Tochter (11 1/2) will nicht mehr zum Vater, hat ihn beim Sex gesehen

Bin seit 3 Jahren von meinem Mann getrennt, er mittlerweile wieder verheiratet (Tochter hat es über eine Freundin erfahren!). Bisher war sie alle 2 Wochen bei ihm (sofern es ihm in den Kram gepaßt hat), gab immer wieder mal wieder Ärger deswegen (Verspätungen beim Abholen, kam ohne Abendessen heim, etc.). Vorher immer großes Geschrei von ihr "ich will nicht zum Papa", beim heimkommen hatte ich immer den Eindruck, dass es ihr doch ganz gut gefallen hat.

Als sie das letzte Mal bei ihm war, kam sie zu ihm ins Schlafzimmer und hat gesehen, wie er mit seiner Frau Sex hatte (vormittags um 1/2 11 und er wußte, dass sie wach war). Daraufhin hat sie ihre Sachen gepackt und ist heimgegangen (2 km) und total aufgelöst angekommen. Aussagen von ihr: Ich werde dieses Bild nie wieder vergessen, Papa ist ein A.., ich verstehe jetzt warum du dich getrennt hast.

Nun will sie nicht mehr hin, war auch seitdem nicht mehr dort (ist jetzt 6 Wochen her). Er ruft sie jeden 2 Tag an, tut als wäre nichts passiert (Kommentar zu dem Vorfall mir gegenüber "ist doch ganz normal") und will auch, dass sie wieder zu ihm kommt.

Mir persönlich wäre am liebsten, er würde komplett aus unserem (meinem) Leben verschwinden, obwohl mir die freien WE auch entgegen gekommen sind. Kann man ihm überhaupt ein Kind anvertrauen (hatte immer ein ungutes Gefühl dabei)? Soll ich das alleinige Sorgerecht beantragen? Bisher habe ich meinem Kind zuliebe immer wieder gute Miene zu allem gemacht, Streit mit ihm vermieden (wenn er mich verbal angegriffen hat), versucht vor ihr nicht schlecht über ihn zu reden (auch wenns manchmal schwer fiel). Ich habs so satt!! Ausbaden muss ich es ja.

Aber was ist für meine Tochter am besten? Soll ich versuchen, zwischen den beiden zu vermitteln (was schwierig bis unmöglich ist, weil er sich keines Fehlers bewußt ist)? Soll ich mich ganz heraushalten und ihr die Entscheidung überlassen, ob sie wieder zu ihm gehen will? Ist sie damit nicht etwas überfordert? Oder soll ich wirklich eine klaren Strich ziehen, sie nicht mehr zu ihm lassen und das alleinige Sorgerecht beantragen und wenn er sie unbedingt sehen will, kann er meinetwegen sein Besuchsrecht einklagen (mit den damit verbundenen Pflichten) oder bin ich dann die böse Mutter?

Alles vernünftig zum Wohl des Kindes zu regeln, wenn man selbst auch gefühlsmäßig betroffen ist, ist schwer.

Würde gerne Eure Meinung und Euren Rat hören.

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Hallo,

meine Tochter ist zwar noch viel jünger, aber ich würde es so sehen, dass Du es einfach ihr überlässt, wenn sie ihn wiedersehen will, solltest Du ihr das auch gewähren.

MIt 11,5 Jahren ist sie denke ich auch nicht zu jung, um sowas selber zu entscheiden.

Wäre meine Meinung.

LG

Sandy

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Hallo!

Es gibt zwar bessere Zeiten für Sex als um halb 11 wenn die Tochter da ist, aber so ganz verstehe ich nicht, warum eure Tochter jetzt so reagiert. Für Kinder ist es komisch, wenn sie die Eltern (bzw. ein Elternteil) beim Sex erwischen, aber Sex ist ja nicht schmutzig etc. Es gibt sicherlich viele Kinder die bei sowas dann erstmal aufgelöst reagieren, aber ich denke mit reden und Aufklärung kann man viel erreichen.

Ich denke wichtig ist, mit der Tochter zu reden. Sie aufzuklären und ihr zu erklären, das wenn jemand Sex hat, er nicht ein A... ist!

Den Satz "Papa ist ein A...., ich verstehe jetzt warum Du dich getrennt hast" finde ich sehr schlimm aus dem Mund eines fast 12 jährigen Kindes und zeigt, das ein Kind viel zu viel von dem Ärger zwischen Mutter und Vater mitbekommen hat / mitbekommt. Vielleicht will ja deswegen auch eure Tochter nicht mehr zum Vater, weil sie zwischen zwei Stühlen steht!

LG janamausi

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#pro

Sehe ich ganz genauso.

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Hallo!

Also erst einmal ist es sicherlich schwer die eigenen Gefühle da rauszuhalten, und wenn ich Deinen Beitrag so lese scheinst Du selber ziemlich drin zustecken...

Aber es geht um Deine Tochter und das sollte in dem Fall ein ganz anderes Thema sein...

Ich glaube nicht, dass Du das alleinige Sorgerecht beantragen kannst, wenn nicht schwerwiegende Dinge vorliegen und die gehen aus Deinem Beitrag nicht hervor. Das schon mal vorweg. Außerdem scheint er sich ja um die Tochter kümmern zu wollen, sonst würde er nicht so oft anrufen.
Deine Tochter doch schon 11 Jahre - warum spricht sie nicht selber mit Ihrem Vater? Zieh Dich da ein wenig raus und lass die Beiden das selber regeln.

Was ich überhaupt nicht verstehe - warum hat sie von einer Freundin erfahren, dass Ihr Vater wieder neu geheiratet hat. Das verstehe ich nicht-da setzt man sich doch mit seinem Kind zusammen und spricht darüber. Kein Wunder dass sie eine Wut auf den Vater hat.

Dass er etwas falsch gemacht hat, weil er sich hat erwischen lassen war vielleicht dumm, aber das kann immer mal passieren und so dramatisch finde ich es jetzt nicht solange man die Situation aufklärt. Aber genau das macht Ihr anscheinend ja nicht. Sondern es scheint auch von Deiner Seite so zu sein, als sei es etwas ganz verwerfliches, wenn er mit seiner neuen Frau schläft-warum sollte man ihm deshalb die Tochter nicht mehr anvertrauen?!

Bei Euch scheint mir eine Menge schief zu laufen, weil Ihr es als Erwachsene nicht schafft miteinander aus zukommen. Ich denke Ihr solltet Euch da Hilfe holen zum Wohl Eurer Tochter, weil ihr eine Menge aufzuarbeiten habt. Und wie mir scheint vorallem Du. Das soll jetzt kein Angriff an Dich sein, aber wie willst Du nach vorne schauen und Dich von Deinem Ex lösen, wenn Du noch so emotional eingebunden bist?!

Ich wünsche Euch alles Gute!
Neddie

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"Kann man ihm überhaupt ein Kind anvertrauen?"

Sorry...aber ich sehe nach deiner Schilderung alles in allem keinen triftigen Grund, ihm das Kind NICHT anzuvertrauen. Und ein Jugendamt/Familiengericht wird das wahrscheinlich genauso sehen.

Zudem kann ich grad nicht nachvollziehen, was das Mädel sooo sehr geschockt und zu der Aussage verleitet hat, er sei ein Arsch und sie könne verstehen, dass du dich von ihm getrennt hast. Sicher ist es für ein Kind unangenehm, den eigenen Vater beim Sex zu "ertappen"...aber es gibt weiß Gott schlimmeres und solche Situationen lassen sich halt nicht immer vermeiden.

BTW: wie hast du dich (deiner Tochter gegenüber) überhaupt dazu geäußert? Das würde mich jetzt echt mal interessieren...

Eine Chance auf alleiniges Sorgerecht sehe ich hier nicht...ich weiß aber auch nicht, wie es sich mit dem Umgangsrecht verhält, wenn deine Tochter partout nicht mehr zu ihrem Vater gehen möchte und sich nicht umstimmen lässt.

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deine tochter sollte weiterhin zu ihrem vater,du hattest auch geschrieben,das es dir immer so vorkam,als hätte es ihr doch gefallen.
sie hat die beiden beim sex erwischt.
na und????
deine tochter wird 12 jahre alt,und wird mit sicherheit aufgeklärt sein.
wieso redest du mit ihr nicht darüber,das es etwas ganz normales ist?
wieso ist papa ein arsch,nur weil er sex hat?
welches bild wird da dem kind vermittelt?
klar ist es nicht gerade die tollste tageszeit gewesen,und es ist auch nicht gerade prickelnd wenn ein kind ein elternteil beim sex sieht.
ist mir auch passiert in dem alter,und ich fands zwar ekelig,aber bestimmt nicht unnormal.

es ist kein fehler von ihm,das sie ihn erwischt hat.
und so solltest du auch zwischen beiden vermitteln.
ein familienrichter wird wahrscheinlich über solch eine begründung mehr als schmunzeln,und du wirst als die doofe dastehen,die ihrer tochter sex als solches als schlecht angeblich vermittelt hat.
also wäre es ein eigentor.

ES ist schlicht und ergreifend EUER kind,und du musst mit deinen gefühlen umzugehen wissen,und das strikt trennen.
egal wie schwer das ist.
und egal wie du wirklich denkst.
es ist einfach eine lapalie,und als solchen sollte es auch behandelt werden.
(es war sex,kein sm oder sonst was,)

DU bist ihre bezugsperson,also musst du auch vermitteln,und ggf sich zu dritt oder viert zusammensetzen,und konsequente regeln vereinbaren.

lg
anja

9

#pro

10

#danke

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Hallo,

danke für die vielen Antworten, gibt mir viel Stoff zum Nachdenken.

Anscheinend stecke ich doch noch mehr drin, als ich mir selbst zugestanden habe. Hauptgrund für die Trennung war das Thema Sexualität. Hinzu kommt, dass er mich massiv belogen hat. Daher auch die Angst, ihm das Kind anzuvertrauen, gleich nach der Trennung hatte ich ein großes Problem damit. Ich bin zig-mal über meinen Schatten gesprungen (alles zum Wohle des Kindes, versteht sich).

Auch jetzt nach 3 Jahren sind noch nicht alle Wunden verheilt und ich habe immer noch Schwierigkeiten jemanden zu vertrauen.

Sein Verhalten der Tochter gegenüber finde ich rücksichtslos und wäre vermeidbar gewesen. Als sie völlig aufgelöst heimgekommen ist, habe mich erst mal um sie gekümmert und sie getröstet und vermieden, irgendwelche Statements zu dem Vorfall abzugeben. Die Situation muss er mit ihr klären. Im Grunde liegt ihm nichts an seiner Tochter. Das spürt sie auch und fühlt sich wie das 5. Rad am Wagen.

Ich habe immer wieder versucht, mit ihm zu reden, aber wenn er nicht will, dann will er nicht. Ich habe bald keine Kraft mehr. Statt in der Kindererziehung zu unterstützen (schließlich trägt er auch einen Teil der Verantwortung), schafft er ständig neue Probleme. Ich glaube fast, er macht das mit Absicht, um mir das Leben schwer zu machen. Zutrauen würde ich ihm das.

Ich stehe jetzt als prüde da, das stimmt keineswegs und ich vermittle Sex meiner Tochter gegenüber auch nicht als etwas Schmutziges. Natürlich ist sie aufgeklärt.

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nochmal ich:

>>Als sie völlig aufgelöst heimgekommen ist, habe mich erst mal um sie gekümmert und sie getröstet und vermieden, irgendwelche Statements zu dem Vorfall abzugeben. Die Situation muss er mit ihr klären. <<

FALSCH
du warst da,und du hättest das mit ihr klären müssen.
lg
anja

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Hallo Anja,

kleines Missverständnis,

hab natürlich mit ihr gesprochen, was passiert ist, warum sie weggelaufen ist, dass sie den Rest des WE daheimbleiben kann (hatte mir mein WE anders vorgestellt), hab auch gesagt, dass ich das Verhalten ihres Vaters nicht ok finde (weil das nämlich meine Meinung ist, auch wenn andere darüber anders denken mögen).

Wenn ich schon die Entscheidung ihr überlassen soll, ob sie wieder zu ihm gehen will (wenn sich die Erwachsenen nicht einigen können, überträgt man einfach die Verantwortung auf die Kinder), dann werde ich mich auch nicht in die Beziehung einmischen. Und wenn, dann in der Form, dass ich ihm sage, er soll zusehen wie er das wieder auf die Reihe bringt (aber das ist vergebliche Liebesmüh).

lg

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Hallo, ich finde nicht, dass es ein Grund ist, ihm das Sorgerecht weg nehmen zu wollen, nur weil er Tagsüber Sex hat... natürlich ist es ungeschickt sich dabei erwischen zu lassen...

Ist deine Tochter aufgeklärt???


Ich kann dir natürlich nur einen Tip aus dem Bauchraus geben, aber das sind ja nicht immer schlechte ideen...


Auch wenn es dir schwer fällt, setz dich mal mit der Maus hin und versucht da drüber zu reden, offensichtlich hat ihr irgendetwas daran ein "trauma" versetzt.

Ich würde sie auf KEINENFALL zwingen zu ihm zu gehen, würde ihr und dem Papa aber versuchen klar zu machen, dass die beiden darüber reden müssen, wenn er meint er habe nichts falsch gemacht und sie auf keinen fall mehr zu ihm möchte würde ich das ERSTMAL so akzeptieren. Vielleicht gibt sich das von ganz alleine, wenn sie älter ist, aber primär liegt es an IHM sich um seine Tochter zu bemühen! und genau so würde ich ihm das sagen!