Wunschkind und nur noch Panik

Hallo ihr Lieben,

ich bin wirklich verzweifelt. Ich sitze hier mit Tränen in den Augen und weiß nicht mehr weiter.

Ich bin 31 Jahre alt, heirate in vier Wochen und bin heute genau seit sechs Wochen schwanger. Wir sind beide berufstätig und verdienen gutes Geld und haben uns ein Baby gewünscht. Nun hat es auch nach der ersten ÜZ geklappt und ich bin schockiert.

Seitdem ich den positiven Test in der Hand hielt, bin ich ein nervliches Wrack. Ich habe einfach nur noch Ängste. Ich habe Angst, dass ich unsere Hochzeit nicht genießen kann und dass mein altes Leben vorbei ist und ich nur nie wieder ich selbst sein kann.

Gleichzeitig fühle ich mich so unfassbar schuldig, ich wollte dieses Kind doch unbedingt. Momentan fühlt es sich für mich einfach nur so an, als wäre mit der Geburt mein Leben vorbei und meine Hobbies und mein altes Leben werden gar keine Rolle spielen.

Mein Partner ist unfassbar traurig und enttäuscht von mir, weil ich ja immer gesagt habe, dass ich unbedingt eine Familie haben wolle. Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist und ob ich überhaupt eine Mutter sein kann.

Bitte steinigt mich nicht, ich fühle mich wirklich schlecht und weiß nicht mehr weiter.

1

Huhu

Ich kenne das. Hab es auch, obwohl es jetzt das 2. Kind ist.

Klar, das alte Leben wird es so nicht mehr geben und Hobbys stehen auch erstmal hinten an. Aber ja nicht für immer.

Es ändert sich vieles, aber es ist ja auch schön. Und mit unter die größte Herausforderung. Man wächst mit seinen Aufgaben :)

2

Am Ende ist das alles gar nicht so schwarz und weiß wie du es darstellst. Klar wird sich einiges ändern und verschieben und es ist auf jeden Fall anstrengend. Aber du musst doch nicht dein gesamtes Leben aufgeben. Es gibt immer Lösungen und Wege wie man Dinge auch in ein Familienleben integrieren kann. Du joggst gern? Hol dir einen Kinderwagen wo das Baby mit kann. Du willst einmal die Woche deinen Hobby nachgehen? Rede mit deinem Mann und er muss dann eben mal ran. Mit Freunden was essen? Dann kommt das Baby halt mit. Es gibt so viele Lösungen. Es kommt eben drauf an wie wichtig dir was ist und wie du es integrieren willst.

3

Hatte die gleiche Situation wie du. Allerdings waren wir mit der Hochzeitsplanung noch nich weit fortgeschritten und es wird nun erst später geheiratet.
Da ich auch sofort schwanger wurde und das überhaupt nicht erwartet habe, brach bei mir voll die Panik aus. Von Freude keine Spur. Mein Partner hat es aber eher gelassen aufgenommen.
Mittlerweile bin ich in der 36. Woche und freue mich auf unser Baby. Die Panik hat sich irgendwann gelegt.
In deinem Körper passiert gerade soooo viel, da ist es doch völlig normal, dass du mal etwas neben der Spur bist. Ich glaube das Gehabes vielen Frauen so, aber man kriegt das nicht so mit. Es wird ja gesellschaftlich doch eher erwartet, dass man freudestrahlend durch die Gegend läuft.
Mein Leben wird sich verändern, das Baby wird gerade am Anfang sehr viel Aufmerksamkeit benötigen, aber du solltest Dich deswegen ja nicht aufgeben. Es wird sicher anders, aber vielleicht sogar besser 🙃

4

Ich kann deine Panik verstehen. Bei mir war es auch so. Wir haben beide gute Jobs, die uns Spaß machen, sind viel gereist und waren generell aktiv unterwegs. Es stimmt, ein Kind ändert das Leben, aber man bleibt immer noch die gleiche Person. Je nach Kind kann man ja auch vieles mit dem Kind machen und jetzt ab ca 3 Jahren habe ich das Gefühl, dass die Einschränkungen echt weniger werden, jetzt kommt allerdings bei uns das zweite :D. Denk vorallem an eins, du wirst diesen kleinen Menschen lieben, wie keinen auf der Welt und er wird dich lieben wie keinen anderen. Dieses Gefühl ist so wunderbar, dass es dich all die "Einschränkungen" hinnehmen lässt. Außerdem wird man in eine Welt zurückgeführt, die man z.t. fast vergessen hat, seine eigene Kindheit und es ist einfach nur toll, wie die Kleinen alles entdecken und man es ihnen zeigen kann. Ich finde es zb. total super, meiner Tochter die Welt zeigen zu können, sie hat gerade die 4. Flugreise hinter sich (wird bald 3). :)

5

Huhuu!

Ich hatte auch solche Gedanken, weil es bei uns auch sehr schnell ging 🤷🏻‍♀️😅. Immer im ersten ÜZ…
Ganz ganz viel machen am Anfang die Hormone. Ich war nervlich teilweise am Ende. In meiner zweiten SS saß ich in der 8SSW beim Doc und habe gefragt, ob ich Antidepressiva nehmen darf, weil ich nicht mehr konnte. Ich hatte Angst, habe jeden Tag geweint, ich hatte eine ständige Wolke mit Regen über mir, aber der Arzt bat um Geduld bis zur 12.SSW. Tatsächlich wurde es dann endlich besser und ich wurde langsamer wieder normal 🙏🏻. Auch in der 3ten Schwangerschaft jetzt war ich muffelig, abgeschlagen, müde und hatte null Energie, aber ich kannte das Ganze ja schon.

Auch zum Ende kam immer wieder so eine Phase mit Angst und null Energie, Übelkeit, aber ich kann dir sagen, ich hatte bisher 2 wundervolle Geburten, die mein ganzes Leben verändert haben. Auf eine tolle Art und Weise. Mich stören die Routinen mit Kind nicht, mir tun sie gut. Die Geburten haben mich stärker und selbstbewusster gemacht. Ich habe mich nach beiden spontanen Geburten wie Hulk gefühlt 😂💪🏻… und du kannst dein Leben so weiter leben wie sonst auch, aber mit so einem kleinen Menschlein, was aus dir und deinem Lieblingsmensch entstanden ist.
Klar gibt es auch mal Tage oder manchmal auch Phasen, in denen man gerne kündigen möchte, aber rundum ist es toll. Mit Kindern schaut man ganz anders auf die Welt.
Nach der Geburt habe ich gedacht, ich habe nie etwas wundervolleres in meinem Leben gesehen, verliebt x 2 sozusagen…
Habt ihr Familie vor Ort?
Ich finde mit einem Kind, Familie und Kiga ist alles super zu managen. Auch Reisen, Feiern, Partnerschaft etc.
Versuch etwas nach vorne in deine Zukunft zu blicken, was sich dadurch alles öffnet statt schließt und warte ein bisschen ab mit den Hormonen, die regulieren sich bald. In der 8 bis zur 12 Ssw sind sie an höchsten.


Lg