BV wegen fiesen Mobbing

Hallo ihr Lieben,
Ich frage für eine Freundin die gerade mitten in der Schwangerschaft ist (ich selbst übe noch ;-)).
Wahrscheinlich wurde die Frage hier auch schon mal gestellt, aber ich finde dazu nichts.

Also wie gesagt, sie ist Schwanger und wir bei der Arbeit gemobbt. Vorallem wegen der Schwangerschaft. Ich hab das schon live mitbekommen.
Ihr wird vorallem vorgeworfen mit Absicht schwanger geworden zu sein nur um dann 2 Jahre in Elternzeit zu können und nicht arbeiten zu müssen. Und das ständig von Kollegen sowie dem Chef (der eh weder Kinder noch Schwangere mag).
Sie hat halt einen Bürojob, also an sich keine Körperliche anstrengende Arbeit, aber dass sie im Büro geschnitten wird, oder eben dumm angemacht und beleidigt geht halt sehr an die Psycho. Sie ist nur noch am heulen und hat täglich Angst zur Arbeit zu gehen.
Dadurch muss sie auch sehr oft spucken und hat Migräne.

Wenn sie dann dadurch mal 1-2 Stunden später kommt ist das Geschimpfe der Kollegen noch schlimmer..."ach was hattest du denn wieder? Wolltest du ausschlafen?" ..und das sind die netten Sätze.
Hinter ihren Rücken wird sehr viel gelästert.
Sie war jetzt 5 Wochen deswegen krankgemeldet, aber jetzt hat sie wieder Panik wenn sie Arbeiten muss.

Meint ihr Sie soll mal mit ihrem Arzt über ein BV sprechen? Sie traut sich nicht weil sie kein Weichei sein will, aber mit Magenschmerzen, Migräne und Heulanfällen aufzuwachen weil man genau weiß dass man wieder gemobbt wird geht ja auch auf die Gesundheit.

Weiter Krankmelden isz natürlich blöd wegen dem Krankengeld. Sowas kann sich ja keiner leisten! Und einen anderen Job...wer stellt eine im 5.Monat ein, die danach 2 Jahre in Elternzeit geht.

Danke für eure Meinungen :)

Aber bitte nichts wie "die soll sich mal nicht so anstellen.." (haben wir von Bekannten schon gedrückt gekriegt..so hilft keinem weiter, weil sie stellt sich nicht an. Sie wird psychisch fertig gemacht. Das ist Fakt)

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Wenn es ihr dadurch so schlecht geht, dann sollte sie schon mit ihrem Arzt darüber sprechen.

Aber selbst wenn sie ein BV bekommt, sollte ihr klar sein, dass das nur eine vorübergehende "Lösung" ist.

Hat sie schonmal ein Gespräch mit dem Chef geführt, wie sehr sie das belastet?

Schließlich wird es nach Ende der Elternzeit mit kleinem Kind und Teilzeit eventuell genauso weitergehen. Dann wrden die Kollegen genauso unbegeistert sein, wenn sie in den Ferien Urlaub braucht, zu Hause bleibt, wegen krankem Kind oder sonst irgendwas.

Am besten wäre es, jetzt schon die Probleme anzugehen, sonst verschiebt man das nur. Es sei denn, sie hat sowieso vor, sich während der EZ einen neuen Job zu suchen.

Vg Isa

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Sie sollte es mal mit dem FA besprechen.

Und wenn sie letztendlich bis zum MuSch krank geschrieben wird, ist es zwar schade um das Geld, aber 100x besser für die Seele. Das es solche dummen Menschen gibt, versteh ich nicht. Die waren alle plötzlich auf der Welt und haben keine Mütter oder was.....
Würde da nie wieder hingehen, auch nicht nach 2 Jahren. Abartig solche Leute.
Alles Gute für deine Freundin

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Ich denke ein BV wegen Mobbing ist immer schwierig, gerade wenn es vom FA kommen soll. Ich meine überlege mal wie viele Schwangere, die wirklich keine Lust aufs arbeiten haben, dann zum FA rennen würden und sagen würden sie werden gemobbt. Verstehst du was ich meine? Ein BV vom FA sollte man ja eigentlich nur bekommen, wenn aus medizinischer Sicht gesehen das Leben von Mutter und Kind in Gefahr wäre.

Ich finde es schrecklich wie deine Freundin auf der Arbeit behandelt wird und verstehe ihre Sorgen natürlich. Aber ein BV wäre natürlich auch keine dauerhafte Lösung. Irgendwann wird sie ja wieder dahin müssen oder sie sucht sich einen anderen Job.

Ich muss ganz ehrlich sagen: Wenn es so schlimm für sie ist, dann würde ich auch Krankengeld in Kauf nehmen, falls es vom FA nur eine AU gibt. Natürlich ist das finanziell nicht unbedingt der bessere Weg, aber wenn ich wählen müsste zwischen meinem Wohlbefinden in der Schwangerschaft oder mehr Geld, dann würde ich ersteres wählen.

Vielleicht sollte sie zu einem Psychologen gehen? Ich denke, dass dieser der bessere Ansprechpartner in solch einer Situation wäre. Und der Psychologe könnte dann auch ein BV aussprechen, wenn er Grund dafür sieht.

Ich verstehe natürlich, dass es als Schwangere Person einem schwer fällt dem entgegen zu treten. Generell finde ich aber, dass man sich, gerade auch als werdende Mutter, nicht immer alles gefallen lassen sollte. Deine Freundin hat Rechte und von denen sollte sie auch Gebrauch machen. Ihrem Kind will sie ja später auch nicht beibringen, dass man am besten wegläuft ohne sich den Problemen zu stellen oder? Als erstes würde ich daher mit dem Chef ein Gespräch suchen und auch ganz klar sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn er sich nicht ändert oder das unterbindet in der Firma kann sie sogar eine Anzeige machen, denn mittlerweile ist Mobbing strafbar. Sie soll alles genau dokumentieren was an Vorfällen passiert.

Ich wünsche deiner Freundin jedenfalls alles Gute und dass die Umstände sich bessern werden.

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Dafür ein BV vom Arzt zu bekommen ist eher unwahrscheinlich. Es gibt allerdings Ärzte die da eher locker mit umgehen. Sie soll ihren Arzt drauf ansprechen aber sich nicht zu viel erwarten.

Ansonsten hat sie ja nicht mehr so lang bis zum Mutterschutz. Sie soll dann im Büro auf den Tisch hauen, schlimmer kanns ja nicht mehr werden. Sie hat ja auch noch Urlaubsanspruch für dieses Jahr. Den auf jeden Fall noch vorm MuSchu nehmen!

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Ich hatte zwar Blutungen und hsbe deshalb das bv bekommen. Allerdings hatte sie mir das bv schon lange vorher angeboten, da sie meine Chefin schon kannte weil meine Arbeitskollegin da seit vielen Jahren Patientin ist. Sie sagte Stress ist nicht gut aber ich wollte durchhalten bis dann die Blutungen angefangen haben. Also sie soll ihre ärztin drauf ansprechen jnd wenn es nicht klappt zum Hausarzt gehen. Jeder arzt kann ein bv ausstellen.

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Mobbing gehört zum schlimmsten Verhalten im Büro und ist heutzutage leider häufig der Fall. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich solche Heuchler aufregen. Oft sind es nämlich die, die sich auf der Arbeit anderer ausruhen und einfach nur ne große Klappe aber wenig Gehirn haben. Oder solche, die sich beschweren, dass in Deutschland zu wenig Kinder geboren werden, aber dann jungen Müttern das Leben zur Hölle machen. Die sollten sich sowas von schämen!! Deine Freundin solm sich um Gotteswillen bloß nicht sagen lassen, sie soll sich zusammen reißen. Das ist das allerletzte! Es ist nicht ihre Schuld und nichts in der Welt rechtfertigt so ein Verhalten einer werdenden Mutter gegenüber!

Da Mobbing leider noch viel zu oft nicht als so schwewiegendes Problem angesehen wird, fürchte ich, dass es mit einem BV schwierig wird. Ich kann nur hoffen, dass sie einen FA hat, der sie unterstützt.

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Meint ihr Sie soll mal mit ihrem Arzt über ein BV sprechen? Sie traut sich nicht weil sie kein Weichei sein will,...

Die Antwort weißt du selber.

Aber wenn sie sich nicht traut, was willst du machen? Du kannst sie ja nicht dazu zwingen. Es ist immer noch ihre Entscheidung.

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Hallo,
Da kann man echt wütend werden bei sowas...
Wie gross ist der betrieb? Gibt es einen Betriebsrat?

Wenn neun,bitte mal mit einem Anwalt für Arbeitsrecht sprechen.

Bei mobbing gibt es auch mobbing stellen etc. Google mal !
Aber: Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht
Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ist eine gesetzlich geregelte Rechtspflicht (§ 241 BGB). Ihr Ziel ist es, ein angemessenes Maß an Schutz und Rücksichtnahme durchzusetzen. Verletzt der Arbeitgeber die Fürsorgepflicht, indem er nichts gegen Mobbing im Unternehmen unternimmt, kann er haftbar gemacht werden. Ein gemobbter Arbeitnehmer kann unter Umständen auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld klagen. Oder er kann berechtigt sein, das Arbeitsverhältnis außerordentlich fristlos zu kündigen und vom Arbeitgeber eine Abfindung zu erhalten. Allerdings: Viele Verfahren wegen Mobbing enden in niedrigen Vergleichen oder werden abgewiesen.

LG eva

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Hallo!
Also ich kann dir nur von mir Berichten:

In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich auch probleme mit dem Chef und dem Arbeitspensum (hab in einer Arztpraxis gearbeitet, waren 3 Mitarbeiter und der Arzt, 1 Kollegin wurde gefeuert, waren dann nur noch zu zweit und es war anstrengend)

Mein Arzt hat mich krankgeschrieben wenn es akut war, er meinte damals das er mich gerne ins BV schicken würde, aber medizinisch gab es keinen Grund. Bis ich vor lauter Stress und ärger in der 19. Woche frühwehen bekam. Ab da war ich im BV.

Bei meiner zweiten Schwangerschaft hab ich in einer Klinik gearbeitet und dort wurde ich schon nicht so freundlich aufgenommen bei den Kollegen, also wurde ich auch gleich niedergemacht als die Schwangerschaft bekannt wurde. Da wir umgezogen sind hatte ich auch eine neue FA, ein Kotzbrocken von Frau. Ich war fertig wegen des Mobbings und da sagt die zu mir ich muss dadurch, kündigen können die mich nicht und so schlimm kanns schon nicht sein. Ich denke jeder der mal richtig gemobbt wurde, weiß wie es ist. Ich durfte auf arbeit laut Kollegen mein Arbeitsplatz nicht verlassen wenn ich brechen musste, die hben mir einen Eimer neben mein Tisch gestehlt... äh hallo! Naja ich musste dort also eh zum Betriebsarzt und der hat mich wegen den ganzen kleinen wehwehchen die ich hatte sofort ins BV geschickt. Als ich dann eine neue FÄ hatte und ihr davon erzählt habe, meinte sie das sie mir sonst auch ein BV gegeben hätte, denn sowas sollte keine schwangere mitmachen. Und ich bitte dich, wer würde freiwillig an so einen Arbeitsplatz zurück wollen?!

Also lange rede kurzer Sinn: FA ansprechen, die dadurch entstehende Migräne etc ansprechen.

Lg und alles guter deiner Freundin!