Zeckenbiss in der Schwangerschaft

Liebes Forum,

Ich habe heute morgen mit Schrecken festgestellt dass ich wohl einen Zeckenbiss am Fuß habe. Den muss ich mir gestern Nachmittag / Abend im Garten zugezogen haben. Die Zecke war komplett weg, hab ich wahrscheinlich durch den Sandalenriemen abgestriffen. Die Rötung um die Einstichstelle ist ca. Daumennagel-groß. Morgen hab ich zum Glück einen Kontrolltermin beim Frauenarzt und werde ihr das zeigen. Bin jetzt natürlich total beunruhigt das eine evtl. Borreliose-Infektion dem Baby schaden könnte. Die Berichte gehen da total weit auseinander. Bin jetzt in der 35 SSW. Hat jemand Erfahrungen mit Zeckenbissen in der SS?

Viele Grüße
Annemarie

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Woher weißt du das es eine Zecke war?
Erscheint mir eher unwahrscheinlich. Wenn die beißt streift man die nicht einfach nebenbei irgendwo ab....
Eher ein spinnenbiß, Ameise etc....
Umschläge mit kühlem Wasser und Essig
Und morgen zum Arzt
Gute Besserung

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Da hast du Recht, mein Mann meinte auch das es vielleicht ein Spinnenbiss ist. Sieht halt nur stark nach Zeckenbiss aus. Mal schauen was der Arzt sagt.

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Ja Zecken sind hartnäckig, die gehen nicht einfach ab.

Zeig es morgen definitiv beim Arzt :)

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Wenn ich dir einen Rat geben darf: sollte der Arzt auf Verdacht Antibiotika geben wollen, lass dich ohne zu viel Widerrede darauf ein.

Ich hatte vor 4 Jahren Borreliose, den Spaß mit dieser Rötung hatte ich nicht, und bin dann direkt ins Stadium mit den Gelenkschmerzen gerutscht. Meine Hausärztin meinte damals, das sind schmerzen die man mit normalen Mitteln nicht in den Griff kriegt, habe dann auch ne Woche tatsächlich ein Morphium Derivat bekommen. Das willst du schwanger nicht, also lieber in den sauren Apfel beißen und das Antibiotikum nehmen bevors schlimmer wird... Alles gute!

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Ein Erythema migrans tritt aber nicht direkt am Tag nach Stich, sondern im Laufe der folgenden Wochen auf. Die Rötung nach Stich ist eine ganz normale Lokalreaktion. Die sollte man zwar auch im Auge behalten, weil sich gelegentlich Bakterien ausbreiten und es dann doch antibiotisch behandelt werden muss, aber das ist selten.

@TE: für Borreliose geht man davon aus, dass die Zecken mindestens 12h saugen müssen, da die Bakterien im Darm sitzen. Behalte die Stelle im Auge und zeig sie morgen (aber erwarte nicht zu viel, das ist nicht gerade Gyn-Gebiet). Wenn es eine leichte Entzündung ist, pack z.B. Betaisodonna o.ä. drauf. Wenn es eher juckt, lokal Fenistilgel. Bei leichter Schwellung hochlegen und kühlen, bei größerer Schwellung zum Hausarzt (der kann das besser als der Gyn). Stelle über 4 Wochen im Auge behalten, die erste Rötung geht idR innerhalb von etwa 7 Tagen weg. Bei sich ausbreitender Rötung oder unklaren Symptomen (Fieber, Abgeschlagenheit wie Infekt) ab ca. der 2. Woche nach Stich prophylaktisch zum Hausarzt zur Abschätzung (auch bzgl ggf FSME, falls du im Risikogebiet lebst und nicht geimpft bist). Bzgl Borreliose in der SS hab ich keine Erfahrung, aber es gibt eine Antibiotika-Alternative, die auch in der SS geht. So wie du es schilderst, halte ich es aber auch weniger für Zecke, als eher anderes Insekt (Mücke, Milbe...). Da gilt der erste Teil mit der Lokalbehandlung, Risiko für Borreliose besteht nicht.
Und wichtigstes: cool bleiben. Das sehe ich im Sommer fast jeden Tag in der Praxis, in den allermeisten Fällen harmlos.

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Achso was ich eigentlich am Anfang sagen wollte: ein Antibiotikum automatisch nach Zeckenstich zur Prophylaxe macht man definitiv nicht, genauso wenig wie die Viecher einschicken.
Hat man früher gemacht und damit mehr Schaden als Benefit, daher ist es aus den Leitlinien raus.
Umgekehrt ist aber nicht bei jedem Erythema migrans eine Zecke erinnerlich, teils sogar zu 50%nicht. Bei V.a. Wanderröte wird daher auf jeden Fall antibiotisch behandelt, selbst wenn der Patient sich an keine Zecke erinnert.
Wie aber schon oben von einer Dame geschrieben, gibt es leider auch Fälle, bei denen die Wanderröte nicht auftritt, sondern direkt andere Symptome. Das erschwert die Diagnosestellung deutlich, kann aber immer noch antibiotisch behandelt werden. Im Gegensatz zu manchen anderen Erkrankungen ist der Zeitpunkt der Therapie bei Borreliose zwar nicht egal, aber nicht so hochdringlich wie z.B. bei Lungenentzündung...