Silopo: MuSchu und andere Dinge

Hallo ihr Lieben,

ich muss mir mal Luft machen!
Ganz oft liest man hier von fast schon verzweifelten Schwangeren, die nicht wissen, wie, wann und ob sie es nach einem positiven Test ihrem AG sagen. Zusätzlich immer wieder werdende Mamas, die sich von ihren AG knechten lassen...

Ich bin immer wieder schockiert und fassungslos, was hier geschildert wird und frage mich, warum so wenige für ihr Recht kämpfen.

Der Gesetzgeber hat das Mutterschutzgesetz und alle weiteren Richtlinien und Paragraphen dazu nicht aus Langeweile oder Spaß erlassen.

Ich verstehe jeden Unternehmer, der erstmal über die Verkündung einer Schwangerschaft nicht gerade super glücklich ist. Ja, vor allem Branchen wie Pflege, medizinischer Bereich oder einfach dort, wo Personalmangel herrscht.
Ich verstehe auch erstmal jeden Kollegen, der Angst vor Mehrarbeit hat, weil eine Kollegin aufgrund einer Schwangerschaft ausfällt ABER dann endet mein Verständnis auch schon.

Ich habe es selbst erlebt. Mein Chef war bis zur Verkündung der Schwangerschaft ein super Chef.
Ich arbeite in der Anästhesie. Hätte damals erst 4 Monate gearbeitet und nachdem ich meine Schwangerschaft offiziell machte und das bereits in der 6. Woche, da es einfach im OP nicht anders vertretbar war, ging es los. Druck auf einen Auflösungsvertrag, den ich ablehnte. Danach wurde erwartet 120km (einfacher Weg) in die Verwaltung zu fahren, um dort 8h Aufklärungsbögen zu stempeln oder Putzarbeiten zu verrichten.
Letztendlich wurde nur mit meiner Anwältin das zu Recht gegebene Beschäftigungsverbot erwirkt.

Liebe werdende Mamas, ihr tragt euer Baby in euch! Ihr und dieses kleine Wesen sollten von Tag 1 des positiven Test oberste Priorität sein!!! Kein Chef und auch kein Kollege dankt euch euren Aufwand FÜR den Betrieb. Wenn etwas passiert, ist die Trauer groß und dem AG ist es oft egal. Wer in einem Gefahrenbereich arbeitet, bitte wartet nicht bis zur 12. Woche... Denn auch nach der 12. ssw gibt es auf nichts eine Garantie.

Natürlich ist eine Schwangerschaft keine Krankheit aber es gibt Gesetze und die sind für uns schwangere erschaffen worden also. Nützt sie und kämpft für euer Recht, wenn andere diese nicht achten wollen!!!

Sorry, das müsste einfach raus. Vielleicht nimmt sich ja die. Ein oder andere das zu Herzen!

Liebe Grüße
Musickey mit klein M. an der Hand und Baby Im Bauch 34+0 😊

1

Hallo.

Dem ist nix hinzuzufügen 👍
Habe auch gerade den Fall... Bin bis 30.07. krank geschrieben aufgrund meiner Schwangerschaft (7+3). Ich habe einiges an Vorerkrankungen (Plazentaablösung, vorz. Wehen, Kaiserschnittnarbe an einer Stelle etwas dünn, Schmierblutung) und meine Chefin schrieb mir vorhin, dass sie mich nächste Woche für den Frühdienst einplant 🤔 obwohl sie von meiner Schwangerschaft schon weiß und den Krankenschein vorliegen hat 🙄 Arbeite im Ambulanten Pflegedienst, da darf ich eh nichts mehr weiter machen und mit meiner Vorgeschichte geht es eh in Richtung BV 🤨
Trotz dessen dass ich erst seit April da arbeite, bin ich ja unkündbar... Aber so sind die Chefs....

Lg Karea 7+3☺️

2

Also ich bin generell eine kämpfernatur und erkämpfe mir immer liebend gern meine Rechte. Aber inzwischen sehe ich diese ganze Sache einfach anders. Es ist nicht immer so einfach ehrlich sein Recht zu erkämpfen. Man bekommt immer die Quittung. Außerdem gefällt es mir in normalen nicht Schwangeren Phasen bei meinem Arbeitgeber. Ich möchte wieder dort anfangen und ich will nicht dass alle schlecht auf mich zu sprechen sind.

Ich habe zwei Fehlgeburten hinter mir. Während der 2. Schwangerschaft habe ich mir meine Rechte erkämpft. Die habe ich bekommen. Aber das hatte auch seinen Preis. Die waren nicht begeistert. Dieser ganze emotionale Stress und Kampf hat dazu geführt, dass ich viel geweint habe und auch wirklich zuhause nicht nur einen krassen heulkrampf bekommen habe. Die Auseinandersetzungen waren echt schlimm. In der Schwangerschaft ist halt vieles anders. Man ist emotionaler und einfach sensibler. Zumindest war es bei mir so. Zum Höhepunkt des Stresses hatte ich dann die Fehlgeburt. Mein kampf um meine Rechte hat mir also viel gebracht.

Jetzt bin ich wieder schwanger und habe wie alle Schwangeren vor mir, den einfachsten weg gewählt. Und zwar die AU in den Phasen in denen sie sich nicht an den Mutterschutz gehalten haben. Warum sollte ich mich mit den Chefs anlegen und wieder riskieren, dass die Auseinandersetzung mich und mein Kind fertig machen? Da finde ich, muss ich mein Kind schützen.
Ich habe daraus gelernt.
Das ist und war der beste und entspannteste Weg für mich und mein Kind. Und keiner hat ein Problem damit dass ich jetzt mal 2 Wochen krank war. Und ich habe keinen Stress.

3

Da gebe ich dir recht!
Du hast deinen Weg mit der Au gewählt. Das ist ja schon mal besser, als sich auf die Arbeit zu schleppen aus Angst vor Kollegen oder Vorgesetzten.

Darum geht es mir ja auch. Man sollte natürlich für sich den besten Weg wählen aber wenn man unter dem Druck leidet und kein Recht zugesprochen bekommt dann muss ich mich als erstes schützen. Und das auch nicht schwanger! Gesundheit geht vor!

4

Da gebe ich dir vollkommen recht .

Allerdings verstehe ich auch ein wenig die andere Seite .
Diese Leute die sich gegen ihre Chefs stellen ,müssen ja leider auch irgendwann mal wieder zur Arbeit gehen 🤔
Was ist dann ?? Mobbing vom aller feinsten !?

Die Betriebsräte heutzutage kann man doch in die Tonne kloppen
Und sind wir mal ehrlich .... als Beispiel nehme ich mal mich 😂
Ich werde 30 Jahre alt , arbeite seit fast 10 Jahren in einem Betrieb als stellvertrende Marktleitung ( Discounter )
Ich habe mittlerweile eine sehr hohe Gehaltsklasse erreicht.
Habe mich schon mehrmals woanders beworben , Da mein jetziger AG einfach schrecklich ist , aber ob ihr es mir glaubt oder nicht KEINER stellt mich so ein wie ich es brauche ( an Gehalt etc denn auch ich habe Ausgaben die bezahlt werden müssen )
Und ich sehe es nicht ein aufeinmal im Monat 600-700 Euro weniger zu haben .
Wer stellt mich denn dann ein wenn ich kündige und neue Arbeit suche?!

Man darf natürlich die Seite der schwangeren nicht vergessen , Das sie auch zum Teil Angst haben .
Solln sie sich doch ein BV holen ( stört mich Persönlich kein bisschen ) und ich Rede jezt nicht von denen , die wirklich keine Lust auf Arbeit haben .

🙈 ich hoffe ihr nimmt es mir hier jetzt nicht allzu böse und dann t an mich anzugreifen. Danke

LG und einen schönen Abend noch 🍀🍀

5

Verstehe sehr gut, was du meinst!

Das was du beschreibst bezüglich deiner Stellung und dem Gehalt im Betrieb ist für dich wichtig. Du setzt damit deine Prioritäten und das sollte natürlich auch jeder für sich tun.
Jedoch kommt jetzt mein aber... Durch das Setzen von Prioritäten ist auch eine Entscheidung gefallen und die bedeutet dann auch mit eventuellen Nachteilen zu leben.
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich nicht auf der einen Seite Jammern kann, dass mein Chef ein A.... Ist und meine Bedürfnisse bzw Rechte als schwangere nicht wahrnimmt aber auf der anderen Seite ja entschieden hab, dass mir meine Stelle wichtiger ist als das Mutterschutzgesetz und damit meine Rechte als schwangere.

Seit dem 1.9.2019 ist es auch nicht mehr so leicht sich einfach ein BV zu holen. Das übrigens meiner Meinung nach zu Recht. Vorher hat man den Gynäkologen bequatscht, wenn der AG nicht mitgezogen ist und zack gab's ein BV.
Mittlerweile dürfen Ärzte nur noch ein BV aussprechen, wenn es medizinische Gründe gibt. Alles was die Arbeit und ihre Arbeitsbedingungen angeht, betrifft den AG und damit ist der AG verpflichtet sich an den MuSchu zu halten und auch dieses durchzusetzen.
Das ist auch richtig so. Wo kämen wir denn hin, wenn jede Schwangere, die einfach keine Lust mehr hat aber durchaus in der Lage ist zu arbeiten sich auf die "faule Haut" legt.

Mir geht es wirklich um die Frauen, die einen Job haben, den sie eigentlich nicht mehr ausführen dürften bzw sollten, da sie Arbeiten tätigen, die für sie und das ungeborene gefährlich sein könnten. Und da sehe ich einfach die Notwendigkeit sich auch mal gegen den AG zu stellen und ganz ehrlich? Wenn mein Chef wegen meiner Schwangerschaft sich zu einem Tyrannen entwickelt, dann möchte ich für diesen auch nach der Schwangerschaft und meiner Elternzeit nicht mehr arbeiten. Egal wie viel Geld ich dort verdiene und wie gut die Arbeitszeiten sind.

LG