Silopo, "Wunscheinleitung" wegen Panikattacken

Hallo zusammen,

Heute Nacht war mal wieder der Horror.
Ich bin seit heute in der 40ssw und habe also noch eine Woche bis ET.
Seit Beginn der SS habe ich Probleme mit dem Luftholen, teilweise habe ich mich schon daran gewöhnt, jetzt hatte ich vor ca. 5 Wochen Nachts eine schlimme Panikattacke, ich hatte Angst zu ersticken.
Ich weiss, dass es nicht real war, aber ich habe mich total reingesteigert und konnte mich kaum beruhigen.
Seit dem nehme ich vor den Schlafen nach Rücksprache mit meiner FA einmal Nasenspray (ja ich weiss das man das eigentlich nicht länger als 7 Tage nehmen soll).
Ich hatte dann 3 Wochen Ruhe, dann ging das ganze Spiel letzte Woche wieder los, nachts wach geworden und eine Panikattacke und vorgestern und gestern Nacht ebenfalls.

Ich bin einfach fertig. Ich schlafe generell schlecht, alle 2 Stunden werde ich seit der 34 ssw wach... Pipi, Hüfte, Bauch,Sodbrennen mimimii.. Wie das eben so ist.. Aber diese Angst zu ersticken gibt mir den Rest.

Heute habe ich mir deshalb nach Rücksprache mit der FA-Praxis eine Einweisung in KH abgeholt.
Falls es die Woche nochmal oder mehrmals passiert, dann lasse ich mich einweisen mit dem Wunsch zu Einleitung...
Psychisch halte ich solchen Nächten nicht mehr Stand und ich habe Angst , dass ich diese Panikattacken nach der Geburt behalte oder mich diese nachträglich prägen.
Der kleinen geht es gut, hatte letzte Woche 3500g und 53cm lag schon im Becken, leider ist der Befund komplett unreif, daher gehe ich eh davon aus, da es mein erstes Kind ist, dass ich übertrage bzw es sich nicht vor ET auf dem Weg macht.
Ob es dann eingeleitet wird, das wird dann das KH entscheiden.. Aber ich hoffe dass mein Wunsch Respektiert wird...

Hat jemand Erfahrungen mit einer "Wunscheinleitung" oder. Panikattacken?

Liebe Grüße

Karola

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Ich habe keine Erfahrung mit Wunscheinleitungen, aber mit Panikattacken. Wer die nicht erlebt hat, kann gar nicht die Dringlichkeit verstehen, mit der du aus dieser Situation raus möchtest. Ich denke, dass ein emphatischer Arzt dir hier durchaus entgegenkommen würde. Wenn nicht, würde ich es eben in einem anderen Krankenhaus versuchen.

Meiner Erfahrung nach gehen Panikattacken manchmal leider nicht einfach weg, wenn der Grund der Panik beseitigt wurde. Stattdessen ist das Gehirn, bzw. die Amygdala überalarmiert und kann theoretisch bei jedem für dich bedrohlich wirkenden Trigger anspringen und sich, wie bei einer kaputten Alarmanlage, nicht selbst beruhigen. Sie muss desensibilisiert werden.

Ich will dir keine Angst machen, aber bei mir waren die ersten Attacken erst der Anfang. Irgendwann hatte ich bis zu 20 am Tag, die sich körperlich zwar mild geäußert haben (andere haben kaum gemerkt, dass ich gerade Panik schiebe), aber psychisch extrem belastend waren, sodass ich meinen Arzt nach einem Monat um Antidepressiva bitten musste, um diesen furchtbaren Kreislauf zu durchbrechen. Ich hatte schon Panikattacken vor Panikattacken entwickelt.

Was mir aber viel besser und nachhaltiger geholfen hat, waren Techniken zum Angstmanagement. Da gibt es einige. Die bis heute für mich effektivste und auch allgemein als am wirksamsten angesehene ist die Konfrontationstherapie, aber es ist auch die anspruchsvollste. Überall steht, dass man dafür einen Therapeuten braucht und bei jahrelanger Störung kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Weil ich aber noch keine Therapie in Anspruch nehmen wollte, habe ich sie für mich alleine angewandt und heftige Erfolge erlebt. Ich lebe seitdem weitgehend ohne Panikattacken und komplett ohne Antidepressiva.

Du hast noch viel viel bessere Vorraussetzungen als ich damals, die Angst hat sich noch nicht so in dir manifestiert, dass du großartig innere „Fehlprogrammierungen“ des Gehirns umprogrammieren müsstest. Wichtig ist, dass du rechtzeitig dagegen ankämpfst und deine Paniktrigger NICHT vermeidest, das wird sie nur stärker machen.

Ich könnte noch einen halben Roman schreiben, aber du kannst dich viel fundierter im Internet und in entsprechenden Büchern selbst informieren.

Alles Gute, du wirst diesen Mist bestimmt bald hinter dir lassen können 💪🏻

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Vielen Dank für deinen Worte🍀!
Toll, dass du es aus diesem Teufelskreis geschafft hast und nun ohne diesen Mist leben kannst.
Alles Liebe!

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Ohje, das tut mir sehr leid. Aber du hast es bald geschafft!:)

Zu dem Satz: "
Ich bin einfach fertig. Ich schlafe generell schlecht, alle 2 Stunden werde ich seit der 34 ssw wach.."
Wenn das Baby auf der Welt ist, wird das nicht besser 😕

Viel Erfolg!

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Mit Wunscheinleitung und Panikattacken hab ich keine Erfahrung, ich musste aber auch über längere Zeit abends/nachts Nasenspray nehmen, da ich sonst keine Luft bekam.

Mir wurde Kindernasenspray empfohlen. Das ist niedriger dosiert und hat auch seinen Zweck erfüllt. Dazu war es ohne Konservierungsstoffe.

LG und alley Gute

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Gute Idee mit dem kindernasenspray!

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Ich nehme schon nasenspray für Kinder, habe auch das für Säuglinge probiert, aber das reicht von der abschwellenden Wirkung nicht aus. Aber danke dir 🍀

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Huhu!
Das Problem mit dem Luftholen hatte ich auch! Hat mir manchmal auch Angst gemacht...
Deshalb würde ich niemals einleiten lassen... lass dem armen Kind noch die Zeit, die es braucht!
Wenn alles nichts hilft, vielleicht mal zu ner Psychologin gehen, die dir die Angst nimmt und vor allem, die evtl Angst vor der Geburt! Die Panik muss ja irgendwoher kommen🤷‍♀️

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Wenn ich jetzt noch Monate hätte bis zur Entbindung, würde ich mir bestimmt Hilfe holen. Da es aber nur noch 7 Tage sind, halte ich es für unwahrscheinlich einen Termin zu bekommen. Und ich habe keine Angst vor der Entbindung. Ich werde Nachts wach und bekomme keine Luft und habe Angst zu ersticken. Danke dir für deine Tips.

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Das müssen aber keine Panikattacken sein!

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Ich denke, dass dir ab dem Zeitpunkt kein Gynäkologe eine sanfte Einleitung verweigern wird. Die Panikattacken sind viel schlimmer für dich und dein Baby, als es die paar Tage früher aus dem Nest zu locken. Zudem kann es, gerade weil es auch dein erstes Kind ist, einige Tage dauern, bis überhaupt etwas passiert. Außerdem werden die Ärzte der Klinik, bei Bedenken einen Befundabgleich mit deinem Gyn besprechen und dabei dann auch auf die Frage kommen, wieso dein Gyn dich mit Einweisung zur Einleitung in die Klinik geschickt hat.
Versuche vielleicht dich abends mit Meditation zu beschäftigen und deine innere Mitte zu finden. Hört sich jetzt vielleicht etwas komisch und nach Hokuspokus an, aber wenn dein Geist ruhig ist, kann auch der Körper entspannen und runterfahren.

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Danke dir für die aufmunternden Worte. Ja mit der Meditation hast du recht, ich meditatiiere zwar nicht, aber habe immer versucht mich nicht in dem Teufelskreis zu verfangen, sondern mit meiner Atmung versucht mich zu beruhigen, auch wenn es nicht 100 Prozentig klappt.

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Atmen ist gut. Ich hatte mal ganz schlimm panikattacken. Versuch mal progressive muskelentspannung. Fand ich super. Hab ich auch gemacht, wenn ich gemerkt habe, da kommt wieder ne Attacke . Hat mich gut abgelenkt

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Bei uns im KH gibt es keine Wunscheinleitungen, bzw. ist es wohl so, dass es gesetzlich geregelt ist das die Frau ab ET+7 erst selber entscheiden darf. Vorher wird im Sinne des Kindes gehandelt.
Eine gute Bekannte von mir konnte seit der 37 ssw. nicht mehr laufen und wollte 4 Tage nach ET eine Einleitung, hatte auch die Einweisung bekommen. Antwort des Krankenhauses war dann das sie dann eben liegen soll. Da das Kind sehr groß ist konnte sie auch kaum noch schlafen da sie sich nicht drehen konnte. Das war laut KH schlicht einfach Pech und sie sollte unterschiedliche liegepositionen testen.

Generell zählt jeder Tag im Bauch. Allerdings werde auch ich nun ET+10 einleiten lassen, ich kann nun auch nicht mehr.
Meine Hebamme und ich sind uns sehr einig das ich die Tage nun aber besser noch zuhause verbringen kann anstatt ab ET+7 gegebenenfalls 3-4 Tage im KH unter schmerzen auf die Geburt zu warten. Das musst du dir vor Augen führen, dass selbst wenn einer Einleitung zugestimmt wird, diese vor allem bei unreifen Befund langwierig und kräftezehrend werden kann

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Dadurch dass ich bei einer im KH Beschäftigten Hebamme Akupunktur habe, weiss ich, dass wenn das Kind keine Nachteile hat, auch ab ET eingeleitet wird.

Ich habe Respekt vor einer Einleitung und würde mir so sehr wünschen, dass es von alleine losgehen würde, alleine für das Geburtstserlebniss. Und wer mag schon freiwillig zu Corona zeiten, bei den Temperaturen im KH liegen? Ich mit Sicherheit nicht, wenn ich nicht wüsste, dass ich dem nicht mehr Standhalten werde.
Ich werde so lange wie möglich durchhalten, aber ich sehe nach solchen Nächten wie heute leider schwarz 🤷‍♀️.
Danke dir für deinen Erfahrungsbericht.

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Ich kann dir nicht weiterhelfen, aber wollte dir zumindest sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Ich hatte mal eine Kehlkopfentzündung und nachts bin ich aufgewacht, weil ich keine Luft mehr bekommen habe. Da hatte ich auch so eine Panik, das werde ich niemals vergessen. Am nächsten Tag habe ich mich nicht getraut zu schlafen, am übernächsten bin ich heulend zum Arzt gefahren, er konnte mir Gott sei Dank helfen....

Ich soll an ET eingeleitet werden, weil ich eine sehr leicht ausgeprägte SS-Diabets habe, ich glaube nicht, dass dieser Grund triftiger ist, als deiner. Alles Gute!🍀

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Dankeschön 🍀

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Hallo Karola

Ich hatte gegen Ende der Schwangerschaft meines jüngsten Sohnes auch Panikattaken welches nach der Geburt erstmal schlimmer wurden.
Ich habe dann die Bachblüten für mich entdeckt und sie haben mir extrem geholfen. Auch jetzt, wenn ich merke es wird irgendwie komisch, ist das meine Hilfe.
Habe dann im Oktober letzten Jahres eine Ausbildung zur Bachblüten- Beraterin gemacht, also wenn du Fragen hast schreib mir gerne.

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Toll, dass du einen Weg gefunden hast, der dir hilft.
Ich hoffe sehr, dass ich verschont davon bleibe und nach der Ss alles wieder wie früher ist.
Liebe Grüße

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Hallo Karola,

Fühl dich gedrückt!!! Ich weiß genau wie du dich fühlst, leide auch an paninattacken und einer angststörung.
Ich kann dir auf jeden Fall auch nur empfehlen dir nach der geburt einen Therapeuten zu suchen, das hat bei mir unfassbar viel geholfen.
Ansonsten gibt es, wie die anderen schon gesagt haben, sehr viele tolle Techniken um die panilattacken gut in den Griff zu bekommen.
Das hilft bei mir immer sehr gut:

1. Atmen. Durch die Nase einatmen, dabei den kompletten Körper anspannen, durch den Mund ausatmen und dabei entspannen. Wenn du komplett ausgeatmet hast, 3-4 Sekunden warten bevor du wieder einatmen.

2. Herausfinden was du gedacht hast vor der panikattacke. Panikattacken werden fast immer durch einen negativen Gedanken ausgelöst. Ich hatte z.B. Kopfschmerzen. Das wurde zu nem hirnaneurysma, dann zu "oh Gott mein armer Mann/meine Arme Familie wenn ich sterbe", dann kam die Panik. Ich habe also diesen Gedanken genommen und versucht ihn in Gedanken immer kleiner zu machen und stattdessen mit einem schönen Bild zu ersetzen.

3. Darüber reden und Videos gucken. Zu verstehe was da abgeht und vor allen Dingen nicht allein damit zu sein hilft mega! Hier ein link zu einem Video was mir immer sehr gut hilft wenn ich eine panikattacke habe: https://youtu.be/xTJfVKzB8z4

4. Die Angst zulassen! Ich weiss, das hört sich richtig doof an, weil man will ja keine Angst haben, aber je mehr man versucht sie zu unterdrücken, desto schlimmer wird sie. Ich jabe versucht sie zu akzeptieren, wissend, dass es vorbei geht.

Das sind Sachen, die bei mir geholfen haben (hatte seid ca. 1 Monat keine panikattacke mehr, davor 2-3 am tag). Ich bin natürlich kein psychologe oder therapeut, also bitte meine Tipps als laientipps wahrnehmen 😉

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht!!! Und immer dran denken: die Angst vor der Angst ist das schlimme und das kann man beeinflussen 🥰