Ärztinnen / Medizinstudentinnen unter euch?

Hallo ihr Lieben,
Ich bin ganz frisch schwanger.
Ich studiere Medizin und würde im Herbst gern ins PJ gehen. Allerdings bin ich da in der 20. SSW, da war ich in der ersten SS wegen Präeklampsie schon im BV.
Habt ihr Erfahrung damit, wie das aktuell mit covid läuft? Darf man schwanger überhaupt teilnehmen?
Ich will mich ungern vor der 13. Woche diesbezüglich in der Fakultät beraten lassen, weil ich nicht meinen Platz verlieren will, falls doch noch etwas passiert.
Wenn sich jemand hier entfernt damit auskennt, wäre ich super dankbar!
Liebste Grüße
J

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Ich wurde 2020 gleich zu Beginn der Schwangerschaft ins BV geschickt, aber aktuell läuft das anders. Mittlerweile ist die Impfung für Schwangere ja zugelassen und die aktuellen varianten sind nicht mehr so tödlich wie damals.
Ich denke, du wirst vermutlich das PJ antreten können, musst aber auf bestimmte Sachen verzichten. Blutabnehmen, Flexülen legen und jede andere Form von Eingriff, bei dem ein potentielles Infektionsrisiko besteht. Die Arbeit an infektiösen Patienten geht natürlich auch nicht.
Ist halt echt ein bisschen doof, denn eigentlich ist das PJ ja unter anderem dazu da, dass man solche praktischen Fertigkeiten üben kann.

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Ja, das stimmt. Ich denke, ein wenig wird es, wie in der Pflege auch, im eigenen Ermessen liegen, was man sich weiterhin zutraut. In meiner ersten SS habe ich als Krankenschwester weiterhin Infusionen und Injektionen gemacht aber nicht mehr gehoben, das wurde mir selbst überlassen.
Nur COVID war mir als Faktor jetzt noch nicht bekannt.
Vielen Dank für deine Einschätzung!

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Echt? Das würde bei uns in der Klinik überhaupt nicht gehen. Aus rechtlichen Gründen. Mutterschutz ist ja eigentlich nicht optional und bestimmte Sachen sind halt nicht erlaubt. Man füllt ja eigentlich auch mit dem Vorgesetzten ein Gefährdungsbeurteilung aus, wo alles aufgelistet ist, was man nicht mehr machen darf.

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Da bei dir das Mutterschutzgesetz nicht greift, entscheidet ja im Grunde die Uni oder das Krankenhaus was gemacht wird und was nicht. Auch was Covid angeht... Bin zwar nicht im Bereich Medizin, aber arbeite an einer Uni und bei uns werden die Entscheidungen bzgl. schwangeren Studierenden von der Uni getroffen. Aber ich denke, dass du noch bis zum Ablauf der 12. SSW warten kannst, bis du dich da an die Fakultät wendest. Die haben dann ja immer noch genug Zeit. Wirst ja nicht die erste Schwangere im PJ sein.

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Das mit dem Mutterschutz irritiert mich immer etwas, weil es sich ja doch von einem gewöhnlichen Praktikum unter anderem durch die Länge unterscheidet.
Vielen Dank für deine Nachricht, ich werde dann noch das erste Trimester abwarten!

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Joa, du zählst halt als Studentin und nicht als Arbeitnehmerin, deshalb gilt das Mutterschutzgesetz für dich nicht.

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Hi,
ich habe mich mal diesbezüglich mit einer Freundin unterhalten (Fachärztin in einer Klinik), angeblich wird das von KH zu KH und auch von Abteilung zu Abteilung anders behandelt. Es wird ja immer eine Gefährdungsbeurteilung gemacht und der AG entscheidet über ein evtl. BV, wenn er die Schwangere nicht ausreichend schützen kann. Viele KH haben anscheinend Angst vor evtl. Rechtsfolgen und schicken schwangere Mitarbeiterinnen pauschal ins BV. Genauso hatte sie aber Kolleginnen gehabt, die sogar bewusst bei COVID Patienten eingesetzt wurden, da es personell bedingt nicht anders ging. Ich befürchte, dass du nicht drum rum kommst dich direkt beraten zu lassen. Oder du wartest die 13. SSW einfach mal ab. Deinen Platz hast du ja schon und wegen einem BV wirst du ihn auch nicht verlieren

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Vielen Dank für deine Nachricht!
Ich hatte mich schon gewundert, warum es im Internet dazu keine einheitlichen Infos zu finden gab.
Dass es jedes Haus selbst entscheidet, erscheint mir absurd, die Arbeitsbedingungen sind ja vermutlich überall ähnlich.
Ich werde dann noch etwas abwarten und mich dann beraten lassen.
Alles gute für dich! 😘

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Auch hier wieder das Problem. Sie ist Studentin und keine Arbeitnehmerin, deshalb gilt für sie das Mutterschutzgesetz nicht und es gibt auch keine Gefährdungsbeurteilung.

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Bei uns im KH dürftest du jetzt wieder das pj antreten, nur halt bestimmte Tätigkeiten nicht ausüben, wie Blutentnahmen etc und du wirst regelmäßig angehalten, deine Pausen einzuhalten, wegen der ffp2 Masken.
Aber da es wirklich von KH zu KH unterschiedlich ist, nützt dir diese Info leider kaum was.

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Vielen Dank! Dann hoffe ich, dass das hier auch so funktioniert

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Hallo,

ich PJlere gerade schwanger und zumindest in meinem Bundesland geht da zurzeit gar nichts. Das MuschG schreibt unter anderem vor, dass man nur 30 Min pro Tag (kumulativ!) FFP2 Maske tragen darf, diese jedoch auch Pflicht ist, wenn man sich anderen Menschen (egal ob Personal oder Patienten) auf weniger als 1,5m nähert.... Ich habe bisher gute Erfahrungen damit gemacht, es unter der Hand laufen zu lassen und Absprachen mit den direkten Vorgesetzten zu treffen ohne die Schwangerschaft ausdrücklich zu outen (bin zurzeit bspw in der Unfallchirurgie und musste natürlich schon dafür sorgen, dass ich nicht im OP stehe, wo viel geröntgt wird etc). Nachteil ist natürlich, dass man die Verantwortung komplett selbst trägt.

LG :)

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PS: weil ich es weiter oben gelesen habe: bei uns sind Studentinnen komplett raus sobald sie schwanger sind. Keine Seminare/Praktika/Vorlesungen mehr etc - überhaupt nichts mit Menschenkontakt (egal ob Patientenkontakt oder nicht). Die Kliniken im Umkreis ziehen da mit....

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Danke für deine Nachricht! Das wäre ja mal richtig ätzend… in welchem BL studierst du denn? Nicht dass das viel darüber aussagen würde, wie es bei mir ist…
Ich weiß nicht, ob ich mir zutrauen würde, das unter der Hand laufen zu lassen.
Bis wann machst du denn weiter? Ich fange in der inneren an, da kann ich mir Stationsarbeit schon sehr gut vorstellen…

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Ich bin Ärztin und seit quasi Beginn meiner Schwangerschaft im Beschäftigungsverbot. Es kommt immer auch ein bisschen auf die Fachrichtung an. So wird es in der Psychiatrie ggf. eher möglich sein im PJ auch noch was sinnvolles machen zu können, in der Onko zum Beispiel eher nicht.
Ein paar Beispiele was du NICHT darfst/kannst: Blutabnehmen, kontakt zu infektiösen Patienten haben, ionisierender Strahlung ausgesetzt sein, Nachtdienste, Kontakt zu potenziell Gefährlichen Substanzen haben (z. B. Chemotherapie), längeres Hakenhalten im OP, und da kommt noch einiges anderes dazu.
Das ist aber letztlich auch von Haus zu Haus sehr unterschiedlich und wird anders gehandhabt. Ich hatte auch schon Kollegen (überwiegend vor Corona) die nur noch Briefe geschrieben haben, hinund wieder gibt es aber auch Kollegen die sich in Rücksprache mit dem Betriebsarzt irgendwie darüber hinweggesetzt haben und trotzdem die meisten Dinge noch machen. Das ist aber meist gar nicht so einfach. Letztlich ist es eine Gefährdungssituation und man muss wissen wie man das handhaben möchte.
Der Herbst und somit der PJbeginn ist ja nicht mehr lange hin. Ich denke es wäre wirklich sinnvoll das jetzt zu besprechen und nicht bis zum letzten Tag zu warten. Vielleicht lassen sich dann auch Alternativen finden wo du in der Zeit trotzdem etwas sinnvolles machen kannst und somit von deinem PJ profitieren kannst.

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe dadurch, dass ich schon ein Kind habe, einen sehr begehrten Platz in einem kleinen Haus ergattert. Ich habe Sorge, dass sie mir das PJ untersagen, meinen Platz weitervergeben, ich dann einen Abgang habe und dann jeden Tag 3 Stunden zu einem mir dann zugeteilten Platz pendeln musst - falls das jetzt nicht zu kompliziert formuliert war 😂 falls mit der SS noch was schief geht, würde ich mir gern die Option offen halten, ganz regulär im November anzutreten

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Die Zuteilung der Plätze läuft doch übers Dekanat? Dann könntest du in dem kleinen Haus einfach mal in der personalverwaltung oder beim Betriebsarzt nachfragen was im Fall einer Schwangerschaft im PJ wäre. Wir da derzeit die Regelung ist. Deinen Platz wird dir für die Frage keiner wegnehmen. Es gibt in der Personalabteilung eigentlich immer einen zuständigen für die PJler. Ich war in nem kleinen Haus tätig und direkt mit Verkündung der Schwangerschaft ins BV. PJler dürfen bei uns schwanger zurzeit auch nicht arbeiten.