Verzweifelt wegen schlechtem Ergebnis

Hallo Ihr Lieben,

die Nackenfaltenmessung wird hier ja teilweise sehr kontrovers diskutiert. Ich hatte heute meinen Termin und bin seitdem völlig durcheinander. Der Arzt hat einen Wert von über 5 gemessen und sagte, daß bis 2,5 der Normalfall wäre. Da mir heute auch erst Blut abgenommen wurde, liegt das Ergebnis erst am Donnerstag vor. Aber nach seiner Aussage hätte es nur geringe Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit. Der Nasenknochen und die Herztöne sind normal. Nun stehen für Donnerstag gleich Plazentabiopsie und Fruchtwasseruntersuchung an.
Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Ergebnissen.
Ich habe Angst, daß schon die Untersuchung meinem Mäuschen schadet.
Naiverweise wollte ich heute das Gefühl von Sicherheit und komme nun in den Teufelskreis der Folgeuntersuchungen.

Danke fürs Lesen.

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Ich kann den Wunsch nach Sicherheit verstehen, aber die gibt's halt erst mit der Fruchtwasseruntersuchung - weshalb ich die NFmessung nicht machen lassen werden. Aber so groß ist das Risiko dabei nun auch nicht - ich drück dir die Daumen, dass ein gutes Ergebnis herauskommt. Alles Liebe, Nicole:-)

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Hallo Du,

sag mal, warum sind denn gleich für Do. weitere Untersuchungen vorgesehen? Warum wartet der Arzt nicht erst mal die Blutergebnisse ab? Hat er dazu was gesagt?

Mein Ärztin hat nämlich gesagt, man müsse beide Ergebnisse miteinander betrachten und nicht nur eines alleine.

Möchte dich aber trotzdem beruhigen. In meiner Bekanntschaft wurde auch eine auffällige Nackenfalte festgestellt und im Nachhein stellte sich raus, dass das Kind kerngesund war.

Ich an Deiner Stelle würde erst mal abwarten und dann evtl. über weitere Untersuchungen entscheiden.

LG

Uli

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Der Arzt ist der Meinung, daß die Blutwerte das Ergebnis kaum beeinflussen werden. Ich werde am Donnerstag erst über das Gesamtergebnis mit ihm sprechen. Im Zweifel kann ich die nachfolgenden Untersuchungen dann absagen.
Ich hoffe einfach das Beste.

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Würdest du dein Kind trotzdem lieben auch wenn es eine Behinderung hätte?
Wenn ja lass die Fruchtwasserunetrsuchung sein. Das Risiko einer Fehlgeburt durch die FWU beträgt zwischen 1-3%.#schock
Mir wäre das eindeutig zu viel.
Wenn du dir partu kein Leben mit einem behinderten Kind vorstellen kannst, werde dir auch über die Folgen bewusst.
Eine Abtreibung ist nicht mehr so einfach, wenn man über die 12.SSW hinaus ist. Du musst das Kind dann normal gebären und es wird im BAuch schon abgetötet:-[ Obwohl das Herz schon schlug!!!!!!!!!!!!!

Jeanny0409+ANnabell+21.SSW

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was sollen solche polemischen horropostings helfen? die wahrscheinlichkeit einer fu liegt bei 0,5%, dass etwas schiefgeht danach. und abbrüche danach muss man kaum jemandem, der eh besorgt ist, jetzt schon ausmalen.

ein bisschen mehr sensibilität stünde dir gut!!

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..ich seh daß genauso! Solche Horrorgeschichten sind das letzte was eine besorgte Mama jetz braucht! Ich selbst habe aufgrund schlechter Ergebnisse eine FWU machen lassen - es ist alles gut gegangen - Baby ist gesund :-)
Liebe Grüße,
nicole + Luca (21 ssw)

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Sorry, aber überlegt man sich das nicht vorher?

Und jetzt sagst du, dass du Angst vor den weiteren Untersuchungen hast...
Klar, das FG- Risiko ist erhöht...

Aber du MUSST die weiteren Untersuchungen ja auch gar nicht machen lassen... wieso verzichtest du nicht darauf??

Alles Gute!
LG Claudi (35.SSW)

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lass idch nicht von den moralpredigern hier noch weiter runterziehen.


ruhig durchatmen. und dann erstmal einen termin beim spezialisten machen. und eine zweite meinung einholen, auch wenn es teuer ist.

normalerweise müssen nicht biopsie und fruchtwaseruntersuchung gleichzeitig gemacht werden, und es ist auch sehr früh, wenn du gerade ersttrimesterscreening hattest.

informieren. und wenn du schwerstbehinderungen ausschließen möchtest, was ich sehr gut verstehen kann, dann geh den weg der diagnostik weiter. aber in ruhe und nur bei absoluten vollprofis.

www.praenatal.de

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Hallo

ich hatte das Ergebnis die Nackenfalte sei 3,8 mm musste dann auch zwei Tage warten bis das Blutergebnis da war.
Ohne Blutergebnis wäre die Wahrscheinlichkeit bei 1:24 für Trisomie 21 gelegen mit Blutergebnis nachher bei 1:464
Der Arzt wollte mir auch zu einer fruchtwasseruntersuchung raten aber ich habe abgelehnt da die Warhscheinlichkeit dass bei der Fruchtwasseruntersuchung was passiert größer ist wie dass mein Kind krank ist..

Warte das Blutergebnis erstmal ab und überleg dann nochmal neu ob du ne FWU machen lassen möchtest.

Ich weiß die Tage bis das Blutergebnis und somit das endgültige Ergebnis da ist sind der Horror man macht sich riesige Sorgen..

Ich wünsch dir viel Kraft und drück dir die Daumen dass alles gut wird.

Liebe Grüße Theresa mit Krümel 16te Woche

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ich hab morgen termin - könnte da auch nackenfaltenmessung machen lassen. habe mich aber dagegen entschlossen. wir wollen ab jetzt 3d-us und die entsprechenden us-bilder, aber keine nackentransparenz ... abtreibung ist sowieso nicht drin und damit hat sich das thema erledigt. egal was ist: so kann ich mir wenigstens einreden das nix ist!

ich wünsch dir viel kraft für die nächsten tage!

lg
sabrina (10+3)

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Werte bei Nackentransparenzmessung bzw. First-Trimester-Screening auffällig:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=609251

Pränataldiagnostik (Video)
http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=3302
Ein netter kleiner Film. Am Ende steht hier zwar ein auf Hilfsmöglichkeiten gerichteter Ausblick auf den tieferen Sinn der Sache, der in der Praxis jedoch mittlerweile echten Seltenheitswert hat. Weitaus häufiger ist der Abbruch der Schwangerschaft. Und ob man es nun "Horrorposting" nennt oder nicht.... Ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche ist ein Abbruch tatsächlich nicht mehr vergleichbar mit einer "normalen" Abtreibung (http://www.regenbogenzeiten.de/abbruch.html). Und über den Tod des eigenen Kindes zu entscheiden, geht psychisch nicht bei allen Frauen gut. Nur finden die sich in der Regel nicht in Foren ein, um darüber zu reden. Denn vielfach wird ihnen das Recht auf Trauer von weiten Teilen der Gesellschaft abgesprochen, denn sie haben sich ja für diesen Weg entschieden...


Dieser Frau ging es z.B. so; ich habe ihr Posting gefunden, weil sie meine Homepage besucht hat und der Link zu ihrem Posting in meiner Besucherstatistik aufgeführt ist. Ihr hat auch niemand zumindest mal einen Hinweis darauf gegeben, dass es so werden könnte. Wahrscheinlich wäre da auch der Kommentar gekommen, dass man doch „Horrorgeschichten“ besser nicht schreiben soll... Ist relativ, finde ich.

Liebe Grüße
Sabine



Inka
Down-Syndrom

Hallo!

Ich bin sonst "nur" eine stille Leserin im Forum. Vor drei Jahren habe ich ich mich für einen Abbruch meiner ersten und bis heute einzigen Schwangerschaft nach der Diagnose Down-Syndrom (also Trisomie 21) entschieden. Weil ich zu viel Fruchtwasser hatte, wurde eine Entlastungspunktion gemacht und weil es sich da anbot, haben ich und mein Mann dann eine Untersuchung machen lassen. Die Diagnose kam zwei Wochen später und wir fielen in ein abgrundtiefes Loch.

Ich war in der 20. Woche. Die Ärztin hat gleich zu einem Abbruchtermin gemacht und ich habe mich drauf eingelassen. Keine drei Tage nach der Diagnose habe ich meine Tochter tot geboren und sie im Krankenhaus gelassen. Mein Mann war die ganze Zeit bei mir und hat mit mir geweint. Es war grausam.

Aber noch schlimmer war die Zeit danach. Der Bauch plötzlich leer. Nach 20 Wochen der Vorfreude. Keine Tritte mehr. Nichts mehr. Nur Leere. Unsagbar. Das Tief dauerte Wochen. Monate. Mein Mann war schneller wieder auf dem Damm, aber ich ging in eine Therapie. Dort konnte ich sprechen, aber ich merkte auch schnell, dass ich immer mehr in eine richtung gehen wollte: Ich hatte im Schock der Diagnose nicht einmal versucht, mich mit Down-Syndrom zu beschäftigen und einfach nur gedacht: NEIN, BEHINDERT WILL ICH DAS KIND NICHT!!!!!!!!! WEG, WEG, WEG!!!!!!!!!!

Am 30.1. ist mein Baby drei Jahre tot. Inzwischen habe ich den Mut gefunden, das Down-Syndrom an mich rankommen zu lassen. Und ich weiß, es war falsch, meine Tochter gehen zu lassen. Wir hätten mit ihr leben können und sie hätte leben können. Glücklich. Stattdessen leben wir mit dem Schatten eines toten Kindes. Für immer. Hätte ich es nur geschafft, mich damals mit der Diagnose zu beschäftigen. Hätte ich nur eine Ärztin gehabt, die mir informationen gegeben hätte. Hätte, hätte, hätte.

Es scheint der einfachere Weg zu sein. Weg und gut ist. Aber für mich ist es nicht wieder gut geworden. Mein Kind ist tot und ich wollte es so. Meine Tochter wäre behindert gewesen, ja. Aber ich habe viele Erfahrungen von Eltern gelesen (http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html) und bin heute sicher: Das Leben mit unserer Tochter wäre 1000000000000 Mal besser gewesen als das Leben ohne sie.

Ich würde alles dafür geben, nochmal vor der Entscheidung zu stehen - und mich anders entscheiden zu können. Sie würde jetzt in den Kindergarten gehen können.... Wer immer vor der Entscheidung steht: Lasst euch Zeit und informiert euch. Ihr habt nur diese eine Chance. Wenn die Medikamente erst verabreicht sind, ist es zu spät...

Sternchen, es tut mir leid.
Trotz allem, deine Mama....

Folgeposting:

Liebe Annett,

ich danke dir für deine lieben Worte und das in den Arm nehmen. Die Bemerkung des Arztes, dass der Weg des geringsten Widerstandes nur am Anfang asphaltiert ist... Wie wahr ist das für mich und wie bitter es ist, das so zu erfahren.

Genau wie bei deiner Freundin ging alles so schnell. Ich habe mir gar keine Gedanken gemacht, was es eigentlich heißt. Sich auf diese Untersuchung einzulassen so nebenbei. Man denkt ja immer, dass es nur den anderen passiert und man selbst immer die Bestätigung -Alles ok- bekommt. So wünscht man es sich.

Und dann kriegt man das Gegenteil gesagt und die Welt stürzt ein. Ich dachte, ich lasse dieses Schreckliche damit hinter mir, dass ich mich gegen mein Kind entscheide. Weg, weg, weg... So schnell es geht. Nichtmal ein Grab haben wir unserer Tochter gegönnt, keinen Platz habe ich, wo ich mit meiner Trauer hin kann. Nach einiger Zeit wollte ich wissen, was mit den Kindern passiert und fand das Wort „schickliche Beseitigungspflicht“. Als unser Hund gestorben ist, haben wir ihn beim Tierarzt gelassen. Er hat mir erklärt, dass alle paar Tage eine Art Müllwagen kommt und die toten Tiere mitnimmt. Mein Gott, ist das bei toten Babys auch so?

Ich kann mit kaum jemandem darüber reden, was immer noch in mir vorgeht. Es war ja auch meine Entscheidung. Meistens kriege ich sowas zu hören wie „Sei lieber froh, dass es noch so geregelt werden konnte. Stell dir mal vor, sonst hättest du jetzt ein behindertes Kind.“ Froh sein kann ich nicht. Ich hätte ein behindertes Kind gehabt. Nun habe ich ein totes und ich weiß nicht, wie ich habe denken können, dass das die bessere Alternative ist.

Ab und zu habe ich gute Phasen und denke, dass es jetzt wieder aufwärts geht. Weitergeht. Aber ich falle immer wieder und nichts wird gut und wenn etwas besser wird, dann sind es immer nur winzige Teile. Und ich kann auch verstehen, dass es meinen Freunden und Verwandten auf die Nerven geht, dass ich immer wieder damit ankomme. Es hat mich ja keiner gezwungen und ich habe kein wirkliches Recht, zu trauern. Und sich ein behindertes Kind wieder zurück zu wünschen... Klingt bescheuert. Ein bisschen zeigt sich das auch hier im Forum. Viele haben mein Posting gelesen, aber die wenigsten antworten. Ist ja auch ok.

Vielleicht ist es auch nicht die richtige Rubrik. Ich hab mein Kind nicht in der Schwangerschaft verloren. Keine Fehlgeburt, die man nicht aufhalten konnte, kein Unfall, der geschadet hat, kein unfassbares Schicksal. Ich habe meine Tochter weggegeben. Freiwillig habe ich sie töten lassen. Das ist nicht "verlieren". Für viele gilt es nicht als Verlust, weil sie ja Down-Syndrom hatte und ich habe ja selbst gedacht, dass es kein Verlust sondern ein Glück sein würde, sie "wegmachen" zu lassen.

Nicht mehr rückgängig zu machen. Falsch gedacht und falsch gehandelt. So kann ich es jetzt sehen. Wie lebe ich damit in Zukunft???? Morgen ist es drei Jahre her.

Vor drei Jahren hatte ich sie noch im Bauch. Sie hat gestampelt und bei jedem Stupser habe ich gedacht, ich werde wahnsinnig vor Wut: WARUM BIST DU BEHINDERT?????? Einmal habe ich mir richtig fest in den Bauch geboxt. Ich wollte, dass sie ruhig ist und ich sie nicht mehr spüren muss. Vielleicht hat sie so gestrampelt, weil sie mir zeigen wollte, dass sie da ist und da sein will und ich sie beachten soll. Und ich habe geheult und war wütend und alles. Und ich habe zu meinem Mann gesagt, dass sie doch bitte einfach sterben soll. Einfach so. Vielleicht die Nabelschnur um den Hals oder sonstwas. Den "Gefallen" hat sie uns nicht getan. Heute denke ich, sie hat uns die Chance gegeben, uns anders zu entscheiden. Wir haben sie nicht gewollt.

Ich bin so traurig und vermisse sie so :-(


(http://www.maximilianprojekt.de, Verlust eines Kindes während der Schwangerschaft)