Ich hab da so ein komisches Gefühl...

Hallo, ihr Lieben!

Zuerst mal wünsche ich euch ein gutes, gesundes Neues Jahr mit ganz viel Kraft für all das, was das Leben als Alleinerziehende "so bietet" !

Mein Mann hat sich letzten September nach fast genau 20 (!!) Ehejahren von mir getrennt, wir haben 2 Kinder, 17 und 12.
Zu diesem Zeitpunkt lag ein Jahr mit fast nur Streit hinter uns. Als ich psychisch letztes Jahr im April nicht mehr konnte, habe ich mir eine kompetente Anwältin als Unterstützung hinzu geholt, doch es dauerte, wie gesagt, bis September letzten Jahres, bis er, wie angekündigt, endlich auszog...

Die Kinder sind auf eigenen Wunsch bei mir geblieben und mein Noch-Ehemann zahlt Unterhalt für sie. Zwar nicht den vollen Satz, weil er nicht so viel Netto hat, aber immerhin. Trennungsunterhalt bekomme ich wegen seines Netto-Verdienstes nicht.

Ich hatte eine Riesen-Angst, es allein nicht zu schaffen, aber ich genieße, meine Entscheidungen allein treffen zu können, in meinem Handeln wieder mehr selbstbestimmt zu sein.
Gezwungenermaßen bin ich selbstbewusster geworden, es blieb mir ja auch nichts anderes übrig.

Von ehemals gemeinsamen Freunden und Bekannten weiß ich nun seit geraumer Zeit, dass es meinem Noch-Ehemann emotional und finanziell nicht besonders gut geht und auch die Kinder haben mir ähnliches berichtet.
Er wollte bei seinem Auszug fast nichts an Möbeln mitnehmen, er hat sich Möbel neu gekauft. Im Herbst soll er eine größere Autoreparatur gehabt haben, die auch bezahlt werden musste (ist sein Auto, ich hab keinen Führerschein).

Ich hab meine Mutter bis zu ihrem Tod Ende November letzten Jahres gepflegt und war deshalb sehr viel mit ihr und für sie beschäftigt und wenn mein Noch-Ehemann mich anrief, weil er was von mir und/oder den Kindern wollte, dann begann fast jeder 2. Satz mit "Entschuldige wenn ich störe" oder "Ich weiß ja, du bist sehr beschäftigt..aber.." Er tat so...fast unterwürfig... ich kann's gar nicht so recht beschreiben... So ein Verhalten kannte ich von ihm nach den letzten Monaten vor unserer Trennung gar nicht, da waren Beschimpfungen oder eisiges Schweigen an der Tagesordnung.

Eine Freundin von mir, die ihn auch schon länger kennt, meinte neulich zu mir, dass er wohl die Trennung bereuen würde und er sich sein neues Leben anders vorgestellt hat.. Er ruft mich an, fragt mich ab und zu um Rat und ich sage ihm auch, was ich dazu meine, aber ich kann mich nicht auch noch mit seinen Problemen und Sorgen beschäftigen. Ich hab selber genug mit dem Tod meiner Mutter zu tun, muss Wohnung auflösen usw. usw... Und dass er hauptsächlich nun finanzielle Probleme hat. kann ich mir auch denken, aber ER hat die Trennung doch gewollt und durchgezogen, mir keine Chance gelassen, unsere Ehe zu retten. Er war nicht gewillt, mir zuzuhören, weil ich anfangs um uns kämpfen wollte. 26 Jahre Beziehung war ich nicht bereit, einfach wegzuwerfen...

Und doch....ich hab ein komisches Gefühl, seine Probleme nicht zu meinen zu machen...zu wissen, er hat Probleme...finanziell oder anders ( er kann die Kinder regelmäßig sehen, wenn er möchte und die Kinder auch das möchten! Aber ich steck mich nicht dazwischen, sie sind alt genug, ihre Meinung zu sagen - auch beim Papa!)

Unsere räumliche Trennung ist ja noch relativ frisch...was meint ihr, verblasst dieses "komische Gefühl"...?

Liebe Grüße
jessy

1

bleib dabei. Lebe dein leben und lass ihn seins selbst aufräumen.

Alles Gute

Manavgat

2

Hallo,

ich geb meiner Vorschreiberin recht - geh Du Deinen Weg weiter.

ER hatte eine Entscheidung getroffen & nun muss er mit den Konsequenzen leben - schau auf Dich & sieh zu, dass Du Dein Leben neu geordnet bekommst.

Es fällt ganz oft den Männern nicht so leicht, allein zurecht zu kommen - sie sind dann auch mit sich selbst konfrontiert - zumal Ihr 26 Jahre zusammen ward.

Dass Du um Eure Ehe gekämpft hast, ehrt Dich, aber Du bist kein Wohlfahrtsverein - weg ist weg!

LG

3

WAS würde ER tun, wenn es bei ihm jetzt im Moment
finanziell supi rund lief? Dich anrufen?

Kipp jetzt bloß nicht. Es hat ihn doch auch nicht interessiert wie es Dir mit dieser

Entscheidung ging.
Denk dran er ist nicht Dein 3. Kind.Er ist ein Mann.
Du bist nicht für ihn verantwortlich.
Hast aber wahrscheinlich immer ALLES für ihn getan.

Nun muss der <Junge< mal selber ran.........das ist Leben life...

ENtscheidungen haben Konsequenzen.
Immer.

Wasserdrachen

4

Jap es verblasst. Mit der Zeit. Bei mir hat es aber auch mehr wie ein Jahr gedauert, bis ich aufhörte, immer Mitleid mit dem armen Tropf zu haben, der sein Leben nicht auf die Riehe bekommt. Denn mal ehrlich.. Ich hab mit mir, mit meinem Leben und allem was dazu gehört, genug zu tun, da brauch ich nicht noch jemanden...