Blödes Geburtsplanungsgespräch - langer Ausheulpost

Hallo zusammen,

ich muss mich hier mal etwas ausheulen. Ich hatte heute mein Geburtsplanungsgespräch und es war echt ätzend.

Da ja seit Monaten keine Besichtigungen und Info-Abende stattfinden, musste ich mir die Klinik nach der Website und auf Basis von Online-Erfahrungen anderer aussuchen. Heute war ich nun dort und wollte einfach direkt wieder nach Hause. Bereits an der Anmeldung bei Hebamme 1 ging es super unhöflich zu, die zweite Hebamme wirkte im Gespräch total inkompetent und bezeichnete meine Frage zur PDA als "lächerlich". Ihre Aufzeichnungen unseres Gesprächs waren zum großen Teil falsch, wie sich im Gespräch mit der Ärztin danach rausstellte, sodass alle Daten neu aufgenommen werden mussten. Die Hebamme schrieb zum Beispiel auf, dass ich eine Endometriose-Sanierung mit großem Bauchschnitt gehabt hätte - ich habe weder Endometriose noch hatte ich je eine OP mit großem Bauchschnitt. Ich habe keine Ahnung, wie die gute Frau darauf gekommen ist.

Außerdem fielen ständig Sätze wie "Das machen wir hier immer so." und auf die Nachfrage, WIESO das so sei, konnte mir nicht geantwortet werden. Ich bin ja total bereit, ärztliche Anweisungen zu befolgen, aber ich wüsste schon gerne, welche Interventionen wirklich notwendig sind und wieso. Zum Beispiel soll ich zwangsläufig am ET eingeleitet werden, es wird grundsätzlich(!) 12h nach Blasensprung Gel zur Einleitung gelegt (in anderen Häusern sind es 24h oder sogar länger), es wird grundsätzlich(!) mit Cytotec eingeleitet, wenn die Blase noch nicht offen ist, ... Ich habe mich einfach nur total unwohl gefühlt.

Am liebsten würde ich mein Baby zuhause oder im Geburtshaus bekommen, insbesondere nach der Erfahrung heute. Leider soll ich wegen einer medizinischen Vorgeschichte zwangsläufig in ein Level-1-Haus zur Geburt, was ich natürlich auch tun werde. Jetzt überlege ich hin und her... gebe ich der Klinik zur Geburt eine Chance, weil andere sehr zufrieden waren? Zahle ich eine weitere Geburtsplanung in einer anderen Klinik privat? Gehe ich einfach auf gut Glück zur Geburt in eine andere Klinik, auch wenn die dann meine ganze Vorgeschichte nicht kennen und möglicherweise deshalb nicht adäquat handeln können?
Was würdet ihr tun? Bis heute war ich total motiviert und hab mich auf die Geburt gefreut, aber nachdem ich mich so unwohl gefühlt habe in der Klinik, habe ich jetzt doch Angst und "keine Lust mehr" auf die Geburt. Total doof.

Traurige Grüße!
Lynnea, 31.SSW

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Geh doch nochmal in ein anderes KH. Das kostet doch nichts 🤷🏼‍♀️

Ich würde da auch nicht entbinden wollen und die Flucht ergreifen.

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Mir wurde gesagt, man braucht eine Überweisung für die Gespräche vor der Geburt. Davon darf nur eine einzige ausgestellt werden (Aussage meines FAs) und die habe ich heute „eingelöst“. Heute war eine andere Frau im Wartebereich, die keine Überweisung für das Gespräch hatte und daher eine private Rechnung bekam. Bei einem anderen Krankenhaus nachfragen werd ich auf jeden Fall, aber ich geh jetzt erstmal davon aus, dass man ohne Überweisung privat zahlen muss. Die Überweisungspflicht ist auch so auf der Website meines „Plan B-Hauses“ aufgeführt.

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Das hab ich noch nie gehört! Gibt viele Frauen die sich bei mehreren KH anmelden. Einige KH machen auch gar keine Anmeldungen.

Ansonsten frag mal bei deiner Krankenkasse nach und nimm die Situation nicht einfach so hin.

Deine Geburt - deine Entscheidung!

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Hallo,
das klingt ja wirklich schlimm und sehr Inkompetent!
Ich würde sagen, wenn du dich dort gar nicht wohl gefühlt hast, suche dir eine andere Klinik!
Es ist so wichtig, dass man sich gut aufgehoben fühlt und Vertrauen in das Personal hat, damit man sich bei der Geburt „fallen lassen kann“.
So gehst du doch schon verkrampft und mit einem schlechten Grundgefühl an die ganze Sache ran, wenn es losgeht...
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute!

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Danke für die lieben Worte. Ich hab schon überlegt, ob ich im Hormonrausch einfach total überreagiere und ich einfach zu viel erwartet habe.

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Hi, das ist ja blöd gelaufen. Ich würde mir auch möglichst eine andere Klinik suchen.
Dieses "das machen wir immer so" ist oft den Richtlinien des Krankenhauses geschuldet.
Ich war da aber stumpf und habe durchgesetzt was ich wollte. Kaiserschnitt: Nein! Dammschnitt: Nein! Wir stellen alle 15 Minuten den Wehentropf höher: Nein wir bleiben jetzt erstmal bei der Dosis.
Man muss sich leider echt durchsetzen können. Und das auch noch in einer echten Ausnahmesituation!
Mein Geburtsplanungsgespäch war auch Mist. Als Erstgebährende lässt man sich ja auch leicht zutexten. Ich habe meinem Ehemann eine Vollmacht nebst Patientenverfügung in die Hand gedrückt. Das war eine super Sache im Nachhinein. Dank ihm hatte ich eine PDA.. sooo toll!
Dann haben die Ärzte deinen Willen schwarz auf weiß. Da können die nicht einfach dran vorbei.
Lg und eine schöne Geburt wünscht TanteLillifee mit Blume an der Hand

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Keine schöne Erfahrung, die du da gemacht hast. Was ich selbst allerdings nicht so nachvollziehen kann, warum reiten alle so auf nem „Geburtsplanungsgespräch“ rum? Ich habe mich damals in der 33. Woche in meiner Wunschklinik angemeldet und das wars. Da fand nie ein Gespräch statt oder ähnliches. Als die Geburt losging, ging sie los...😅 Soll absolut kein Angriff sein oder so, interessiert mich nur! Bin aktuell in der 24. ssw mit Kind 2 und werd es wohl wieder genauso machen, da ich bei Kind 1 zufrieden war.

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Mir wurde nahegelegt, so ein Gespräch zu führen, weil meine medizinische Vorgeschichte nicht ganz einfach ist. Neben einer Autoimmunerkrankung und insulinpflichtiger Diabetes auf meiner Seite, benötigt das Baby direkt nach der Geburt und in den ersten vier Tagen die Betreuung durch Kinderärzte, weil ich die gesamte Schwangerschaft über Medikamente nehmen musste. Das sollte ich vor der Geburt in Ruhe klären und „anmelden“, so der Rat meines FAs und meiner Hebamme und nicht erst dann, wenn man vielleicht mit Wehen und Panik zur Geburt im Raum steht und alle mit einer besonderen Lage überrascht.

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Man muss hier, wie oben bereits geschrieben, zwischen der Anmeldung und der Planung unterscheiden. Die Anmeldung wird durch eine Hebamme gemacht und hier geht es eher darum Fragen zu klären (von beiden Seiten), und auch um den Bedarf in bestimmten Zeiträumen zu erfragen. Bei mir war es z.B. wichtig, dass ich mal bei einem Tierarzt gearbeitet hatte, da ich dadurch auf auf MRSA getestet werden musste. Das Gespräch kann man überspringen, es ist nicht so dringend.
Die Geburtsplanung hingegen umfasst auf jeden Fall auch ein Gespräch mit einem Arzt, meistens auch eine ärztliche Untersuchung. Das ist einfach eine medizinische Untersuchung in Vorbereitung auf die Geburt. Bei mir wurde die wegen beginnender Makrosomie angeordnet, um zu schauen, ob das Baby noch durch den Geburtskanal passt und welche Risiken eintreten können. Das kann der Gyn zwar auch untersuchen, aber letztendlich liegt die Entscheidung dann auf der Seite des Krankenhauses (und dem Patienten), wie ein Eingriff genau vorgenommen wird. Es ist medizinisch sinnvoll das zu machen. Klar kann man im Notfall auch einfach so hingehen und das alles im Schnellverfahren erzählen, aber wenn Komplikationen abzusehen sind, dann kann man das ja im Vorfeld schon klären. :-)

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ich würde auf jeden Fall in einem anderen KH vorbei gehen! Und wenn du erklärst, dass du ein total ungutes Gefühl hattest... die Geburt ist doch so ein wichtiges Ereignis, der Start eures gemeinsamen Lebens... und „angespannt und zusätzlich ängstlich“ zu sein, weil du deren Kompetenz nicht vertraust, hilft dir nicht für (d)eine Geburt... Es ist dein Recht, auch wenn es dich etwas kostet..aber das lohnt sich auf jeden Fall

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Musst du unbedingt zur Level-1-Klinik?
Ich hab da jetzt nur gefährliche Halbwissen... dachte aber immer, Level-1 nimmt ab 24. SSW auf und Level-2 ab 30. SSW. In die hast du ja erreicht.... 💁🏼‍♀️

Vielleicht ist das eine „Erweiterung“ der in Frage kommenden Kliniken und irgendwie auch ein Grund, dass es eine neue Überweisung gibt?

Alles Gute

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In Level-1-Kliniken gibt es zum Beispiel sich mehr Intensivplätze soweit ich weiß. Ich hatte im Verlauf der Schwangerschaft eine sehr intensive Beratung durch Embryotox wegen meiner Medikamente und da wurde mir ganz ausdrücklich gesagt „Geburt in Level-1-Zentrum“ und da werd ich mich auch dran halten. :)

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Ah okay! Macht ja Sinn mit mehr Betten, da ja potentiell mehr Kinder geboren werden, da ja sechs Wochen vorher die Möglichkeit besteht (zum Glück!)
Dachte wirklich, es hat was mit der Versorgung der sechs Wochen Unterschied zu tun und den Fachleuten... aber ich würde den Ratschlag dann auch beherzigen und verfolgen!

Alles Gute und vielleicht lässt sich eine weitere Überweisung rausholen, denn irgendwie klingt das alles echt etwas schräg, was bei dem Gespräch gelaufen ist!!

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Ich würde woanders hingehen.
Bei meiner ersten Geburt hab ich mich auch bei 2 Kliniken angemeldet und musste nichts zahlen. Aber vielleicht hat sich da zwischenzeitlich was geändert. Ruf doch einfach mal bei der anderen Klinik an und frag nach.

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Du solltest dir definitiv eine andere Klinik suchen! Ruf doch einfach bei einer anderen Wunschklinik an und schildere den Fall.

Ich war in der Klinik, die meine Hebamme empfohlen hat und ich war wirklich sehr zufrieden (Offenburg, falls das in deiner Reichweite ist ;-) )

Nur dass mein KS um einen Tag verschoben wurde, so ganz spontan, nachdem ich den ganzen Tag drauf gewartet hatte, war echt doof. Aber Notfälle sind nunmal wichtiger.

Die Ärzte waren alle sehr sehr nett und ich hab mich dort wohl gefühlt. Auch nach der Geburt hab ich 1000 mal um Hilfe beim richtigen anlegen etc gebeten und es war nie ein Problem.

Ich hab schon beim ersten Telefonat das Gefühl gehabt, dass dort auf die werdenen Mamas und ihre Wünsche eingegangen wird.

Also ich kann dir echt nur raten eine 2. Klinik zu suchen, in der du dich vom ersten Moment wohl fühlst.

LG und alles Gute!

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Grüß dich....
In dem ersten KH in dem ich 10 Jahre als Hebamme in Vollzeit tätig war, gab es auch zwei Sprechstunden. Einmal die nur mit der Hebamme um Papiere / eine Anamnese zu schreiben und Fragen zu beantworten.... Und bei Besonderheiten die mit dem Arzt.
Darunter fallen BEL, Z.n Sectio, Gemini und eben auch SS Diabetes.
Dabei wird tatsächlich eine Einleitung am Termin empfohlen um ein enormes Wachstum nach ET zu vermeiden.
Ist man jedoch gut eingestellt und das Gewicht im Rahmen, kann man diese auch ablehnen und engmaschig kontrollieren.
Das entscheidet man ja immer zusammen :*

Darüber hinaus gibt es eben in jedem Haus unterschiedliche Leitlinien was das Einleiten angeht. Da müssen sich eben alle dran halten.
In meinem ersten Haus war das je nach Entzündungswert bei Blasensprung seeeehr unterschiedlich. Mal fing man dann nach 4 Std an. Mal nach 8 🤷‍♀️ manchmal wollte die Frau auch gerne eher loslegen. Das war sehr offen
Leider immer mit Minprostin Vaginaltabletten. Ein echtes Teufelszeug. Ich habe sie gehasst.

In dem zweiten KH in dem ich dann war, gehörte zum Anmeldegespräch auch beides. Erst das mit der Hebamme und dann mit der Chefärtzin. Egal ob es Besonderheiten gab oder nicht. Das empfanden viele als nervig (gerade Mehrgebärende) und lehnten den zweiten Termin ab.
Wie gesagt.... Alles kann man mit entscheiden. Ist ja der eigene Körper. :*
Dort wurde nur mit Cytotec bzw Misoprostol als off lable use (aber ist ja dasselbe) eingeleitet. Oral und soooo viel besser. Das war toll. 👍 Und auch bei Blasensprung erst nach 12 Std außer bei Besonderheiten wie Strep B oder grünem FW.

Bin gerade in der 23. SSW und sollte ich mal übertragen oder wegen Blasensprung eingeleitet werden müssen, würde ich immer Cytotec wählen.... Naaaja.

Auf jeden Fall kannst du dir noch eine Überweisung in eine andere Klinik geben lassen wenn du dich unwohl gefühlt hast.
Da ist dein FA zu verpflichtet. Einfach offen reden

Hoffe, du findest ein nettes Team 🍀

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Danke für deine ausführliche Antwort.

Vielleicht ist das falsch rübergekommen, ich bin mir durchaus bewusst, dass es Leitlinien gibt und jedes Haus eigene Regeln hat. Genauso ist mir klar, dass eine Einleitung wegen des GDM rund um den ET eventuell n ötig sein wird. Dass es aber nicht möglich zu sein scheint, Interventionen zu begründen oder auch nur minimal zu individualisieren (z.B. ob Gel oder Tablette, sondern „IMMER Tablette anders machen wir das nicht“) stört mich. Ich sträube mich nicht gegen Cytotec, aber ich will eine Begründung für die Notwendigkeit - wie bei jeder anderen Intervention auch. Und ich empfinde es als Unding, mir meine Informationen alleine aus Studien und dem Netz suchen zu müssen, weil von den betreuenden ÄrztInnen nur ein „Machen wir halt so.“ kommt, auch wenn ich das natürlich zwangsläufig trotzdem tue.

Und wegen der zweiten Überweisung habe ich wie erwähnt bereits mit meinem FA gesprochen. Seine Aussage war ganz eindeutig „Ich darf nur eine einzige Überweisung ausstellen. Sie müssen sich entscheiden, wo sie die nutzen. Eine zweite wird es nicht geben.“ Vielleicht machen andere FAs das, meiner offenbar nicht. Ich bin jetzt auf jeden Fall im Gespräch mit einer Alternativklinik und hab da übernächste Woche einen Termin. Mal sehen, wie das dann abgerechnet wird.