Wehenschwäche! Erfahrungen gesucht

Hallo ihr Lieben,

ich bin mit Kind Nummer 3 schwanger in der 30. ssw und so langsam bewegen wir uns auf die Zielgerade zu.

Die letzten beiden habe ich spontan entbunden aber immer mir geburtsstillstand und anschließend pda und wehentropf, weil ich eine Wehenschwäche habe.

Daher wollte ich mal fragen ob es noch jemandem so geht und was da unternommen wird, dass die Geburt leichter und schneller von statten geht?
Bisher wurde ich jedes Mal Stunden in den Wehen gelassen, die zu unregelmäßig und schwach waren, bis ich so erschöpft war und sie dann unterstützt haben.
Das möchte ich bei meiner 3. und letzten Geburt nicht nochmal so haben.

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Hi,

die richtige Betreuung ist das A und O!

Geburtsstillstand ist an und für sich nichts schlimmes. Sondern ein natürlicher Prozess der Regulation, wenn irgendwas im Geburtsprozess nicht so verlauft wie es der Körper der Mutter oder der des Kindes verträgt. Um entweder dem Kind oder dir als Gebärenden eine Pause zu verschaffen. Die andere Alternative die der Körper noch hätte, wäre eine Sturzgeburt.

Ich gib dir den Tipp, bleib so lange als möglich und für dich vom allgemeinbefinden zulässig daheim. Die häufigsten Geburtsstillstände entstehen gar nicht wie man meinen könnte am Ende der Geburt wenn praktisch schon das Scheunentor weit auf steht, sondern in der ersten Hälfte der Eröffnungsperiode. Ein Geburtsstillstand ist anschließend eigentlich nur noch typisch, wenn das Kind sich nicht ins Becken einstellen möchte und viel zu oben verweilt. In der Anfangsphase, sind es aber meistens Wehenschwächen die den Geburststillstand begründen.

Meistens ausgelöst durch umliegende Reize die der Mutter ein (oft unbewusst wahrgenommenes) unwohlsein vermitteln. Das kann auch das allein gelassen sein, sein, die Gerüche im KH oder unvorteilhafte Kommentare von Geburtshelfern.

Solange die Wehen im übrigen unregelmäßig stattfinden, befindet man sich offiziell gar nicht unter der Geburt und wenn der Muttermund auch nicht weiter aufgeht (selbst 3 cm sagen nix darüber aus unter der Geburt zu stehen oder nicht, gibt Frauen die Wochen mit offenen Mumu rumlaufen).

Bei mir ging beim 2. diesmal alles mit Blasensprung los, da hatte ich es natürlich nicht so gemütlich wie beim 1. Zeit zuwarten zu können. Da ab dem Blasensprung natürlich diese bekannte 24 Stundenfrist beginnt, in der ein deutlicher Geburtsfortschritt zu verzeichnen sein müsste. Beim 1. musste die Blase kurz vor der Saugglocke erst künstlich gesprengt werden, da hätte ich auch wenns hoch kommt tage rumeiern können/dürfen, solange die HT ok bleiben. Naja Blase gesprungen, Wehen auch von Anfang an vorhanden mit dem Blasensprung. ABER es waren leider KEINE Geburtswehen sondern etwas das im KH vermutlich als Wehenschwäche bezeichnet würde. Ich hatte Wehen! Die wurden aber weder intensiver noch ansatzweise rhythmisch. Mal waren es 5-8 Minuten dann lagen zwischendrin wieder bis zu 20 Minuten zwischen den Wehen. Ich also um Wehen anzuregen in die Badewanne daheim. (Der Vorteil ab dem 2. Kind - sofern mind. ein Kind schon natürlich entbunden - man kann die Intensität und den Geburtsfortschritt auch ohne Untersuchung besser erspüren, was überfrühtes ins KH stürmen überflüssig macht.) Der Witz an der Sache, obwohl Blasensprung, hat mir die Wanne die ganzen bereits vorhandenen Wehen weggenommen und ich saß da wie ein Huhn in der Suppe das wartet gar zu werden. Also nach 45 Minuten wieder raus. Aber generell ist warmes Wasser ja wehenfördernd, also ein Versuch in der Eröffnungsphase wert. Dann hab ich mir ein Himbeerblättertee aufgegossen und mir Youtube an gemacht und meine Lieblingslieder abgespielt. Zu denen ich dann auch anfing zu tanzen. Ja richtig gehört zu tanzen. Ich weis nicht ob es am Himbeerblättertee lag oder am Tanzen oder Mischung aus beiden. Jedenfalls nach 9 Stunden unnützer Spaßwehen (gefühlte Intensität wie beim großen mit knapp 2-4 cm), kamen dann sehr schnell ECHTE Wehen. Da war es kurz vor 12 Uhr mittags. Ich hab mich auch unter den Wehen gezwungen weiter zu tanzen und die Wehen zu ignorieren... man bekommt sie dennoch mit aber ihnen abgesehen vom Zeitlichen Abstand messen keine Wertung beizumessen. Als ich damit anfing, merkte ich wie mein Becken und Po taub wurde und ich schmerzfrei wurde und die Wehen nicht mehr als Kontraktion wahrnahm eher als ne Art anstrengenden Prozess. Dann ab zum Geburtshaus, durch den räumlichen Wechsel bei dem man einfach den Fokus kurzzeitig verliert, waren meine Wehen wieder unregelmäßiger sind aber nachdem ich mir mein Räumchen gemütlich hergerichtet hab und auf dem Ball lag, wieder regelmäßig geworden.

15.17 Uhr war er da. 9 Stunden pillepalle null acht fufzen Wehen die nix ausrichten (glaub damit definiert man Wehenschwäche... wenn Wehen da sind aber eben nicht Geburtsförderlich) und innerhalb nicht mal 4 Stunden 1. Geburtswehe - Geburt. nach weiteren 1,5 Stunden kam dann die Plazenta.

Kann dir nur folgendes empfehlen.

1. Erst ins KH zu fahren wenn du dich daheim unwohl fühlst oder die Wehen so intensiv werden, dass du verglichen mit den vorangegangenen Geburten weiter fortgeschritten im Geburtsverlauf bist.

2. Die Wanne als Geburtsanreger zu nutzen, sofern du wirklich schon Geburtswehen (was es erst bei regelmäßigen Wehen die intensiver werden sind) hast oder einen Blasensprung.

3. Himbeerblättertee währendessen zu trinken, aber nur eine Tasse, am Ende erhöhst du sonst nur eine Blutungsneigung in der Nachgeburtsperiode.

4. Bewegung - hierfür empfehle ich Tanzen. Die Musik lässt dich entspannen und den Kopf frei machen und es ist eine angenehmer Bewegung als Treppenstufen hoch und runter zu rammeln oder zum KH zu laufen was vielleicht 10 km entfernt ist.^^ Musik und Tanz löst Glücksgefühle aus und das wiederum Endorphine, damit kommst du 1000mal besser klar mit den Wehen und im gegensatz zur PDA (Erfahrung hab ich beim 1.) bleibst du mitm Kopf beim Thema Geburt. PDA macht halt nicht nur Schmerzfrei sondern es nimmt jegliche Gefühle im Unterleib das heißt Kommunikation mit dem Kind unmöglich, ergo hat man unter PDA keinen Plan wie man sich so bewegen sollte um die Geburt zu fördern statt ihr im Weg zu stehen.

Wie ging es dir bei den ersten beiden Geburten unter der Geburt? War dir irgendwas unangenehm, wie sind die Leute vor Ort mit dir umgegangen, was haben sie dir zum Anregen empfohlen. Du schreibst jal, das du sehr allein gelassen wurdest - wenn du natürlich nicht mal weist was du tuen könntest um das ganze auch ohne PDA und ohne Wehentropf zu fördern, dann ist mir schon bewusst wie es dazu kommen kann. Hinzu kommt das die Latenzzeit der Geburt, sprich die Zeit unmittelbar vor Geburtsstart bis zu 3 Tage andauern kann und auch mit fortwährend Wehen (auch nachts) begleitet sein können die zustätzlich anstrengend und schwächend empfunden werden können. Denn eine zaghafte Öffnung vom Muttermund gibt leider keine Auswertung darüber ob man sich bereits unter der Geburt befindet. Sehr oft laufen Frauen über Wochen mit offenen Muttermund herum.

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Ich vermute, dass es die Umgebung war. Ich würde natürlich erst einmal „laufen“ geschickt nachdem der Muttermund erst 2-3 vom auf war. Wehen waren alle 5 Minuten. Ich habe mich unwohl gefühlt, wollte in den Kreißsaal und nicht auf dem Flur herum laufen. Anschließend war ich in der Wanne, was echt gut Tag. Nach 2 Stunden ging ich raus. Die Wehen wurden stärker aber leider noch zu schwach bzw nur alle 2-3 Minuten. Muttermund war bei 4-5 cm. So und dabei blieb es dann über Stunden, genau wie bei der 1. Geburt. Die Wehen wurden immer schmerzhafter aber sie bewirkten überhaupt gar nichts. Ich habe dann alles was mir bequem war ab Positionen ausprobiert auch mit dem pezzi ball. Aber nichts half. Die Wehen kamen alle 3 Minuten und ziemlich stark aber es tat sich überhaupt nichts. Zunächst einmal wurden homöopathische Mittel ausprobiert, dann Buscopan plus. Ich fing an zu zittern und mein Kreislauf sackte ab, ich hatte keine Kraft mehr nach über 7 Stunden Wehen die nichts brachten. Letztendlich ging dann nur der wehentropf und den wollte ich nicht ohne pda haben. Nach 1 Stunde war der Muttermund vollständig geöffnet und meine Tochter kam gesund nach 3 presswehen.

Ich planen jetzt eine Rufbereitschaft mit meiner Hebamme, die mich dann begleitet bis die Anfangszeit rum ist und ich dann ins Krankenhaus gehe. Leider kann ich aufgrund von starker Blutungen nicht im Geburtshaus oder zu Hause entbinden.

Ich vermute wirklich, dass es bei mir sehr stark davon abhängt wie und wo ich mich wohl fühle. Da scheint mein Körper sofort zu blockieren. Ist jetzt meine Vermutung.

Bei der ersten Geburt war es ähnlich. Da bin ich aber ins kh weil die Wehen alle 1-2 Minuten kamen. Muttermund öffnete sich auf 5-6 cm und dann war aucj wieder Ende- über Stunden bis ich wieder keinerlei Kraft mehr hatte und mein Kreislauf absackte.

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Google mal die Louwen-Diät. :) Da sich bei mir bei der ersten Geburt auch keine natürlichen Wehen eingestellt haben, werde ich mich diesmal so ernähren, allerdings nach Rücksprache mit meiner Ärztin schon 8 Wochen, statt der empfohlenen 6 vor ET. Im Grunde verzichtet man nur auf Industriezucker und Weizenmehl.

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Genau das habe ich jetzt auch vor in Begleitung mit meiner Hebamme.