Jammerpost *silopo*

Ich bin eigentlich echt nicht der Mensch dafür, aber ich muss mich grade mal auskotzen. Mein Tag begann heute um vier Uhr früh... weil mir mittlerweile einfach so gut wie alles beim liegen weh tut. Ich hab zu diesem Zeitpunkt drei Stunden Schlaf geschafft. Auf einer Seite liegend. Der Bauch ist so riesig, ich so unbeweglich... die aufliegepunkte an Schulter, Becken, Knie und Knöchel taten höllisch weh, sogar mein Ohr tat weh! Bei jeder bewegung knackt es im beckenbereich und ich bekomme beim drehen kaum Luft. Doch keine chance, nochmal einzuschlafen... mehrmals aufs klo für drei tröpfchen, mehrmals hoch, weil der Magen miniportionen einfordert, als wäre er wochenlang ohne Essen gewesen, aber mehr als eine Banane oder ein pingui geht nicht rein. Brot in der Nacht? Ha, das würde meinem Magen so passen... nicht!
Also lag ich da, Stunde um Stunde, mit Schmerzen. Und schnell tat auch die andere Seite weh. Mann neben mir am schnarchen, im schönsten, tiefsten Schlaf. Kind nebenan zum Glück auch.
Doch irgendwann konnte ich nicht mehr und hab einfach nur noch geheult. Seit Wochen kann ich nicht mehr und jetzt auf den allerletzten Tagen geht es mir so schlecht, das ich mich nicht aufs zweite würmchen freuen kann. Und das tut seelisch nochmal so richtig weh :'(
Ich hab nur noch den Gedanken, dass es Mittwoch zum kaiserschnitt einfach vorbei ist, das ich mich endlich wieder lebenswert fühle... Und ich kann einfach kaum ans Kind denken. Das tut so weh... die Bewegungen vom würmchen sind seit dem siebten Monat so schmerzhaft, beim ersten hab ich jeden tritt genießen können. Jetzt will ich einfach nur noch meinen Körper wieder für mich haben. Und ich denke mir: zwei Kinder reichen. Das tue ich mir nicht nochmal an.

Nachdem ich dann heulend und schluchzend im Bett saß, was natürlich tierisch am steißbein schmerzte, war mein Mann wach und musste mich über eine Stunde erstmal beruhigen. Die nackenmassage tat echt gut. Es ist schön, wenn der Mann einfach mal zuhört und tröstet... aber mein schlechtes Gewissen bleibt. Das ich mich nicht aufs Kind freue, weil's mir so dreckig geht. Ich hab Sorge, das ich in eine wochenbettdepression falle, wo ich doch seit zwei Jahren frei von Medis und Therapie bin. Die ganze zeit in hab-acht-stellung zu sein, schlaucht mich. Und doch bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, ich will ja in kein Loch fallen und für meine Kinder da sein. Aber die Angst macht einen verrückt.

Der Tag war sehr anstrengend, obwohl ich fast kaum etwas gemacht habe. Jeder Schritt, ob ich liege oder sitze, alles ist kacke und tut weh. Essen immer noch nur in miniportionen möglich. Kreislauf im Eimer. Kleines söhnchen klebt an mir, will natürlich Zuwendung. Und ich kann einfach nicht so, wie er es bräuchte. Papa ist zwar da, aber eben nicht Mama. Und heute Abend seit Monaten ein einschlafdrama - nichts hilft. Denn söhnchen will auch nicht gehalten werden, will nicht kuscheln. Aber wenn wir im Zimmer bleiben, ist das Geschrei um so größer. Es macht wahnsinnig, wenn du deinem Kind Nähe geben willst, es diese aber ablehnt und es nicht hilft... die sternenlampe hat uns alle drei gerettet... söhnchen schläft endlich......... Und ich sitze hier und könnte wieder heulen. Esse in kleinen häpsen ein paar Nudeln und jammere vor mich hin :(
Mittwoch ist der Termin zum kaiserschnitt, Dienstag sind die voruntersuchungen. Also nur noch den Montag überleben...

Das einzige, was mich grade tröstet, ist das ich fürs zweite würmchen einen ganz eigenen süßen Strampler heute genäht habe, damit er auch was ganz eigenes hat und nicht nur die Sachen seines Brüderchens. Aber dennoch fühle ich mich so schlecht dem würmchen gegenüber :'(

Jammerpost Ende - bald zweifache Mama in der 39. Woche