Erfahrungen Geburtshaus

Hallo ihr Lieben,

wir haben in dieser Woche einen Termin im Geburtshaus. Das wäre das Erstgespräch. Meine Hebamme hatte mir das empfohlen. Ich bin gerade in Zeiten von Corona auch mehr als dafür.
Trotzdem begleiten einen natürlich Ängste. Daher meine Frage, ob ihr hier Erfahrungen habt?
Ich freue mich über alle Antworten :-)!

Liebe Grüße
Simone

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Ich habe mein erstes Kind im Geburtshaus entbunden und auch das zweite wird dort geplant zur Welt kommen.
Ich habe selbst bis Ende 2019 (gerne!) insgesamt 7,5 Jahre im Krankenhaus gearbeitet (nicht Gyn, aber auch im medizinischen Bereich) und kenne daher die Stärken und eben auch die Schwächen von Krankenhäusern und dem Gesundheitssystem.

Für mich kommt daher nur eine außerklinische Geburt in Frage, auch schon vor Corona 😉
Meine erste Geburt war sehr selbstbestimmt, ganz in Ruhe und ohne irgendwelchen Druck. Alles wurde sehr individuell und nicht nach schematischen Ablaufplänen betrachtet. Dabei habe ich mich die ganze Zeit absolut sicher und sehr gut aufgehoben gefühlt.

Hilfreich zur Info fand ich:
www.quag.de (Qualitätsmanagement der außerklinischen Geburtshilfe in Deutschland, mit allen Daten und Fakten)
Den Film „Die sichere Geburt“

Sofern also von der persönlichen Einstellung und den medizinischen Voraussetzungen nichts dagegen spricht, von mir eine ganz klare Empfehlung für das Geburtshaus!

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Hallo. Mein zweites Kind kam im Geburtshaus zur Welt. Es war die schönste Erfahrung die ich machen durfte. ❤️ Mein größter Wunsch war, das die Geburt ihren natürlichen Lauf nehmen konnte. Wäre ich medizinisch nicht auf das Krankenhaus angewiesen, wäre das Geburtshaus immer wieder meine erste Wahl.

Lg

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Ich kann noch nicht aus Erfahrung berichten, aber wir haben uns auch zu Beginn der SS für eine Geburt im Geburtshaus angemeldet. Denk daran, dass, wenn du das für dich in Betracht ziehst, du dich früh anmelden musst, da die Plätze immer schnell weg sind. Ich wohne in einer grossen Stadt mit vielen guten Geburtsoptionen und hier ist es ab der 10. Woche häufig schon knapp für die Anmeldung im Geburtshaus.

Wir haben uns dafür entschieden, da ich viele Freunde habe die Kliniker sind oder im
medizinischen Bereich arbeiten und ich die Berichte über das System immer einfach nicht gut finde (lange Schichten, zu wenig Personal für zu viele Patienten), dazu lag ich 2 mal in meinem KH und habe beide Male negative Erfahrungen mit der Betreuung machen müssen.

Für mich war aber ausschlaggebend, dass ich im Geburtshaus eine 1:1 Betreuung habe und wir (Mama, Kind, Papa) im Fokus stehen und es nach unseren Wünschen und unserer Geschwindigkeit gehen kann. Ich möchte ernst genommem werden und das werde ich von meiner Hebamme. Bei Ärzten und Schwestern wurde ich das nicht immer.

Wir haben jetzt leider die Situation, dass der kleine Knopf Ende der 37. Woche immer noch mit dem
Po unten sitzt und wir bangen müssen, ob er sich noch dreht oder drehen lässt. Denn in BEL dürfen wir im Geburtshaus nicht entbinden. Noch habe ich die Hoffnung aber nicht aufgegeben.

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Hi,

das erste Kind war für eine Geburtshausgeburt geplant und das zweite ist es wieder. Ich bin zwar unter der Geburt vom Geburtshaus ins KH verlegt worden, bleibe dem Geburtshaus aber treu!

Ich habe als Jugendliche mehrfach mit Gehirnhautentzündung im KH gelegen, wochenlang und habe KH in sehr schlechter Erinnerung. Bis heute habe ich massive Angst vor Spritzen. Ich hatte dann an einer Kreißsaalführung im KH teilgenommen und bin da wirklich heulend raus, weil ich nur noch Angst hatte. Ein Geburtshaus ist schon von der Atmosphäre nicht mit einem KH vergleichbar. Es ist heimelig, durch die Vorsorgeuntersuchungen lernt man die Hebammen und Räumlichkeiten kennen. Was war nun passiert, dass ich unter der Geburt verlegt wurde? Während der Presswehen sind die Herztöne meiner Tochter immer runtergegangen. Die Hebammen hatten hierfür keine Erklärung, deshalb wurde ich ins 5Min entfernte KH gebracht. Ich hatte zwei Hebammen im Geburtshaus dabei. Die eine hat mich angezogen und gefahren, die andere hat mich im KH angemeldet. Das ging total schnell. Im KH wurden dann die Sauerstoffwerte bei meiner Tochter gemessen und für gut befunden und ich durfte weiter pressen. Als meine Tochter eine Stunde später geboren war, wurde ein Knoten in der Nabelschnur entdeckt. Dieser hat die niedrigen Herztöne verursacht. Die Hebamme im KH kommentierte „Eine Verlegung wäre nicht notwendig gewesen!“ Ich habe mich immer sehr gut aufgehoben gefühlt und gerade die Verlegung, gerade die Entscheidung „wir machen hier nicht aus falschem Stolz oder Ideologie oder oder oder„ weiter bestärkt mich darin, wieder ins Geburtshaus zu gehen.

Alles Gute ☘️☘️☘️

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Ich hab mich auch im Geburtshaus angemeldet, sehr früh schon, weil die hier schnell ausgebucht sind. Hatte bisher nur das Erstgespräch, erste Vorsorge bei der Hebamme kommt diese Woche, bin gespannt. :)

Ich war überrascht, dass ich als allererstes über all die Fälle aufgeklärt wurde, in denen eine Geburt im Geburtshaus nicht möglich ist, und in welches KH, mit oder ohne Kinderstation, ich dann geschickt würde. Das hat mir aber eher Vertrauen gegeben, dass ich dort gut aufgehoben bin und die sehr gut einschätzen können, was sie leisten können, und wann ich bei Komplikationen doch im KH besser aufgehoben bin.

Mein Argument für Geburtshaus war in der Tat die sichere Geburt, weil man eine eins-zu-eins-Betreuung hat. Und man sagt ja, dass Schmerzen auch stark psychisch beeinflusst sind. Eine Freundin von mir hat die Stunden im KH, in denen sie allein am Wehenschreiber hing und nur gelegentlich eine gestresste Hebamme reinkam, als die schmerzhaftesten empfunden. Dann war Schichtwechsel, die nächste Hebamme hat viel mehr mit ihr gesprochen, sie eingebunden, ihr erklärt, was passiert, und alles, was danach kam, als es ja erst richtig losging, hat sie als viel weniger schmerzhaft und gut aushaltbar beschrieben. Vielleicht ein Einzelfall, aber hört sich logisch an.

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Ich selbst habe keine Erfahrung mit dem Geburtshaus, ich hatte zwei Hausgeburten.

Im Bekanntenkreis kenne ich einige Frauen, die im Geburtshaus entbunden haben/entbinden wollten.
Es waren alle sehr zufrieden. Ich kenne keine Frau, die außerklinisch geboren hat und sich beim nächsten Mal eine Klinikgeburt wünscht.

Ich persönlich habe mich aus unterschiedlichen Gründen für eine Hausgeburt entschieden:
- Ich weiß welche Hebamme mich begleitet
- Ich muss weder unter Wehen hin, noch zurück nach Hause.
- Zuhause fühle ich mich am wohlsten.
- Mein Mann ist souveräner in der Umgebung und kann 'etwas tun'. Z.B. Handtücher in den Backofen, Ordnung schaffen, Hebamme und mich mit Essen und Trinken versorgen, Wäsche waschen usw. Vielen Männern fällt es schwer gar nichts helfen zu können (Anfassen mag ich nicht, während ich Geburtsarbeit leiste).

Aber grundsätzlich hätte ich mir auch eher ein Geburtshaus als ein Krankenhaus vorstellen können.

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Hey,

ich habe meine ersten beiden Kinder im Geburtshaus bekommen und das war einfach traumhaft!

Die Atmosphäre ist so toll, die Hebamme ist vertraut, es ist einfach um einiges persönlicher und hat nicht dieses "klinische" an sich.

Ich hätte auch meine anderen Kinder bevorzugt außerklinisch auf die Welt gebracht, egal ob zu Hause oder im Geburtshaus. Leider gibt es aber seit 10 Jahren diese Option hier bei uns nicht mehr. Daher mussten meine drei Mädels jeweils im Krankenhaus geboren werden.

Geburtshaus ist definitv schöner...

LG erdbeerchen

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Ich habe 3 meiner 4 Kinder im Geburtshaus zur Welt gebracht. Die Links zu den Berichten findest du in meiner VK.
Nur den letzten habe ich noch nicht abgetippt (ist erst 2 Wochen her), könnte dir aber ein Foto des handgeschriebenen schicken.

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