Heiße Schilddrüsenknoten - (keine) Jodeinnahme in Schwangerschaft?!

Huhu,

ich lese hier schon länger mit und nun habe ich selbst eine Frage, die mir aktuell nicht mehr aus dem Kopf geht;

Bereits 2-3 Jahre vor meiner Schwangerschaft wurde bei mir ein heißer Schilddrüsenknoten diagnostiziert und es hieß, durch diesen Knoten laufe ich Gefahr, eine Überproduktion der Schilddrüsenhormone zu entwickeln. Aus diesem Grund wurde mir nach der Szintigraphie geraten, kein extra Jod aufzunehmen.
Als mir die FA dann zu Beginn der Schwangerschaft zu Jod riet, berichtete ich ihr, dass ich aufgrund des heißen Schilddrüsenknotens kein extra Jod nehmen solle. Ohne weiter nachzufragen meinte sie dann, ich solle Femibion ohne Jod nehmen. Gesagt – getan.

Nun habe ich aber gelesen, wie wichtig Jod für die Schilddrüse des Babys ist und mache mir furchtbare Sorgen, da ich bisher kein zusätzliches Jod genommen habe und bereits in der 34. SSW bin.

Daher nun meine Frage, gibt es hier Frauen mit heißen Schilddrüsenknoten? Was wurde euch in der Schwangerschaft empfohlen? Jodeinnahme, ja oder nein?
Ich wäre für Erfahrungen sehr dankbar.

Viele Grüße

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Ich habe Hashimoto und soll auch kein Jod nehmen.
In der Schwangerschaft war ich auch unsicher... mehrere Ärzte sagten gegensätzliches und ich habe dann mit einer Freundin (Gynäkologin; gerade als Assistenzarzt) ausgemacht, dass ich wieder auf Jodsalz umsteige und sonst kein Jod zuführe. Das war für mich richtig und mein Sohn ist 3 und kerngesund... ich glaube, man muss in dem Bereich auf sein Bauchgefühl hören! Die Studienlage ändert sich ja ständig und man muss da einfach auf jemanden hören, dem man in dem Bereich wirklich vertraut.
Das Jodsalz war eben mein Kompromiss...

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Wer hat dir von der Jodeinnahme denn abgeraten? Ein Endokrinologe oder Radiologe sicherlich nicht oder?!
Denn es ist zwingend erforderlich FÜR DAS KIND, nicht für dich!

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Für die Mutter kann eine Jodeinnahme aber schlecht sein, zb. auch bei Hashimoto, was wiederum schlecht fürs Kind ist. Also so schwarz-weiß kann man das nicht betrachten. Man muss immer abwägen und ich finde die Lösung, Jodhaltiges Salz zu nehmen, ziemlich gut. Habe ich auch so gemacht. Im Übrigen sind auch in normalen Lebensmitteln kleine Mengen Jod, die müssten theoretisch auch ausreichen.

In meiner jetzigen Ss habe ich es zum ersten mal mit Tabletten mit Jod ausprobiert, leider hatte ich schnell eine starke Verschlimmerung meiner Hashimoto-Symptome. Wahrscheinlich hat das Jod die Entzündung angefeuert. Mein TsH-Wert ist auch prompt in die Höhe geschossen, weshalb mein Medikament höher dosiert werden musste. Halte ich jetzt nicht für ideal. Als ich das zusätzliche Jod wieder abgesetzt habe, ging es mir schnell besser. Ob die Medikation so bleibt, ist noch offen.

Bei meinen Kindern von 2015 und 2018 hat sich meine nicht-Jod-Einnahme übrigens in keiner Weise negativ auf die Kinder ausgewirkt. Sie sind fit und clever wie andere Kinder auch.

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Wenn du möchtest dass dein Kind sich gesund entwickelt und ebenfalls keine Schilddrüsenerkrankung bekommt oder ähnliches, dann musst du Jod einnehmen!

Mein Endokrinologe sagte es mir so: "das Thyroxin ist für Sie - das Jod ist für ihr Baby".
Ich habe Hashimoto und unschwanger sollte man auch Jod meiden, aber bloss nicht in der Schwangerschaft.

Aber frag doch einfach nochmal deinen Endokrinologen!

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Oh, du bist ja schon in der 34.ssw... Erst jetzt gesehen. Ob Jod jetzt noch viel hilft weiss ich nicht, da die Organentwicklung ja abgeschlossen ist.

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Erstmal vielen lieben Dank für eure ersten Antworten.

Das Ding ist, ich habe nicht mal einen Endokrinologen. Ich war einmal in der Radiologie zur Szintigraphie und sonst nur beim Hausarzt. Als ich diesem in der Schwangerschaft sagte, dass ich kein Jod nehme wegen der heißen Knoten, hat er auch überhaupt nicht darauf reagiert. Obwohl ich mir da schon eine Reaktion erhofft hatte. Meine Frauenärztin hat wie gesagt, auch nicht weiter nachgefragt.

Ich fühle mich daher nun im Nachhinein ziemlich schlecht beraten, als ob mein „Problem“ niemand sehen wollte. Mir wurde eben damals gesagt "kein Jod" und daran habe ich mich gehalten. Und selber war mir das ja zu Beginn der Schwangerschaft nicht bewusst, wie wichtig Jod für das Baby ist.

Ich hoffe nur, dass es jetzt keine allzu schlimmen auswirkungen hat #schmoll ich mache mir schon sehr Sorgen...

Aber daher interessiert mich auch, was andere den empfohlen bekommen haben... ob die Ärzte sich da mehr um die "passende Lösung" gekümmert haben.

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Also, ich bin im Endokrinologikum in HH in Behandlung und kann folgendes berichten:

Bei mir hat man einen Knoten in der Schilddrüse in der Schwangerschaft entdeckt. Da man nun keine Szintigrafie machen kann ist unsicher ob er bösartig oder nur ein heißer Knoten ist. Man hat mir angeraten Jod in jedem Fall zu nehmen weil es super wichtig für das Kind ist.
So mache ich es auch und kann nichts negatives feststellen (nehme Femibion seit der 4 Ssw, nun bin ich in der 19SSW)

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Wird denn nun wegen des entdeckten Knotens dein Schilddrüsenwert in der Schwangerschaft öfter kontrolliert?

Bei mir hat man leider im 2.Trimester auch festgestellt, dass neue Knoten (zu meinem bereits bestehendem heißen Knoten) dazu gekommen sind. Zu mir hieß es nur, ich soll nach der Schwangerschaft zur Sziniti.

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Der Knoten wird alle 4 Wochen überwacht. Sollte er extrem wachsen muss er raus.

Bei Hashi kein Jod, das stimmt!

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Ich habe zwischenzeitlich nochmal bei meiner Frauenärztin nachgefragt und ihr meine Sorgen geschildert.

Sie meinte, ich solle mir da keine Gedanken machen, weil ich kein Jod genommen hätte. Im Normalfall würde sie zwar jeder Schwangeren Jod empfehlen aber eben nicht bei heißen Knoten oder Hashi. Ich könne ja aber sonst meine Hausarzt nochmal fragen, ob ich wenigstens geringe Mengen Jod nehmen könnte. Ich wette, wenn ich das mache, verweist mich der Hausarzt wieder an die Frauenärztin #klatsch aber ich werde es mal testen und wenn der Hausarzt tatsächlich so reagiert nach einer Überweisung zum Endokrinologe fragen.

Es ist schon interessant zu lesen, wie stark die Meinungen der Ärzte hier wohl auseinander gehen.