Ich krieg die Ängste nicht aus dem Kopf

Ihr Lieben,
Ich würde mich sehr über Rat und Zuspruch freuen. Sorry, dass es etwas länger wird...

Wie der Titel schon andeutet, hab ich auch jetzt am Ende der Schwangerschaft immer noch Angst, ich könnte meine Maus verlieren. Irgendwie hab ich ständig das Gefühl, dass ich erst beruhigt bin, wenn sie endlich auf der Welt ist.
Als würde es ausgerechnet mich treffen müssen, die ihr Kind in der 40.ssw zu den Sternen gegen lassen muss.

Es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, wie groß die Sorgen erstmal sein können, wenn ein Kind auf der Welt ist, denn mein Sohn musste schon als Baby 5x mit RTW ins KH aufgrund einer schweren Erkrankung. Aber damals hab ich die SS total genossen und war ganz entspannt, sorglos und voller Vorfreude.
Jetzt hab ich ständig Sorgen, dass die Kleine es nicht schafft. Eigentlich völlig unbegründet, denn alle Untersuchungen waren bisher top!

Könnt ihr mich verstehen? Ich hab diese Gedanken bisher für mich behalten, weil es so irrational ist...
LG, nani1982 (36+3)

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Ja, ich verstehe dich! Ich bin in der 18.SSW und ich habe auch immer die Angst, dass etwas nicht stimmt und das Herzchen vllt nicht mehr schlägt...Leider spüre ich meinen Zwerg noch nicht, oder eher nur ganz zart und das nicht immer!

Ja, und gestern waren wir auf der Messe und haben bei einem tollen Kinderwagen zugeschlagen und gleich mit Messeangebot bestellt. Anfänglich dachte ich mir, ich darf noch nicht, weil was ist wenn noch was ist? Wenn ich meinen Zwerg doch gehen lassen muss? .... Auch mit der Kleidung. Habe vor kurzem etwas bestellt, weil es mir soooo gut gefallen hat. Ich war so hin und her gerissen, weil es könnte ja noch...Es ist für mich einfach noch so surreal, dass ich es halt nicht glauben kann.

Jedenfalls hole ich mich da immer selbst raus und und halte mich dann auch nicht weiter zurück! Kann ja sowieso nichts ändern...Es wird alles passen und Punkt. Du weißt ja, Ängste hat man danach auch noch. Hört bei einem Kind nie auf.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute weiterhin und eine angenehme Geburt 🥰
LG Sabine

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Ich habe grad fast zeitgleich was Ähnliches verfasst und weiß genau, wie du dich fühlst!

Ein Patentrezept gegen diese ständige Angst habe ich leider noch nicht gefunden, also kann ich dich im Moment nur drücken und dir sagen:

Du bist 37.Ssw! Das ist der Hammer! Bald ist es geschafft und deine Maus könnte sogar im Fall von Komplikationen geholt werden, ohne dass es zu früh wäre 🍀💪👍💕

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Ich kann dich sehe gut verstehen. Eine gute Freundin von mir hat vor zwei Monaten ihr Kind bei 39+5 verloren, Todgeburt. Da war ich schon schwanger und es hat mich sehr geschockt. Seit dem habe ich noch mehr Ängste. Ich bekomme das "aber wenn" nicht mehr aus dem Kopf. Ich versuche mich damit zu beruhigen, dass das sehr wenigen Frauen passiert, die Wahrscheinlichkeit gering ist. Aber das hilft wenig.
In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich das auch bis zum letzten Tag. Erst als ich meinen Kleinen auf dem Arm hatte, fiel die Angst von mir ab.

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Ich kann deine Ängste auch verstehen, erlebe ich auch ähnlich.

Weißt du, was mir total hilft und was dem ständigen „was ist wenn..“ die Kraft nimmt? Zu sagen „Ja, es kann sein dass ich mein Kind verliere. Es wird sehr schlimm für mich werden und ich werde mein Leben lang darüber trauern, ABER ich werde das auch überstehen. Die Sorgen, OB das passiert, lasse ich hiermit los, weil sie nichts verhindern werden. Im Gegenteil, sie hindern mich nur daran, zu genießen, dass mein Baby jetzt(!) lebt und mich jetzt(!) auf seine Ankunft zu freuen.“

Diese Technik nenne ich immer „bedingungslose Akzeptanz des Risikos“ und sie hilft mir täglich gegen meine Angststörung. Ich kann das Jetzt wieder genießen und befasse mich nicht mehr mit allen möglichen Katastrophenszenarien, weil sie mich schlicht nicht mehr schocken (bzw. aus der Bahn werfen, denn ich habe sie schließlich akzeptiert und vermeide oder beschönige sie nicht andauernd, das füttert nämlich die Angst).

Das in Kürze. Falls du noch Fragen dazu hast, schreib mir gerne.

Alles liebe!

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Hallo nani,

Hast du eine Hebamme, mit der du darüber reden könntest? Die sind oft sehr gut darin, einem den Kopf gerade zu rücken wenn man sich in Ängsten verrennt :)
Haben die Ängste eventuell auch mit der Erkrankung deines Sohnes zu tun oder hast du generell gerade viel Stress oder eine ansonsten turbulente Zeit?
Klar kann immer etwas passieren aber so spät in der Schwangerschaft ist das wirklich sehr sehr selten. Es kommt einem nur viel häufiger vor wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, dem das passiert ist. Ich habe vor meiner ersten Schwangerschaft im Rettungsdienst gearbeitet und mein letzter Einsatz bevor ich ins BV geschickt wurde wegen der Schwangerschaft war so ein seltener Fall. Es hat mir die ganze Schwangerschaft unnötig erschwert. Ich halte mich an Statistiken und die sind eindeutig zu dem Zeitpunkt auf unserer Seite :) das Risiko, dass dein Baby jetzt noch stirbt, ist bei ca 1% (leichte Variationen je nach Quelle) - das bedeutet im Umkehrschluss 99% Wahrscheinlichkeit, dass es eben nicht stirbt!

In dieser Schwangerschaft bin ich deshalb tiefenentspannt seit das erste Trimester rum ist. Das wünsche ich dir auch 🍀

Lg

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Der Beitrag könnte von mir stammen 🙈

Ich bin aktuell 25. ssw und bisher ist alles unauffällig und der Kleine turnt fleißig. Trotzdem lässt mich dieses „ Was, wenn...?“ auch nicht so ganz los.
Erst denkt man, nach dem ersten Trimester ist man entspannter aber ich definitiv nicht 😬 Ich glaube, so schön der Austausch mit anderen Schwangeren auch ist, kann das auch ganz schön Angst machen weil man viel vergleicht und auch viele Horrorstories liest. Es ist eben so wie bei allen anderen Themen auch: man liest überwiegend von Problemen und Negativem. Wenn man keine Sorgen hat und alles gut läuft, berichtet man ja tendenziell eher selten ausführlicher darüber.

Da muss man sich immer wieder sagen, dass die Statistiken ja eindeutig positiv sind und kein Grund zur Sorge da ist. Das beruhigt mich zumindest kurzfristig.

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Hallo liebes,

Ich verstehe dich auch aber gebe dir bissel Zuspruch da ich Sternen Mama bin einer tochter.
Ich war nach dem ich meine Tochter geboren hab mit meinem Sohn schwanger,und anfangs ging es mir wie dir ich könnte ihn verlieren oder oder oder. dann kam aber eine Zeit wo ich selber einfach endspannt zu mir selber sagte hör auf ich mache mich psychisch total fertig.
Denk positiv denk an den Tag an den du dein Schatz in den Armen halten darfst nur so kannst du die Ängste bissel einkrenzen.

Komplett die Angst vergessen kannst du nicht, ein bissel Angst darfst du haben das hat man als Eltern immer um seine Kinder. Aber nicht so das du selber kaputt gehst daran.

Versuch die letzten Wochen der Schwangerschaft noch zu geniesen,mach was für dich Lenk dich ab das hilft.

Alles alles gute für euch 🤗