Getrennt Leben und aus finanziellen Gründen den Ehestatus beibehalten?

Hallo!

Seit etwa 2 Jahren lebe ich getrennt. Nach einem anfänglichen Rosenkrieg sind die emotionalen Gründe für eine Scheidung nicht mehr vorhanden. Wir haben uns getrennt und das soll auch so bleiben. Mein Nochmann hat mich wegen unserem ersten Sohnes geheiratet, mich aber nicht wirklich geliebt. Meine Gefühle waren da anders, ich habe das Ungeliebtsein aber irgendwann nicht mehr ertragen.
Nun überlegen wir, obwohl wir die Scheidung schon eingereicht haben, aus finanziellen Gründen den ehel. Status beizubehalten.

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand von Euch, der in ähnlicher Situation ist über seine Erfahrungen berichten kann.

Bis dahin

LG

Birgit

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Hallo Birgit,

ich selber habe die Erfahrung nicht gemacht, aber bei meiner Schwester läuft es schon seit Jahren so.

Sie lebt mit ihrem Mann auseinander, schon seit 6 Jahren. Aber sie wollen verheiratet bleiben. Sie selbst ist arbeitslos und meint auch, das es vom finanziellen her so das Beste für alle ist. Er zahlt den Unterhalt für die Kinder und ihr gibt er so zwischendurch mal was oder zahlt den Einkauf etc. Also sie sind schon irgendwie noch zusammen, leben halt nur getrennt. Bei denen klappt es gut.

Müsst ihr mal alles durchrechnen wie es bei euch so ist.

Ich selber bin der Meinung meine Schwester wäre besser dran, wenn sie sich scheiden lässt, weil sie dann offiziell als Alleinerziehend gilt und da mehr Zuschüsse bekommt. Sie möchte es aber so lassen, weil sie sich halt gut verstehen, also ist sie Ehefrau getrenntlebend.

Gruß
Reni

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Hallo Birgit,

wir "handhaben" das so. Wir sind seit Sommer 2003 getrennt und leben auch getrennt.
Scheidung ist kein Thema, solange es so läuft - ich muss das nicht unbedingt auf dem Papier sehen, dass ich getrennt bin ;-).

Wir haben nach wie vor ein gemeinsames Konto, auf das die Gehälter gehen und von dem "Fixkosten" für Beide (Wohnungen, Strom, Versicherungen und auch die Autorechnungen) abgehen - und ich überweise uns beiden dann einmal im Monat unseren jeweiligen "Unterhalt" auf das eigene Konto.

Ist sicher keine Lösung für die Ewigkeit aber klappt wunderbar. Man muss allerdings miteinander reden können, weil es so doch immer mal wieder was zu besprechen gibt - und das können nicht alle Paare, besonders nicht nach einer Trennung ;-).

Scheidung kostet unserer Meinung nach nur unnötig Geld, getrennt leben ist teuer genug. Neue feste Partner haben wir nicht.... geschweige denn dass einer von uns wieder heiraten würde.

So haben wir nächsten Monat 20. ten Hochzeitstag... gut, darauf könnte ich verzichten #gruebel

lichtchen #aha

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Hallo Lichtchen!

Hört sich nach einer taumhaften Trennung an, soweit man davon so sprechen kann. Danke für deine Antwort. Solche Beispiele geben mir nach dem erlebtem Horror wieder Mut.

LG

Birgit

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Naja, traumhafte Trennung ist gut - nachdem der Herr mich 6 Jahre lang betrogen hat, war das die einzige Lösung :-[.

Aber ich bin ein Vernunftmensch... nützt ja nix, sich wie die Kesselflicker zu zanken, ändert ja nix an den Tatsachen.

Besser für die Nerven aller Beteiligten und vor allem auch für unseren Sohn ist doch, man regelt alles vernüftig und macht sozusagen das Beste draus.

Wenn beide an einem Strang ziehen und es vernünftig geht! Nicht immer und überall muss Rosenkrieg sein... wobei auch wir von "Freunden" recht schnell gutgemeinte Tipps bekamen wie "sofort zum Anwalt", "pass auf das Konto auf" etc. pp.

Es geht wenn beide Seiten mitspielen.

lichtchen #aha

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Sorry aber das ist streng genommen Steuerhinterziehung weil zumindest einer von euch den Vorteil einer besseren Steuerklasse genießt, hinzu kommen weitere Steuervorteile zum Beispiel gemeinsame Veranlagung etc....
Bekannte von mir mussten - sie waren damals im Trennungsjahr - gut 3000 Euro nachzahlen, weil sie die Trennung nicht gemeldet haben beim Finanzamt und eine neue Steuernummer beantragt haben.
Gefährliche Sache....

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Danke für die Warnung. Aus moralischer Sicht habe ich allerdings keine Bedenken. Da ich die ersten drei Lebensjahre meiner Söhne ausschließlich für die Kinderfrau gearbeitet habe (bin in einer Männerdomäne tätig, da gibt es keine Auszeit für Mütter, die steht da nur auf dem Papier) habe ich die ganze Zeit über Steuern gezahlt und auch noch für Beschäftigung einer anderen gesorgt. Bin der Meinung, das der Gesetzgeber hier eine große Ungerechtigkeit betreibt. Eine günstigere Steuerklasse ist in meinen Augen allein nach der Anzahl und dem Alter der Kinder anzusetzen.

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Das ist schon klar Dodo... aber letztendlich kann es doch auch egal sein, wie wir unsere Ehe weiterführen... und wenn es in zwei Wohnungen ist - so what ;-)

Wir setzen ja nicht zwei Wohnsitze oder so ab...

lichtchen #aha

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Hallo,
z.Z. halten mein Mann und ich es auch so. Wir haben uns vor einem Jahr getrennt. Ich bin mit meinem Sohn dann auch sofort ausgezogen in eine eigene Wohnung. Wir verstehen uns trotz allem noch sehr gut und haben die Scheidung auch noch nicht eingereicht was wir aber sicher bald noch machen werden um vom Finanzamt keinen drüber zu bekommen.
Wir haben direkt nach der Trennung beim Notar alles wichtige festgehalten (wir hatten auch einen Ehevertrag) damit wir uns um nichts später streiten müssen. Den Anwalt werden wir uns dann auch teilen um Kosten zu sparen.
Also bei uns klappt es sehr gut und wenn was nicht ganz so toll läuft reden wir drüber und dann ist es gut.
Wir kommen jedenfalls gut klar und das war uns beiden einfach wichtig damit unser Sonnenschein nicht noch mehr unter unserer Trennung leiden muss...
LG Ivonne