Pränatale Diagnostik??? - Bitte um viele Antworten!!

Hallo,

hätte an alle, die schwanger und über 37 Jahre alt sind, eine dringende Frage: habt oder werdet Ihr eine der folgenden Untersuchungen machen lassen:

Nackenfaltenmessung mit dazugehöriger Blutuntersuchung
Fruchtwasseruntersuchung
Feindiagnostik?

Hintergrund: bin nach einer FG (letztes Jahr im November) im April wieder schwanger geworden, also aktuell bei 12+3. Ich bin schon 38 Jahre alt und man empfiehlt mir zunächst das NT-Screening (Nackenfaltenmessung mit Blutuntersuchung). Da ich aber weiss, dass da kein Ergebnis sondern nur eine Wahrscheinlichkeit (also keine klare Aussage) rauskommt, bin ich total am Zögern, ob ich das wirklich machen lassen soll oder nicht doch gleich "nur" eine Fruchtwasseruntersuchung. Seit gestern nun bin ich so wankelmütig, dass ich sage, ich möchte gar nichts machen lassen und ich möchte meinem Körper vertrauen, dass alles i. O. ist.
Wie ist es Euch "gleichaltrigen" ergangen und wie habt Ihr Euch entschieden bzw. werdet Euch entscheiden??

Dass eine FWU natürlich Risiken birgt, ist mir klar.

LG
Monika mit Vanessa (10), #stern im #herzlich und #baby inside

1

hallo monika,

also ich kann dich gut verstehen.

ich hatte meine untersuchung am montag bei meiner fä und ich habe sie gefragt, ob ich diese feindiagnostik machen lassen soll und sie meinte: sie schickt nur schwangere dorthin, wo sie was auffälliges sieht.

ich war auch am überlegen 260,00 € freiwillig zu zahlen und denke auch, dass ich meinem körper vertraue.

ausserdem überleg doch mal, auch wenn du diese untersuchungen machst und dabei war rauskommt, würdest du dich gegen dein baby entscheiden???? also ich nicht.

wünsche dir alles gute

jasmina 18+5 ssw

2

Hallo Monika,
ich bin gerade 40 gworden und jetzt in der 37. SSW. Für mich stand diese Frage also auch an. Ich habe die Nackenfaltenmessung mit den dazugehörigen Blutuntersuchungen machen lassen (Kosten 125 €). Da hier alle Werte völlig normal und unauffällig waren, habe ich nichts weiter untersuchen lassen. Wäre aber ein bedenklicher Wert dabei gewesen, wäre die Fruchtwasseruntersuchung der nächste Schritt gewesen. Ich habe dann in der 29. SSW noch einen 3-D-Ultraschall machen lassen (ca. 90 €) und auch hier war alles wieder bestens. Ich finde das Ersttrimesterscreening (also die Nackenfaltenmessung ...)eine gute Sache, denn es hat mir wirklich geholfen, mich für oder gegen die Fruchtwasseruntersuchung zu entscheiden. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir alles Gute!

LG
Maxi mit #baby-girl 37.SSW

3

Hallo Monika,

ich zwar "erst" 33 Jahre alt, erste Schwangerschaft, aber wir haben uns gegen NFM entschieden, weil sie nur eine Risikoabschätzung ist u. keinen diagnostischen Wert hat.

Ich hatte am 01.06 eine FWU, Ergebnis ist da (keine Anzeichen für Chromosomenstörungen, Dwon Syndrom oder offener Rücken). Die FWU ist nicht schlimm, hat aber ein Fehlgeburtsriskio von 0,5- 1 Prozent.

Wenn Du ein behindertes Kind auch austragen würdest, brauchst Du keine Untersuchung (weder NFM oder FWU) machen lassen. Wenn Du aber ein behindertes Kind nicht austragen würdest, rate ich Dir zur Fruchtwasseruntersuchung.

Es ist Deine Entscheidung!!!

Alles Gute weiterhin.

Gruß Tanja + Baby Boy inside #cool

4

Hallo Monika,
2004 hatte ich auch 2 FG (7. u. 10. SSW). Da wir möglichst frühzeitig ein Ergebnis haben wollten, haben wir eine Chorionzottenbiopsie machen lassen, die kann zwischen der 9. und 13. SSW erfolgen, also früher als die Amniozentese (bei mir war es 11 + 6). Das FG-Risiko liegt minimal höher als bei der Amniozentese (ca. bei 0,5 bis 1,0 %). Bei der Chorionzottenbiopsie werden Gewebeproben aus der Plazenta entnommen (die bestehen aus den gleichen Zellen wie die des Fötus), damit können fehlerhafte Erbanlagen (Chromosomen), wie Missbildungen, Down Syndrom und Trisomien (und außerdem das Geschlecht!!!) festgestellt werden. Die Chorionzotten (Bestandteile der Anlage des Mutterkuchens) können entweder mit einer Nadel durch die Bauchdecke oder mit einem feinen Kunststoffschlauch (Katheter) durch die Scheide über den Muttermund gewonnen werden. Bei mir war es die Nadelvariante. Der Arzt sucht unter Ultraschallkontrolle eine geeignete Einstichstelle, hat er sie gefunden, schiebt er die Punktionsnadel durch die Bauchdecke bis zu den Chorionzotten vor und davon werden etwa 20 bis 30 Milligramm abgesaugt. Der Arzt sagte, der Fötus merkt nichts davon, weil alles außerhalb der Fruchtblase geschieht.

Nur die örtliche Betäubung hat etwas gepiekt, aber von der Punktion selbst hab ich nichts gemerkt. Man muss sich danach 2 Tage schonen.
Ich würde es jederzeit wieder machen lassen, denn ich bin seitdem viel ruhiger und kann gelassen der Geburt entgegensehen. Ausserdem habe ich nur die normalen grossen US Untersuchungen (bis jetzt 2) gemacht (da wird übrigens auch die Nackenfaltenmessung gemacht) und natürlich alle 4 Wochen die normalen gynäkologischen Untersuchungen.

An deiner Stelle würde ich es mit deinem FA besprechen.

Viel Glück weiterhin und alles Gute

Dorili + #babyboy 25+6

5

Hallo Monika,

kann Dich sehr gut verstehen. Bin zwar erst 31 Jahre, hatte aber zwei FG im letzten Jahr. Daher war bei mir die Frage nach pränataler Diagnostik gestern beim FÄ auch ein Thema.
Wir (mein Mann und ich) wollen keine "Wahrscheinlichkeitsrechnung" machen lasssen. Schließlich stehen 10 % im Raum, die nicht stimmen.

Dann mache ich mir bei einem schlechtem Ergebnis Streß und habe Angst, was auch dem Kind nicht gut tut. Überlege tagelang ob ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lasse und das 1 % Risiko einer weiteren FG eingehe damit dann das alles gar nicht nötig gewesen wäre? NEIN DANKE!

Und dann, bei einer negativen Nachricht, soll ich noch entscheiden ob ich mein baby austrage oder nicht? Nach den 2 FG ist das für mich keine Frage! Einen Abbruch würde ich psychisch gar nicht verkraften.

Auch meine FÄ meint wir sollten es lassen, da Sie nichts auffälliges im US sehen kann. Nackenfalte ist auch ok.
Sie hat uns dazu geraten einen 3D-US mit Feindiagnostik in der 22 SW machen zu lassen. Wir bekommen mit unserer Vorgeschichte auch eine Überweisung. Das finde ich auch sinnvoll.


Liebe Grüße und eine schöne SS!

schnoopi 14 SW

6

Hallo Monika,

ich bin schon über 40 und habe bis auf die Feindiagnostik keine weiteren Untersuchungen machen lassen.
Trotz eindringlicher Nachfragen der Ärzte. Wir haben für uns entschieden, dass wir dieses Kind auf jeden Fall behalten, daher wollte ich die Risiken einer Fruchtwasseruntersuchung nicht auf mich nehmen.
Aber letztendlich musst du diese Entscheidung ganz allein treffen. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du den richtigen Weg findest.

Eine schöne Schwangerschaft noch!:-)

Lieben Gruß
Manu + #babygirl 24.SSW

7

Hallo Monika!

Bin zwar nicht direkt angesprochen, da ich erst 24 bin, wollte dir aber trotzdem etwas dazu schreiben.#hicks

Bei meinem Kleinen wurde in der 21.SSW eine Nierenfehlbildung festgestellt ( nur ein Niere, und die ist gestaut) die ein Hinweis auf Trisomie 21 sein kann. Nackenfalte war zwar unauffällig ( mein Arzt machte die in der 13.SSW beim Ultraschall mit, ohne Mehrkosten, spez. Blutuntersuchung hatte ich nicht) aber ist ja keine Sicherheit sondern nur Wahrscheinlichkeit.
Eine Fruchtwasseruntersuchung habe ich abgelehnt, da mir das Risiko für meinen Kleinen zu groß war, und ich ihn nie ihm Leben hätte abtreiben können.
Ich habe darauf vertraut das sich alles positiv entwickelt ( Ärzte rechneten mit Schwangerschaftsabbruch) , und bis jetzt wachst mein Kleiner wunderbar ohne weitere Auffälligkeiten. Nächste Woche wird eingeleitet, um eine Schädigung des Nierengewebes zu verhindern, aber im Moment ist eine gute Nierenfunktion da und alles andere so wie es sein soll.
Überlege, was du machen würdest wenn ein Auffälligkeit herauskommt?

Sorry für das viele #bla#bla#bla.

Es ist zwischendurch zwar schwer positiv zu denken, aber bis jetzt ist alles gut verlaufen. Man muss nur dem eigenem Körper und dem Nachwuchs ein wenig vertrauen.

Viel #klee für deine Entscheidung.

Kathi + Noah 37.SSW

8

Moin,

ich bin mittlerweile 39 Jahre alt und in der 19. SSW.

Ich habe mich für die Nackenfaltenmessung samt Blutuntersuchung entschieden, wohlwissend, dass das Ergebnis keine 100% Sicherheit bringen kann.
Für uns war ausschlaggebend, dass die Untersuchung kein Fehlgeburtsrisiko birgt und wir nicht erst bei der Geburt damit konfrontiert werden wollten, dass unser Kind behindert bzw. krank ist.
Wir hatten natürlich die Hoffung auf ein erfreuliches Ergebnis (bekamen wir dann auch :-) ), hätten aber auch bei einem schlechten Wert höchstwahrscheinlich nicht abgetrieben. Ich schreibe "höchstwahrscheinlich", weil ich nicht sicher weiß, wie ich im Ernstfall empfunden hätte. Wir hatten es uns bewußt offengehalten, wie wir im Fall der Fälle weiterverfahren und hätten dann neu nachgedacht.
Wir hatten uns vor der Untersuchung lediglich einen Wert gesetzt, der uns als akzeptables Risiko erschien: Das Risiko, das meinem Lebensalter entspricht, also 1:100.
Nebenbei bemerkt, das entspricht in etwa dem Fehlgeburtsrisiko bei einer Fruchtwasseruntersuchung.

Die Feindiagnostik werden wir ebenfalls durchführen lassen. Dabei geht es für uns aber überhaupt nicht mehr darum, OB wir dieses Kind bekommen - ein möglicherweise lebensfähiges Kind abzutreiben ist für mich unvorstellbar - sondern darum, bei der Geburt alle Chancen zur Schadensbegrenzung nutzen zu können. (z.B. Kaiserschnitt bei offenen Rücken)

Eine Schwangerschaft ist immer mit Risiken verbunden. Niemand kann mit Sicherheit ausschließen , dass das Kind oder die Mutter bei der Geburt Schaden erleiden oder das Kind später einen Unfall hat, oder oder oder...
Das Leben birgt Risiken und für mir war wichtig, diese Gefahren für mich und mein Kind anzunehmen. Seit dem kann ich es etwas gelassener sehen.

Ich wünsche euch eine gute Entscheidung,
LG Helga

9

Zur Nackentransparenzmessung und zum First-Trimester-Screening wurde in den vergangenen Tagen viel gepostet:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=468462


Zur Sache mit der Alterswahrscheinlichkeit und dem Hinweis auf die Amniozentese:

Wenn eine Frau älter als 35 Jahre ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese aufzuklären. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwas auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat ;-)

Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):

Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren, mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 %, im Alter von 40 Jahren bei 1 % und im Alter von 48 Jahren bei 9 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).

...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie "Kind" ist und nicht "Kind mit Down-Syndrom", zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte:
http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html

Es sollte einem auch klar sein, dass ein Schwangerschaftsabbruch in dem Stadium, in dem man die vollständigen Ergebnisse der Fruchtwasseruntersuchung bekommt, in der Regel nicht mehr vergleichbar ist mit einem Abbruch in einem früheren Stadium. Ist nicht Sache aller Frauen, sich dem zu stellen und es psychisch auszuhalten: http://www.regenbogenzeiten.de/abbruch.html

Wichtig ist, dass man sich bei allen Entscheidungen so sicher wie möglich ist, eventuelle Konsequenzen lebenslang tragen zu können.

Liebe Grüße
Sabine