Trisomie 21 und Wichtigkeit der Nackenfalte??

Ich bin jetzt in der 14 SSW und habe letzte Woche diese Nackenfaltenmessung machen lassen. (Nackenfalte war bei 1,9, die Einheit weiß ich nicht) Mein Frauenarzt sagte daraufhin, es sei soweit alles in ordnung, man müsse noch den Bluttest abwarten. Dieser Test war wohl nicht in Ordnung, jedenfalls liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom bei 1: 167, wie bei einer 37-jährigen, ich bin 32.
Ich habe aber zusätzlich noch ein sehr großes Myom an der Gebärmutter, was wohl diesen Bluttest auch noch verfälschen könnte.
Wie wichtig ist diese Nackenfalte?
Wem ging oder geht es auch so?
Bitte melden, ich bin völlig am Ende!

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Hallo,

ich kann Dir leider nicht so viel über die Nackenfalte sagen, aber wenn Dein Arzt sagt, dass sie ok ist, würde ich das auch annehmen.
Ich würde mich von dem Ergebnis nicht verrückt machen lassen. Schließlich sagt es aus, dass bei EINER von 167 schwangeren Frauen mit den gleichen Werten das Baby ein Down-Syndrom hat. Ich finde, die Chance, dass Du eine von den 166 schwangeren ohne Down-Syndrom bist, ist doch ziemlich hoch.

Ich kenne eine Frau, die hat mit 24 Jahren ein Baby mit Down-Syndrom bekommen. Da ist die Chance natürlich noch viel geringer, aber irgendwer ist halt derjenige, der doch eines bekommt. Ich meine damit, dass man sich nie, auch ganz jung nicht, so sicher sein kann.
Selbst wenn das Risiko 1:4 steht ist aber die Chance, dass man zu den 3 OHNE gehört, viel höher als andersherum.

Ich würde mich an Deiner Stelle noch einmal genau von Deinem Frauenarzt aufklären lassen, was diese Wahrscheinlichkeit bedeutet. Er wird Dich auch mit Sicherheit beraten, ob weitergehende Untersuchungen überhaupt sinnvoll sind.
Erst mal würde ich aber versuchen cool zu bleiben und an die 166 Frauen OHNE zu denken.

LG plia

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Kann mich plia28 nur anschließen.

Du schreibst selbst, dass das Myom das Ergebnis verfälschen kann, insofern sinkt doch die wahrscheinlichkeit noch um ein paar %.

LG Claudia

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Hallo,

Jetzt mach dich bitte nicht verrückt. Die Wahrscheinlichkeit von 1:167 heisst, dass rein statistisch eins von 167 Kindern mit Down Syndrom auf die Welt kommen würde. Die Wahrscheinlichkeit liegt also bei etwa 0.6%, dass dein Kind ein Down Sydrom hat. Oder besser andersrum: zu 99.4% hat dein Krümel kein Down Syndrom.

Kann allerdings nicht aus Erfahrung reden. Ich habe mich gegen Nackenfaltenmessung und das alles entschieden, da ein Down Syndrom für mich kein Abtreibungsgrund wäre. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Liebe Grüsse,
Netti

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Schau mal hier, das beantworte sicher einige Fragen:

Nackentransparenzmessung allgemein, Aussagekraft usw.
http://www.regenbogenzeiten.de/nt.html

NF gut, Blutwerte mies!!!
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&tid=609251


Tja und obwohl ich weiß, dass die wenigsten den Mut finden, auch darüber was zu lesen - auf den folgenden Seiten kannst du dich auch darüber informieren, was die Diagnose Down-Syndrom heutzutage für das Kind und seine Familie bedeuten kann. Da hat sich in den letzten Jahren sehr viel zum Positiven hin entwickelt, aber leider kommen die neuen Bilder nur ganz langsam in den Köpfen der Menschen an. 95 von 100 Schwangerschaften werden in Deutschland nach der Diagnose einer Trisomie 21 abgebrochen (niemand hat sich bisher mal um eine Statistik bemüht, wie viele Frauen / Eltern diese Entscheidung später bereuen) und in Amerika gibt es bei den Adoptionsvermittlungsagenturen Wartelisten für die Adoption von Kindern mit Down-Syndrom. Schon seltsam, oder ;-)

http://www.regenbogenzeiten.de

http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html

Liebe Grüße
Sabine

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Wirklich? Werden wirklich 95 von 100 Schwangerschaften abgebrochen, wenn das Kind Trisomie 21 hat? Das finde ich ganz schön traurig.

Wie wird es wohl unsere Gesellschaft verändern, wenn man immer weniger "andersartige" Menschen auf der Straße sieht, weil sie in zunehmendem Maße abgetrieben werden?

Zum Glück sind mein Mann und ich uns einig, dass wir niemals ein Kind abtreiben werden, egal welche Behinderung es hat.

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Ja, wie wird das werden... Mag ich nicht drüber nachdenken. Leerer...

Soviel von mir, liebe Grüße,
Sabine

...Freundin von Matthias, der im Herbst 2002 relativ kurz vor Ende der Schwangerschaft die Diagnose Freie Trisomie 21 und Herzfehler bekam. Seine leiblichen "Eltern" entschieden sich gegen ihn, aber Gott sei Dank für sein Leben!! Sie ließen die Schwangerschaft abbrechen und den Kleinen per Kaiserschnitt wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin holen und gingen ohne ihn nach Hause. Matthias hat blitzschnell eine neue Familie gefunden, die ihn als Dauerpflegekind aufgenommen hat. Mittlerweile ist sein Herz operiert, es geht im blendend, er hat eine normale Lebenserwartung und geht in einen integrativen Kindergarten. Seine drei Geschwister (die älteste Schwester hat ebenfalls Down-Syndrom) lieben ihn, genau wie seine Eltern, Großeltern, sonstigen Verwandten und Freunde. Hoffentlich wollen ihn seine leiblichen „Eltern“ auch in Zukunft nicht sehen und nichts von ihm wissen, denn wer weiß, ob sie ihn nicht zurück haben wollten, wenn sie ihn dann als Kind und nicht als Diagnose erleben würden...

Matthias hat riesiges Glück gehabt. Wäre sein Down-Syndrom dann diagnostiziert worden, wenn es üblicherweise diagnostiziert wird (bei einer Fruchtwasseruntersuchung in der 18./19. Woche), wäre es sicher tot.

Glück gehabt hat [auch] der kleine Nicolas. Er ist da, er lebt! Er wurde nicht auf Grund seiner Behinderung abgetrieben!

Und seine Eltern? Auch Glück gehabt, für nichts auf der Welt würden sie Nicolas mehr hergeben.

http://www.ds-infocenter.de/Media/PK_glueck.jpg

Die Entscheidung für ein Kind mit Behinderung ist nicht leicht. Aber möglich. Scheinbar ist aber tatsächlich irgendwie was dran, wenn gesagt wird "Besondere Kinder haben besondere Eltern". Die Entscheidungsprozesse, die zur Annahme eines behinderten Kindes führen können, sind oftmals von einigen (auch inneren) Faktoren abhängig, die nicht alle Menschen haben oder gelten lassen wollen. Naja, wen es näher interessiert:

Marion Baldus: Von der Diagnose zur Entscheidung. Eine Analyse von Entscheidungsprozessen für das Austragen der Schwangerschaft nach der pränatalen Diagnose Down-Syndrom

Beatrix Wohlfahrt: Gründe und beeinflussende Faktoren für die Fortsetzung der Schwangerschaft nach der Diagnose eines Down-Syndroms

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Hallo du!!

Du brauchst dich echt nicht fertig machen!!! KOPF HOCH!!

Ich hatte vor 3 Wochen auch den Nackenfaltentest. tja und mein FA stellte die Nackendichte auf 2,5-2,9 ein, also absoluter Grenzwert. Ich musste dann eine Chorionzottenbiopsie machen, und was kam raus-> NICHTS. Mein Baby ist gesund.
Du bist weit weg vom Grenzwert, darum verstehe ich nicht, warum du den Bluttest abwarten sollst?
Die Ärzte machen einen total fertig mit ihren Grenzwerten, Annahmen usw..
Aber da du weit darunter bist, würde ich mir an deiner Stelle keine all zu großen sorgen machen

Wünsche dir alles gute und wünsche dir viel #klee

Lg Sandra + ELias inside

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Ich war auch in der 14. Woche zur Nackenfaltenmessung. Die Nackenfalte lag je nach Betrachtungswinkel zwischen 1,8 und 2,1 cm. Obwohl ich schon 37 bin, habe ich aufgrund dieses guten Wertes (der mich statistisch 5 Jahre jünger gemacht hat) auf eine Blutuntersuchung verzichtet. Heute bin ich 20+3 und war zum Doppler, bei dem absolut nichts Auffälliges gefunden wurde.

Der Arzt, der die Messung gemacht hat, erzählte mir von einer Patientin, bei der er die Messung bei 5,4 (!) cm gemacht hat. Bei der anschließenden FU wurde dann festgestellt, dass alles o.k. ist.
Also mach dich nicht zu verrückt, es ist und bleibt bis zur FU nur eine Risikoberechnung!

LG Tenea (20+3)

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Hallo!

Ich denke auch, du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Ich kann dich aber gut verstehen, mich haben die fast 3 Wochen Ungewissheit auch verrückt gemacht.

In der 10. SSW stellte meine Ärztin eine auffällige Nackenfalte fest, worauf ich gleich am nächsten Tag bei der Pränatal-Ärztin gelandet bin. Die Nackenfalte war 2,1 cm dick. #schock
Da das aber viel zu früh für eine Messung war, musste ich in der 12. Woche nochmal hin. Siehe da, die Falte war nur noch 1,6 cm dick!! Dann wurde der Bluttest gemacht, der nichts Auffälliges ergab. Danach hätte ich die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen können. Aber die Ärztin hat mir nicht ausdrücklich dazu geraten. Und wenn dein Arzt dir eine FU auch nicht nahe gelegt hat, ist das ein gutes Zeichen.
Noch dazu weiß ich, dass man eigentlich erst ab 2,5 - 3.0 cm von einem erhöhten Risiko spricht. Deine 1,9 cm liegen also durchaus im Normbereich!! :-)

Es ist schon so: Meine Ärztin hat mich in der 10. Woche sicher unnötig verunsichert, weil eine aussagekräftige Untersuchung eigentlich erst in der 12. Woche möglich ist. Andererseits war es ja nicht ihre Absicht und sie ging dieser Auffälligkeit eben nach. Für mich wurde sie dadurch eine gewissenhafte Ärztin, was ich doch schätze. Sie versuchte mich ja auch zu beruhigen, ich war heuer nicht die erste mit auffälliger Falte und bei allen anderen Patientinnen war letztendlich auch nichts.

Und ich bin heilfroh, bei dieser anderen Ärztin gelandet zu sein. Dort bekam ich aufgrund besserer US-Geräte sogar ein 3D-Bild unserer Kleinen mit. #huepf
Und ich fühlte mich bei ihr sofort gut aufgehoben.

Du siehst, eine "auffällige" Nackenfalte kommt gar nicht mal so selten vor. Es ist nur natürlich, dass man sich dann mit dem Thema Behinderung beschäftigt. Ich tat auch 3 Wochen lang nichts anderes mehr. Auf eine bestimmte Weise hat es mich auch ein Stückchen weitergebracht und ich hätte das Kind auch mit DS bekommen. Aber durch diese Geschichte bin ich erst recht auch dankbar für mein gesundes Kind. "Hauptsache gesund", ist für mich keine dahingesagte Floskel mehr. Ich meine es wirklich so und bin bewußt dankbar dafür, dass es mir auch bisher überwiegend sehr gut in der SS geht. Die paar kleinen Wehwehchen, die ich bisher hatte, sind nicht der Rede wert! ;-)

Alles Gute und ich glaub fest daran, dass auch du ein gesundes Kind hast!

Liebe Grüße, Kerstin, 25. SSW

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Hallo,

bei mir war die Nackenfalte bei 2,0 mm und ich hatte erst mal ein Risiko von 1:300. Dann kamen die Blutwerte - grottenschlecht, das Risiko auf Down war plötzlich bei 1:26.

Bin gleich am nächsten Tag zur Chorionzottenbiopsie - und siehe da, mit dem Zwerg ist alles in bester Ordnung!

Gib die Hoffnung nicht auf, das sind alles nur Statistiken, die über DEIN Baby im Speziellen NICHTS aussagen.

LG Ulrike

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Also ich habe diese Nackenfaltenmessung nun schon zum zweiten mal hinter mich gebracht. Du wirst ja zum einen auf die Aussagekraft hingewiesen, zum anderen ist selbst die Fruchtwasseruntersuchung nicht zu 100 % sicher. Wir haben auf alle seralen Untersuchungen verzichtet nachdem das Risiko zur Verletzung des Spazten höher lag, als die Wahrscheinlichkeit ein krankes Kind zur Welt zu bringen. Letztlich darf man sich einfach nicht verrückt machen lassen.

LG
twig