Wie wichtig ist sparen für Alleinerziehende?

Hallo,

aus gegebenem Anlass interessiert mich, wie wichtig für euch das Sparen ist. Vor wenigen Wochen kam ich in die missliche Lage mir recht kurzfristig ein neues (gebrauchtes) Auto kaufen zu müssen und habe dafür mein Sparkonto geplündert. Ich spare extra für genau solche Fälle, da ich so erzogen wurde, niemals "auf Pump" zu kaufen und es für mich auch selbstverständlich ist für die diversen "Ausfälle" im Haushalt Geld auf der hohen Kante liegen zu haben. Bei mir liegen da kein Unsummen, aber für ein kleines gebrauchtes Auto hat es halt gereicht.

Auf alle Fälle habe ich seit dem Autokauf nur offene Münder und erstaunte Blicke geerntet sobald ich erzählt habe, dass ich das Auto bar bezahlt habe. Ich wäre im Leben nicht darauf gekommen dass es so ungewöhnlich ist für den Notfall Geld auf dem Konto zu haben. Ich dachte das handhabt jeder so #kratz

Ich weiss dass viele Alleinerziehende arg am Existenz-Minimum kratzen und deswegen nicht gross sparen können, aber vielleicht schafft ihr es trotzdem jeden Monat 20 Euro zur Seite zu legen? Bei meiner Umfrage geht es gar nicht darum wieviel ihr spart, einfach nur darum, wie wichtig es euch ist eine Reserve zu haben.

Ich bin übrigens alleinerziehend mit einem Grundschulkind und arbeite 25h/Woche.

#danke,
abendrot79 #blume

Spart ihr monatlich? (egal wieviel!)

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Ich war ab dem Alter 3 meiner Tochter Alleinerziehend. Jetzt ist sie 20. oft war es sehr eng. Trotzdem hatte ich nie einen leeren Kühlschrank, Miet- oder stromschulden und es war immer das nötige da. Es gab zwischendurch auch besch... Zeiten.

Seit mehreren Jahren habe ich ein Sparkonto auf das jeden monatsanfang 50 Euro gehen, genau für solche Notfälle. 4500 Euro sind jetzt drauf. Ich kann nicht verstehen, wie hart auf Kante manche Alleinerziehende oder auch geringverdiener leben. Da wird Geld für Nagelstudio, tattou, Zigaretten, Firlefanz oder sonst was ausgegeben. Die denken nicht von jetzt bis Mittag!

Gruß

Manavgat

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"Ich kann nicht verstehen, wie hart auf Kante manche Alleinerziehende oder auch geringverdiener leben. Da wird Geld für Nagelstudio, tattou, Zigaretten, Firlefanz oder sonst was ausgegeben. Die denken nicht von jetzt bis Mittag!"

#danke für diese ehrlichen Worte! Ich versuche so oft wie möglich mir auch etwas zu gönnen, das ist einfach Seelenfutter. Aber zuerst werden alle laufenden Kosten bestritten, dann schaue ich dass meine Tochter alles hat was sie braucht und wenn am Ende des Monat doch was übrig bleibt, DANN gönne ich mir etwas. Und dann macht das Ausgeben auch Spaß. Vorher könnte ich das "mir etwas gönnen" gar nicht geniessen.

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Das, was mir immer am meisten "weh getan" hat, war der Verzicht auf Kultur. Teillösung war: Stadtbibliothek, Bücher, CDs, spiele, Filme und dort im Café die Zeitungen lesen. Gefehlt hat dann: Theater, Museum usw. Teillösung: Opernaufführungen oder Theater in Arte und 3sat. Heute bin ich froh, dass ich mir das wieder leisten kann.

Wenn ich doch mal mit meinem Kind in den Zoo gegangen bin, dann hatten wir alles dabei (picknick im kühlrucksack) weil der Eintritt schon schwer aufzubringen war und für Cola, Eis, Fritten das Geld eben nicht mehr da war.

Friseur: Friseurfachschule. Da sind die im dritten Lehrjahr und man zahlte nur ganz wenig. Klamotten? Ne. Erst das Kind. Für mich damals: geschenkt, secondhandladen oder eBay und nur wenn es nötig war.

Es geht alles, Fantasie ersetzt Geld. Und man merkt, was man alles gar nicht braucht.

Meine kleinen Fluchten waren Last Last Minute reisen in die Türkei, so billig, da wäre Zuhause bleiben auch nicht günstiger gewesen.

#winke

Manavgat

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Hallo,

ich bin auch alleinerziehend und es ist schon teilweise eine knappe Sache.
Trotzdem geht jeden Monat ein bisschen was aufs Konto des Juniors und ein bisschen was aufs Notfall-Sparbuch.
Demnächst steht eine Auto-Reperatur an mit ca. 300 Euro, vor Kurzem gingen auch fürs Auto schonmal 290 Euro drauf....dann siehts auf dem Sparbuch erstmal wieder ziemlich leer aus.

Ich gebe zu dieser Zustand macht mich dann schon ziemlich nervös.
Nicht dass ich Angst hätte es geht mal die Waschmaschine oder so kaputt....die kriegt man auch günstig gebraucht.
Meine grössten Bedenken sind wirklich immer, dass das Auto zusammenbricht.

Wir wohnen auf einem sehr kleinen Dorf mit mieser Busverbindung, ohne Auto wären wir hier aufgeschmissen.

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so geht es mr auch. Das Auto ist mein Größter luxus, mein grösster kostenfaktor, und das ding, was mich am wenigsten zur Ruh kommen lässt. Wir kommen auch ohne Auto von A nach B. Aber die Verbindungen sind mies. und ich will da snicht nochmal habern mit zwerg um 6 uhr morgens das haus zu verlassen und an 4 von 5 Tagen erst um 19 Uhr wieder zuhause zu sein, weil die Verbindungen dann doch grottig sind

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Ich bin alleinerziehend mit 2 Grundschulkindern.
Ich spare monatlich für mich und die Kinder (Altersvorsorge/ Bausparer), aber da komm ich im Notfall nicht schnell ran.

Grundsätzlich spare ich aber immer das, was am Ende des Monats übrig bleibt.
Das sind mal nur 50, mal auch 400€.
Ohne "Notgroschen" könnte ich nur schlecht schlafen, ich bin ein kleiner Sicherheitsfanatiker #rotwerd

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"Ohne "Notgroschen" könnte ich nur schlecht schlafen, ich bin ein kleiner Sicherheitsfanatiker #rotwerd"

Willkommen im Club :-p Geht mir genauso #schein

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Hallo,

nein, ich spare nicht. Wovon auch? Ich lebe zur Zeit mit meinem Sohn leider von ALG2, was sich auch in nächster Zeit nicht groß ändern wird, nur das ich jetzt erst mal Aufstocker bin und dann in der Zeit meiner Umschulung wieder komplett drauf angewiesen bin.

Ich gönne mir schon nix, trotzdem bleibt irgendwie nichts übrig zum zur Seite legen. UNd das obwohl ich nicht mal ein Auto habe. Dafür habe ich sonstige hohe Fixkosten. Vom ALG2 gehen bei mir noch mal locker 250€ für Fixkosten drauf, von dem was dann noch übrig bleibt lässt sich nix sparen.

Wäre mir lieber wenn es anders wäre.

Lg wirbelwinds.mama

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Hallo,

ich bin noch nicht lange alleinstehend mit 2 Kindern, aber ich denke sparen muss man.

Alleine zur Sicherheit, wenn mal was neu gekauft werden muss.

Ich selbst bin im Moment Aufstocker, da ich erst wieder arbeiten gehen kann wenn mein Kleiner 1 Jahr wird.
Leben können wir davon gut und ich versuche auch immer was Beiseite zu legen, mache mir eher sorgen wenn ich wieder arbeiten gehe.
Wenn ich arbeite habe ich im Enddefekt weniger Geld zur Verfügung als mit Aufstockung durch alg2.

Das soll mal einer verstehen????? #wolke

LG
ilejana

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Ich versuchs sehr zu sparen.

Es kommt jeden Monat ein kleiner Betrag aufs Sparbuch, dazu ein bisschen auf das Fonds-Sparen für das Kind. Für mein Patenkind ein sehr kleiner Betrag.

Wir kommen eben so über die Runden. Haus, Auto, ich arbeite über 30 Stunden die Woche. Aber die Fixkosten sind durchs Haus wirklich groß.

Was mir sehr hilft und mir schon so manchen kleinen Traum erfüllt hat ist, dass ich ein- bis zweimal wöchentlich mein Kleingeldfache leere, alles Kleingeld raus, 1,2 und 5 Cent bekommt das Kind in die Spardose, der Rest geht an mich. Das fällt im großen und ganzen nicht auf, aber es kommt schon ordentlich was zusammen.

Aber es ist hart. Keine Frage. Aber so ganz ohne ein bisschen Ersparnisse würde ich keine Nacht mehr ruhig schlafen :-).

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Also ich bin seit einem Jahr alleinerziehend mit 2 Kindern (2 und 5) und bekomme keinen Unterhalt vom KV, arbeite seit Juli 30Std./Woche. Wir kommen momentan ganz gut klar, gespart habe ich allerdings in den letzten Monaten nichts, weil ich grade so über die Runden gekommen bin. Ich bräuchte in nächster Zeit dringend ein Auto, möchte es aber nicht finanzieren, und da muss ich jetzt erstmal ganz schön sparen. Meine Kinder haben aber beide ein Sparkonto, wo monatlich derzeit je 20,-€ drauf gehen. Ich finde das mit dem Sparen gar nicht so einfach, aber auf jeden Fall wichtig!
LG, oremi

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Ich habe ein kleines Polster für sofort und ein wenig Tagesgeld. Ich spare, wo ich kann, mache es so, dass ich monatlich einen Betrag X nur für das Auto weglege, und ansonsten zusätzlich wenn es geht, noch einen etwas höheren Betrag aufs Sparbuch packe. In Sturm und Drangzeiten spare ich dann nicht, oder muss mir mal einen Hunderter von dort holen (Urlaub, Anschaffungen etc.). Aber ich achte sehr darauf, dass Geld da ist, das für Notfälle einsetzbar ist.

Ohne wäre ich schlafloser als mit.

L G

White, die diese Verantwortung erst seit der Trennung verspürt. Und das ist die einzige Last, die ich davongetragen habe.

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auch ich bin so erzogen worden, dass man für schlechte Zeiten etwas beseite legt und Konsumgüter nicht auf Pump kauft. Den einzigen Kredit, den ich habe, ist für meine Wohnung.

Ich habe mir ein neues Auto bestellt, das ich bar bezahlen werden. Das kann ich, da ich ja bereits seit 12 Jahren wusste (da habe ich mein altes Auto gekauft), dass ich um diese Zeit herum einen neuen benötigen werde und habe entsprechend gespart. Auch sonst lege ich Geld zur Seite, falls größere Reparaturen anstehen oder was gekauft werden muss. Alles andere würde mir Angst machen. Ich bin allerdings sparsam und kaufe mir nicht ständig neue Klamotten oder esse oft außer Haus.

Mir geht es finanziell aber besser, seit ich alleine bin, da mein Ex mir auf der Tasche lag. Ich arbeite Vollzeit und verdiene gut. Alleinerziehend muss nicht Armut bedeuten.