Feindiagnostik mit 30? Generelle Erfahrungen gesucht

Hallo,

ich war heute bei meiner Ärztin und sie gab mir einen Überweisungsschein für die Feindiagnostik. Es sei wohl alles okay, es gebe keinen Anlass zur Sorge, bisher sieht alles gut aus, Kind ist zeitgerecht entwickelt, Gehirn, Magen und co waren schon in der 12. Woche gut darstellbar, allerdings mache sie das wohl immer bei Frauen über 30 und mit PCO.
Ich muss dazu sagen, dass ich grad erst 30 geworden bin, kein Übergewicht und nur eine leichte Form von PCO habe.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist das „normal“?
Hat sich jemand vielleicht sogar als selbstzahler für eine feindiagnostik entschieden und wenn ja, warum?

Ich habe sehr gemischte Gefühle, was das Ganze betrifft. Ich habe Angst, dass es irgendeine „Auffälligkeit“ gibt, die mich den Rest der Schwangerschaft verunsichert. Andererseits könnte man direkt nach der Geburt weitere Schritte einleiten, sollte das Kind einen Herzfehler haben oder ähnliches...
Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir eure Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema mitteilen würdet!

Liebe Grüße :)

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Hallo :)

Ich war damals 20 Jahre alt, als ich zur Feindiagnostik geschickt wurde.
Kerngesund, bisschen Übergewicht.

Mein FA sagte auch, es ist alles komplett unauffällig, er schickt mich lediglich zur Feindiagnostik, weil seine Geräte nicht mehr die Neuesten waren.
Meine Tante, die auch in ihrer Schwangerschaft da war und es nie Probleme gab, hat er auch überwiesen.
Auch wegen der alten Geräte.

Es muss nichts bedeuten. Manche Ärzte wollen sich einfach absichern.

Bei mir war bei der Feindiagnostik alles gut. Wäre es nicht so gewesen, hätten wir uns wenigstens drauf vorbereiten können.
Mach dir nicht zu viele Sorgen.

Liebe Grüße

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Ich bin freiwillig als Selbstzahler hin, um zu gucken, ob und wenn ja welche Organschäden vorliegen und was bei bzw. nach der Geburt auf uns zukommt und so ggf. das Krankenhaus danach auswählen zu können. :-)

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Ich war bei allen Kindern zur Feindiagnostik. Hatte in den 4 SS drei verschiedene Frauenärzte aufgrund des Wohnortes und alle schicken die Frauen dorthin.

Nichts schlimmes 😊

Liebe Grüße

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Meine FÄ überweist jeden zur Feindiagnostik.

Ich hätte den auch als Selbstzahler gemacht, ich wollte auf alles vorbereitet sein. Bei uns war zum Glück alles gut. Mit jeder Minute in dem US, in der alles ok war, war ich erleichterter, mir sind irgendwann Tränen gekommen, es war schön.

Bei einer Freundin hingegen wurden Auffälligkeiten bei den Nieren gefunden. Naja, es gab dann jede Menge Untersuchungen und sie fühlte sich etwas verrückt gemacht. Nach der Geburt wurde es dann untersucht, bei einer Niere war wohl die Verbindung zur Blase zu eng, daher hatte sich Urin gestaut. Es waren dann 2 OPs notwendig, jetzt mit 6 Monaten hat ihr Zwerg alles überstanden. Sie sagt, sie hätte es lieber nicht vorher gewusst, weil sie dadurch so verunsichert wurde. Auf der anderen Seite denke ich, man wusste bei Geburt schon Bescheid, dass da was ist... sonst hätte es vielleicht Monate gedauert, bis man herausgefunden hätte, das/was ein Problem ist und die Leiden des Babys entsprechend verlängert.

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Das sagte meine FA auch. Also das sie am liebsten alle Frauen überweisen würde, weil sie nicht versteht, wieso solche Methoden nicht genutzt werden, wenn man sie doch hat.
Es geht ja nicht nur um schwere Behinderungen, sondern um solche Dinge, wie du sie schilderst.

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Hallo,

Ich bin auch 30 und habe PCO. Mir wäre absolut neu, dass PCO das Fehlbildungsrisiko erhöhen soll. Dazu würde ich gerne mal eine Studie sehen. Ich habe mich gegen die Feindiagnostik entschieden wie auch schon bei meinem ersten Kind, da es für mich keine Konsequenzen hätte und meine FÄ so gewissenhaft ist, dass sie bspw einen Herzfehler entdecken würde. Sie hat mir derletzt in der 16. Woche schon das bereits septierte Herz ausführlich gezeigt und es sah echt fast genau aus wie auf einem Echo bei einem Erwachsenen, ich war echt beeindruckt. Schwere Fehlbildungen und vor allem Organschäden entdeckt ein guter Gynäkologe beim normalen erweiterten US in der Regel schon selbst.

Die Entscheidung ist sehr persönlich und da kann dir auch keiner reinreden. Ich persönlich investiere das Geld lieber in etwas schönes für das Kind aber manchen gibt es auch viel Sicherheit. Wichtig ist, dass du vorher weißt, was es kann und was nicht : Du bekommst kein Ja oder Nein. Du bekommst Wahrscheinlichkeiten. Das verunsichert manche. Mit der Option auf einen zusätzlichen NIPT bei grenzwertigen oder auffälligen Ergebnissen ist es allerdings schon aussagekräftiger geworden als früher.

Liebe Grüße!

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Mein Organultraschall in der Feindiagnostik war weitaus umfangreicher als der zweite große Ultraschall. Ich glaube im normalen US wurden zB die Nieren nicht angesehen und das Hirn und Herz nur stark vereinfacht. Es wurde nicht auf eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geguckt oder die Zehen gezählt.
Man bekommt auch keine Wahrscheinlichkeiten, sondern Diagnosen "Organ XY zeitgerecht entwickelt, unauffällig".

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Ich meinte damit Wahrscheinlichkeiten für Chromosomenstörungen. Ich habe auch nicht gesagt, dass der normale erweiterte Ultraschall gleich gründlich ist, sonst wäre die Feindiagnostik ja völlig sinnlos... Ich bin aber der Meinung, dass ein guter FA schwere Behinderungen und grobe Organschäden durchaus entdeckt. Es ist sicherlich eine gute Sache für manche, habe ich ja auch genau so geschrieben. Es gibt wiederum andere, die sich auch ein wenig auf die Statistik verlassen (schwere Organschäden sind extrem selten) und darauf, dass schwere Schäden auch beim normalen US entdeckt werden. Das ist ja auch der Grund, warum man es selbst bezahlen muss wenn man keine spezielle Risiko-Indikation gestellt bekommt.

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Ich finde spannend wie unterschiedlich das anscheinend gehandhabt wird.
Ich hätte aufgrund familiärer Vorbelastug eine Überweisung, kenne hier aber ansonsten niemanden, der überwiesen wurde.

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Hi, ich habe auch PCO, bin über 30 und habe keine Überweisung von meinem Gyn bekommen. Habe die Feindiagnostik allerdings als Selbstzahlerin trotzdem gemacht, da ich bei Fehlbildungen mein Wunsch-KH hätte vergessen können und mich in der Uniklinik angemeldet hätte.

Die Ferndiagnostik dauerte länger als der normale 2. Ultraschall, ca. 45 Minuten. Der Arzt war sehr nett und hat uns genau erklärt, wonach er schaut und was er durch den Ultraschall ausschließen kann. Da ich im Behindertenbereich arbeite, habe ich ihm auch einige spezifische Fragen stellen können.

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Ich war schon über 30. Mein Arzt hat es empfohlen weil die dort a) bessere Geräte und b) mehr Erfahrung haben und daher mehr sehen als er. Wenn irgendwas auffällig ist kann man halt z.B. zur Geburt direkt ins passende Krankenhaus gehen.

Bei meinem Sohn war tatsächlich etwas mit der Niere, das der normale Gyn nicht gesehen oder nicht beachtet hatte. Ich weiß nicht ob und wann das sonst kontrolliert worden wäre, aber so hat man die Niere von Anfang an im Auge behalten und rechtzeitig behandelt.

Also ich habs jetzt beim zweiten wieder machen lassen.