Wie geht ihr mit Ängsten in der SS um?

Hallo zusammen,

bin jetzt in der 12. Ssw und merke, dass ich mir immer mehr Sorgen mache....
Besonders die Angst mich mit Toxoplasmose und Listerien anzustecken wächst immer mehr :-(

Ich denke, dass ich damit nicht alleine bin und ich weiß auch, dass ich versuche alle Risiken zu vermeiden und das ich es, so schlimm es auch ist, nicht ändern kann, wenn etwas passieren sollte :-(

Wie holt ihr euch aus so einem Gedankenkarussell wieder raus und was habt ihr für Tipps zum Entspannen?

Danke und LG

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Manche Ängste nehme ich an wie sie sind, da sie nachvollziehbar und nicht zu ändern sind. Meine Angst vor einem MA zum Beispiel stammt daher, dass ich erst kürzlich einen hatte, man keinen Grund dafür fand - einfach pech. Die Angst, dass dies sich wiederholen könnte, mit der muss ich leben. Das ist aber auch okay.

Andere Ängste versuche ich kritisch zu hinterfragen - wie wahrscheinlich ist das, dass das passieren wird? Vieles kann ich dann rational überdenken und fühle mich dann besser.
Listerien & Toxo zum Beispiel: Damit habe ich mich noch nie angesteckt, auch unschwanger nicht. Nun meide ich sogar potentielle Gefahren. Ich weiß, es gibt jährlich nur sehr wenige Fälle von Schwangeren mit Erstinfektion. Das alles zusammen gibt mir das Gefühl, davor keine Angst haben zu müssen.


Insgesamt bei Ängsten gilt es zu bedenken: Ängste ändern an den Fakten / dem was passiert fast nie etwas. Sie ändern nur deine Realität und wie du dich fühlst. Wenn Angst dich beherrscht dann verdirbst du dir quasi Lebenszeit mit "Sorgen", weil du in der negativen, der Worst Case Realität lebst, in deiner Phantasie.
Wenn du voller Hoffnung bist lebst du in einer schöneren Realität. Damit meine ich jetzt nur das "hier und jetzt.

Zeit dich mit den Konsequenzen aus "Worst Case" Szenarien beschäftigen kannst du immer noch, wenn diese eingetreten sind. Die Angst im Vorfeld hilft dabei nicht.

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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!!! #herzlich
Du hast so recht mit deinen Worten und ich werde mir sie zu Herzen nehmen....
Was bringt es mir den sonnigen Tag mit Sorgen zu verderben, wenn ich mich doch eigentlich auf die schönen Dinge besinnen sollte :-)

Danke und alles Liebe für dich!

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Gerne =)

Stammt auch nicht ganz aus meiner Feder, vieles davon habe ich auch mühsam über die letzten Jahre in Gestalttherapie gelernt. Da geht es viel um das auseinandersetzen mit Ängsten. Dass sie zum einen Teil normal sind, und kein "schlechtes Gefühl" - nicht jede Angst ist schlecht, es ist gut für uns, dass wir angst haben wenn wir an einer Klippe stehen.
Und dass wir aufpassen müssen, dass wir uns nicht darin verlieren und Ängste nicht unser ganzen Denken beherrschen. =)

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Hallo :-)
Fühl dich erst einmal lieb gedrückt!
Darf ich fragen ,ob es dein erstes Kind ist?

Als ich damals mit meinem Sohn schwanger war hatte ich Angst! Ständig Angst, dass etwas passiert. Ich hatte direkt vor ihm eine FG.
Am Ende des Tages kannst du gar nicht viel machen, außer dich gewissenhaft ernähren. Nicht rauchen und trinken.

Bei so einem herrlichen Wetter wie heute ist es das beste einfach in die Sonne zu gehen. Treffe dich mit Freunden, geh shoppen. Decke dich mit einer Decke auf dem Balkon zu und lese ein Buch (falls du nicht arbeiten musst) und erfreu dich, dass du die 12te Woche erreicht hast!

Es ist schon sehr selten sich mit Toxoplasmose oder listerien anzustecken.

Ich mache mir auch hier und da sorgen. Zb kommt mein Sohn jetzt in die Kindergrippe und genau jetzt gehen laut meiner Hebamme die Ringelröteln herum. Ich bin gerade in der 16ten Woche und gehe trotzdem weitestgehend entspannt an die Sache! Es wird alles gut gehen! Bei dir auch du wirst sehen! :-)

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Danke für deine liebe Antwort #herzlich

Ja, es ist mein erstes Kind, vllt macht mich deswegen alles so ein bißchen kirre ;-)
Obwohl mir meine beste Freundin vorgelebt hat wie entspannt man in seiner ersten SS sein kann... mir will das nicht so recht gelingen... aber ich arbeite daran.

Und du hast absolut Recht... heute nach Feierabend denke ich mal an mich und unternehme was schönes :-)

Danke und dir noch eine schöne, sorgenfreie Schwangerschaft :-)

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Wenn ich Ängste habe spreche ich darüber mit meinem Freund oder wenn es Sinn macht gehe ich zum FA. Bei Angst vor toxoplasmose zb würde das eher weniger Sinn machen, aber wenn ich zb mal starke Schmerzen hatte..
Versuche wegen der Ansteckungs Angst rational zu bleiben. Wenn du Gefahrenquellen meidest - wie sollst du dich da bitte anstecken?? Hast du dich auf toxoplasmose testen lassen? Listerien lassen sich ja noch besser meiden finde ich. Ich denke da brauchst du dir keine Sorgen machen :)

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Danke für deine Antwort :-)

Ich habe versucht mit meinem Freund darüber zu reden, aber er ist in der Hinsicht leider nicht so verständnisvoll und sagt, ich wäre so negativ etc...

Ich versuche so gut es geht die Gefahren zu meiden, aber dann passieren mir so kleine Missgeschicke wie ein Stück ungewaschene Möhre naschen etc und ich male mir die schlimmsten Dinge aus... Obwohl ich sowas schon mein Leben lang mache und was Toxo angeht noch nie was passiert ist...

Ich wünsche dir alles Gute :-)

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Hallo,
gegen die Ansteckung mit Toxoplasmose oder Listerien kann man ja aktiv etwas tun, indem man potentielle Gefahrenquellen und Ursachen meidet, sodass man letztlich reinen Gewissens sein kann und keine Angst zu haben braucht.

Was genau macht dir denn da noch Angst, wenn du bereits auf rohes Fleisch und Fisch, Rohmilch, ungewaschenes Gemüse, Berührung mit altem Katzenkot usw. verzichtest? Wovon geht deiner Meinung nach weitere Gefahr aus?

Ebenso verhält es sich ja mit anderen offensichtlichen Risiken, wie z. B. Alkohol oder Zigaretten und Drogen. Eigentlich hat man es doch mit seinem Verhalten sehr gut in der Hand, Schaden von seinem ungeborenen Kind und sich selbst abzuwenden.
Ich vertraue da ganz in mich und mein Bauchgefühl sowie meine Vernunft und bin diesbezüglich nahezu angstfrei, weil ich es selbst steuern kann.

Andere Dinge im Leben, die ich nicht steuern kann (Unfälle, Krankheiten, etc.), werden ja auch nicht vermieden, wenn ich Angst habe. Im Gegenteil, manchmal richtet die Angst ja sogar mehr Schaden an als die eigentliche Sache. Allein das ist ein gutes Argument mich dem Stress nicht hinzugeben und mich auf das Gute zu konzentrieren. Sollte keine Angststörung vorliegen, klappt das eigentlich auch gut.

Bei einer übersteigerten Angst oder einer dementsprechenden Anfälligkeit für Angststörungen würde ich mir rechtzeitig professionelle Hilfe holen, damit die Krankheit gar keinen Raum findet weiter zu wachsen.

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Danke für deine ausführliche Antwort :-)

Ich versuche schon so gut es geht Gefahren zu meiden, aber manchmal passieren mir Missgeschicke was ungewaschenes Gemüse angeht oder ich habe eine Katze gestreichelt und mir danach nicht die Hände gewaschen :-(
Halt alles so Kleinigkeiten, die sich mein Hirn dann zu der Gefahr schlechthin zusammen spinnt :-/

Also professionelle Hilfe möchte ich noch vermeiden und deshalb werde ich weiter an mir und meinen Ängsten arbeiten.... Vor der Schwangerschaft war ich auch eher ein entspannter Typ :-)

Danke und alles Liebe :-)

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Hallo, ich gehöre mittlerweile auch zu sich ständig sorgenden Schwangeren... Wobei ich mir wegen der Toxoplasmose noch nie Sorgen gemacht habe, weil ich das eigentlich für ziemlich unwahrscheinlich halte, dass man sich ausgerechnet jetzt mit irgendwas ansteckt...
Meine Ängste fingen nach meinem Ersttrimester Screening an. Und zwar nicht, weil die Ergebnisse schlecht waren - ganz im Gegenteil, es war alles super! Aber der Arzt hat mich mit seinen Kommentaren ziemlich „eingeschüchtert“... Als ich zum Vorgespräch kam, sagte er als allererstes: bevor wir hier sprechen, will ich erstmal nachschauen ob das Kind überhaupt noch lebt! Ich war total schockiert, er machte dann einen Ultraschall und sah, dass alles gut ist. Ich fragte ihn dann, ob das denn zu erwarten wäre, und er sagte, er erlebt das beinahe täglich, dass Frauen zu Routineuntersuchung kommen, und erst dann merken, dass das Baby nicht mehr lebt! Und dass auch in der 15. Woche oder noch später... Seitdem habe ich diesen Satz ständig im Kopf: ob das Kind überhaupt noch lebt... Das macht mich echt wahnsinnig! Heute war ich bei meiner FÄ, hätte meinen nächsten Termin eigentlich erst in 2 Wochen, aber ich konnte es nicht mehr aushalten! Sie war sehr verständnisvoll und war auch sehr empört über die Kommentare des Arztes. Sie hat mich aber beruhigt und einen US gemacht, wo ich dann meine kleine Maus sehen konnte und dass es ihr gut geht - und dass sie lebt... Ich denke, jede von uns kämpft mit irgendwelchen Sorgen und Ängsten, aber das ist auch absolut normal. Es geht schließlich um unsere Kinder, und das ist wohl das Normalste auf der Welt, wenn Mütter sich um die Kinder sorgen...

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Oh je, du Arme!
So ein Arzt wäre für mich der absolute Horror, denn ich habe in 1,5 Wochen auch das ETS und war dann seit 4 Wochen nicht mehr beim Arzt.
Da macht man sich natürlich auch Sorgen, ob alles gut ist...
Aber es freut mich, dass bei dir alles super ist und du so eine verständnisvolle FÄ hast!
Und ich denke, sobald man sein Kind spürt nimmt das ein wenig die Angst...

Ich wünsche dir alles Liebe #herzlich

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Ja danke - und dir alles Gute fürs ETS! 👍