Ängste oder Progesteron Symptome?

Hallo meine Lieben,

Ich weiß gar nicht so genau, was ich mir von diesem Post erhoffe. Aber irgendwie muss alles mal raus. ich bin heute bei 7 + 1 und mir geht es total schlecht. Ich habe schon eine Vorgeschichte, was mein Magen angeht, aber in den letzten zwei Wochen ist es einfach nur grausam. Ich hab meinen Frauenarzt gefragt, ob ich im Notfall Pantoprazol nehmen darf. Ich habe früher das Zeug gefuttert wie Tic Tacs und jetzt bin ich auf 20 Tabletten im Jahr runter.

Er meine das wäre ok wenn ich ab und zu ne Tablette nehme… nun habe ich letzte Woche eine und auch gestern eine genommen. Weil ich letzte Woche vor Sodbrennen und diese Woche vor Magenschmerzen fast gestorben bin. am Montag hatte ich meinen zweiten Termin und man konnte einen Herzschlag sehen, soweit war ich noch nie! Ich hatte davor zwei MA und habe noch keine Kinder. Für eine leichte Gelb Körper schwäche muss ich jetzt abends 200 mg Progesteron nehmen. Ich frage mich, ob meine Symptome auch daher kommen können. Oder ist das normal in der Schwangerschaft das man sich einfach schlecht fühlt? ich fühle mich auch psychisch einfach schlecht, bin angeschlagen… wenn einer auf der Arbeit, den ich nicht so gut leiden kann, was sagt, könnte ich ausflippen, ich nehme mir alles total zu Herzen… Zudem fühle ich mich insgesamt extrem aufgebläht. Meine Winterjacke passt nicht über meinen aufgeblähten Bauch und meine Riesenbrüste.

Ich hab üble Blähungen und kann mich überhaupt nicht freuen. Die Erleichterung über den Herzschlag hat genau 1 Stunde gehalten danach dachte ich mir schon wieder das es ja jede Sekunde wieder aufhören kann zu schlagen. Dazu kommt mein schlechtes Gewissen, was das Pantoprazol angeht. Embryo Tox stuft es ja nicht als schlecht ein aber halt eben auch nur als grau….

Mein nächster Termin ist erst in dreieinhalb Wochen… Mein Gott wie soll das nur weitergehen

Bearbeitet von Jana-Ina9
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#liebdrueck

Gerade die Frühschwangerschaft schlägt leider oft auf das Verdauungssystem, und wenn du da vorbelastet bist, ist es nicht weiter verwunderlich, daß die Beschwerden zunehmen. Meist wird es nach der 12. SSW deutlich besser.

Durch die hormonelle Umstellung wird alles in deinem Körper nun weicher und lockerer, Becken und Bindegewebe bereiten sich auf den vermehrten Platzbedarf vor, und alles im Körper ist auf Erhalt eingestellt. Leider bringt das eben oft auch eine gewisse Darmträgheit mit sich, was zum berühmten Blähbauch führt. Ich mach es mal kurz, denn grundlegend weißt du ja sicher über vieles schon Bescheid: Der Darm ist nicht nur Sitz unseres Immunsystems, sondern über die Darm-Hirn-Schranke eng mit der Psyche verbunden. Funktioniert der Darm nicht ordentlich, verursacht das Streß, der Streß wiederum führt dazu, daß der Darm nicht ordentlich arbeiten kann. Das kann auf Dauer leider auch mit depressiven Verstimmungen bis hin zu Depressionen einhergehen. Hinzu kommt eben, daß der Magen durch den überforderten Darm auch eine gewisse Überforderung entwickelt - wenn es unten nicht weitergeht wie geplant, kann er nichts weiterschicken und das Essen verweilt länger als gewünscht im Magen. Eine ungünstige Darmflora kann unter Umständen auch dazu führen, daß bestimmte Gase nach oben drücken, was das Problem weiter verschlimmert. Sprich: Es kann ein übler Kreislauf aus Bauch- und Magenschmerzen inklusive Reflux entstehen (ja, auch nach oben hin wird alles weicher und es kann passieren, daß der Mageneingang nicht mehr richtig schließt), gepaart mit Durchfall oder Verstopfung oder beidem im Wechsel.

Hast du es mal mit der lowFODMAP-Ernährung probiert? Wenn nicht, kann ich dir das sehr ans Herz legen, zusammen mit einem guten Präbiotikum zum Aufbau des Darms. Wenn der Darm reibungslos funktioniert, geht es normalerweise auch dem Magen besser, und auch die Psyche profitiert davon. Zusätzlich solltest du dir überlegen, wie du etwas mehr Entspannung in deinen Alltag einbauen kannst, damit du was für deine Psyche tun kannst - Yoga, Meditation, autogenes Training oder auch einfach eine feste Stunde, wo du nur ein schönes Buch liest, dich ausruhst, dein Lieblings-Handyspiel spielst oder was auch sonst immer du gern tust. Regelmäßige Bewegung ist natürlich ebenso wichtig, tägliches Spazierengehen genügt da vollkommen, es muß kein Leistungssport sein.

Last, but not least: Akzeptiere die aktuelle Situation als vorübergehend und halte dir vor Augen, daß es besser wird und wofür du es durchstehst. Notfalls mit einem kleinen Zettel am Badspiegel, auf den du dir eine positive Affirmation schreibst ("Ich vertraue meinem Körper und der Schwangerschaft" oder andere positive Gedanken) - klingt im ersten Moment albern, es hilft einem aber, das Geschriebene zu verinnerlichen und eine positivere Einstellung aufzubauen. Feiere jeden ereignislosen Tag deiner Schwangerschaft, sei nachsichtig mit dir und kümmere dich gut um dich selbst.

Alles Gute!

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Hallo meine Liebe, ich weiß sehr zu schätzen, wie viel Zeit du dir genommen hast um mir so ausführlich zu antworten. Es ist so schön, dass man doch irgendwie immer eine Rückmeldung bekommt.

Ja das mit der Darm Hirnachse ist mir klar. Ich hab ja auch nur das Wort Vorgeschichte geschrieben. Wenn ich die komplette erkläre, dann sind wir in zehn Jahren noch hier. Der Ursprung meiner Darmprobleme, war ein verschriebenes Antidepressiva, welches ich eigentlich nicht gebraucht hätte. Beim absetzen traten die ersten Magenbeschwerden auf. Ich habe eine jahrelange Odyssey hinter mir, inklusive Ernährungsumstellung, MRTs, CTS, diverse Magen und darmspiegelungen und so weiter. Letztendlich war irgendwann klar das Ganze ist psychisch bedingt.

Ich kenne diese Magenschmerzen auch, durch eine fast dreijährige Psychotherapie habe ich gelernt, warum sie auftreten und wie ich sie wieder“ verlernen“ kann. Und mittlerweile habe ich nur noch ein paar Krisen im Jahr. Früher war es einmal die Woche…

Ich habe gehofft, dass wenn mein Traum endlich in Erfüllung geht, Mama zu werden die Beschwerden nicht mit solcher Wucht zurückkommen. Dinge, die ich in der Therapie auch gut aufgearbeitet habe schlagen gerade ein wie eine Bombe. Ich kann es nicht ausstehen, wie sich mein Körper verändert und kann mir gar nicht vorstellen, dass neun Monate auszuhalten. Ich weiß das Zweifel auch bei Wunschkinder ganz normal sind. Dennoch fühle ich mich schuldig dafür.

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Ich habe mir schon fast gedacht, daß die Vorgeschichte ne längere Sache ist, denn einfach so schluckt man ja auch nicht Magenpillen "wie TicTac". Wenn du dein Wissen darüber, wie man die Magenschmerzen wieder "verlernen" kann, teilen magst, dann fände bestimmt nicht nur ich das schön und hilfreich - natürlich ohne persönliche Details zu verraten, falls es sich allgemeiner beschreiben läßt.

Ich hatte vor einem guten Jahr infolge von Corona, MA und einer Divertikulitis auch extrem mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen und hab mich mühsam wieder ins normale Leben zurückgearbeitet. Habe damals eben am eigenen Leibe erlebt, wie sehr es auf die Psyche gehen kann - und auch viel gelesen über die Nebenwirkungen von Magensäureblockern und Antidepressiva, was mir umgehend die "Lust" auf solche vermeintlichen "Quick Fixes" verdorben hat. Ist schon großer Mist, was du da alles mitmachen mußtest.

Und mir geht es auch so, daß sich die Magen-Darm-Beschwerden mit Eintreten der Schwangerschaft wiedergemeldet haben, deswegen kann ich deine Verzweiflung sehr gut verstehen. Du siehst ja hier, daß du definitiv nicht allein bist! Schuldgefühle bringen dich meiner Meinung nach nicht weiter, versuche die Situation erstmal irgendwie so anzunehmen, wie sie ist, und dich über die ersten Wochen zu bringen, indem du darauf vertraust, daß es danach wieder besser wird. Bei mir ist es auch nicht jeden Tag gleich schlimm, aber insbesondere der verstopfungsbedingte Blähbauch, das Völlegefühl, die latente Übelkeit und das ständige Aufstoßen machen mir hin und wieder echt zu schaffen. Ich versuche jetzt wieder, etwas konsequenter auf meine Ernährung zu achten und mich insbesondere in Bezug auf Süßkram und blähende Speisen zusammenzureißen, und täglich eine Portion Präbiotika und Flohsamenschalen zu mir zu nehmen. Fermentiertes tut mir gerade auch ganz gut, zum Glück habe ich noch ein paar Gläser mit selbstgemachtem Zucchini-Kimchi hier. Sind aber auch nur noch drei, dann bleibt mir lediglich die Flüssigkeit zum Beimischen beim Kochen oder der selbstgemachte Apfelessig. Na, besser als nichts!

Halte durch, es wird ganz bestimmt besser #liebdrueck

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Hey, ich habe leider keine richtigen Lösungsvorschläge für Dich, kann Dir aber auf jeden Fall sagen, dass Du mit Deinen Beschwerden nicht alleine bist. Jammern tut ja bekanntlich gut, daher jammer ich einfach mal mit ☺️

Magenbeschwerden in Kombination mit den üblichen SS-Wehwehchens sind wirklich nicht so schön, daher kann ich gerade ganz gut nachvollziehen was Du gerade durchmachst. Ich bin seit Herbst letzten Jahres wegen ungeklärter Bauchschmerzen beim Internisten in Behandlung und es hat sich herausgestellt, dass ich einige Lebensmittelunverträglichkeiten habe, die zu den Magen- und Darmbeschwerden führen. Hast Du das bei Dir auch mal prüfen lassen? Leider bin ich bisher aus zeitlichen Gründen noch nicht dazu gekommen, eine Ernährungsberatung zu machen, daher kämpfe ich nach wie vor mit den Bauchschmerzen. Das geht bei mir morgens los, wenn ich gefrühstückt habe, und abends ist es meistens so schlimm dass ich vor Schmerzen stundenlang auf dem Sofa liegen muss.

Dann kommen ja noch die ganzen SS-Beschwerden dazu, also Unterbauchstechen, Übelkeit, Kreislauf und Schlafprobleme die ich seit der 5. SSW habe. Seit zwei Wochen kann ich schon nicht mehr durchschlafen, wache ab 2 Uhr morgens stündlich auf und drehe mich dann nur noch im Bett hin- und her und quäle mich mit den Bauch- und Unterleibschmerzen im Bett herum. Genau so wie Du fühle ich mich momentan wie ein körperliches und auch psychisches Wrack. Es ist zurzeit schon eine große Herausforderung, den Tag zu überstehen, insb. wenn man wie ich einen Vollzeit-Job hat. Habe mich da bisher immer irgendwie durchgequält, mal sehen wie lange das noch gut geht...

Ich wünsche uns ein gutes Durchhaltevermögen! Lass uns hoffen, dass es bald besser wird 🤗

Bearbeitet von Zusi82
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Hallo meine Liebe

Erst mal vielen lieben, dank dir, dass du dir die Zeit genommen hast und auch so ausführlich geantwortet hast.

Weil ich den Rahmen in meinem Beitrag nicht sprengen wollte, nicht reingeschrieben, was genau meine Vorgeschichte ist. Bei mir wurde alles abgeklärt, inklusive Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ich hatte MRT, CT Magenspiegelungen eine Darmspiegelung und unzählige Ultraschalluntersuchungen. Die Ursache meiner Bauchschmerzen ist sicherlich multimodal. Das ist eine Geschichte, die sich mittlerweile acht Jahre hinzieht. Durch eine Psychotherapie und viel Arbeit meinerseits aber jetzt auch schon viel besser ist.

Jetzt stehe ich bloß an einem Punkt, wo alle Beschwerden plötzlich wieder mit voller Macht zurück sind. Ich zweifle an allen, was ich erreicht habe und Zweifel, dass es jemals wieder besser wird. Es ist wirklich eine schwierige Zeit. Ich sag ganz ehrlich, mir wär lieber den ganzen Tag kotz schlecht… Das ist mir nämlich nicht. Ich habe einfach nur Furchtbare Magenschmerzen.

Ich danke dir noch mal ganz herzlich und ich hoffe mit dir, dass wir nicht mehr lange leiden müssen.