Schlechtes Gewissen wegen Ernährung und Bewegung

Guten Morgen und einen schönen 1. Advent euch allen,

Ich bin in der 8. Woche schwanger, alles sah soweit gut aus. Ich habe noch ca 10 Kilo Übergewicht, habe für die SSW 9 Kilo abgenommen gehabt im Sommer. Mein FA hat mir direkt nach Feststellung der SSW gesagt, dass ich nahezu keinen Zucker mehr essen darf. Viel frisches Gemüse, auch Obst nur in Maßen, am besten nur gesundes Essen zu mir nehmen. Wenn ich ein mal im Monat ein bisschen Schokolade oder ein Stück Kuchen essen würde, wäre dies ok. Alles andere wäre für mein Kind gefährlich wegen SS Diabetes. Ich soll mich auch viel bewegen.
Nun ist mir seit zwei Wochen so übel dauernd, ich bin sehr müde und habe Kopfschmerzen. Mir wird allein beim Gedanken an frisches Gemüse schlecht, von Wasser und Tee wird mir übel. Ich kann derzeit nur sehr(!) dünne Saft Schorle trinken, auf einen Liter nur 30ml Saft, ich messe es ab. Ich esse recht eintönig und vor allem oft, weil mir sonst immer übel ist. Viel Obst, Brot und Käse, Nudeln etc und ich habe so Heißhunger auf pizza, halte mich da aber zurück. Es fällt mir sehr schwer.
Auch Sport schaffe ich einfach seit zwei Wochen nicht. Ich gehe jeden Tag raus, aber mehr als 5000-10.000 Schritte sind nicht drin.
Ich habe laut meiner Waage schon fast ein Kilo zugenommen und habe nun Angst vor meinem nächsten FA Termin in zwei Wochen. Und ich habe so sorge meinem Baby zu schaden, weil ich so undiszipliniert bin. Ich schaffe es einfach nicht nur gesund zu essen und Sport zu treiben, ich bin völlig k.o.

Wie war das bei euch?

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Mach dir nicht so einen Stress!!! Jeder ist da anders...
Bewegung war bei mir zu der Zeit gar nicht - ich habe nur vor mich hin vegitiert 🙄... Trinken - war ne Katastrophe - jeden Tag musste es ein anderer Saft sein, essen - existierte quasie gar nicht - ich habe gegessen was rein ging und blieb... War mir egal ob es ungesund oder was auch immer war, hauptsache überhaupt irgendwas...
Tröste dich, irgendwann wird es mit dem Geschmack besser... Gegen die Übelkeit, hat meine Ärztin mir Cariban verordnet - ansonsten würde ich heute noch über der Schüssel hängen und nichts essen.
Essen hat bei mir nämlich gar nicht gegen die Übelkeit geholfen - im Gegenteil - kam quasie sofort wieder raus 🤢..
Halt die Öhrchen steif 😘

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Ich finde deinen Arzt völlig daneben.
Natürlich ist gesunde Ernährung und Bewegung wichtig, aber du kannst auch Pizza essen ab und zu und ich kann dir sagen, ich hab in den beiden vorherigen Schwangerschaften deutlich mehr als 10 Kg Übergewicht gehabt und auch gut zugenommen (15 Kilo ca.), aber nicht mal den Hauch von Ss Diabetes gehabt.

Setz dich nicht so unter Druck!

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Dass du keinen Sport schaffst, finde ich normal. Das 1. Trimenon ist nun mal sehr auslaugend und 1 Kilo Gewichtszunahme in der 8. Ssw. ist absolut in Ordnung!!
Zu allem anderen kann ich nur sagen: Augen zu und durch. 8000 Schritte pro Tag sollten schon machbar sein. Du sollst dich ja nicht verausgaben ;-) aber langsame Spaziergänge sind doch schön, Musik ins Ohr, fertig. Das tut auch der Stimmung gut, vor allem im tristen Winter, wenn wir eh zu wenig Licht bekommen.
Von Nudeln würde ich eher die Finger lassen und auf Kartoffeln umschwenken ;-) Alternativ Vollkornnudeln. Auch Käse nur in Maßen. Bei der Gefahr in Richtung Schwangerschaftsdiabetes kommt es nicht nur auf den Industriezucker an, sondern auch auf Kohlenhydrate. Einfache Kohlenhydrate gelangen unmittelbar und schnell ins Blut und sind dort für ein starkes Aufkommen von Zucker in Form von Glukose verantwortlich.

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Ja, das mit den Kohlenhydraten ist bei mir so eine Sache. Habe da derzeit so viel Appetit drauf. Versuche schon mehr Vollkornbrot zu essen und immer mal wieder Vollkornnudeln.
Spazieren gehe ich jeden Tag mit strammem Schritt, war vor der SSW immer viel walken, wandern und habe zu Hause Kraftübungen gemacht. Aber das schaffe ich nicht grad, bei zu hoher Anstrengung wird mir sofort schlecht und ich kriege Kopfweh.
Mein FA meinte zu mir ich darf maximal 15kg zunehmen, am besten weniger, ich sollte vor dem Essen immer an das Wohl meines Kindes und meine Verantwortung denken. Fühle mich derzeit richtig in meinem Körper gegangen, auch Heißhunger kenne ich sonst gar nicht von mir.

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Allgemein ist das auch richtig. Aber du bist schwanger und solltest nun nicht in Richtung Diät gehen.
Es gibt auch gesündere Kohlenhydrate 😉
Dennoch finde ich es etwas fies, wie dein FA darauf herumreitet… wie hoch ist denn dein BMI?

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So ein Quatsch was dein FA da erzählt. Ich hab im die 30 kg Übergewicht schon in meiner ersten Schwangerschaft und hatte am Ende 10 Kilo mehr und keine Spur von Ss Diabetes. Dieses Mal hab ich genauso viel Übergewicht und hab noch nichts zugenommen und ich esse was ich will und wie viel ich will. Meine FÄ hat auch nichts gesagt. Es können auch dünne Frauen eine SS Diabetes entwickeln. Und Sport mache ich auch nicht ich gehe mit meiner Tochter spazieren das war's.

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Deinem Fa würde ich gerne mal die Leviten lesen - was für ein unnötiger druck und gerade wenn dir viel schlecht ist auch nicht umsetzbar.
Ich bin mit leichtem Übergewicht in die ss gestartet, meine Fa hat aber nicht so ein Theater gemacht.
Mir war das ganze erste trimester schlecht, trinken war schwierig, zu essen gab es in den schlimmsten Zeiten nur Schwarzbrot mit Nutella und gekochte Nudeln ohne alles - und sport war ganz abgeschrieben, ich habe bis zur 13.ssw nur auf der Couch gelegen, da mir immer der Kreislauf weggeklappt ist und die Übelkeit mit Bewegung nur schlimmer wurde.
Im zweiten trimester wurde es langsam besser, aber 10000 Schritte habe ich sicher in der ganzen Schwangerschaft noch nicht geschafft. Jetzt im dritten trimester wird mir wieder ständig schlecht, ich lebe von nutellabrötchen, Salat, Spaghetti bolo und Pizza (ja, komische Kombi, aber sie funktioniert). Ich habe trotzdem keinen ss Diabetes bekommen (trotz familiärer vorbelastung) und habe insgesamt eher wenig zugenommen (5kg im Vergleich zu vor der ss, 8kg seit dem 1. Trimester, da ging es nämlich erst mal 3kg runter). Meine Fa sieht meine (nicht optimale) Ernährung total gelassen, der bauchzwerg entwickelt sich gut.

Entspann dich, versuche ausgewogen zu essen, wenn es geht, aber zwing dir nix rein was dein Körper gerade ablehnt. Mit dem 2. trimester wird es mit ein bisschen Glück einfacher und dann kannst du mehr Gemüse essen und vollkornzeug usw - bis dahin durchhalten und einfach essen, was du verträgst.

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Ach, was ist das für eine blöde Aussage...

Iss worauf du hunger hast - alles ist besser als nichts essen wegen Übelkeit oder sich was reinzwängen. Dein Körper sagt Bescheid, wenn etwas fehlt. Bei mir war es erst am liebsten nur Knoblauch, dann nur Fleisch, dann gingen nut Tomaten, jetzt gerade ist es Weißbrot mit Putenbrust. Mit Obst und allem was süß ist, kann man mich jetzt jagen. Es ändert sich immer wieder und pendelt sich auch wieder ein. Zu Anfang ist eben Ausnahmesituation und die Hauptsache ist, dass es dir gut geht :)

Alles Liebe! Ich habe übrigens 30kg zuviel und würde meiner Ärztin was husten :P

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Hi. Ich denke auch, in den ersten 12 Wochen darf man noch nachsichtig sein, denn den meisten Frauen ist schlecht und man kann sich nicht unbedingt gesund ernähren oder viel bewegen.

Womit dein Arzt aber recht hat, ist die Ernährung und Bewegung im allgemeinen. Wenn man sich ein wenig mit Epigenetik beschäftigt, weiß man, dass es unzählige Studien dazu gibt, dass Frauen durch Ernährung das Leben ihrer Kinder mitbestimmen: Zu viele Süßigkeiten, zu ungesunde Ernährung in der Schwangerschaft führen beim Kind später zu Übergewicht, höhere Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, und und und.

Zum Thema Diabetes: Ich bin normalgewichtig, habe aber PCO und deswegen zum zweiten Mal Gestationsdiabetes. Was man isst hat nichts mit Gestationsdiabetes zutun, sondern das liegt an deinen Hormonen. Nicht jede übergewichtige Frau bekommt Diabetes während der Schwangerschaft, es ist aber ein Risikofaktor.

Im Mutterpass steht auch irgendwo drin, wie viel man mit welchem BMI zunehmen darf, da kannst du ja mal nachschauen. Ansonsten überlebe einfach die ersten 12 Wochen und danach kümmerst du dich im Ruhe um deine gesunde Ernährung und Sport.