Ich weiß grad nicht weiter....

Hallo ihr Lieben,

ich weiß grad nicht wohin mit meinen Gedanken und muss sie bei Euch loswerden. Ich hoffe, ihr verurteilt mich nicht, sondern könnt mich verstehen. Ich weiß nicht weiter… Sorry, dass es so lang wird…

Ich bin 39 Jahre alt und habe eine knapp 2jährige Tochter, die ich über alles liebe. Aber sie raubt mir auch viel Kraft. Einerseits macht es so viel Spaß, ihr beim Wachsen zuzusehen, wie sie die Welt entdeckt, mit ihr zu Spielen. Andererseits will ich manchmal einfach nur meine Ruhe, mal nichts tun und habe einfach keine Lust auf Spielplätzen „rumzuhängen“. Natürlich mach ich das Alles, aber ich komme mir manchmal so vor, als würde ich es nicht mit dieser absoluten Zufriedenheit machen, wie es andere Mütter tun. Mir kommen andere Mütter so vor, als hätten sie ihre Lebensbestimmung am „Muttersein“ entdeckt – mir geht es nicht so.

Also ich hoffe, ihr könnt genau verstehen was ich meine? Es ist nicht so, dass ich keine Freude am Spielen mit meiner Tochter habe oder dass ich sie nicht liebe usw. Es ist einfach nur nicht Alles im Leben für mich.

Mit meinem Mann haben wir oft überlegt, ob wir noch ein 2. Kind wollen. Wieder alle schlaflosen Nächte von vorne? Generell alles von vorne? Und diese Spielplatz-Geschichte zieht sich dann ja noch mal viel länger hin! Und manchmal raubt mir 1 Kind schon den Verstand (wenn sie grad nicht Zähne putzen will, sich nicht anziehen lassen will usw. usw.) – wie ist das dann erst mit 2? Das alles sprach für uns gegen ein 2. Kind. Der einzige Grund, der dafür sprach ist, dass ich/wir uns für die Kleine ein Geschwisterchen gewünscht hätten, damit sie nicht alleine ist.

Dann kommt aber noch hinzu, dass ich dieses Jahr 40 werde und wir uns daher nicht allzu viel Zeit lassen sollten. Aber irgendwie war der Punkt noch nicht da, dass wir 100% gesagt hätten JA, wir bekommen noch eins.

Diesen Monat hatten wir einen kleinen Unfall (also 1mal unverhüteten Sex) ca. 4 Tage vor meinem ES. Hab mir zwar Gedanken gemacht, ob es evtl. zu einer SS kommt, aber ich hab da nicht wirklich mit gerechnet, schließlich bin ich nicht mehr die Jüngste und es war auch nicht soo nah am ES usw. Und nun könnt ihr euch sicher denken – ja, ich bin schwanger. Hab seit 2 Tagen meine Regel nicht und hab heute früh einen Test gemacht und der war positiv und nun bin ich erfüllt von Angst. Ich hab so große Angst davor, wie es sein wird mit 2 Kindern. Ob ich das überhaupt schaffen kann? Wird mir das nicht zu viel? Dann unsere Wohnung – die könnte mit 65 qm etwas eng werden. Außerdem sind wir im 3. OG ohne Fahrstuhl. Und ich will so ungern aus diesem Stadtteil weg, aber hier findet man einfach so schwer eine andere Wohnung.

Und dann der psychische Teil – bin ich dem gewachsen? Ist meine Ehe dem gewachsen? Hat man überhaupt noch Zeit mit 2 Kindern? Eines konnte man immer auch mal zu Oma und Opa geben – aber 2?

Ich hab das Gefühl, mein Leben geht zu Ende. Nie wieder Zweisamkeit. Nie wieder Kurztrips zu zweit usw.

Und gleichzeitig tut es mir so in der Seele leid, dass ich grad so denke. 1000 andere Frauen möchten so gern schwanger werden und mir passiert dieses Glück problemlos und ich kann mich nicht so 100 % freuen; etwas hemmt meine Freude.

Ich hab so Gedanken:
Vielleicht bin ich nicht dafür gemacht, nochmal Mutter zu werden? Wer sagt denn, dass man 2 Kinder haben muss?

Tatsächlich denke ich auch über einen Abbruch nach und gleichzeitig schreit etwas in mir, dass ich so was nicht mal denken soll. Was kann das kleine Lebewesen dafür? Das kleine Würmchen, das sich seinen Platz bei mir ausgesucht hat.

Wir hätten einfach aufpassen müssen. Nun ist es passiert.
Ich ertappe mich auch dabei, wie ich dem kleinen Mäuschen zuflüstere, dass ich auf es aufpassen werde. Und dann wieder die Stimme, dass mein Leben vorbei sein wird. Auch vor der ganzen Schwangerschaft und vor allem vor der Geburt graut es mir.

Ich finde kein Ende. Ich könnte nun endlos so weiterreden und alles rauslassen.

Was soll ich denn nur tun?


Ich danke euch fürs Lesen und nochmal sorry, dass es so lang geworden ist.

LG

Miranda

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🤗 fühl dich erstmal gedrückt.

Ich denke jede Mama kann nachvollziehen, was du schreibst. Es ist nachvollziehbar, meiner Meinung nach nicht verwerflich und absolut, du hast recht. Aber auf der anderen Seite, bekommt man ganz ganz viel zurück von diesen kleinen Menschen.

Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst, dass Leben geht selten den geraden Weg- da wird es immer wieder Umleitung, gesperrte Straßen und eben auch Unfälle geben. Und glaube mir, genau diese machen unser Leben aufregend und man kommt an "Straßen" vorbei, trifft Menschen- die man ohne den Umweg vielleicht nie so kennen gelernt hätte.

Und zweifeln ist normal, und auch richtig. Zweifel sind begründet. Ich bin mir den 3. Kind schwanger, meinerseits ein absolutes Wunschkind. Ich glaube in keiner meiner vorigen Schwangerschaft war ich so von Glück aber auch Zweifel geplagt wie jetzt. Dabei bin ich erst 6. Ssw..

Also du bist nicht allein🤗 gib dem kleinen Erdenbürger eine Chance und du wirst sehen, du wirst mit zwei tollen Kids belohnt - die euer Leben reicher, schöner, liebevoller aber auch stressiger machen werden.

Viele Grüße Elisa

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Ich danke Dir sehr und wünsche Dir alles Gute für deine SS :-)

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Huhu,

erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.

Ich finde deine Gedanken normal. Mir gehts nicht anders. Meine Tochter ist zwar noch kleiner (4.5 Monate), aber ich habe auch das Gefühl dass ich die Einzige bin, die als Babymama nicht aufgeht. Wir haben sehr lange für unsere Tochter gebraucht, inklusive mehrerer Fehlgeburten und ich liebe sie über alles. Aber ich finde die Elternzeit überhaupt nicht schön und ich gehe auch nicht in meinem Alltag auf. Natürlich unternehme ich was, aber das ändert nichts an meinem Empfinden. Ich fiebere eher der Zeit entgegen, wenn sie bisschen größer ist, so 1.5 Jahre aufwärts. Also ein bisschen anders als bei dir.

Weil wir so lange für unsere Tochter gebraucht haben, haben wir nach der Schwangerschaft so ziemlich als wir wieder durften wegen Wochenfluss, bewusst auf die Verhütung verzichtet. Naja was soll ich sagen, auch ich bin wieder schwanger :-D Zunächst stand ich unter Schock. Klar, uns war bewusst dass es sofort passieren kann, aber wirklich damit gerechnet haben wir aufgrund unserer Vorgeschichte nicht. Ich bin jetzt in der 11. Woche und freue mich sehr auf den zweiten Fratz, auch wenn die beiden nur 11 bis 12 Monate trennen werden. Natürlich habe ich Angst vor dem was kommt, aber wir wären nicht die ersten die das schaffen, und du schaffst das ganz bestimmt auch :-)

LG

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Alles Gute für Deine SS und Herzlichen Glückwunsch!!!

Wirklich mutig dass Du so schnell "nachlegen" wolltest. Auf der einen Seite aber sehr schön, dass die beiden so nah beieinander liegen - die werden dann ja ganz sicher zusammen spielen usw. Auf jeden Fall wirst Du es schaffen!!!

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Es ist noch ganz frisch für dich und ich kann mir vorstellen das gerade alles auf dich einbricht, da es ja nicht wirklich geplant war.
Ich denke diese Ängste kennen viele Frauen. Mach dich nicht verrückt, ich denke du wirst das bestimmt schaffen und lieber jetzt ein 2 Kind als in 5 Jahren wenn die erste fast nicht mehr auf den Spielplatz möchte. Und wie du schon schreibst, jünger wirst du nicht. Von daher versuche es anzunehmen und dich zu freuen das Schicksal hat für euch entschieden, ist doch toll. Die Entscheidung würde euch genommen. Sieh es als Geschenk.
Im Laufe der Schwangerschaft werden dich das eine oder andere Mal bestimmt noch mal Zweifel einholen, denke das das fast jeder hat.

Übrigens Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 💐
Lg Dorry noch 15 Tage bis zum Ks

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Hallo Miranda,

ich weiß dir gerade nicht allzu viel zu sagen was zur Lösung deines Problems oder einer Entscheidungsfindung führt.

Es ist aber okay, dass du als Mutter fühlst wie du fühlst. Das Mutter-sein allein erfüllt viele Frauen nicht und in den seltensten Fällen hat das was damit zu tun sein Kind zu lieben und zu lieben es aufwachsen zu sehen, sondern eher etwas mit dieser Rolle, die allein gesellschaftlich gesehen auf ein ziemlich hohes Podest gehoben wird. Auch wir Mütter selbst haben häufig Ansprüche an uns oder ein Bild von uns wie wir als Mütter sein sollten, die kaum erfüllbar sind.

Mir ging es in meiner ersten Elternzeit so: Ich hatte das Gefühl immer dünner zu werden, mein Kopf fühlte sich an wie mit Watte befällt. Ich habe nachmittags sehnsüchtig auf meinen Freund gewartet, weil ich Ansprache durch einen Erwachsenen brauchte. Ich kam mir so ausgeliefert und abhängig vor und konnte es aber gar nicht benennen. Mein Feund (heute Mann) hat das gesehen und mich getriezt wieder was eigenes zu machen. Auch dagegen hab ich mich zunächst gesperrt, denn ich wollte ja auch für mein Baby da sein.
Letzten Endes habe ich mich für eine Weiterbildung entschieden und bin nach 12 Monaten zurück in meinen Beruf gekehrt - zunächst mit halber Stelle.
Auch wenn es schwer war weniger Zeit mit meinem Sohn zu verbringen (der sich wiederum sehr schnell sehr wohl bei seiner Tagesmutter fühlte), hat sich bei mir bald das Gefühl eingestellt wieder ein eigenständiger Mensch zu sein und nicht nur Mutti (bitte nicht abwertend verstehen: auch diese Rolle liebe ich - ich brauche aber auch andere Rollen zum glücklich sein).

Wir haben uns dann auch 5 Jahre Zeit gelassen - im vergangenen Winter waren wir dann - recht spontan - bereit für ein 2. Kind.
In dieser Schwangerschaft musste ich leider recht früh ins BV gehen - mein AG konnte bestimmte Risiken nicht ausschließen - und so hänge ich viel daheim rum.
Da ich aber mittlerweile auch studiere, habe ich zumindest Futter für‘s Hirn (dank Übelkeit und Hitze fällt es mir sehr schwer die 100km zur Uni zu wuppen, so dass ich auch davon viel daheim machen muss).

Was ich dir mit dem Erzählen meiner Geschichte sagen möchte ist
a) you are not alone
b) du musst nicht nur Mami sein, es ist okay so zu fühlen, es ist okay „mehr“ zu wollen.
Und egal wie du dich oder ihr euch entscheidet: Du musst keine täglichen Spielplatzbesuche absolvieren, du musst keine Mami-Gespräche führen, du darfst Dinge tun, die du nur für dich tust und egal wie groß sie sind - ob als auch-Mami von einem oder zwei Kids.

LG

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Ich danke Dir so sehr für Deine lieben Worte.
Und mir geht es genau so... ich liebe meine Tochter, aber ich sehe es nicht als die große Erfüllung im Leben. Ich brauche weiterhin meine Zeit für mich, meinen Job, meinen Freiraum für mich allein und mit meinem Mann. Und nun schnürt sich mir die Kehle zu beim Gedanken, dass ich das alles womöglich verlieren werde.

Wenn ich doch bloß in die Zukunft sehen könnte... wie es sein wird in 1 - 2 - 3 Jahren?

Ich sehe Familien mit 2 oder mehr Kindern und sie wirken so wie dafür gemacht. Wirkt es nur so oder ist da wirklich ein Unterschied zwischen ihnen und mir?
Klar spiele ich mit meiner Tochter, aber es langweilt mich.
Klar bring ich sie überall hin, Spielplatz usw. - aber es überanstrengt mich.
Und jetzt das alles im Doppelpack??
Kann ich das? Will ich das?

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Ich hab aufgehört mich als Entertainerin meines Sohnes aufzuführen. Vom Bauchgefühl her halte ich freies Spiel und ab und an gepflegte Langeweile viel konstruktiver für die Entwicklung als andauerndes Bespaßen. Ich bin da und es gibt Dinge, die ich wirklich gern mit ihm mache, aber ich bin nicht der Typ, der gern spielt
(im Kindergarten fällt jetzt auf, dass er sehr viel Fantasie hat und im Rollenspiel sehr aufgeht - was viele andere Kinder überhaupt gar nicht mehr können. Ich nehme mir heraus zu denken, dass liegt an meiner Laisser-fairen Haltung 😏). Ich bin da, ich unterhalte mich mit ihm, wir toben manchmal miteinander oder ich lese ihm zeitweise gern vor (teilweise auch aus meiner Lektüre), aber ich spiele kaum mit ihm und mache meinen Kram. Sein Papa nimmt ihn gern mit in den Keller oder fährt mit ihm Rad, aber auch er spielt nicht im klassischen Sinne mit ihm.
Ich denke, wenn es ein Gefühl der Verpflichtung ist, dann kommt das beim Kind auch so an, denn sie haben deine Antennen.

Zum anderen glaube ich, dass dich nicht viel zu anderen unterscheidet. Es gibt diejenigen, die sehr glücklich mit einem Kind sind und die, die glücklich mit mehreren sind - ob geplant oder nicht. Und auch dazwischen gibt es diejenigen, die allein im Mama- und Papa-sein aufgehen (was mich wirklich tief beeindruckt) als auch die, die sich auch andere Formen der Verwirklichung suchen oder zumindest wünschen. Und auch da gibt es solche, die das packen als auch die, die beim träumen bleiben und vielleicht daran verzweifeln.
Wenn das funktionieren soll, dann müssen sich beide Partner gegenseitig Räume schaffe und unterstützen.
Und ich glaube dabei bleibt häufig jemand auf der Strecke und meist ist das die Frau (während Mann arbeiten gehen „darf“ und ein Vereinsleben führt oder sonstigen Hobbies nachgeht).
Du bist nicht so anders wie die anderen, du stehst nur an einer neuen Kreuzung im Leben und weißt noch nicht welchen Weg du gehen wirst. Vielleicht tauschst du dich mit deinem Partner darüber aus was du brauchst um diesen oder jenen Weg zu gehen? Vielleicht spinnt ihr euch euer eigenes „Was wäre wenn...?“
Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht und denke immer daran: es ist eure bzw. deine Entscheidung. Dein Leben, dein Körper.

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Zunächst einmal fühl dich ganz fest gedrückt.

Du bist nicht allein mit dieser Art von Gedanken. Auch wenn du dich gerade vielleicht so fühlst, so geht es sicherlich vielen Frauen so oder auch so ähnlich. Es ist nur leider ein Thema, welches in der Gesellschaft eher tot geschwiegen wird, als dass man da offen drüber reden kann.

Ich kann deine Gedanken, Sorgen und Ängste absolut verstehen.
Zwar bin ich mit unserem ersten Kind schwanger und der kleine Mann war ein absolutes Wunschkind und dennoch zweifel und hader ich mit mir.
Werde ich eine gute Mutter? Werde ich dem kleinen, meiner Karriere, dem Haus und allem gerecht? Schade ich ihm, wenn er schon 2019 in die Kita muss, weil wir wieder arbeiten wollen? Werden wir trotzdem gute Eltern sein? Oder hätten ich vielleicht lieber auf ein Kind verzichten sollen und mich mit dem zufrieden geben sollen, was ich habe?
Diese Fragen kommen sehr oft auf, wenn diese "Über-Muttis" (und damit möchte ich niemanden angreifen) schon in der Schwangerschaft mit ihrer Kritik gegenüber dem eigenen Vorhaben bzw. Plänen nicht hinter dem Berg halten können - also durch den gesellschaftlichen Druck und die gesellschaftlichen Erwartungen.
Ich weiß schon jetzt, dass ich keine Mama sein werde, die gerne auf Spielplätze geht und Zeit mit anderen Mamas verbringt. Ich bin einfach nicht der Typ dafür - andere Mütter sind mir oft zu extrem und verlieren sich in meinen Augen zu oft im Mutter-Sein. Ich bin so einfach nicht. Aber das ist ok und deswegen ist man keine schlechtere Mutter.
Das zu akzeptieren ist allerdings ein schwieriger Weg. Und gegenüber anderen seinen Weg zu vertreten, ist anstrengend (und sollte eigentlich nicht nötig sein).
Und doch macht man sich Gedanken...

Versuche einfach viele Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Dass du später keine zwei hast, die nicht die Zähne putzen wollen, sondern deine Tochter vielleicht eine tolle große Schwester sein wird, die eurem Baby alles vorbildlich zeigt? Du weißt nie genau wie es mit zweien sein wird. Und bis das kleine da ist, vergehen ja nochmal einige Monate und du wirst genug Zeit haben dich emotional drauf vorzubereiten.
Eure Ehe wird dem sicherlich stand halten. Wer ein Kind wuppt, schafft auch zwei. Und Zweisamkeit muss dann sicherlich nicht vorbei sein. Es gibt immer Mittel und Wege. Man muss sie nur finden wollen. Und das werdet ihr sicherlich.

Akzeptiere, dass du gerade diese negativen Gedanken hast. Sprich mit deinem Mann und/oder mit einer guten, verständnisvollen Freundin.
Versuche aber auch deine Gedanken mal in eine andere Richtung zu lenken. Es gibt nämlich immer zwei Seiten einer Medaille. :-)

Alles gute euch!

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Dazu fällt mir das hier ein:

https://www.youtube.com/watch?v=6OXCYlUDaj4

Und ich finde es total normal, dass man vor riesigen Veränderungen im Leben kalte Füße bekommt. Das haben sicherlich alle, nur geben es nicht alle zu!

lg

7

Hallo Miranda,

lass Dich druecken. Ich weiss nicht, ob Du mir das glauben kannst - aber mir ist es letztes Jahr und dieses Jahr zweimal genauso gegangen. Das erste Mal hatten wir auch einen "Unfall" und ich war schwanger - das zweite Mal haben wir es drauf angelegt, weil ich, nachdem der Unfall "sich von selbst erledigt hatte" dachte, ich wolle ein zweites.... und dann kam trotzdem die grosse Panik auf. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es SO SCHNELL klappen wuerde, bin naemlich auch schon 39 Jahre und werde dieses Jahr noch 40. Mir gingen dieselben Gedanken durch den Kopf wie Dir, dazu noch viel mehr wie, was wenn ich meinen Koerper nachher nicht wieder in Form kriege? Will ich wirklich bis ich 50 bin auf Urlaub verzichten (denn mit Kindern kann man zwar wegfahren, aber Urlaub ist das nicht mehr wirklich, so wie man in kinderlos mal hatte - sondern eher, die Kinder abwechslungshalber mal woanders zu bespassen)? Das Haus ist auch ein bisschen klein fuer 4 Personen... und meine Grosse wird dieses Jahr schon 10, das koennte ja bis auf 2-3 Jahre dann biologisch betrachtet schon fast ihr Kind sein.... gruuuuuselig..... Ich bin auch insgesamt keine Natural Born Mum - ich brauche viel Zeit fuer mich, mag's gerne sauber und aufgeraeumt, bin superungeduld... und kann Krach echt schlecht ab. Also nicht gerade predestiniert zur Mutterschaft. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie oft mir in den letzten 10 Jahren mit meiner Tochter durch den Kopf gegangen ist: wenn ich das gewusst haette, haette ich mal noch 10 Jahre gewartet mit dem Kinderkriegen! Das haette ich mir dann aufgehoben fuer wenn ich eh alt werde und's vorbei ist! Es gab (und gibt) sogar Momente, da drehe ich meinem kleinen Terroristen den Ruecken zu, beisse mir auf die Unterlippe und denke - verdammt nochmal, ohne waere das Leben soviel leichter! Ich vergleiche oft Eltern mit Nicht-Eltern und stelle fest, wie muede und abgearbeitet und, im Verhaeltnis, unzufriedener die Eltern da abschneiden... und jetzt bin ich, wie Du, auch ganz frisch, in der 6. Woche schwanger. Und mir geht manchmal die Muffe. Aber irgend wie fuehlt es sich, unter all der Angst, einfach "richtig" an - trotz Selbstzweifel, Frust, Beziehungssorgen... neee, ich freu mich auch nicht auf die schlaflosen Naechte. Und auf die morgendlichen Anzieh-, Kaemm- und Zahnbuerst-Kaempfe, noch schoen mal eben vor der Arbeit, damit ich dann mit Schweissflecken unter den Pulli-Aermeln ins Buero kann.... (bin keine von den Muettern, die zu Hause bleiben koennen - zum einen wegen des finanziellen, zum anderen aber auch, weil ich da ehrlich gesagt durchdrehe auf die Dauer). Haette ich gerne endlich die ausgelutschte olle Couch rausgeschmissen und mir ne schicke neue zugelegt? Darauf kannst Du wetten! Bleibt die stattdessen mit ner Ueberwurfdecke jetzt drin fuers naechste Jahrzehnt? Jap. Wieder Windelnwechseln, wieder einen kleinen Stinkehintern abwischen, morgens total abgewrackt zur Arbeit wenn das Kind zahnt, Tobsuchtsanfaelle ueber scheinbar nichts und wieder nichts, Diskussionen mit dem Mann wie man das mit dem Kind richtig macht ohne mit einem kleinen Tyrannen zu enden, der einen vors Schienbein tritt, wenn man das Taschengeld nicht puenktlich rausrueckt..... dazu vielleicht diesmal einen Wabbelbauch (der ist nach meiner ersten SS wieder ganz weggegangen, und auch die Brueste waren danach wieder normal - aber das war mit Anfang 30, ich rechne mal lieber nicht damit, dass ich so dicht an der Menopause nochmal so ein Glueck habe).... und meine Tochter kommt genau dann in die Pubertaet, wenn Nummer 2 ins Trotzalter kommt..... ich weiss genau, ich werde mich fuer diese Entscheidung selbst verfluchen, mir wuenschen ich koennte nochmal von vorne anfangen und es anders machen, ich werde heulen und mich manchmal auf dem Klo einschliessen, nur um mal 5 Minuten alleine zu sein... aber alles in allem ist es doch furchtbar aufregend. ;) Und das wichtigste - ihr habt bald einen Menschen mehr in der Familie, zum Liebhaben und Zurueck-Liebhaben!!!!!!! Und das ist doch was. :)

Ganz liebe Gruesse, und versuch nicht allzusehr zu panicken - alles wird gut!
Vanillie

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Danke für deinen tollen und ehrlichen Bericht und die Schilderungen deiner Gedanken.
Ich feier dich gerade so sehr dafür. Denn genau so sieht es einfach aus #danke

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Danke #herzlich#herzlich#herzlich#herzlich

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Ich kann deine Zweifel, Ängste und Sorgen verstehen, aber eigentlich solltest du dankbar sein, dass du noch ein weiteres zweites Wunder geschenkt wird. Natürlich ist es eine gewaltige Umstellung wieder für dich/deinen Mann und auch für dein erstes Kind. Aber ich denke die Freude doch noch einmal ein Baby zu bekommen in deinem etwas reiferem Alter, wiegt das alles wieder auf. Ihr wüsstet ja, dass man bei ungeschützten GV damit rechnen muss...ich denke es war eine Vorsehung, dass du jetzt ungeplant überraschend doch schwanger geworden bist. Viele Frauen hier werden dich darum beneiden. Wo ein Kind groß wird und Liebe geschenkt bekommt, ist auch immer Platz für ein zweites. Vor allem weil ihr ja überlegt hattet, noch ein zweites zu bekommen. Da hat jetzt dein Körper einfach Tatsachen geschaffen. Manchmal geht’s dann doch schneller als man denkt. Ich bin mir sicher, wenn du dein Baby das erste Mal im US gesehen und das Herzchen schlagen hörst, wirst du vor lauter Glück dein Baby auch lieben. Du tust es ja jetzt schon, da du ihm gesagt hast, dass du auf es aufpasst. Damit ist doch alles gesagt und der Gedanke an einen Abbruch sowieso vom Tisch. Auch mit zwei Kindern muss man sein normales Leben nicht gänzlich aufgeben. Klar wird dann der Tagesablauf anders - aber das hat man dann ganz schnell wieder umgestellt. Auch ein Urlaub mit zwei Kindern ist ohne viel Aufhebens möglich. Und die Omis und Opis werden auch beide Kinder nehmen zum aufpassen. Ich weiß wovon ich rede. Habe selber vier Kinder groß gezogen und mittlerweile 6 Enkelkinder - davon 2x Zwillinge ☺️ ich nehme auch gerne mal beide übers Wochenende oder auch sonst, weil alle berufstätig sind. Bis auf meine eine Tochter, sie ist gerade in Elternzeit - ihre Zwillinge sind gerade 9 Wochen...es ist sowas von schön 😍 wenn du/ihr euch erst einmal an die neue SS gewöhnt habt, werden die ganzen Zweifel der Freude Platz machen. Man wächst mit seinen Aufgaben und ich bin mir sicher, du/ihr werdet für alles eine Lösung finden. Ganz liebe Grüße

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Wahrscheinlich ist genau das der Punkt...
ich muss die Alternative (also den Abbruch) als eine ernstzunehmende Möglchkeit streichen. Sollt die SS akzeptieren und mich darauf einlassen.
Und genau das kann ich grad noch nicht.
Es ist grad Wirklichkeit geworden und überfordert mich heute sehr.

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Hallo Miranda,

fühlt Dich gedrückt!
Ich kann verstehen, was in Dir vorgeht... auch ich bin keine Mama, die ihre Nachmittage mit Leib und Seele auf dem Spielplatz verbringt und sich seit der Geburt nur noch über ihr Kind definiert. Auch wenn ich alle von ganzem Herzen liebe.
Auch wenn es sich gerade für Dich nicht so anfühlt - Dein Leben geht trotzdem weiter!!
Ich bin 41 Jahre alt, habe 4 Kinder im Alter von 11- 1 und bin jetzt wieder schwanger. Zwar nicht beabsichtigt, aber sowas passiert eben 😉.
Erst am Sonntag war ich mit zwei Freundinnen für einen Tag mal weg. Am Meer. Am Strand. Auftanken. Keine "Mama" sondern mal "ich". Solche Freiräume muss man sich einfach freischaufeln und gönnen. Da muss der Papa halt mal ran. Unterm Strich haben ja alle was davon, wenn es mir gut geht. Auch Trips zu zweit sind kein Problem. Müssen halt gut organisiert sein, aber dann ist es kein Problem.
Du schaffst das 😊!

Liebe Grüße,
Luri