und Mut und wenn du erst wieder das Gefühl hast, dein Leben selber im Griff zu haben und es alleine geschafft zu haben, dann gehts dir auch schon viel besser

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Hallo Neuland18,

danke dir auch fürs Mut machen :-)! Ja, Unterhalt wird er schon zahlen. Ob Tagesmutter oder Kita macht für mich gefühlt nicht so den Unterschied.

Viele Grüße
Linnlie