gewollt schwanger - wo ist die Freude?

Hallo liebes Community,

ich muss mich jetzt einfach melden, weiß allerdings nicht genau ob ich hier im richtigen Unterforum bin.
Aktuell bin ich in der 11 Schwangerschaftswoche (9+2). Soweit so gut. Auf die Schwangerschaft haben wir viele Jahre gewartet, doch jetzt als sie eingetreten ist, weiß ich einfach nicht mehr wo oben und unten ist.

Für mich war eigentlich klar, dass ich einen dollen Kinderwunsch habe. Vor allem, da es bei uns so lange (3 Jahre nicht geklappt hat) und ich jedes mal heimlich weinen musste, wenn wieder jemand im Bekanntenkreis schwanger wurde. Doch nach dem positiven Test bin ich eines morgens aufgewacht und dachte "Nein, ich möchte das alles nicht, ich möchte mein altes Leben und vor allem meine Freiheit / Selbstbestimmtheit nicht aufgeben". Ich habe tierische Angst davor bekommen, dass meine Partnerschaft das Baby nicht überlebt oder man nur noch Mutter anstatt auch Frau ist.

Ich muss wirklich sagen, die letzten Wochen waren die Hölle, ich konnte keine Bilder von Babies sehen, diese ganzen Mutti-Vlogs haben mich wahnsinnig gemacht und dazu kam noch die Angst vor einem Schreibaby. Teilweise frage ich mich bis heute warum tut man sich so einen Stress freiwillig an? Und natürlich kam auch der Gedanke an einen Abbruch in den Sinn. Trotzdem habe ich nie einen Beratungstermin ausgemacht.

Inzwischen geht es mir etwas besser und ich denke, dass man das alles irgendwie hinbekommt, doch was ist wenn ich nicht mehr abbrechen kann und es dann doch bereue? Meine Gyn sagte, dass es ab der 15 SSW bei vielen Frauen rapide bergauf geht mit der Stimmung.

Ich bin ehrlich, ich schäme mich für diese Gedanken und dass ich keine Freude empfinde, man hat sich ja bewusst für eine Schwangerschaft entschieden und jetzt so etwas? Kennt das jemand so oder so ähnlich?

Bitte steinigt mich nicht #zitter

liebe Grüße

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Also ich kenne es nicht so. Aber denke bei dir hat es einfach mit Angst zu tun.

Bei uns ist es auch mehr als ein Wunschkind. Anfangs war ich verhalten. Weil man Angst hatte, dass es doch noch schief geht… Und klar, dann noch die Blutungen. Ich freue mich so sehr auf die Kleine. Aber Angst bzw Respekt habe ich auch. Ich glaube was dich hier auch extrem belastet sind die Kommentare die man sein ganzen Leben aufgeschnappt hat.
- die Freiheit ist weg
- die Partnerschaft wird belastet
- keinen Schlaf mehr
- keine Flexibilität
- Schreikind
- sorgen
- „hab erstmal Kinder“
- „haha dein Leben wird sich radikal ändern“
etc..

Einfach dieses extrem negative… Wie oft man das im Freundes/Familien/Bekanntenkreis hört… 🙄 Schrecklich… Dann ist es kein Wunder, dass es bei einem Angst oder Respekt auslöst. Klar wird sich was ändern. Aber das wünschen wir uns doch auch. Selbst mit Baby / Kind ist man flexibel. Denke ich. 😁😁😁 Es passt sich halt nur etwas an. Früher bin ich wöchentlich auf Feiern. Seitdem ich meinen Mann habe überhaupt nicht mehr. War die Veränderung schlimm? Nein. Ich habe mir den Traummann gewünscht und genieße es. Wir haben halt jetzt andere Aktivitäten und Prioritäten. Und so wird es auch mit dem Baby sein. ❤️ Gewünscht und die Kleine wächst und ist auf dem Weg. 😊 Dann geht man Anfangs entweder getrennt ins Kino oder so (zb) oder / und lädt Freunde zu sich nach Hause ein. Das hat doch auch was. Die Freiheit wird uns nicht genommen. Wir setzen uns die Grenzen. So versuche ich es zu sehen. Ich freue mich darauf Freunde im Sommer auf die Terrasse einzuladen und zu wissen, dass die Kleine in der Nähe sicher ist. Selbst Reisen kann man. Dann halt mit dem Auto. Kurztrips etc..

Die Gedanken werden bestimmt besser. Lass dich von außen nicht beeinflussen. Mich hat das und nervt es teilweise auch noch, wenn solche Sprüche kommen… Als ob die ihr Kind nicht „genießen“. Es wird sich was ändern, aber es ist etwas Gutes. Und wenn vorher die Partnerschaft intakt war, dann sicher auch mit Baby. Immer offen und ehrlich miteinander sein. Dann wird alles gut. 🍀❤️❤️❤️

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Das ist normaler als du denkst. Hast du schon eine Hebamme ? Die wäre für Erstgespräch sicher n guter Ansprechpartner, kann dir berichten dass es einigen so geht u sicher auch viel Angst /Überforderung nehmen.


Wie du Mutter wirst ist ein natürlicher Prozess. Lass diesen geschehen, spür in dich rein, u hänge nicht zu viele Erwartungen u Bilder da mit ran. In dir ist alles was du brauchst, u dein Leben musst du nicht aufgeben nur weil da ne Entwicklung passiert. Du darfst neues erfahren, es ist nicht wirklich planbar. Ein Kind ist ein Schreibaby (dann gibt es auch dafür Hebamme u Schreiambulanz), das andere ist sehr ruhig. Das eine mag pucken, das andere nicht. Lass es auf dich zukommen. In eine Beleghebamme habe ich investiert, lieber das als ein Kinderzimmer einrichten was man das erste Jahr bzw teilweise die ersten drei gar nicht braucht - außer für Stauraum..
Ich fände da n Zimmer mit Schrank u zweitem Bett für Besuch oder Partner sinnvoller.

U dann mach Beauty Routine, unternehme wenn du dich gut fühlst noch richtig viel.

Im ersten Jahr wirst du wenig schlafen, ja. Aber dein Körper stellt sich schon drauf um, von ganz alleine. Dein Kind muss nicht dein kompletter Lebensmittelpunkt werden, es wird in euer Leben geboren u ihr könnt da viel gestalten, wenn es dann da ist.

Auch schwanger sein komisch oder befremdlich zu finden ist normal u ok. Ich finde es zb sehr überfordernd so viel weinen zu müssen, bin jetzt 21 SSW. Ich finde es teilweise nervig gekickt zu werden, mir tut der Bauch weh, die Brüste jucken , ich bin müde, usw. Schwanger sein ist nicht nur schön u trotzdem bin ich dankbar u nehme diesen Prozess an, war am Anfang Furcht nervös ob es wieder abgeht u jetzt wenn sie sich mal nicht bewegt. Also wenn sie sich nicht bewegt oder wenn sie sich bewegt, beides zerrt nervlich 😅.

Auch eine richtige Bindung musst du nicht automatisch spüren, die darf sich in den ersten Monaten nach! Geburt noch entwickeln u Hormone tun bis dahin ihr Übriges.

Wichtig ist es dass ne Hebamme dann guckt wegen Depressionen, da gibt es Anzeichen die normal sind u solche die dann bedenklich werden u dann kann man da was tun wenn nötig.

Also tief durchatmen. Es darf alles sein. Schwanger sein ist nicht nur schön, eine krasse Veränderung. Körperlich, Hormonell, geistig, emotional, kognitiv, .... Nimm sie an wie sie ist u vertraue dem Prozess. Alles Gute!

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Die klassische Angst vor der eigenen Courage :) gibt sich alles 🍀
Hatte ich bei beiden (Wunsch-)Kindern :-)

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Ich glaube etwas Angst vor dem kommenden unbekannten und Zweifel ist vollkommen normal. Ist immerhin etwas für das man nicht üben kann und nie "bereit" ist. Oft ist es auch die angst dass noch etwas schief läuft die sich als "vielleicht ist es ja besser so" manifestiert und der grund warum die Freude zuerst ausbleibt

Warte einfach ab, schau wie es sich entwickelt, die ersten spürbaren Bewegungen usw.

Falls das Gefühl bucht weggeht, kannst du natürlich immer noch über eine adoption nachdenken. Es warten viele Liebende Familien auf ein Baby :)

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Hallo meine Liebe,

ersteinmal fühl dich fest gedrückt. Du sprichst bestimmt jedem aus der Seele.
Bei mir war es ähnlich.
Mein Kinderwunsch war sejt Jahren da, bei meinem Partner allerdjngs nicht. Daher hatte er dann die Zügel in der Hand. Im ersten Zyklus hatte es bei uns geklappt. Für mich super, denn damit hätte ich niemals (!) gerechnet, dass wir so ein großes Glück haben.
Für meinen Partner kam es dann aber doch sehr sehr ü erraschend und er brauchte erstmal 2-3 Wochen um das zu begreifen. Klar, er hat sich gefreut, aber es ging dann doch einfach zu schnell für ihn. So durfte das Thema hier nicht mehr angesprochen werden und ich litt extrest darunter, konnte kaum Freude aufbringen da ich diese auch nicht teilen konnte. Ebenso die Gedanken, was man alles noch mit seinem Leben hätte anstellen kônnen, was einem jetzt nicht mehr möglich ist. Ich hätte zwei Wichen später mit einer Weiterbildung gestartet, dje ich abbrechen musste (Krippe). Für mich flog alles an mir vorbei. Aber ganz ehrlich? Dein Gyn hat Recht …. Sobald das erste Trimester vorbei war, war bei uns die Freude riesig! Und seitdem ich unseren Hasen spüre ist sie noch viel größer!
Vertrau in dich! Du bist stark, du schaffst das! Und akzeptiere deine Gedanken. Es ist absolut in Ordnung diese zu haben.

Liebste Grüße

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Du musst dich nicht schämen und ich denke, vielen Frauen geht es so.

So extrem wie bei dir war’s bei mir nicht. Aber obwohl wir aktiv bastelten, mit positivem Test dachte ich „warum sind wir eigtl so bescheuert?!“ ich hatte auch viele Ängste! Ich dachte manchmal „wenn’s abgeht, wärs mir egal!“ -> in der 10. Woche bekam ich dann Blutungen und hab Rotz und Wasser geheult. Es ging aber alles gut ;) das war aber für mich ein Aha-Erlebnis.

Trotzdem schwankte ich die ganze SS über zwischen Freude und Angst. Sogar bis zur Geburt. Bei der Presswehe, bevor der Kopf kam dachte ich „ach du scheiße, gleich gibt es kein zurück mehr, in einer Minute ist sie wirklich da!“ und kurz hätte ich am liebsten aufgehört zu pressen und gesagt „nee Leute, ich bin noch gar nicht bereit, dass sie jetzt kommt!“ 🙈😂😂

Die Babyzeit war hart für mich. Ich liebte Motte und trotzdem schwankte ich auch da manchmal. Inzwischen ist sie 3,5; Ich bin so so soooo froh sie zu haben, sie ist tatsächlich die Liebe meines Lebens. Ich bin durch sie ein gefühlt so viel besserer Menscg geworden, stärker irgendwie. Ich lerne so viel von ihr und es ist so toll, dass sie so viel von uns lernt.

Inzwischen kommt Kind 2 und ich hab natürlich auch Bammel, bin aber insgesamt viel optimistischer. Weil ich weiß - egal wie hart es wird, es wird sich lohnen, man erntet relativ schnell das, was man säht und es ist toll ❤️

Ein Kind ist ein Abenteuer wo einem keiner sagen kann, wie es wird. Das einzige, was gewiss ist - es wird gut werden. Bei manchen auf Umwegen vielleicht, aber es wird gut!

Solange du mit deinem Partner immer wieder ehrlich kommunizierst, solang du genug Me-Time hast und gut auf dich achtest, wird ein Kind dich, euch und die Partnerschaft bereichern 😊

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Hey du! ☺️

Ich hatte das zwar nicht anfangs, sondern erst später, aber ich denke, das ist ganz normal und geht ganz ganz vielen Frauen so, dass Ängste und Zweifel aufkommen.

Wie gesagt, ich hatte das später auch und dachte mir öfter, wie doof man denn eigentlich sein kann, dass man all seine Freiheiten und seine Unabhängigkeit freiwillig aufgibt. Habe Angst bekommen, dass ich das mit Kind nicht schaffen würde.
Das zog sich aber nicht durch die gesamte Schwangerschaft, das waren immer mal kurze Phasen. Also ich denke, dass das auch bei dir wieder besser werden wird, zumal die Schwangerschaft ja auch gewollt ist.

Und was soll ich sagen: die Kleine war da, kam allerdings 7 Wochen zu früh, war dann 3 Wochen im Krankenhaus, und als sie dann daheim war lief alles quasi von selbst. Alle Ängste waren unbegründet. Ich liebe es, Mama zu sein. Momentan ist es zwar anstrengend und ich ertappe mich manchmal bei dem Gedanken, wie ich Junggesselen/innen um ihre Unabhängigkeit beneide 😅 aber ich kann es mir gar nicht mehr ohne meine Tochter vorstellen.

Ich bin aktuell wieder schwanger und auch jetzt denke ich mir ab und zu wie doof man denn eigentlich sein kann, dass man sich das noch ein zweites Mal antut. Habe Angst, es mit 2 Kindern nicht hinzubekommen und überfordert zu sein. Aber ich bin mir sicher, dass auch diese Zweifel und Ängste wieder unbegründet sein werden.

Ja, es ist eine Umstellung. Ja, es ist anstrengend. Aber man wächst in diese neue Situation so wahnsinnig schnell rein. Und ich bin mir sicher, du wirst deine Rolle als Mama auch lieben! Es gibt wirklich nichts Schöneres, als Mama zu sein und sein Fleisch und Blut aufwachsen zu sehen, für mich zumindest ist es so.


Ich wünsche dir alles Gute und eine wunderschöne Schwangerschaft! 🤰🏼🍀🥰

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*Junggesellen/innen

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Hallo du, ich habe ähnliche Fragen hier schon öfter beantwortet. Kein Grund sich zu schämen, und steinigen werden dich an dieser Stelle auch nur die Deppen, die es halt zu jedem Thema jenseits des Ponyhofs gibt :)

Mir ging es in meiner ersten Schwangerschaft exakt wie dir. Genauso. Ich habe alle bereut, war voller Wut, Panik, Ablehnung und habe dazu noch körperlich ziemlich gelitten. Ich hatte heftige, böse Gedanken, die mich selbst erschreckten.

In dieser Schwangerschaft ist das nicht mehr so - sicher auch, weil ich mir nach meiner MA damals dann psychologische Hilfe gesucht habe. Daher weiß ich nun, dass es nicht wenigen Frauen so geht und dies ein Stück weit „normal“ oder jedenfalls verbreiteter ist, als man denkt.

Viele Frauen haben in den circa ersten drei Monaten eine Art „Anpassungsstörung“. Sowas kommt bei vielen großen Veränderungen im Leben - beim Schulabschluss, bei Trennungen, bei Umzügen, Jobwechseln, Heirat, Todesfällen… und eben auch bei Geburten.

Du brauchst eine zeitlang, um dich innerlich damit auseinanderzusetzen, deine Gefühle zu dem anfänglichen Chaos zu sortieren und ja, auch zwischendurch mal kalte Füße, Zweifel und Angst vor der Zukunft zu haben.

Dazu kommt die heftige hormonelle Umstellung, die am Anfang viele Frauen nicht einfach nur emotional, sondern schlicht leicht depressiv macht. Die Kombi kann heftig sein - ich kann dir aber versprechen, das hört auf. Ich habe es am eigenen Leib erlebt :)

Wenn du sehr darunter leidest, suche dir eine professionelle Person, um darüber zu sprechen. Telefonseelsorge, Beratungsstelle, entsprechend geschulte Hebamme, Coach oder Psychologin. Ein Gespräch kann schon Wunder wirken.

Leute im Umfeld sind bei diesem Thema oft nicht so die besten Ansprechpartner, denn wenn sie es nicht selbst erlebt haben, sind die meisten erstmal schockiert, weil in der gesamten Gesellschaft das Bild verbreitet wird, jede Mutter wäre jede einzelne Sekunde der Schwangerschaft dankbar, glücklich und voller entrückter Liebe, tiefer Demut, seliger Aufopferung, hat nur harmlose und positive Gedanken und sieht ihr Lebensziel erfüllt. Das ist natürlich blanker Unsinn! (Wobei, es mag durchaus ein paar Frauen geben, für die das stimmt - die breite Masse ist es jedoch nicht ;))

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So extrem kenne ich es nicht..
Aber wir haben uns bewusst entschieden nicht mehr zu verhüten - und dann hat’s beim ersten Versuch geklappt 😅
Und ehrlich gesagt war ich da massiv überfordert damit 😄 dachte damals wir hätten bestimmt noch mehr Zeit.. fürs Haus bauen, umziehen, schöne Abende zu Zweit und dann halt schwanger werden :D

Aber die Freude wurde mit jedem Ultraschall wieder ein Funken mehr.. haben zeitig angefangen den Bauch einzuölen.. lang bevor noch Bauch da war.. war einfach ein schönes Abendritual - wo ich das Gefühl hatte auch mein Partner beschäftigt sich ein wenig mit der SS..

Ja das Leben wird anders - an manchen Tagen hab ich schon gesagt.. warum eigentlich? 😅
Weniger Zeit zu Zweit/ Allein, weniger Geld, weniger Freiheit, weniger Schlaf - dafür mehr Stress 😄 aber ich würde definitiv nicht mehr tauschen wollen ☺️
Ein Kind bereichert da Leben.. an manchen Tagen sieht man mehr von den schönen Seiten, an manchen halt weniger 😂😎

Gerade üben wir fürs 2. - diesmal schon gefühlt ewig (8. ÜZ gerade vorbei) und ich bin schon sehr gespannt, falls es mal klappt ob der erste Gedanke bei positiven Test wieder Panik oder Freude ist ;)