Update zu "blöder Arzt"

Hallo Ihr Lieben,
ich hatte ja am Freitag gepostet, dass mein FA direkt nach der Choriozottenbiopsie mir geraten hat am Donnerstag zur AS zu gehen (Nackenfalte bei 4mm, Nasenbein verkürzt, Herzklappe schließt nicht richtig).
Tja, gestern kam das Ergebnis. Unsere Tochter hat Trisomie 21 :-(
Auch wenn der Doc menschlich ein absolutes A... ist (sorry), so hat er leider Recht behalten.
Morgen haben wir nochmal ein Gespräch mit der Humangenetikerin und entscheiden dann, wie es weitergeht.
Allerdings kommt eine AS für mich nicht in Frage. Wenn ein Abbruch gemacht wird, dann versuche ich es über eine stille Geburt.
Ich drück euch allen die Daumen, dass Eure Schwangerschaft toll verläuft und ihr nach neun Monaten ein gesundes Wunder bekommt.

Traurige Grüße
Pudelchen

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Liebe pudel,

ich habe deinen ersten Thread nicht gelesen und die folgende Frage meine ich so offen, wie ich sie stelle. Ohne Vorwurf oder "richtig" und "falsch". Darüber könnt nur ihr entscheiden. Es ist ja eine höchstpersönliche Entscheidung, für die ich euch von Herzen ganz viel Kraft wünsche.

Aber hast du dir auch genug Zeit genommen, um über die Möglichkeit des Austragens nachzudenken? Heutzutage können Kinder mit einer Trisomie 21 auch ein wertvolles und schönes Leben führen. (Oder ist der Klappendefekt so gravierend, dass dadurch die Überlebenschancen sehr gering sind?)

Ich frage, weil manche Eltern, die ihr Kind gehen ließen, schon den Eindruck hatten, mit den gynäkologischen Untersuchungen und Ratschlägen schnell in eine Ecke gedrängt worden zu sein. Auch im Umfeld ist es vielleicht nicht immer einfach, ein Kind mit dieser Besonderheit anzukündigen. Sollte es irgendwann da sein, kann sich aber vielleicht bei allen irgendwie Beteiligten der Blickwinkel noch gewaltig ändern.

Ich wünsche euch, dass ihr euch die Zeit nehmen könnt, die ihr braucht, um so zu entscheiden, dass es für euch heute, in einem, in fünf und dreißig Jahren noch die richtige Entscheidung gewesen sein wird.

Herzliche Grüße #herzlich #klee
blue

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Liebe Blue,

Ja, daran haben wir gedacht und natürlich auch in Erwägung gezogen.
Vielleicht verstehst du mich besser, wenn ich Dir meine Vorgeschichte erzähle:
Vor knapp 14 Jahren wurde ich zum ersten mal schwanger. Alles verlief bestens und mein Sohn kam auf die Welt.
Irgendwann fingen wir an zu merken, dass er anderst, als die anderen Babys war. Dazu kam noch eine schwere Lungenkrankheit, so dass wir im ersten Jahr drei mal auf intensiv waren.
Nach endlosen Therapien und Unterstützung ist er endlich so weit, dass er inzwischen ein bisschen lesen kann und rechnen ist bis 10 möglich.
Ich hatte in der Zwischenzeit 2 FGs und bekam 2012 meine Tochter. 2 Jahre später trennte ich mich von meinem Ex. Er kam immer weniger mit unserem Sohn klar.
Zum Glück lernte ich vor 1,5 Jahren einen tollen Mann kennen, der mich und meine Kids so liebt, wie sie sind.
Allerdings fühlen wir uns beide nicht stark genug nochmal ein behindertes Kind aufzuziehen.
Wir hab viel drüber nach gedacht aber ein behindertes Kind ist schon schwer genug.

Sorry, dass es so lange geworden ist und Danke, dass Du uns nicht verurteilst.
Das machen wir vermutlich selbst am meisten...

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Das tut mir sehr leid für euch und wünsche dir und deinem Mann für die nächste Zeit alles alles Gute

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Das tut mir sehr leid für euch! Fühl dich gedrückt!

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Oje das tut mir wahnsinnig leid! Sowas schlimmes hat niemand verdient .Fühl dich gedrückt und bleib stark es wird schmerzhaft sein aber wir sind mit dir in unsere Gedanken

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Das tut mir sehr leid :( Ich wünsche euch ganz viel Kraft die für euch richtigen Entscheidungen zu treffen.

Alles liebe

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Oh nein ich drücke dich ganz fest #klee
Ich könntd auch kein "behindertes" Kind austragen, da verstehe ich dich sehr :-(
Es klingt hart aber schon allein aus rücksicht meiner anderen zwei gegenüber, außerdem.ist es doch so das die Menschen trptzdem.ihr Leben lang betreuung brauchen und ob man wirklich sein ganzes Leben für einen anderen Menschen "opfern" will muss gut überlegt sein aber ist nur meine Meinung, ich bewundere sowohl dich als auch andere Frauen die diesen Weg gehen oder gegangen sind und das Schicksal annehmen :-)
LG

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Hallo,
Darf ich fragen wie weit du bist?
Wieso sollte nicht auch ein behindertes Kind recht auf Leben haben? auch wenn es schwer ist aber ich denke sobald man schwanger wird "unschreibt" man finde ich, das man eben sein Leben lang Verantwortung übernimmt auch für ein gesundes kind.
Das ist im Grunde nichts anderes.
Man weiß auch nicht wie das Leben spielt und plötzlich ist das "gesund" attestiertes Kind krank "behindert"? ...Wohin dann also damit?

Ich hab schon von kleinen Wunderkinder gehört & sie auch schon gesehen, die mit Trisomie21 ein "normales" Leben führen konnten.

Niemand ist Perfekt, ich würde auch ein behindertes Kind austragen & auch meine Kinder würden lernen mit ihm/ihr zu leben.

Ich möchte es nicht schön reden oder die rosarote Brille tragen aber vielleicht wendet sich noch alles zum guten!#blume


Alles Gute#klee

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Das tut mir sehr leid für euch. Ich wünsche euch viel Kraft für die bevorstehenden Entscheidungen. Ganz liebe Grüsse

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Was für eine Nachricht...
Ich hoffe, ihr trefft eine Entscheidung, die ihr nicht bereuen werdet, sei austragen oder ziehen lassen...

Ich habe oft gehört, dass es "falsch-positive" Ergebnisse gibt, die zwar behaupten, du bekommst ein Kind mit Trisomie 21, aber im Endeffekt ist dein Kind kerngesund...

https://www.forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=998

Ich wünsche euch nur das beste!!

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Hallo :-)

Ich kann eure Entscheidung voll und ganz nachvollziehen! Ich wünsche euch alles gut für eure weitere Zukunft!

Zu den anderen!
Es ist schon teilweise schwierig mit einem Behinderten Kind. Man kommt eben auch mal an seine Grenzen. Das sie kein 2 behindertes Kind haben möchte kann ich voll und ganz nachvollziehen.
Ich selber bin eine Pflegekraft in einem Behinderten Wohnheim. Leicht ist es nicht. Und ich gehe nach ein paar Stunden nach Hause und habe "Ruhe" und kann mich Vorallem auch ausruhen und Kräfte sammeln.
Ich liebe meinen Beruf, so ist das nicht. Aber ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, ein Leben lang, für 2 behinderte Menschen 24/7 da zu sein und mich Vorallem gerecht zu kümmern.
Es ist eine harte Entscheidung. Gar keine Frage. Aber dann noch zu hinterfragen und "vorwurfsvoll" zu sein, das ein Behindertes Kind auch ein Recht hat zu leben, finde ich absolut unfair.
Natürlich hat auch ein Kind mit Behinderung das Recht auf ein Leben. Aber es muss auch gewährleistet sein, das die Fürsorge, und Vorallem auch die Pflege rundum die Uhr da ist. Stelle ich mir persönlich schwer vor.

Ich wünsche der TE nur das beste für die weitere Zukunft und viel Kraft! Und natürlich auch deiner Familie!

Lg Blume 🌺 mit Sohn 7 an der Hand und babyboy 21+2 inside.