Mal ne Frage zur Nackenfaltenmessung

Hallo,

wer war von euch den zur Nackenfaltenmessung??? Ich habe eine Überweisung bekommen und soll dahin, jetzt habe ich mich erkundigt und rausgefunden das ich diese Leistung selbst zahlen muß...210€ allerdings bin ich erst 28 und in unsere Familie sind alle Kids gesund auch länger gesehen ist alles ok bei uns.

Ist das wirklich notwendig diese Untersuchung???

Schickt mir eure Meinungen
wetwo11

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Hallo wetwo,

ich hab auch einen Termin bei 12+6 und ich muss ca. 80 - 120 € zahlen. Also 210 € find ich echt ein bisschen viel.

Als notwendig würde ich diese Untersuchung nicht einstufen, aber man wenigstens Gewissheit, das mit dem Kleinen alles i.O. ist. Aber es muss jeder für sich selbst entscheiden ob man diese Untersuchung machen lässt, denn es kann ja auch ein negativen Ergebnis herauskommen.

LG
Moggele

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bei mir wars in der 11 woche 2,1 mm groß mein arzt meinte ab 2,4 müsste man messen und Fruchtwasser untersuchung machen
Googelt mal nach
FMF -Fetal medizin Foundation
ich habe beim arzt übrigens nichts bezahlt
könnt ruhig mal über meine Vk schreiben
alles gute!#liebdrueck

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Hallo!

Also ich hatte die NTM am Freitag, ich bin allerdings schon 34, weswegen ich mich für die Untersuchung entschieden habe. In Deinem Alter und ohne familiären Hintergrund ist die Untersuchung eigentlich nicht erforderlich, sagt zumindest mein FA. Entscheiden muß das jeder selber. Das Ergebnis ist ja eh nur ein Schätzung und keine Diagnose.

LG, Dani mit Benny & #ei inside, 15. SSW

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Dass alle gesund sind, schützt nicht vor Down-Syndrom und anderen Chromosomenfehlern.
Ich kenne auch eine 18-Jährige, die ein Kind mit Down-Syndrom bekommen hat. Ist zwar selten, aber Sicherheit hat man in der Hinsicht nie.

Du bekommst bei einer NFM keine Diagnose, sondern nur eine statistische Wahrscheinlichkeit, mit der dein Kind gesund ist.

Ich hab vor ein paar Wochen folgendes gelesen:

Von 10000 29-Jährigen haben 404 ein auffälliges Ergebnis. Von diesen 404 haben 396 ein vollkommen gesundes Kind.
Von den 9596 Frauen mit unauffälligem Ergebnis haben dennoch 1-2 ein Kind mit Down-Syndrom.

Was würdest du im Fall eines negativen Befundes machen?
Ich hatte mich gegen invasive Methoden entschieden, ließ aber die NFM machen. Ergebnis: Down-Risiko von 1:26...
Am Tag drauf ließ ich dann doch eine Chorionzottenbiopsie machen, weil ich weitere 26 Wochen mit dieser Ungewissheit nicht ausgehalten hätte.
Zum Glück war alles in Ordnung.

Aber diese drei Tage waren für mich die absolute Hölle.

Was würdest du im Falle einer Behinderung machen?

Ich für meinen Teil werde im Fall einer neuen Schwangerschaft KEINE NFM mehr machen lassen. Entweder ich lass es auf mich zukommen oder ich lass gleich eine FWU machen, dann hab ich wenigstens Gewissheit.

Letztendlich muss das aber jeder für sich entscheiden.

LG Ulrike

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Hallo Ulrike!

Diesen Satz in deinem Posting habe ich sehr interessant gefunden (vor allem, weil ich zufällig 29 bin):
Von 10000 29-Jährigen haben 404 ein auffälliges Ergebnis. Von diesen 404 haben 396 ein vollkommen gesundes Kind.

Dann gehöre ich also tatsächlich zu 8 von 10.000 (!) bei denen nicht alles in Ordnung war (schwerer Herzfehler). Wow, wieviel Pech kann man im Leben eigentlich haben ... #heul

Sorry, mußte mal kurz jammern, jetzt geht´s mir auch schon wieder besser. #schmoll

LG
Martina 31. SSW

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Hallo!

Das ist eine Entscheidung, die nur ihr treffen könnt!
Für uns war definitiv klar: wir wollen die Untersuchung nicht machen lassen, denn:
wir würden dass Kind so oder so bekommen wollen!
Keiner kann Dir eine 100%tige Sicherheit geben!
Die wichtigste Frage aber ist: was würdet ihr tun, wenn die "Diagnose" Down Syndrom o. ä. feststeht?
Bekommen ja oder nein?
Wenn ja, dann braucht man die Untersuchung nicht!
Wenn nein, dass ist sie euch sicherlich hilfreich!

Versteh mich bitte nicht falsch, es ist wie gesagt eine absolut persönliche Entscheidung, aber ich arbeite seit über 9 Jahren mit zum teil schwerst- mehrfach behinderten Kindern und ein Downie wäre für mich wie soll ich sagen, "das geringste Problem"...

Viele Behinderungen können z. B. erst während der Geburt entstehen, Autismus z. B. entwickelt sich oft erst in den ersten Jahren, bzw. die Kinder sich vorher nicht auffällig!
Dann kann man ja auch nicht mehr sagen: hätte ich mal die Nackenfalte messen lassen...
Ich verstehe den Hype um die Downies immer nicht...
Wenn zudem ein schwerer, lebendsbedrohlicher Herzfehler o.ä. vorliegt ist das etwas anderes.
Aber die Nackenfaltenmessung sagt meiner Meinung nach viel zu wenig aus!
Der Rest der Behinderungen, die einen Menschen viel deutlicher beeinträchtigen können, werden kaum erwähnt...

Ich will Dir oder wem anders auf keinen Fall ins Gewissen reden!
Aber ich finde, dass mußte auch mal erwähnt werden...
Ich hatte damals, als die Untersuchung bei uns anstand soo viele Diskussionen deswegen und lese es hier auch immer wieder!
Eine Bekannt sagte: "wenn es behindert wäre, lasse ich es halt weg machen"
Das fand ich soo krass weil einfach so nicht schwanger dahin gesagt, dass ich bei dem Thema sehr sensibel geworden bin - sorry #hicks

Jamand sagte neulich mal: "wer entscheidet wann ein Leben lebenswert ist?"
Das fand ich sehr passend!

Sorry, jetzt ist es doch etwas lang geworden #bla

Lieben Gruß -
Kristina mit Gerrit-Marian (30. SSW)

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Liebe Kristina,
wollte nur mal sagen, dass ich ganz Deiner Meinung bin... habe selbst lange im Behindertenbereich gearbeitet und dort mit die nettesten und liebenswertesten Menschen kennengelernt...:-)
Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sich viele Menschen nicht zutrauen, ein behindertes Kind großzuziehen und ich diese Meinung sehr respektieren möchte, so habe ich mich bei beiden meiner Schwangerschaften bewußt gegen alle Untersuchungen entschieden, auch wenn ich schon 36, bzw. 39 J. alt war/bin.
Ich persönlich möchte beim besten Willen nicht entscheiden, wer auf die Welt kommen darf und wer nicht....!
Herzliche Grüße
Marion#sonne u. :-) 3Jahre und #baby35.SSW

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Hallo Kristina, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Bin jetzt 32 und es ist die 3.SS, ich habe mich immer gegen Fruchtwasseruntersuchung und dgl. entschieden. Denn wenn man eh die Konsequenzen nicht ziehen würde, dann brauche ich das Kind ja nicht in Gefahr zu bringen.
Herzliche Grüße Julia

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"Notwendig" ist die Untersuchung nicht bzw. sie kann Deinem Kind nichts nützen, da Chromosomenanomalien ja nicht heilbar sind. Würdest Du ein behindertes Kind denn abtreiben wollen?

Ich hab die Untersuchung bewußt nicht machen lassen.

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Hallo ihr lieben,

also ich möchte diese Untersuchung erlich gesagt nicht machen lassen, weil egal was dabei rauskommt ich mich sicher nicht für eine Abtreibung entscheiden werde. Ich will nicht über Leben und Tot richten wollen, schließlich ist das Baby eine neue Chance für uns und mir ist es ehrlich gesagt egal ein DS wäre für mich ausserdem kein Grund ein Baby wegmachen zu lassen, wer sich für Kinder entscheidet muß nunmal auch mit solchen Sachen rechnen.

Ich hoffe das bei uns allen alles gut wird und bete das wir gesunde fröhliche Kinder bekommen werden.

wetwo11 mit #baby 10+1

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"Ist das wirklich notwendig diese Untersuchung???"

Ich persönlich habe den Eindruck, es kommt hier sehr darauf an, was sich die einzelne von dieser Untersuchung verspricht. Es ist KEINE diagnostische Untersuchung, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Man muss also mit dem Ergebnis gucken, ob einem das genügt oder ob man größtmögliche Sicherheit will. Dann müsste man weiterführende Untersuchungen (z.B. Amniozentese) in Anspruch nehmen, die teils nicht risikolos sind.

Ich persönlich bin nicht so ein großer Freund der Nackentransparenzmessung bzw. des First-Trimester-Screenings (Bluttest + Nackentransparenzmessung).

Diese Untersuchung(en) werden sehr häufig deshalb gemacht, weil man sich davon eine gewisse Sicherheit verspricht. Im Grund möchte man danach hören: "Alles ok mit Ihrem Kind." Das ist so aber nicht möglich. Man bekommt nur zu hören, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Dinge vermutlich ok sind beim Kind. Keine Diagnose, kein Ausschluss einer Diagnose, keine Garantie für irgendetwas.

Viel zu oft für meinen Geschmack gehen Schwangere die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening mit dem Gedanken an, dass ja "nur mal schnell geguckt wird, dass es dem Baby auch gut geht" und man ja außerdem so schönes Baby-TV geboten bekommt.

Und viele stehen dann plötzlich tief verunsichert da durch vermeintlich schlechte Ergebnisse, lassen nach bangen Tagen oder sogar Wochen des Wartens weitere Untersuchungen machen (auch oft mit viel Angst) und nach weiteren stressreichen Wochen, in denen sich manche werdende Mami die Freude an der Schwangerschaft und die Vorfreude auf das Baby ziemlich verleidet durch die Angst, stellt sich die ganze Aufregung in vielen Fällen als falscher Alarm heraus. Viele schwören sich dann, diese Untersuchung in einer Folgeschwangerschaft nicht nochmal machen zu lassen, denn sie haben letztlich nur viel Geld für Sorge, Verunsicherung und Stress bezahlt ;-)

Es gibt auch die Fälle, in denen die Werte auffällig sind, aus diesem Grund weitere Untersuchungen in Anspruch genommen werden und sich dadurch nach einigen Tagen oder auch erst Wochen herausstellt, dass das Kind eine körperliche Fehlbildung (z.B. einen Herzfehler) oder eine chromosomal bedingte Behinderung hat (z.B. eine Form der Trisomie). Diese Diagnosen sind jedoch erst durch Folgeuntersuchungen und nicht (!) durch die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening möglich. Deren Werte können lediglich Anlass für die Entscheidung der werdenden Mutter zu weiteren Untersuchungen mit hoher diagnostischer Sicherheit sein, diese Verfahren jedoch nicht ersetzen.

Dann gibt es diejenigen werdenden Mütter, die gute, unauffällige Werte bei Nackentransparenzmessung und First-Trimester-Screening bescheinigt bekommen, durch die Ergebnisse beruhigt sind, keine diagnostischen Untersuchungen machen lassen und ein Regelkind bekommen.

Bei anderen kommen ähnlich tolle Ergebnisse dabei heraus, die Beruhigung verschaffen und die Entscheidung gegen diagnostische Untersuchungen bestärken, aber ihr Kind ist kein Regelkind. Ein Beispiel ist Eric:

Die Nackentransparenz von Eric, dem Sohn einer Freundin, war vorbildlich im Normbereich, ebenso wie die Blutwerte seiner Mama. Im Sommer 2004 kam der kleine Fratz #liebe mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Syndrom, zur Welt ( http://www.ericmagnus.de #blume). Soviel zur Zuverlässigkeit; die ist nicht absolut, denn Eric ist nicht die eine große Ausnahme.

Wer größtmögliche Sicherheit möchte über bestimmte körperliche Besonderheiten sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann abzuwägen gilt, nicht erlaubt ist, eine Schwangerschaft abzubrechen.

Und eine Diagnose bekommt man weder bei der Blutuntersuchung noch bei der Nackentransparenzmessung und auch nicht bei der Kombination aus beidem (= First-Trimester-Screening), sondern insbesondere was Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts, denn Chromosomen sind numal schlicht und einfach nicht im Ultraschall zu sehen und im Blut der Mutter sind sie (noch) nicht nachweisbar bzw. untersuchbar.

Alles, was bei der Nackentransparenzmessung bzw. beim First-Trimester-Screening herausgefunden wird, müsste im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie das Beispiel von Eric zeigt – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind. Denn es sind halt nur Wahrscheinlichkeiten und keine Diagnosen oder Ausschlüsse von möglichen Diagnosen ;-)

Mehr dazu kann man z.B. hier nachlesen: http://www.regenbogenzeiten.de/nt.html

Meinungen / Erfahrungen von werdenden Müttern:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=354982

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=310137

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=361028

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=355941

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=312786

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=331476

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=393019


Auf meiner Website (erreichbar über meine Visitenkarte / Klick auf den Nicknamen s_a_m) habe ich u.a. ausführliche Texte zum Thema Pränataldiagnostik zusammengestellt. Eingegangen wird unter anderem auf einige der gängigsten derzeit möglichen Untersuchungen (Was wird gemacht? Was sind die Vorteile, wo liegen Risiken? Welche Konsequenzen könnten sich durch das Ergebnis ergeben?), die Untersuchungszeitpunkte sowie auf die Erkennbarkeit verschiedener Formen von Behinderung und Fehlbildungen. Die Texte sind auch für medizinische Laien gut verständlich; schwierige Begriffe werden z.B. erläutert. Die Texte geben nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern es sind Sachinfos, die allgemeine Informationen bieten, nach denen man selbst entscheiden kann, was für einen persönlich sinnvoll und langfristig tragfähig erscheint.

Liebe Grüße
Sabine (Mail- & Homepage-Kontakt über die Visitenkarte)