KEIN BESCHÄFTIGUNGSVERBOT

Hallo. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen. Ich bin total Ratlos. Ich bin in der 12 ssw und arbeite als stellvertretende Marktleitung im Einzelhandel. Als ich die Schwangerschaft damals mitteilte wurde ich sofort an die Kasse gesetzt weil im Laden packen geht nicht mehr.
An der Kasse ist es allerdings purer Stress für mich. Letzte Woche ist ein Kunde ausgeflippt weil kein Toilettenpapier mehr da war, und hat mit Gegenständen um sich geworfen. Ich bin total schwach geworden. Mein starkes Asthma in Verbindung mit der Maske und der Aktion des Kunden hat mir die Luft genommen und ich bin umgekippt. Ich muss dazu sagen das ich auch in der 5 ssw und in der 10 ssw eine Blutung gehabt habe. Mein Chef sagt er könne mir kein beschäftigungsverbot geben er hätte alles versucht mit der Krankenkasse zu klären das würde nicht gehen. Und die Frauenärztin stellt sich ebenfalls quer. Ich kann Nachts vor Rückenschmerzen und vor Sorge kaum noch schlafen und keiner will mir helfen. Ich bin wirklich am Ende...was soll ich machen.

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Huhu,
Das ist nicht böse gemeint. Aber ich habe damals auch kein Beschäftigtigungsverbot bekommen. Ich habe ganz normal weiter gearbeitet. Habe weiter gepackt; Brot vorbereitet etc. Ich war im Einzelhandels als Stellvertretende Marktleitung.
Ich hatte auch Kreislauf Probleme und einige andere Dinge.
Man ist schwanger nicht krank.

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Hey, das hört aich total schrecklich an. Wenn ich richtig weiß bist du beim Beschäftigungsverbot nicht an deine Gyn gebunden. Du kannst auch zum Hausarzt gehen. Vielleicht kann der dir helfen. Sonst lass dich da erstmal wegen Rücken krankschreiben. Eine andere Idee ist einen Anwalt einzubeziehen. Denn dass ist ja kein Umstandgerechter Arbeitsplatz, da kann sich der Arbeitgeber nicht rausziehen und wenn er dir keine Alternative anbieten kann miss er dichh freistellen.

Ich drück dir die Daumen!

Liebe Grüße

Neo

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Hallo Neo,
ich will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen aber der nun zugeteilte Arbeitsplatz der TE ist meines Erachtens konform mit den aktuellen Mutterschutzrichtlinien .

Sie hat nach Bekanntgabe der Schwangerschaft einen Arbeitsplatz ohne regelmäßiges Heben über 5kg an der Kasse bekommen. Bzgl. Corona ist es im EH ausreichend einen Spuckschutz vor sich zu haben . Ich gehe davon aus die Kasse ist mit einer Plexiglaswand ausgestattet (die muss leider nicht mal sonderlich groß sein )

Bin selbst als Filialleitung tätig und hätte es die Möglichkeit einer Kassentätigkeit bei uns in der Filiale gegeben oder wäre unser Lager als dauerhafter Arbeitsplatz geeignet (Heizung,Belüftung) hätte ich auch weiterarbeiten müssen.

Bin von meiner Firma in‘s BV geschickt worden. Der Frauenarzt ist nur zuständig für ein BV wenn auch medizinischen Gründen Leben von Mutter / Kind gefährdet sind .

Für den geeigneten Arbeitsplatz ist nicht der FA sondern AG zuständig . Dieser hat so wie ich das jetzt sehe richtig reagiert und deshalb wird sich auch die Krankenkasse querstellen .

Komme übrigens aus Bayern .... bei uns ist eh das meiste relativ streng geregelt.

Ich hoffe ich bin nicht auf dem Holzweg 😬

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Ich wünschte wir Schweizer hätten es so einfach wie ihr in Deutschland 😅 Hier gibt es leider kein BV und du gehst auch nicht in Mutterschutz VOR der Geburt, erst danach, man arbeitet solange man kann, wird dann kurz vorher freigestellt durch die Firma oder krankgeschrieben durch den Arzt, je nachdem. Man kann aber auch bis zum letzten Tag arbeiten 😂 hats auch schon gegeben. Manchmal muss ich lachen, weil ich lese „ich kann auf garkeinen Fall unter diesen Umständen arbeiten“ und mir dann denke, dieselben Jobs gibts doch hier auch? Was machen die Schwangeren in diesen Jobs dann hier bei uns? Einfach weiterarbeiten, sie werden nicht gefragt obs passt oder nicht 😂 Ich mag es auch ja gönnen, aber finde das dieses BV wie aus dem Ärmel geschüttelt gefühlt jede Zweite Frau hier im Forum bekommt, einfach so. Ich arbeite im Einzelhandel und mein Arbeitsort wurde ins Lager verfrachtet, leider muss ich da Heben und mich ständig Bücken, ist halt auch nicht so ideal, aber besser als Kundenkontakt aufjedenfall. Ich sehe das so wie Pony-Love, solange dein oder das Leben des Kindes nicht in Gefahr durch deine Arbeitsstelle ist, finde ich haben dein Arbeitgeber und deie Gyn eigentlich richtig gehandelt. Wir haben alle mal mit Kreislaufproblemen und den Hormonen zu kämpfen. Dein Asthma ist halt jetzt blöd wegen der Maske, aber wenn du im BV wärst und privat einkaufen gehen müsstest oder ins Freie gehst, musst du ja dort auch eine Maske tragen, also in deiner Freizeit, finde daher ist das jetzt kein Grund. Probiers aber mal bei deinem Hausarzt oder einem anderen Arzt (vielleicht Rückenschmerzen Osteophatie, etc.) soweit ich weiss kann ja fast jeder Arzt bei euch ein BV oder eine Empfehlung ausschreiben, oder nicht?

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Hey hier ebenfalls aus dem Einzelhandel,allerdings als Marktleitung.
Ihr habt einen Betriebsrat, sofort an ihn wenden und abklären.
Wurde mit dir vom Verkaufsleiter eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt ?

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Eine Nachbar sowie eine Bekannte sind im Einzelhandel (Drogerie) tätig und kamen sofort ins BV. Aufgrund der ständig wechselnden Kontakte. Das ist ja aber je nach Bundesland immer unterschiedlich.
Habt ihr eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt?

Dass du da Stress und auch Atemnot hast, tut mir total Leid. Ich habe während Ausbildung und Studium 4 Jahre im Discounter gearbeitet - gerade zur Weihnachtszeit ist das echt wahnsinnig belastend. Drücke dir die Daumen, dass es für dich einen Ausgang findet, mit dem du gut zurecht kommst 🍀

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Hallo,
Rufe vorerst mal beim Amt für arbeitssicherheit an, die haben mir damals auch sehr geholfen was das BV angeht.
Ich arbeite in der Pflege und hatte keine Röteln Titer mehr, niemand hat sich aber in der Verantwortung gesehen, mich freizustellen bzw mir etwas anderes anzubieten. Ich wollte mich ja nie auf die faule haut legen, ich wollte mein Kind schützen.
Letztendlich war natürlich mein AG dafür verantwortlich, hat dann auch schnell geklappt als ich gesagt habe, ich habe mich beim Amt für Arbeitssicherheit informiert 😉

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Genau das ist der richtige Weg. Sich an die passende Behörde wenden, in dem Falle die Arbeitsschutzbehörde. Die wissen am Besten, was man darf und was nicht.

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www.mags.nrw › documentPDF
Webergebnisse
Arbeitsmedizinische Neubewertung Mutterschutz und Corona (3)

Google das mal. Dort stehen die neuen Regelungen.

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Ich muss ehrlich sagen, dass ich sowohl deinen Chef als auch deinen Frauenarzt verstehen kann. Wenn dein jetziger Arbeitsplatz schwangerschaftskonform ist, wovon ich erstmal ausgehe (auch davon, dass eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen wurde), kann er dich nicht ins Beschäftigungsverbot schicken und auch der Arzt kann nicht 'einfach' aufgrund vereinzelter Blutungen ins BV schicken. Dein Asthma in Verbindung mit der Maske könnte ein Grund sein, aber ist auch grenzwertig.

Ich weiß, dass aktuell viele Ärzte und arbeitgeber irgendwie Sonderwege gehen und bin auch sicher, dass an vielen Stellen in dieser Zeit nicht so genau geprüft wird, grundsätzlich haben sie aber erstmal recht. Deine psychische Belastung kann theoretisch auch ein Grund sein, aber da wäre vielleicht erstmal eine Reduktion der Arbeitszeit durch ein Teil-BV angeraten.

Ich hoffe, es findet sich eine gute Lösung.

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Danke erst einmal für die schnellen Antworten. Das Problem ist dass ich eigentlich gut klar komme mit meinen meinem Chef und wenn ich da jetzt zur Behörde rennen wird er sicher sehr sauer sein. Ich komme aus NRW und wie ihr schon sagtet ich bin auch nicht arbeitsfaul aber ich hab einfach Angst um mich und mein Kind...

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Da musst du dann durch. Der Weg über die Aufsichtsbehörde ist nunmal der korrekte!

Du kannst nicht alles haben.

Und ehrlich gesagt sehe ich hier keinen Grund für ein BV. Weder vom Arzt noch vom AG.

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Also ich habe sofort ein bv bekommen. Bei beiden malen..
Aufgrund von nicht schwer heben. Da wir auch an der Kasse oft schwere Sachen haben.

Hat ohne Probleme immer gleich geklappt.. Ging aber auch von meinem Chef aus...

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Überlege dir gut, ob ein BV das richtige für dich ist! Du schreibst, dass du vor Sorge nicht schläfst. Das wird eventuell nicht besser wenn du nicht mehr arbeiten gehst. Du hast dann null Ablenkung mehr und kannst dir viel Sorgen machen. Ich hatte auch so einen Kampf in meiner Schwangerschaft. Ich bin allerdings Krankenschwester im Kinderkrankenhaus, heißt ich war schwanger und hatte schwer kranke Kinder vor Augen. Ich hab dann nach viel Kampf und Tränen ein BV bekommen, im Nachhinein wäre es vielleicht gut gewesen eine andere Lösung zu finden, nur frei haben war dan auch nicht so toll. Wenn du aber ein BV willst: bei deiner Hebamme und Freundinnen erkundigen welcher Gyn da etwas offener ist und ein BV ausspricht. Dann dort für Januar einen Termin machen ( du darfst nur im neuen Quartal den Gyn Wechseln) und dann dorthin Wechseln. Wenn es nicht mehr geht kann dein Hausarzt oder Gyn dich aus psychischen Gründen für Dezember Krankschreiben. Achtung: höchstens sechs Wochen, wenn du ins Krankengeld kommst schlägt sich das auch später in deinem Elterngeld nieder.