Umzug mit Kind ohne Zustimmung

Hallo...

Ich lebe seit über einem Jahr vom Vater meines Kindes ( knapp 2 Jahre ) getrennt und seitdem auch in einer neuen Beziehung... Nun möchte ich gerne in meine alte Heimat ( wo auch mein neuer Lebensgefährte lebt und ich mich seit gut einem Jahr überwiegend aufhalte ) ziehen... Der neue Wohnort liegt 180 km von meinem alten Wohnort ( in dem der Kindsvater lebt ) entfernt... Da der KV nicht zustimmt läuft momentan ein Verfahren in dem ich um die Zustimmung kämpfe... Nun hatte ich gestern einen Anhörungstermin beim Jugendamt zudem wir als Familie eingeladen wurden, ich war da der KV allerdings ohne Entschuldigung nicht... In diesem Jahr in dem ich mich nun schon in meiner Heimat aufhalte hat er unsere gemeinsame Tochter nicht einmal besucht, selbst dann nicht als sie mit hohem Fieber ins örtliche Krankenhaus eingewiesen wurde... Auch wenn ich einmal im Moment in meiner Wohnung war nahm er sein Umgangsrecht nicht richtig war... Er wollte dann ausschlafen usw... Unsere Tochter nennt meinen Lebensgefährten mittlerweile Papa und erkennt ihren Erzeuger nicht einmal mehr... Die kleine ist noch nicht in der Kita und soll nun in meiner Heimat angemeldet werden... Ich hatte dem KV angeboten, im Falle eines Umzugs, einmal im Monat auf meine Kosten in seine Heimat zu kommen und das andere mal im Monat müsste er dann fahren oder mir die Kosten für eine zweite Fahrt erstatten, so hätte er alle 14 Tage die Chance unsere Tochter zu sehen... Ich weiß aber heute schon das er nie selber fahren wird um unsere Tochter zu sehen... Am Anfang hatten wir natürlich auch überlegt in meinem jetzigen Wohnort zu bleiben, allerdings hat meiner neuer Lebensgefährte in seiner Heimatstadt eine feste und unbefristete Arbeitsstelle was heutzutage eh schon nicht mehr gang und gebe ist... Nun ist es so das wir eine Wohnung gefunden haben die mit 82qm und 390 Euro warmmiete unschlagbar ist... wir könnten die Wohnung zum 1.11 beziehen und müssten jetzt den Mietvertrag unterschreiben... Allerdings läuft ja das Verfahren noch...

Was würdet ihr tun? Einfach schon mal umziehen? Gibt es vielleicht jemanden der schon Erfahrungen in einer solchen Situation gesammelt hat?

Über Antworten würde ich mich riesig freuen...

lg saj28

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Wenn er dem Umzug nicht zustimmt, wird der Umzug des Kindes im Eilverfahren Rückabgewickelt, wenn es dumm läuft kannst du nach solcher Aktion das Sorgerecht verlieren. Es ist schon sehr schlecht das du zugelassen hast, das das Kind Deinen Freund "Papa" nennt. Entfremdung vom Vater oder so ähnlich nennt sich das wohl und gehört zum Komplex der Kindeswohlgefährdung.

Die jüngere Rechtsprechung ist extrem Vaterfreundlich. Da kriegt der größte Sausack sein Sorge - und Umgangsrecht nachgetragen. Und wenn er sich 3 Jahre nicht sehen läßt, so what?

Für dich spricht das der Vater sich nicht wirklich kümmert. Aber wie jetzt nun letzendlich die verschieden Standpunkte vor Gericht gewertet werden kann keiner vorraussagen.

Ich würde das Risiko keinesfalls eingehen. Es ist zu viel zu verlieren

Agathe

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Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das ihm wegen sowas das Sorgerecht zugesprochen wird... Vor gut einem Jahr gab es schon mal eine Verhandlung bezüglich des Umgangs in dem ich regeln ließ das er sich regelmäßig kümmert, was er auch danach nicht getan hat... Meine Anwältin sagte mir heute, das wenn ich einfach umgezogen wäre ohne vor Gericht seine Zustimmung einzuholen, nichts passiert wäre... 90 % aller Mütter gehen wohl diesen weg und es gab noch nie ein Urteil das schlecht für die KM war... Das die kleine zu meinem neuen partner papa sagt ist alleine ihre entscheidung gewesen... Am Anfang versuchten wir noch ihr das abzugewöhnen, doch aufgrund ihres Alters und der mangelnden Präsenz des KV war dies nicht zu vermeiden...

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Ich habe mir einfach Arbeit am Wunschwohnort gesucht. In der alten Heimat gab es eh kaum Jobs und wenn dann super miserabel bezahlt.
Zu dem zahlte der KV keinen Unterhalt, so dass ich für sämtliche Kosten aufkommen mußte, so gab es mehr als einen Grund meinen Umzug zu rechtfertigen.

Vielleicht wäre das eine Sache die du zu deinen Gunsten noch drauf packen kannst....

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Habe ich auch alles in erwägung gezogen... problem dabei ist nur das ich ohne einen kitaplatz wohl schlecht arbeit finden werde... UND ohne festen Wohnsitz nun mal auch keinen Kitaplatz... ;)

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kannst du bei deinen eltern erstmal nen nebenwohnsitz anmelden und von dort aus bewerbungen und co organisieren?

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Hallo
Das Jugendamt sagte damals von zu mir als die Ehe hier krieselte und ich wirklich an Trennung dachte.

Packen sie ihre Kinder und wenn sie zu ihrer Familie zurück wollen dann gehen sie.
Wohne in NRW aber meine Familie ist in Bayern.

Ich habe gesagt das ich das doch nicht so einfach kann wegen x KM Entfernung zum "Vater" sie meinte wenn man erst mal da "wohnt" dann wird da fast nichts mehr gemacht sondern es einfach akzeptiert.

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Genauso ist es auch... Ich hatte heute nochmal ein Telefonat mit meiner Anwältin, in dem jetzt im Endeffekt raus kam das ich nun einfach umziehen werde, sie riet mir dazu... Seit gut einem Jahr befindet sich der Lebensmittelpunkt der kleinen eh schon in meiner Heimatstadt... Nun kurz zu den gründen... Letztes Jahr Weihnachten verstarb meine Mutter im Alter von 49 Jahren plötzlich... Plötzlicher Herztod... Mein Vater stand von diesem Moment an, plötzlich alleine mit allem da... Also blieb ich erstmal mit der kleinen bei ihm... Dem Richter ist dies auch bekannt... Dann ging es plötzlich los das die kleine ständig krank wurde und immer wieder hoch fieberte ( Mandelentzündung )... Irgendwann wurde der Aufenthalt von mir und der lütten in meiner Heimat zur Gewohnheit... Da es nun unser zu hause ist würde ich gerne mit ihr hier bleiben...

Meine Anwältin wird nun Antrag auf Übertragung des Zuständigkeitsbereiches beantragen... Denn aufgrund dessen das der Lebensmittelpunkt in meiner Heimatstadt ist, ist eigentlich auch das hiesige Gericht für den Fall zuständig...

Angst um das Sorgerecht oder Aufenthaltsbestimmungsrecht muss ich mir absolut nicht machen, alleine schon deshalb nicht weil die Lütte kaum Bezug zum KV hat und er selber Schuld an diesem Zustand trägt...

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Was mir auffällt:

"...Nun möchte ich gerne in meine alte Heimat ( wo auch mein neuer Lebensgefährte lebt und ich mich seit gut einem Jahr überwiegend aufhalte ) ziehen... Der neue Wohnort liegt 180 km von meinem alten Wohnort ( in dem der Kindsvater lebt ) entfernt... Da der KV nicht zustimmt läuft momentan ein Verfahren in dem ich um die Zustimmung kämpfe... "

Dann schreibst Du aber auf einmal, dass das gar nicht stimmt, sondern Du bereits seit einem Jahr umgezogen bist und nachträglich darum kämpfst.

Das nenne ich falsche Reihenfolge.

Dann schreibst Du, dass Eure Tochter Deinen Lebensgefährten mittlerweile Papa nennt.

Das geht nur wenn ihr das unterstützt (und wenn auch nur durch wohlwollendes zulassen).

Da Du den Vater nur abwertend öffentlich als "Erzeuger" abwertest ist das letztlich auch nicht verwunderlich (verwendest Du eigentlich auch den Begriff "Erzeugerin" und falls ja wann)?

Letztlich ziehst Du das Pferd von hinten auf und das ist nicht korrekt.

Bevor das Gericht nicht entschieden hat versucht man nicht vollendete Fakten zu schaffen.

Wenn der Vater dies so machen würde, würde er dafür zu Recht kontra bekommen.

Nun hatte ich gestern einen Anhörungstermin beim Jugendamt zudem wir als Familie eingeladen wurden, ich war da der KV allerdings ohne Entschuldigung nicht... In diesem Jahr in dem ich mich nun schon in meiner Heimat aufhalte hat er unsere gemeinsame Tochter nicht einmal besucht, selbst dann nicht als sie mit hohem Fieber ins örtliche Krankenhaus eingewies

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Ich halte mich seit gut einem Jahr überwiegend in meiner Heimat auf, meine Wohnung und Meldeadresse befindet sich aber immernoch in der Stadt in der auch der Kindsvater lebt... Doch der Lebensmittelpunkt der kleinen ist nun mal schon in meiner Heimatstadt...

Natürlich lassen wir es zu das sie meinen Lebensgefährten Papa nennt, so hat sie wenigstens einen der sich um sie kümmert...

Das ich überwiegend abwertend von ihm rede hat seine Gründe, diese basieren nicht nur darauf das er sich nicht um unsere Tochter kümmert sondern genauso auf Gewalt, Beleidigungen etc, die von ihm ausgingen... Er will sich um den Unterhalt drücken und dich ständig seinen Pflichten entziehen... Wenn er sie hat fährt er gerne mit ihr weg ( was an sich kein problem ist und ich auch keine einwände gegen habe ) doch kommt er immernoch " Ich brauche aber deinen Kindersitz "... Auch nach einem Jahr Trennung hat sich noch nicht für seine Tochter eingerichtet...

Zudem gab er mir schon einmal seine Zustimmung zum Umzug und überlegte es sich dann doch wieder anders... ;)

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Positiv ist, dass Du einräumst gegen das Meldegesetz zu verstoßen und dich nicht umgemeldet zu haben. Dann solltest Du das endlich mal nachholen.

Es ändert aber nichts daran, dass Du die gerichtliche Entscheidung nicht abgewartet hast.

Du räumst auch ein , dass Du unterstützt, dass sie Deinen Freund Papa nennst.

So etwas macht sollte man m.E. nur machen, wenn der "richtige" Papa tatsächlich oder faktisch keine Rolle mehr spielt.

Ich bin im Übrigen auch nicht dafür die neue Freundin des Papa "Mama" zu nennen.

Wenn er dem Umzug tatsächlich zustimmte kann ich den Umzug verstehen.

Kannst Du das nachweisen? Dann müsste das Problem doch auch bei Gericht ruckzuck vom Tisch sein.

Wenn etwas gerichtlich im Streit ist sollte man aber prinzipiell auch die Entscheidung des Gerichts abwarten (allenfalls die Gerichtsentscheidung steht ohnehin fest und man müsste diese nur proforma abwarten).

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Guten Morgen! :-)

Als zuerst kurz und knapp: Ich würde es einfach tun!!!

Sage dies aus eigener Erfahrung!

Ich wurde 2005 geschieden, damals waren meine kids 7 und Jahre alt.
Ich entschied mich mit meinen kids in eine 250 km entfernte Stadt zu meinen
neuen Lebenspartner zu ziehen und sprach dies mit meinen Exmann ab.
Gut er willigte ein, da er weiss, das ich eine fürsorgliche Mutter bin und letzendlich immer
das Wohlergehen im Blick habe!

Bevor ich wegzog habe ich mich auch noch von einem Anwalt beraten lassen.
Er sagte mir: natürlich können Sie mit Ihren Kinder wegziehen. Sie haben als
Mutter automatisch (leben ja bei mir) das Aufenthaltsbestimmungsrecht!
Klagen könnte er im Nachgang natürlich immer aber die Erfolgschancen sind geich null!!
Warum? Weil du Ihnen als Mutter in der Vergangenheit ein "zuhause" gabst und auch zukünftig für Sie oder als Mutter die Bezugsperson Nummer eins bist!

Das sind Gründe die sind unschlagbar auch vor Gericht!

Natürlich steht einem Umgangsrecht (habe ja auch beidseitiges Sorgerecht), vorausgesetzt
er wünscht dies, nichts im Wege!

Klar, es bedarf mehr Planung etc. aber dies muss eben auch investiert werden!!

Also Kopf hoch und durchziehen!

Ich wünsche Euch als Familie alles Gute und hab nicht so viel Angst!

Das brauchst du nicht!

Bei Fragen kannst du mir gerne jederzeit schreiben!

Lieben Gruss von mir!

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Hallo Canim2010...

Danke erst mal für die Positive Antwort...

Mittlerweile hab ich mich auch dazu durchgerungen meinen Weg zu gehen, da ich denke das es für meine Tochter das beste ist... Das der KV das nicht so sehen wird war mir immer klar... Solange er kommen und gehen konnte wie er wollte sagte er zu allem ja und ahmen... Doch als ich einen geregelten Umgang wollte stellte er sich in allem Quer... Es ist schade das es nun so laufen muss... ;)

lg saj28

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Hallo,

genau das ist die allein "richtige Einstellung".. war für deine Tochter und für Dich
am Besten ist!!! BRAVO!

Da du diejenige bist die das Glück deiner Tochter mom in Händen tragen darf, braucht
Sie auch jemanden an Ihrer Seite der mutig und entschlossen für das gemeinsame

Glück kämpft.. auch ohne leiblichen Vater! Ist zwar alles traurig.. stimmt, doch glaube
mir: auch du wirst dein Glück finden! Blick einfach positiv und objektiv in die Zukunft
und dann wird es viel leichtr gehen!

Ist die Mutter glücklich - ist auch das Kind glücklich!!!!

Da ist viel wahres und kluges dran!

Hab keine Angst! :-) .. und gehe Schritt für Schritt einfach weiter!

Schönes WE nochmal für Euch!

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