Teamleiter zwingt zur Arbeit zu kommen

Hallo meine lieben,
Ich bin gerade total aufgelöst und fertig mit den Nerven.

Ich arbeite in der Altenbetreuung mit 4 weiteren Kollegen, einer davon (meiner Meinung nach total unfähig) ist Teamleiter.

Mir geht es von Beginn meiner Schwangerschaft schon nicht sehr gut, da ich einen grippalen Infekt hatte und dadurch eine Woche ausfiel. Danach hatte ich auch meinen ersten FA Termin, der meine Schwangerschaft für meinen Arbeitgeber bestätigte. Also ging ich zu meiner Chefin und sie nahm es total freundlich und verständnisvoll auf, sie gab mir den Rat immer offen über mein Wohlbefinden zu reden und dass ich, sofern es mir körperlich nicht gut geht, auch keine Nachtschichten machen brauche. Da ich meinen Kollegen gegenüber nicht unkollegial bin, wollte ich es vorerst versuchen. Beibemerkt, ich bin mit 2 FG vorbelastet und habe meinen Arbeitgeber mitgeteilt, dass es beim nächsten Termin (Aushändigung des Mutterpasses) sein kann, dass meine FA mir ein BV gibt, weil mein Arbeitgeber diesen nicht bereit stellt. Ich erwähnte und dachte zu diesem Zeitpunkt jedoch, wenn man genug Rücksicht auf mich nimmt, kann ich es jedoch umgehen.

Nun habe ich es dem Teamleiter dementsprechend erzählt und er hat mir direkt 4 Nachtschichten, einen freien Tag dazwischen und dann direkt wieder 2 Frühschichten + 4 Nachtschichten im Anschluss gegeben. Auch unter den Umständen, weil sich eine Kollegin krankgeschrieben hat und eine im Urlaub ist.
Nun habe ich ihn freundlich vorher darauf hingewiesen, dass ich morgens extrem unter Übelkeit und Kreislaufproblemen leider und ich mir das auch durch die wenige Ruhezeit nicht zutraue. Dementsprechend habe ich ein Alternativ Angebot gemacht, in dem er die Frühdienste abdeckte und ich seine Schicht. Zitat: " Nein das klappt nicht, das musst du machen, ich fahr mit meiner Frau weg, sie köpft mich sonst".
Ich erwähnte noch 2 Mal meine Zweifel und habe es dann so belassen, wenn es mir den Morgen nicht gut geht, dann ist es eben so.
Nun ist es auch so eingetroffen, nur mit dem Unterschied, dass ich gestern Unterleibschmerzen bekam und eine ganz leichte Blutung. Ich habe mich heute daraufhin abgemeldet und musste um 2 Uhr morgens wahrhaftig mit ihm darüber diskutieren, er wollte mich zwingen zu kommen und hatte kein Funken Verständnis. Hauptsache er muss nicht einspringen, wegen seiner Frau.

Ich bin total am Ende. Er hat jetzt eine Kollegin aus dem Urlaub geholt und eine andere ist auch eingesprungen. Und die, die übrigens meine Cousine ist, gibt mir jetzt die Schuld dafür. Er hat sich bei beiden in der Gruppe bedankt. Bei mir hat sich nie jemand bedankt und ich war immer diejenige, die Doppelschichten geschoben hat und über 100 Überstunden besitzt. Ich bin so verletzt. So enttäuscht. Er hat nun wieder Mal frei

Ich verstehe nicht wie man auf eine vorbelastende Schwangere so wenig Rücksicht nehmen kann, und sauer auf sie ist, obwohl der Teamleiter verkackt?

Wie seht ihr das?

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Hallo!

Laut Gesetz darfst du nur max. 8,5 Std. pro Tag bis 20 Uhr arbeiten.
Sonntags und Feiertags gar nicht.

Der AG ist verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung deines Arbeitsplatzes zu machen und dir einen MuSchG konformen Arbeitsplatz zu geben. Kann er das nicht, muss er dich ins BV schicken.

Wenn es nicht klappt, wende dich an die zuständige Stelle, je nach Bundesland, meist ist das Gewerbeaufsichtsamt zuständig.

Du bist nicht die erste Schwangere in der Pflege... das muss seitens deines AG ordentlich laufen.

Alles Gute!

LG Bibi

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Darf ich fragen weshalb ihr laut Muschu am Wochenende und den Feiertagen nicht arbeiten dürft? Ich meine dem kleinen ist es ja egal was für ein Tag ist, wenn ihr dafür durch die Woche frei habt?

Ich arbeite in der Schweiz in der ambulanten Pflege. Ich arbeite am Wochenende auch, finde ich auch überhaupt kein Problem.
Ich bin in der 19 Woche und arbeite weiterhin 80%. Bei uns kriegt man nur bei Komplikationen ein BV in der Pflege. Bei euch ja schon oft ab positivem Test.

Bitte nicht als Angriff verstehen. Ich staune nur immer wieder wie unterschiedlich das in den beiden Ländern gehandhabt wird 🤷‍♀️

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Warum das in Deutschland so ist musst du die Fragen, die das Gesetz erlassen haben.

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An deiner Stelle würde ich mal mit deiner Chefin sprechen, sie scheint ja korrekt zu sein. Würde dann mal ansprechen, dass eine schwangere hier ist und da nun mal der Rolle Kollege einspringen muss. Oder es muss eine Schwangerschaftsvertretung her. Gerade wenn du schon eine Vorgeschichte hast mit FG. Es dankt dir keiner wenn du dich los quälst oder wenn du dein Kind verlierst, dann kommen Sätze wie. Oh, hättest du lieber mal langsamer gemacht....
Kopf hoch und wenn es nicht besser wird solltest du mit deinem FA sprechen wegen beschäftigungsverbot

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Ist es nicht so das man Schwanger gar keine Nachtschicht machen darf? War zumindest bei mir so in der ambulanten..
Gibt es denn dort niemand anderen an den du dich zwecks arbeitszeiten wenden kannst?
Hatte auch so ein tolles Exemplar. War nur leider meine Chefin. Wollte mich ebenfalls dazu zwingen in die Arbeit am Morgen zu kommen. War nachts, ich lag im Krankenhaus mit blutungen und Gebärmutterhalsverkürzung in der 17ssw. Total gestört. Hab für solche Menschen absolut kein Verständnis.
Er wusste ja das es dir nicht gut geht und konnte damit rechnen das du ausfällst.

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Nachtschicht..?obwohl der AG weiß dass du SS bist... er sollte mal das MuSchGesetz lesen und sich auch daran halten...
Desweiteren darf er auch nicht so einfach jemand aus dem Urlaub, das isr aber wiederum das Problem des AN der sich das sagen lässt und hinnimmt...

Von den Kollegen find ich es persönlich auch unfair, dir die Schuld zu geben, dass sie einspringen und aus dem
Urlaub rein kommen... wenn du krank bist, bist du krank... denk an dich und dein Baby und lass dich nicht verunsichern...
Aber in der Regel ist es leider so, dass die wenigstens Kollegen Verständnis haben für sowas...
Bei meinem ersten Kind hieß es auch nur „ach die hat es gut die hat BV, hat schön Frei die ganze Zeit“...dass ich aber BV hatte aufgrund vorzeitiger Wehen und verkürztem Gebärmutterhals, hat dabei niemanden interessiert...

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Ne also das kann es nicht sein. Ich kenne mich mit den Arbeitszeiten im Mutterschutz nicht aus aber ich meine an sich dass du gar keine Nachtschichten machen darfst also würde ich mal hier (sofern das richtig ist) mal darauf hingewiesen dass du die ganze Zeit lediglich versucht hast es lange genug durchzuziehen.

Ich würde darauf beim nächsten Frauenarztbeduch hinweisen und auch ohne schlechtes Gewissen dann ein BV annehmen. Leider gibt es eben Berufe in denen man als Schwangere eben nicht einfach so weiter machen kann auch wenn es keine Krankheit ist wie es immer heisst.

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Äh..sobald dein AG von der SS weiß, darf er dich keine Nachtdienste mehr machen lassen. Nicht Mal Bereitschaft. Das steht im MuSchG. Und dabei darf dir kein finanzieller Nachteil entstehen. Dir steht in solchem Fall dein durchschnittliches Gehalt der letzten drei Monate (inklusive der darin enthaltenen Zulagen zu)

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Also Nachtschichten darfst du nicht machen, maximal 8,5 bis 20 Uhr.
Wurde eine Gefährdungsbeurteilung gemacht mit deiner Chefin?
Ich bezweifle, dass dein Arbeitsplatz dem MuschuG entspricht, von daher müsste dein AG dich versetzen, oder dich ins BV schicken.
Deinen Teamleiter solltest du melden, da er sich ja offensichtlich nicht ans MuSchu halten will.
Wenn keine Einsicht kommt, zum Gewerbeaufsichtsamt und bis zur Klärung vom FA rausziehen lassen.
So geht's ja nicht.
Alles gute für dich und den Krümel

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Ich würde defintiv nur so arbeiten, wie es das Gesetz erlaubt. Alles andere interessiert mich nicht. Es gibt immer 2 Parts bei so einer Sache... 1 macht und lässt es machen.

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Schwangere dürfen maximal bis 20 Uhr arbeiten.