Ernährung

Hey! Ich bin in der 9 ten Woche ungeplant, aber nicht ungewollt schwanger, habe es daher auch nicht direkt gemerkt. Habe mich vorher auch nicht wirklich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Wenn's dann soweit ist, beschäftigt man sich ja automatisch mehr damit, auch wenn ich mir immer geschworen habe , mich nicht verrückt zu machen. Thema Ernährung finde ich jetzt etwas schwierig. Ich habe einen Biobauernhof mit Kühen und Garten und habe festgestellt dass ich ja so gut wie alles falsch mache. Habe unsere Rohmilch getrunken, Steak Medium gebraten, Schinken geräuchert gegessen, vom bekannten Bauern seinen leckeren Kräuterfrischkäse gegessen (auch aus Rohmilch), Gemüse (auch Salat) aus dem Garten gegessen. Langsam Frage ich mich wie meine Großmutter 5 gesunde Kinder groß gezogen hat, leider lebt sie nicht mehr, aber sie wird ja auch das gegessen haben was wir produziert haben. Dann habe ich jetzt schon einige Male die Vitamine vergessen oder rausgekotzt. Ich finde es einfach etwas deprimierend dass das was wir traditionel und regional immer gegessen haben, auf einmal alles schädlich für das Baby sein soll. Wie geht ihr mit dem Thema um?

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Die Sachen sind ja nicht automatisch schädlich. Es besteht eben eine höhere Gefahr sind mit bestimmten Erregern zu infizieren, als bei anderen Lebensmitteln. Dennoch ist nicht jedes Glas Rohmilch gleich hochansteckend, ebenso wenig jede geräucherte Wurst. Sie kann es aber sein.
Lass dich am besten auf Toxoplasmose testen. Wenn du es schon hattest, musst du dir zumindest darum keine Gedanken mehr machen. Wenn nicht, dann kannst du dir selber überlegen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, doch jetzt ausgerechnet in der Schwangerschaft anzustecken 😉
Im Endeffekt muss jede Frau dann auch ein stückweit für sich selber entscheiden, welche Risiken sie eingehen möchte und welche nicht.
Panisch machen lassen sollte man sich aber nicht.

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Ja, danke, das stimmt, ich habe nächste Woche nochmal einen Termin beim FA. Beim letzten Mal wurde eine Blutprobe gemacht, ich denke dass ich dann auch die Resultate bekomme, wenn was auffällig gewesen wäre, hätten sie sich sicher gemeldet . Hoffen wir das beste, vielleicht bin ich ja schon gegen fast alles immun :).

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Du musst bedenken, dass man nicht gegen alles immun sein kann, z.B. Listeriose. Aber auch hier haben sich wahrscheinlich die wenigsten jemals im Leben damit angesteckt. In der Schwangerschaft kann es leider blöd enden, daher die Vorsicht.

Ich wünsche dir aber eine schöne Schwangerschaft und hoffe, dass du deinen Weg findest 😉

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Ich würde mich da auch nicht verrückt machen. Genau wegen der bereits erwähnten Wahrscheinlichkeit, sich ausgerechnet jetzt mit etwas infiziert zu haben.
Herausfordern würde ich das Schicksal jetzt, wo du weißt, dass du schwanger bist, trotzdem nicht. Nur weil bei Oma gut gegangen ist, heißt es ja nicht, dass es bei anderen auch so war.
Das mit dem Erbrechen soll wohl auch kein Problem sein, liest man immer wieder. Das Baby nimmt sich, was es braucht. Ich meine auch gelesen zu haben, dass zuerst die Mutter eine Mangelerscheinung von Nährstoffen bekommen würde, bevor das Baby an einer leiden würde. Dafür gibt's ja auch den Check up beim Arzt.

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Ich muss dir ganz ehrlich sagen,ich finde diese ganze Lebensmittel Debatte etwas übertrieben.
Ich hab für mich persönlich beschlossen das zu essen auf was ich Lust habe!
Klar,ich essen das ein oder andere auch nicht wie beispielsweise Rohmilch,bei Parmesan drück ich ein Auge zu,der is quasi tot getrocknet, ich esse hin und wieder getrocknete Salami und geräucherten Schinken.
Ich esse kein Fleisch wenn’s nicht durch ist,Gemüse is klar wasch ich genauso sorgfältig wie vorher, ich find man kann die Kirche im Dorf lassen, da interessiert es mich auch nicht was andere davon halten🤷🏻‍♀️
Aber letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden.

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Aus tierärztlicher Sicht noch eine Anmerkung: beim direkten Umgang mit Rindern (Schafen, Ziegen, und Schweinen) würde eine schwangere Tierärztin direkt ins BV gehen, da es auch ansteckende, zoonotische Deckseuchen gibt. Seuchenlehre ist bei mir schon wieder ein paar Jährchen her und ich arbeite nicht im Großtierbereich (im Kleintierbereich gibt’s sowas nicht), daher kann ich dir jetzt keine genauen Erreger nennen, aber frag doch mal deinen Tierarzt nochmal genau (meiner Meinung nach Brucellose (kann auf jeden Fall auf den Menschen gehen) und Trichomonaden). Ihr werdet zusammen wissen, ob deine Tiere eine Gefährdung darstellen, oder man kann sie vl sicherheitshalber darauf testen lassen.

Die Oma meines Mannes hat übrigens Schweine gehabt und hat eine schwerst geistig behinderte Tochter (Tante meines Mannes) wegen Toxoplasmose. Die ist mittlerweile Mitte 50 und lebt immer noch bei meiner Schwiegeroma, die Mitte 80 ist. Also soviel dazu : wie haben es nur unsere Omas damals geschafft? Auch nicht immer, leider 😬

Im Bekanntenkreis hat eine Mutter wegen Listerien einen Spätabort erlitten, sie hatte Rohmilchkäse gegessen. Listeria monocytogenes kommt halt auch relativ häufig normalerweise vor. Macht beim gesunden Erwachsenen keine Probleme, die Krux ist unsere veränderte Immunlage in der Schwangerschaft und das noch fehlende Immunsystem beim Fötus.


Also pass gut auf dich auf. Sprich nochmal mit deinem Tierarzt 😉
Abgesehen davon finde ich euer Leben und die Selbstversorgung total schön, echt ein Traum! Aber wie gesagt, eure Tiere können halt auch Träger von auf den Menschen übertragbaren Krankheiten sein.

LG mom 21+1 und 4J ♥️♥️

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Puh, also verzichten tue ich komplett auf Produkte aus Rohmilch und generell alles was roh ist (Mett, Sushi etc.).

Ich habe aber in der Schwamgerschaft auch schon Salami und Serano Schinken gegessen - aber deutlich weniger als ohne Schwangerschaft.
Den test auf Toxoplasmose habe ich machen lassen, bin aber negativ - und das obwohl ich auch seit ca. 13 Jahren mit Katzen zusammen wohne.

Muss letztendlich jeder für sich selbst wissen/entscheiden und mit seinem eigenem Gewissen vereinbaren...

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Ja, ich frag mal nach. Meine Tierärztin hat allerdings im 7.ten Schwangerschaftsmonat noch selbst einen Kaiserschnitt bei uns durchgeführt, was ja bekanntlich mit viel Blut und Sekreten verbunden ist. Brucelose hatten wir Ende der 80 er im Betrieb, daraufhin mussten alle Tiere geschlachtet werden und die Seuche ist so gut wie ausgemerzt in Belgien (ich bin Belgierin), da mache ich mir weniger Sorgen.
Ich empfinde es einfach nur so, je mehr man sich informiert, desto verrückter wird man gemacht, überall sieht man nur noch Gefahren und man weiß am Ende gar nicht mehr was man richtig machen kann.
Ich kenne auch Leute die alles "richtig" gemacht haben, sich vor der Schwangerschaft nochmal komplett durchimpfen haben lassen, auf alles ins kleinste Detail geachtet haben und trotzdem Fehlgeburten oder ein behindertes Kind haben. Woran es dann immer liegt, kann einem auch keiner sagen.

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Hej du :)
Es geht ja um Risikominimierung. Dank der Wissenschaft wissen wir jetzt was alles gefährlich sein kann. Wie du das Risiko für dich einschätzt ist natürlich individuell.
Meine Großeltern von beiden Seiten waren auch noch Landwirte danach keiner mehr in der Familie. Das waren Großfamilien. Wie viele Kinder es nicht bis zur Geburt geschafft haben darüber wird nicht gesprochen. Woran es eventuell lag wurde natürlich auch nicht untersucht. Nur weil X gesunde Kinder bei rausbekommen sind heißt das alles ist gut? Hätten meine Oma bzw Uroma nicht ein paar Dinge anders gemacht hätten sie die Möglichkeit bzw Wissen gehabt?
Die Umstellung ist jetzt groß für dich es scheint als sei alles verboten was für dich eigentlich ganz normal dazugehört. Aber vielleicht findest du ja bald den für dich richtigen Weg, mit dem du gut leben kannst. Ohne übertriebene Panik aber mit Bedacht. Und es ist ja nicht für immer.