Ich wollte nie ein Leben als Alleinerziehende

Hi,

jetzt habe ich es - und das auch noch unverschuldet

Kind 1 : ungeplant schwanger, dem Vater fiel dann plötzlich auf, dass er gar keine Familie möchte. Trennung noch in der Schwangerschaft. Kümmert sich seit Geburt aber ums Kind.

Kind 2 und 3 in der Ehe geboren. 10 Jahre verheiratet, seit diesem Jahr geschieden. Mein Ex-Mann wollte partout nicht, dass ich berufstätig bin (unglaublich aber wahr). Ich habe trotzdem gearbeitet und er war irgendwann so frustriert, dass es zu häuslicher Gewalt kam (er wurde zwar nicht handgreiflich aber es gibt noch andere Formen von Gewalt)

So, wenn man das so liest, dann hört sich das doch an wie 14:00 Uhr RTL....

Und ist mein Leben.
Das ich so niemals wollte.
Wo ich jetzt aber drin stecke :-(

Beide Väter kümmern sich regelmäßig um die Kinder.
Von meinem Ex-Mann bekomme ich noch einige Jahre Unterhalt für mich. Das und mein Verdienst lässt es uns finsnziell ganz gut gehen.
Seit 1,5 Jahren habe ich eine ganz liebevolle neue Beziehung.

Und nu kommern noch die Neider an den Start.
Ich wäre ja auch gar nicht alleinerziehend, so viel wie die Väter sich kümmern
Und sooo viel freie Zeit für mich dadurch....

Yep - mein Leben ist ein Traum......

LG

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Aber mit Sicherheit auch nicht die Hölle. Jeder hat irgendwie ein Päckchen zu tragen, Alleinerziehend oder nicht. Der Begriff Alleinerziehend hat doch keine Aussagekraft. Du bist ja nicht alleine. Du hast 2 Väter, die sich kümmern und somit auch Kinderfreibetrag Zeit, finanziell hast du auch keine Probleme und dazu hast du noch einen neuen Partner.

Ich wüsste jetzt nicht womit man dich bedauern sollte.

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Kinderfreibetrag #klatsch natürlich kinderfrei

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Mir geht es ja ähnlich, zwei Kinder von zwei Vätern, mit keinem der beiden Männer noch zusammen. Als ich ein Teenie war wollte ich meinen ersten Freund heiraten, drei bis fünf Kinder, Haus, Garten, Hund, Spießerkram.

Ja und? Jetzt ist alles anders gekommen. Ist aber trotzdem MEIN Leben und ich habe es ja in der Hand, aus jeder Situation das Beste zu machen. Neidisch sein braucht da niemand, aber ich bin glücklich so.
Und natürlich ist es auch von Vorteil, wenn man mal kinderfrei hat. Du kannst ja die Neider mal fragen, ob sie wirklich gerne tauschen wollen würden. Oder warum sie sich nicht auch mal ein freies Wochenende gönnen.

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Ich bin auch alleinerziehend mit 3 kinder. So habe ich mir das auch nicht ausgesucht wollte nie alleinerziehend sein und dann traf das schicksal zu. Mein Mann erkrankte an krebs als das dritte kind gerade 8 monate alt war. 5 monate später starb er an krebs. Seit dem sind wir allein und ich wünschte wir wären nur getrennt. Meine kinder haben nur noch mich. Was ich damit sagen will jeder hat seine last zu tragen für niemanden ist das leben leicht. Das wichtigste ist was du daraus machst. Nach fast 5 jahren sind wir ein tolles team geworden die kinder und ich und machen genau das selbe wir familien mit 2 elternteilen wir unternehmen oft was wir spielen oder wir streiten uns auch mal. Aber natürlich gibt es auch mal zeiten an denen ich verzweifelt bin und mir mein altes leben zurück wünsche. Aber das geht vorrüber.

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Es könnte dir wahrlich schlechter gehen...

Was ich nicht verstehe: Was meinst du denn mit unverschuldet?


Ich sehe das überhaupt nicht als unverschuldet! Auch bei mir nicht. Natürlich auch nicht als aktiv verschuldet ;-)

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Moin!

Ja, ich beneide dich! Im Ernst! Auch bei Alleinerziehenden gibt es Abstufungen. Du hast das Glück im Unglück, Unterhalt zu bekommen und auch mal kindfrei zu haben.

Wenn ich das mit mir vergleiche... zwei Kinder, zwei Väter. Einer kümmert sich Top, ein Klasse Papa! Der andere aber... Ich muss dem Unterhalt hinterherrennen. Er weigert sich einen Titel zu unterschreiben. Umgang findet nicht statt. Und das er überhaupt Unterhalt für mich bezahlt?! Nimmer! Lieber hat er seinen Job gekündigt und kann ja daher leider leider nur Mindestunterhalt für Minikolli zahlen, wenn er denn mal zahlt. Soll also heißen ich selber habe so ziemlich gar nicht Zeit für mich und finanziell sind wir am unteren Ende der Einkommensskala.

Alleinerziehend sein ist beschissen, egal in welcher Konstellation. Aber ich finde meinen Neid auf andere, die etwas mehr Glück mit der Umgangs- Und Zahlungsmoral der Väter hatten, berechtigt.

LG

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Ich denke, das ist eben wirklich Ansichtssache.

Meine Oma ist 1959 Witwe mit drei Kindern unter 10 Jahren geworden und das mit einem Volksschulabschluss und hat sich und die drei Jungs mit Putzen über Wasser gehalten. Eindeutig allein erziehend.

Meine andere Oma hatte 5 Kinder, davon 3 mit einem halbfesten Partner, der zwar deutschlandweit arbeitete und nicht bei ihr wohnte, aber etwas finanziell zum Haushalt beitrug. Sie arbeitete auch. Sie war also schon ein wenig allein erziehend.

Ich selbst bin aus einer Ehe mit einem Alkoholiker ausgebrochen und habe meinen Sohn mit meinem Ausbildungsgehalt durchgebracht, ohne dass der Vater Umgang oder Unterhalt leisten konnte. Ich war bis zu dem Zeitpunkt echt alleinerziehend, bis ich meinen Partner kennen gelernt habe und wir ein Paar wurden, das dann gemeinsam wohnte und wirtschaftete.

Dich halte ich für getrennt erziehend. Du hast für die Kinder aktive und zahlende Väter. Das ist schon eine andere Hausnummer, als allein auf deinen Schultern lastenden komplette Verantwortung für das Finanzielle und die Versorgung an sich.

Es gibt immer Menschen, denen es besser und schlechter geht als einem selbst. Ich finde es legitim, sich selbst mal zu bedauern. Aber deinen "Neidern" muss ich schon Recht geben. So richtig "übel alleinerziehend" bist du deiner Beschreibung nach nicht. Dennoch darfst du ja bedauern, dass dein Leben anders verläuft, als du dir das gewünscht hast.

LG

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Und Du schreibst das, weil Du ein wenig Mitleid hören möchtest? Sorry, aber da haben andere ein ganz anderes Päckchen zu tragen!
Du hast Väter, die sich um ihre Kinder kümmern, Du hast einen Job und trotzdem noch Unterhalt und Du lebt in einer neuen liebevollen Beziehung. Also ich weiß jetzt gerade echt nicht, worüber Du klagen willst?!?
Vielleicht unterhälst Du Dich ja mal mit den Frauen, die wirklich alleine da stehen und eigenständig ihre Kinder und sich über Wasser halten müssen, die trotz Vollzeitjob ergänzendes ALG2 bekommen, weil der Verdienst nicht ausreicht oder Frauen, die von ihren Ex-Männern weder Geld noch Interesse am Kind sehen.

Und von wegen "unverschuldet"... Vielleicht hast Du Dein Leben so nicht geplant (das passiert vielen), aber es war Deine Entscheidung, das ungeplante Kind zu bekommen. Dass da nicht jeder Mann "Hurra" schreit, weiß man ja nun auch und daher ist es jetzt nicht so wahnsinnig überraschend, wenn der Mann dann über alle Berge ist...
Und ob und wann man nach der Entbindung wieder arbeiten geht, bespricht man ja normalerweise BEVOR man ein Kind zeugt, oder?

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Ich bin auch alleinerziehend, habe zwei Kinder und bekomme ab und zu mal, aber eher selten, Unterhalt vom Vater der Kinder, der sich außer zu drei Stunden Umgang am Wochenende zu mehr nicht aufraffen kann.

Zu Deinem thread ein paar Gedanken:

Erstens finde ich Deine Einstellung sehr negativ. Wie schon geschrieben wurde, geht es Dir finanziell gut, und Du hast Unterstützung. Ich sehe also nicht, was Dein Leben so sehr schwer machen sollte, außer der Tatsache, dass Du es Dir so nicht vorgestellt hast. Das ist natürlich nicht schön, hätte Dir aber auch durch viele andere Dinge passieren können: Krankheiten, Schicksalsschläge etc. Das ist das Leben, das ist nicht immer planbar, und es kann immer viel passieren. Natürlich verstehe ich jeden, der ab und zu mal hadert und nen blues bekommt. Aber ich möchte mich von solchen Gedanken nicht bestimmen lassen und nehme mein Leben lieber selbst in die Hand. Wenn Dich was konkretes stört, pack es an und ändere es. Was Du nicht ändern kannst: akzeptieren.

Was Du zum Thema Neid schreibst: Vielleicht handelt es sich dabei gar nicht um Neider, sondern um Personen, die Dir aufzeigen wollen, dass Dein Leben gar nicht so schlimm ist, wie Du es - zumindest aktuell - siehst. Die Dir die positiven Aspekte aufzeigen wollen: Väter, die sich kümmern, und freie Zeit. Das habe ich nicht, und ich sage Dir, ganz ohne Neid, da hast Du mir einiges voraus, sieh es positiv!

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wer sind denn deine Neider?

Um was geht es denn?
Unzufriedenheit und darum, dass es dir niemand zugestehen will uns dein Kummer von anderen relativiert wird?

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Ich kann dich schon verstehen. 2 mal sitzen gelassen zu werden mit insgesamt 3 Kindern ist nicht schön. Vor allem wenn man sich eine "heile Familie" wünscht. Ich bin auch alleinerziehend und sonntags kümmert sich der Vater meines Kindes. Er zahlt auch Unterhalt. Klar gibt es schlimmere Schicksale, aber eben auch bessere. Vor allem, wenn man immer ein ganz anderes Bild vor Augen hatte: Verheiratet, 3 Kinder mit diesem Mann, Haus mit Garten, Golden Retriever. So riiichtig schön klischeehaft :D ;)
Nur weil es schlimmeres gibt, heißt das ja wohl nicht, dass man sich nicht Scheiße fühlen kann und darf!

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"Nur weil es schlimmeres gibt, heißt das ja wohl nicht, dass man sich nicht Scheiße fühlen kann und darf!"

Das kann ich zu 100% unterschreiben! Ich bin zwar auch alleinerziehend, aber ich habe keinerlei finanzielle Sorgen. Mein 13-jähriger Sohn und ich können materiell gesehen sehr gut leben. Mit eigenem Haus und 2 Autos. Aber was nützt das alles? Man(n) liegt trotzdem nachts alleine im Bett und würde alles für eine Partnerin geben, die einen bedingungslos liebt und die man selbst bedingungslos lieben und umsorgen könnte. Die einen nicht hintergeht und auch noch gut zu den eigenen Kindern ist. Und das nicht nur um meinetwillen. Ich weiß genau, daß mein Sohn auch zu gerne wieder eine Frau in unserem Haus hätte. Wenn es schon nicht die eigene Mutter sein kann, dann wenigstens eine, bei der er das finden könnte, was ich ihm als Vater (Mann) eben trotz allen Bemühens nicht geben kann. Nämlich Ersatz für Mutterliebe...

Insofern hast du vollkommen Recht. Es gibt Alleinerziehende, denen geht es noch viel dreckiger - und trotzdem fühle ich mich oft genug einfach nur beschissen und könnte stundenlang heulen...