Wie habt ihr euer Krankenhaus "gewählt"

Hallo,

vorab, dass ich im Krankenhaus gebären möchte und keine Hausgeburt oder Geburtshaus steht fest.
JEtzt lebe ich sehr ländlich. In unmittelbarer Nähe, d.h. 15-20min. Fahrt gibt es ein Krankenhaus mit Geburtsstation.
Meine Hebamme ist in diesem Teilzeit beschäftigt. Dachte auch erst, wäre ja von Vorteil. Sie kennt die Abläufe, etc. Sie ist sehr sympathisch, aber hat quasi nie Zeit, also weniger als das, was man sonst so hört, da quasi ständig Personalmangel im Kreissaal herrscht. Sie sagte mal im Scherz, dass das bald ein hebammengeleiteter Kreissaal ist.

Ich fühle mich jetzt nach und nach unwohl , dort zu gebären. Obendrauf kommt, dass eine Freundin dort mit einem Krankenhauskeim nach Hause gekommen ist und es ihr sehr schlecht geht. Sie kann die Zeit mit dem Baby laut eigener Aussage nicht genießen, weil es ihr nur besch... geht. Mein Vater wurde dort operiert (natürlich nicht im Kreissaal ;)) und hat ebenfalls einen Krankenhauskeim mit nach Hause gebracht, der ihn dann letztlich auf intensiv brachte.

Das nächste Krankenhaus mit Geburtsstation ist aber 35-40min. weit weg. Ich hatte noch nie Wehen ;) und weiß nicht, ob man das dann wirklich in Kauf nehmen will. Viel weiß ich über das Krankenhaus auch nicht. Nur, dass sie eine sehr gute Frühchenstation haben und bei Risikoschwangerschaften, z.B. mit Plazenta Praevia die erste Wahl bei uns sind. Meine Schwägerin hatte dies und "unser" Krankenhaus führt Geburten mit Plazenta Praevia gar nicht durch.
Also fachlich scheint die Klinik schon gut zu sein. Alles andere weiß ich nicht.
Frage mich auch, ob meine Hebamme evtl. beleidigt ist, wenn ich nicht ihr Krankenhaus wähle. Aber wenn ich mir vorstelle, dass nicht genug Ärzte da sind und im Falle eines Falles mehrere Kaiserschnitte benötigt werden, fühle ich mich echt unwohl.

Wie seht ihr das?

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Nach dem Neo Level.
Ich habe 3kh in ungefähr ähnlicher Fahrtzeit.
Allerdings nur 1 kh mit eigener Level 1 Neo. Da viel die Entscheidung nicht schwer. Der Fahrtweg ist jetzt etwas länger als zu den anderen beiden aber dafür bin ich und Baby immer save.
LG :)

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Huhu, ich habe mir ehrlich gesagt nicht so die Gedanken drüber gemacht. Bei mir war es aber ähnlich. Krankenhaus ca. 15 bis 20 Minuten entfernt und meine Hebamme arbeitet dort Teilzeit - war bei der Geburt im Endeffekt nicht dabei weil sie nicht im Dienst war. Wichtig ist das du dich wohl fühlst. Wenn jeder dort mit einem Keim nach Hause käme gäbe es das Krankenhaus aber nicht mehr :-D Als ich ins Krankenhaus bin hatte ich schon sehr regelmäßig Wehen und gerade sitzen habe ich als extrem anstrengend und unangenehm empfunden... da hätte ich nicht gerne 40 Minuten im Auto gesessen #schwitz

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Ja, hatte mir vorher auch null Gedanken gemacht.
Am meisten sorgt mich jetzt aber der Personalmangel.... Denn das höre ich quasi dauernd. Klar, bei den meisten Geburten passiert nichts. Wenn im Fall der Fälle aber alle Ärzte besetzt sind... weiß ja auch nicht. Und ich spritze halt noch Heparin, weshalb ich ja auch keine PDA bekommen darf. Frag mich manchmal, wie das dann gehandhabt wird, wenn ich dann doch einen K-Schnitt benötige.

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Ich find, du solltest da keine Rücksicht auf deine Hebamme nehmen, sondern so wie du dich wohler fühlst. Wenn du Angst hast, dass nicht genügend Ärzte da sind, dann geh lieber auf Nummer sicher und wähle das andere KH

Ich persönlich wollte lieber ein KH mit Kinderintensiv/Frühchenstation. Diese Klinik war auch näher bei mir dran, daher auch nochmal ein Punkt für die Klinik.
Letztendlich weiß man aber nie, von wo aus man ins Krankenhaus fährt. Bin ich gerade meine Mutter besuchen oder sonst wo unterwegs, dann brauche ich zu dem KH auch deutlich länger als wenn ich zu Hause bin. Also davon muss man es nicht abhängig machen, find ich.

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Wir wohnen 15 Minuten von der Stadt entfernt, dort sind 2 Kliniken. Eine mit Neugeborenen-Station, glaub auch Level 3 oder so.

Und eine ohne Kinderklinik/-Station. In der war ich 😅 das war einfach familiärer, kleiner, viel selbstbestimmter. Der Kreissaal ist auch Hebammengeleitet, trotzdem ist bei der Geburt IMMER ein:e Ärzt:in anwesend. Diese näht dann auch usw.

Ich war bei beiden auf dem Info-Abend und hab da schon gemerkt, wo ich mich eher wohl fühle. Beide Kliniken arbeiten aber auch eng zusammen und bei Bedarf wäre ich MIT Kind verlegt worden, das war mir wichtig.

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Das gleiche „Problem“ hatte ich auch, 2 Kliniken in der Nähe ca 30-35 min. Entfernung.
Hab mich einfach im Internet schlau gemacht und mir das ganze angesehen und mich dann Entschieden, da es in Coronazeiten gar nicht anders ging.
Ich kann deine Bedenken verstehen, zwecks Krankenhauskeim das ist so ein Ding für sich, trägt jeder in sich bei manchen bricht es aus bei manchen eben nicht, was aber eigentlich soweit ich weiß eher selten passiert bzw. in Ausnahmefällen.
Das es momentan Engpässe im Personal gibt, ist leider mittlerweile in fast jedem Krankenhaus so Bzw der Dauerzustand. Wenn es wirklich ein medizinischen Notfall gibt kommt immer ein Arzt, da werden andere eben nach hinten gestellt.
Lg🥰

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Ich wohne auch ländlich, es gibt drei KH in ca 45-50 Min Fahrtzeit.

Letztendlich habe ich ein ganz anderes KH 1:10 Fahrtzeit entfernt gewählt 😅

Ich hab mich bei einem vorgestellt und mich so unwohl gefühlt... Massenabfertigung und ich konnte nicht eine Frage stellen. Hab dann noch mal recherchiert und mir das nun gewählte angesehen, war dort, und es fühlte sich einfach richtig an.

Bei der ersten Geburt dauert es ja meist, ich denke, Du kannst wirklich beruhigt das KH mit längerer Fahrtzeit und besserem Bauchgefühl wählen.

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Bezüglich deiner Frage, ob deine Hebamme beleidigt wäre…

Du kannst dich doch in beiden Kliniken anmelden und entscheidest einfach kurzfristig. Deine Hebamme musst du ja nicht informieren, wenn es losgeht und du in die andere Klinik fährst. Wenn die Frage hinterher kommt, dann warst du halt zufällig grad näher an der anderen Klinik dran 😊

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Hast du es schon mal konkret mit deiner Hebamme besprochen?
Ich würde deine Sorgen hinsichtlich ihrer Aussage zum Personalmangel einfach mal ansprechen, ebenso das mit dem Krankenhauskeim.
Ansonsten hätte ich mich wohl für das weiter entfernte Krankenhaus entschieden, wenn ich dabei ein besseres Gefühl gehabt hätte.

Zu dem Heparin: ich weiß ja nicht, aus welchem Grund du es nehmen sollst. Ich habe es in der Schwangerschaft eher prophylaktisch wegen eines hohen Lipoprothein-a-Werts gespritzt. Mir wurde gesagt, ich solle es den Tag einfach weglassen, wenn ich den Eindruck hätte, dass es losgehen könnte. Und dass wenn die letzte Spritze mindestens 12 Stunden her sei, ich eine PDA bekommen könne (habe ich dann auch). Im Falle eines Kaiserschnitts würde die Geburt glaube ich auch unter Vollnarkose gemacht werden, wenn der Abstand zur letzen Heparin-Spritze zu kurz ist.

Alles Gute für dich und deine Geburt!

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Danke.
Naja, ich habe es noch nicht konkret mit der Hebamme besprochen, eben weil sie sehr schwer zu erreichen ist, eben wegen des Personalmangels. Ich bin zwar ängstlich in der Schwangerschaft, habe sie aber nicht häufig (vielleicht 2 oder 3 Mal) wegen etwas gefragt. Die Antwort braucht so zwischen 1-2 Wochen. Das ist nicht böse von ihr gemeint, aber sie schafft es zeitlich halt nicht. Eigentlich hätten wir den ersten persönlichen Termin im Juni machen sollen. Bisher hat er noch nicht stattgefunden. Auch, weil im Krankenhaus so viel los ist.
Habe auch schon gehört, dass man das Heparin weglassen kann, wenn man weiß, es geht los. Aber oft weiß man das ja nicht genau...

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Blöd mit der Hebamme :-(
Dann würde ich es wirklich einfach nach Bauchgefühl entscheiden. Du kannst ihr dann ja hinterher deine Beweggründe erläutern.

Ja, die Sorge mit dem Heparin und dass man nicht genau weiß, wann es losgeht, kenne ich. Ich hatte Glück, weil ich morgens immer gespritzt habe, und ich nachts Blasensprung, kurz danach beginnende Wehen hatte. Da war es dann locker lange genug her mit dem Heparin. Meistens geht die erste Geburt ja auch nicht so schnell, so dass man ganz gute Chancen hat, dass die Spritze mindestens 12 Stunden her war.

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Ich danke allen für die Denkanstöße.
Ich werde mal versuchen, meine Bedenken mit der Hebamme zu besprechen. Heißt, sofern sie Zeit dazu findet. Vielleicht kann sie ja sogar selbst eine ehrliche Einschätzung geben.