Unterhalt... schwierige Lage...

Hallo.

Ich habe letztes Jahr einen Samenspender gesucht und gefunden, um mir meinen lang ersehnten Kinderwunsch endlich erfüllen zu können. Mein Sohn kam vor 4 Wochen zur Welt und uns geht es bestens.

Der Spender ist sehr zuvorkommend, er hat gleich angeboten Unterhalt zu zahlen und hat mich super bei der Schwangerschaft unterstützt. Ich fand das recht ungewöhnlich für einen Samenspender, er meinte aber, dass er wirklich gut verdient und das für ihn kein Problem sei.

Er hat 750 Euro Unterhalt für mich und das Kind angeboten. Er will auch nichts als Gegenleistung, kein Sorgerecht, nichts. Schlechtes Gewissen ist bei mir schon da, aber ich habe trotzdem dankend angenommen, ich kann das Geld nämlich gut gebrauchen.

Nun, wir haben uns gleich darauf geeinigt, dass er als Vater eingetragen wird. Ich fände es doof, wenn mein Kind mit "Vater unbekannt" aufwächst und er fand das auch ne gute Idee. Bei der Vaterschaftsanerkennung waren wir gemeinsam. Wir haben nichts von einer Samenspende gesagt. Der Sachbearbeiterin ist aufgefallen, dass wir nicht zusammen wohnen und hat gefragt, wie wir das mit dem Unterhalt regeln. Sie meinte dann zu uns, dass er den Unterhalt in einem Unterhaltstitel beurkunden sollte.

Bevor ich was sagen konnte, hatte die Sachbearbeiterin schon mit ihm einen Termin am nächsten Dienstag ausgemacht, dann soll der Titel bei der Urkundsperson unterschrieben werden. Ich fand das zu krass, dass er nicht nur Unterhalt zahlen will, sondern jetzt auch noch vom Jugendamt schriftlich dazu verpflichtet werden soll.

Ich habe jetzt ein enorm schlechtes Gewissen. Ich weiß, dass ich ihn dazu zwingen kann zu unterschreiben oder das übers Gericht einfordern kann, darum geht es nicht.

Ich finde es extrem mies, dass er mir erst nicht nur den Kinderwunsch erfüllt, sondern sich jetzt auch noch der Zwangsvollstreckung unterwerfen soll, damit er mir meinen Kinderwunsch finanzieren muss.

Andererseits ist es natürlich enorm beruhigend einen Titel zu haben, zumal keiner weiß, was aus uns beiden wird, ob wir uns vielleicht mal zerstreiten oder so und er mir den Geldhahn abdreht. Würde niemals im Leben denken dass er das macht, aber wissen kann ich es nicht.

Ich habe heute nochmal mit ihm darüber gesprochen, er meinte, für ihn sei es kein Problem, er hatte damit irgendwie schon gerechnet, sein Bruder hat ein Kind mit seiner Ex und musste auch sowas unterschreiben. Er sehe sich schon in der Pflicht zu zahlen und wenn er das schriftlich ablegen muss, sei das kein Beinbruch für ihn.

Ich weiß nicht was ich jetzt anstellen soll. Soll ich den Termin am Dienstag absagen und ihn das nicht unterschreiben lassen oder soll ich den Titel fürs Kind annehmen?

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Wenn ich schwanger werden will und auf einen Samenspender zurückgreife, dann würde ich niemals damit rechnen, dass der Spender dafür zahlt, also Vater unbekannt.

Wenn der Spender dann von sich aus anbietet, mich zu unterstützen würde ich mich sicherlich darüber freuen, aber deswegen würde ich ihn nicht zu Unterhalt über das Amt verpflichten!
Wenn du zu einer Samenbank gegangen wärst, gäbe es auch keinen Unterhalt.
Wenn ich mich zu soetwas entschließe, dann sind meine Finanzen so, dass ich das alleine schaffe!

Finde das Vorgehen jetzt nicht in Ordnung!

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Ich bin gerade wirklich schockiert über deine Vorgehensweise. Einen Samenspender zu suchen um sich einen Kinderwunsch zu erfüllen ist ja eine Sache. Aber das dann auf kosten anderer durchziehen zu wollen? Hallo?
Wie hast du dir das Vorgestellt, entweder kann man sich so eine Angelegenheit alleine Leisten oder man lässt es bleiben.

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ich lese an keiner stelle heraus, dass sie den mann gezwungen hat zu irgenwas.
wo ist dein problem?
neid wg der 750€?

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Nein natürlich nicht. Ich lese an keiner Stelle heraus das sie vor hatte für das Kind ganz alleine Aufzukommen, da ja eigentlich kein Vater eingeplant war.

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"Ich finde es extrem mies, dass er mir erst nicht nur den Kinderwunsch erfüllt, sondern sich jetzt auch noch der Zwangsvollstreckung unterwerfen soll, damit er mir meinen Kinderwunsch finanzieren muss."

Das erste und das hier:

""Andererseits ist es natürlich enorm beruhigend einen Titel zu haben, zumal keiner weiß, was aus uns beiden wird, ob wir uns vielleicht mal zerstreiten oder so und er mir den Geldhahn abdreht. Würde niemals im Leben denken dass er das macht, aber wissen kann ich es nicht."

finde ich ziemlich wiedersprüchlich.
Einerseits findest du es mies,dass er mit einem Titel quasi zum Zahlen verdonnert wird (damit kannst du ihn sogar pfänden lassen) ,aber andererseits bist du beruhigt,einen Titel zu haben ,falls er seine freiwilligen Zahlungen einstellt?

Ganz ehrlich? Deine ganze Vorgehensweise halte ich für ziemlich daneben (nett ausgedrückt).

Du kannst sein Geld gut gebrauchen ? Wie wärst du denn klargekommen ohne dieses Geld? Hätte die Allgemeinheit für dich aufkommen müssen oder hättest du ihn irgendwann doch zahlen lassen,wenn er es nicht von sich aus machen würde?

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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht das Problem.

Er hat mir dir ein Kind gezeugt, in vollem Bewusstsein, dass ein Kind Geld kostet. Er hat dir genau deswegen Unterhalt angeboten. Aber jetzt auf einmal, wo er absolut keine Chance mehr haben wird, sich davor zu drücken, soll ein Problem vorliegen?

Ist zwar schade für ihn, dass er dann nicht mehr den großzügigen Ritter mimen kann, sondern nur noch ein stinknormaler Unterhaltspflichtiger ist, gegen den ein Titel vorliegt, aber wenn er dir 750 Euro Unterhalt zugesagt hat, sollte er auch absolut keine Probleme damit haben sich in entsprechender Höhe der Zwangsvollstreckung zu unterwerfen.

Lass dir nen Titel über die 750 Euro ausstellen, ihn unterschreiben und fordere den Unterhalt konsequent ein!

Es geht um ein neues Leben und wenn's ihm jetzt nicht passt, hätte er sich das vorher überlegen sollen. Jetzt muss er konsequent zahlen und das ist auch gut so.

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Hallo,

ich muss gestehen, ich verstehe euer ganzes Konstrukt nicht.

Ist der Mann nun ein Samenspender, dessen Funktion halt war, dir seinen Samen zu geben, damit du ein Kind bekommen kannst und dies alleine groß ziehst oder habt ihr doch die Vorstellung, dass er die Vaterrolle übernimmt.

vielleicht sieht die rechtliche Situation anders aus, aber im ersten Fall finde ich es schon heftig, dann auf Unterhalt zu spekulieren.
Wenn ihr aber eine Familie sein wollt, solltest du selbstverständlich den Unterhalt titulieren lassen.

Insgesamt solltest du dir aber darüber im klaren sein, dass dieser Mann den rest deines Lebens eine rolle für dich und dein Kind spielen wird, auch ein recht auf Umgang hat.

Insgesamt finde ich diese ganze Entwicklung seltsam. gerade in der delikaten Situation einer Samenspende bedenkt man doch im Vorfeld, wie man sich das ganze vorstellt und lässt sich nicht im nachhinein von Unterhaltszahlungen und einem plötzlich vorhandenen Vater überraschen.

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Eben, wäre Sie zur samenbank gegangen, gäbe es jetzt auch keinen rechtlichen Vater. Also entweder fällt er doch darunter oder er verliert die Bezeichnung samenspender und wird zum vollumfanglichen Vater mit allen Rechten und Pflichten. Aber da müssen die sich doch drüber einigen.

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Ich dachte, als Single könnte man zumindest in Deutschland nicht zu einer Samenbank und auch bei einer Samenbankspende ist der Spender nicht davor geschützt doch zu Unterhaltszahlungen herangezogen zu werden.

Ich verstehe es jetzt so, dass irgendein Mann im näheren oder weiteren Umfeld ihr privat Samen gespendet hat und nun doch die Nähe zur Familie sucht.

Du hast total recht, die beiden müssen sich einigen, wobei ich eher der Meinung bin, dass sie sich längst geeinigt haben müssten.Nämlich bevor man ein Kind zeugt.

ich sehe da irgendwie ein ziemliches Drama aufziehen.

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Hallo,
er ist durch die Unterhaltszahlungen schon ein wenig mehr Vater, d.h. irgendwann, auch wenn es jetzt noch nicht ist, wird er sein Kind sehen wollen und die Vaterrolle ausüben wollen. Denn keiner zahlt nur, ohne die "Früchte seiner Arbeit" zu ernten, vielleicht erst im Alter, wenn er sich besinnt, dass er Erben hat.
Habt ihr beide mal an das Kind gedacht? Samenspender ist anonym, das was ihr da macht, da wird das Kind andere Fragen stellen, bzw. wissen, wer da das Geld zahlt.
Spätestens in zehn Jahren steht eure "Vereinbarung" vor dem Kind auf dem Prüfstand.
LG und viel Glück, marti

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Hallo,

ich würde ihm das überlassen, ob er zu diesem Termin geht oder nicht.

Über das andere will ich mich hier nicht äußern.

GLG

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hallo

ich hoffe inständig, das er sich auch ums kind kümmern darf. ich fänd es unfair, er tut etwas für was andere so dermaßen kämpfen, freiwillg!

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Nun,

der Ansatz das sich eine Frau erst einen Kerl anlacht und auf tolle Beziehung macht, sich dann Schwängern lässt um ihn dann direkt in die Wüste schickt und auf UH verklagt ist ja bekannt.

Die Idee den lästigen Teil überhaupt eine Beziehung haben zu müssen völlig zu eliminieren ist mal was ganz neues.
Hammer!