Schwangerschaftsdiabetes, nächste Neonatale Klinik weit weg

Hi zusammen,
ich bin gerade total verunsichert was ich tun soll.
Ich habe vorletzte Woche die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes bekommen und wie es im Moment aussieht muss ich diese Woche dann noch anfangen mit Insulin, da mein nüchtern Blutzucker immer zu hoch ist. Der Diabetologe hat schon angedeutet, dass wenn ich Insulin spritzen muss, ich in eine Klinik muss, die eine Baby Intensivstation hat.
Nun ist es jedoch so, dass dann die nächste in Frage kommende Klinik gute 45-60 min zu fahren sind von mir aus. Dazu kommt, dass mein Mann/Schwiegermutter und co. (also Fahrdienst) auch mindestens 30 min zu mir braucht, falls die gleich losfahren.
Ich mache mir nun doch schon ganz schön einen Kopf wie ich da machen soll. Da es mein 2. Kind ist, können ja 2h schonmal echt zu spät sein.

Im Kindergarten gibt es eine Mama, die in einer ähnlichen Situation war, die auch in die selbe Klinik zur Entbindung gehen musste. Sie erzähle mir, dass sie quasi vor die Wahl gestellt wurde, dass sie entweder ab der 38 ssw stationär im KH wartet bis es los geht oder einen KS macht. X Tage oder Wochen im Krankenhaus liegen und warten bis die Wehen losgehen, weiss ich gar nicht wie ich das machen soll, da ich ja noch ein 2. Kind zu Hause habe.
Meine erste Geburt war schon eine absolute Katastrophe mit Einleitung 42+3 und dann ein Notkaiserschnitt wegen Geburtsstillstand und ich hatte mir so sehr gewünscht, dass ich dieses "Trauma" mit einer schönen Geburt unseres 2. Kindes wett machen kann.

Hatte jemand zufällig schon so eine Situation?

Grüsse

Siory (30. SSW)

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Hallo,

Ich bin etwas verwundert. Nur weil dein Nüchtern BZ Wert zu hoch ist musst du Insulin spritzen etc.? Ich habe auch SS Diabetes, nur mein nüchtern Wert ist zu hoch und ich muss gar nichts machen ausser einmal täglich messen und alle 2 bis 3 Wochen zum Diabetologen. Das einzige was mir gesagt wurde ist, das ich nicht ambulant entbinden kann, mehr nicht.

Liegt es bei dir wirklich nur an dem nüchtern Wert?

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Hi,
also beim grosses Zuckertest war mein Nüchternwert zu hoch und dann der 1h Wert auch etwas zu hoch, der 2h Wert war dann wieder in der Norm.
Ich muss jetzt 4 mal am Tag messen, Morgens nach dem aufstehen und jeweils 1h nach dem Essen.
Bei mir ist immer der nüchtern Wert zu hoch, das heisst so zwischen 100 und 110 (statt 95), die restlichen Werte habe ich durch eine Umstellung in der Ernährung eigentlich im Griff. Also ich bin eine Stunde nach dem Essen nie über 140 sondern irgendwo zwischen 110 und 135, was eigentlich okay ist.
Der Diabetologe meinte allerdings, wenn mein Wert Morgens so bleibt, dann müsste ich Abends Insulin spritzen.

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Oh man, ich finde es echt so krass, wie unterschiedlich Kliniken das alles handhaben und wie viel Panik verbreitet wird!
Ich kann dir nur von mir erzählen: Ich hatte Schwangerschaftsdiabetes, allerdings diätisch eingestellt. Eine Freundin von mir (beim großen Zuckertest beim Diabetologen kennengelernt) musste Insulin spritzen. Wir haben beide im gleichen Krankenhaus entbunden. Ich durfte mit der diätisch eingestellten Diabetes 10 Tage über den Termin gehen, sie musste nach dem ET täglich untersucht werden (wurde aber nicht eingeleitet).
Die Klinik hatte auch keine Neo, bei der Anmeldung wurden wir beide darauf hingewiesen (müssen die ja auch machen).

Ich habe 8 Tage vor ET natürlich entbunden, ihr ist zwei Tage nach ET ohne Fremdeinwirkung die Fruchtblase geplatzt. Wir durften beide nach der Geburt in aller Ruhe bonden, erst eine Stunde später wurde der BZ Test bei den Babys gemacht, beide sind negativ ausgefallen. Wir hatten aber auch beide Kollostrum mit dabei, falls es mit dem stillen nicht sofort klappt (auf Anraten des Krankenhauses)

Ja, es gibt bei der SSD ein Risiko für die Babys. Aber da direkt zu sagen, du darfst das und das nicht, ist in meinen Augen Panikmache. Höre auf dein Gefühl, wenn du sagst, du möchtest in ein KH mit Neo, dann fahre dahin. Dich zwei Wochen vorher aufzunehmen ist auch seltsam...
Man darf als schwangere nicht vergessen, dass man immer noch ein mündiger Mensch ist. Wenn es dir gut geht, die Werte deines Kindes gut sind, warum solltest du dann zwei Wochen unnötig im KH liegen?
Hast du vielleicht eine Hebamme, mit der du das besprechen kannst?

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Ich würde mich zusätzlich in den näheren Geburtskliniken anmelden und dort konkret nachfragen, was passiert wenn. Habe auch einen Schwangerschaftsdiabetis und werde das auch so machen. Das Krankenhaus mit Neonatologie ist natürlich meine erste Wahl, aber wenn es schneller geht, dann muss ich halt ins nächste Krankenhaus fahren. Bei uns ist das so, dass dann Mutter und Kind bei Auffälligkeiten zusammen ins andere Krankenhaus verlegt werden.

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Babyintensiv wird deswegen bei Müttern mit insulinpflichtigem Diabetes gefordert, da (vor allem das Langzeitisulin) ja auch noch im Körper des Säuglings steckt.
Dadurch kann es sein dass, wenn die Versorgung durch die Nabelschnur beendet ist, das Kind den eigenen Blutzuckerwert nicht halten kann und innerhalb der erst 24-48 h nach der Geburt absacken kann.
Das kann auf einer Intensivstation natürlich besser überwacht werden.
Zwingen kann dich dazu natürlich keiner, allerdings können dich Krankenhäuser ablehnen wenn sie lesen dass du Ss-Diabetes hast (da ja auch für die Klinik ein erhöhtes Risiko besteht)
Ich würden sagen, statt selbst zu fahren würde ich im Fall der Fälle einen rtw rufen, die sind auf lange Strecken meist deutlich schneller und können im Notfall eingreifen.
Und vorher kolostrum ausstreichen und einfrieren, dass kann der Mini dann direkt nach der Geburt bekommen falls notwendig.
Alles Gute 😊

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Hallo,

Bei meiner 1 Schwangerschaft hatte ich auch eine Insulinpflichtige SSD, mit nicht sehr guten Nüchternwerten. Ich hatte eigentlich vor im KH 10 min von hier zu entbinden, aber ich hatte die "Auflage" mich am ET einleiten zu lassen und wegen der SSD und ansonsten möglichen Trennung vom Baby, dies in einer Klinik mit Kinderklinik tun zu lassen. Diese ist auch 35 km von uns entfernt. Rückblickend waren wir dort schon sehr gut aufgehoben, allerdings würde ich mich heute mit all meinen Erfahrungen nicht mehr wegen einer SSD einleiten lassen.

Ich wünsche dir alles Gute für die weitere Zeit

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Danke schon mal für eure Antworten.
Mit der Klinik ist das halt so eine Sache, die nächste Klinik hat schon mal gar keine Entbindungsstation und die Klinik in der ich meine erste Tochter entbunden habe, hat keine Kinderstation. Da ist jeweils Morgens zur Visite ein Kinderarzt da und wenn eine Geburt ins Endstadium kommt wird dieser auch dazu gerufen.
Aus diesem Gesichtspunkt ist es bestimmt nicht schlecht in die weiter entfernte Klinik zu fahren, aber eben sie ist echt weit weg. Das würde für uns auch bedeuten, dass der Papa uns nicht jeden Tag besuchen kommen kann oder gar die Geburt seines Kindes verpasst. Dazu habe ich schon etliche nicht so tolle Dinge über die Klinik im Bezug auf Entbindungen gehört.
Man fühlt sich irgendwie total allein gelassen mit dem ganzen. Auch beim Diabetologen, die Diagnose wurde gestellt, daraufhin wurden mir 2 Info Broschüren in die Hand gedrückt und mich dann mit den Rezepten fürs Messgerät und einer Anleitung bis zum nächsten Termin nach Hause geschickt. Bis darauf, dass ich mich auf Insulin spritzen einstellen soll und dass ich mich dann in der anderen Klinik vorstellen soll hat er kaum mit mir gesprochen.
Hab leider erst wieder in 2 Wochen einen Termin beim Frauenarzt, da möchte ich das Thema auf jedenfall nochmals aufgreifen, denn meine Frauenärztin arbeitet auch in meiner eigentlichen Wunschklinik. Eigentlich gehts mir und meinem Baby echt gut, Gewicht und Größe war immer alles total zeitgerecht.