Beschäftigungsverbot

Hallo Ihr Lieben,
das ist ein sehr heikles Thema, habe schon viele Diskussionen darüber mit gelesen und gemerkt das es hier geteilte gibt. Zu meiner Situation. Ich bin in der 15Ssw. Arbeite als Wohnbereichsleitung und stv. Pflegedienstleitung in einem Pflegeheim. Die Situation bei uns ist sehr angedpannt aufgrund schlechter Besetzung und etlichen Krankenscheinen. Der ganze Druck kommt auf mich zu, ich schlafe nachts nicht mehr. Dann habe ich keine Nerven mehr, besonders für demente Bewohner, was mir sehr zu schaffen macht.

Mir wurde anfangs mehrmals vom Arzt ein BV angeboten was ich abgelehnt habe, da ich arbeiten will aber ich habe das Gefühl ich schaff das nicht mehr. Da ich auf eine PDL Stelle hoffe, habe ich nun Angst diese dann aber wegen des BV nicht mehr zu bekommen.

Nun die Frage: Was würdet ihr machen?

Entschuldigung für den langen Text :-)

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Hallo,

ich kenne deinen Beruf sehr gut, weil mein Vater den auch ausgeübt hat. Und ich würde dir ganz klar raten, ins BV zu gehen.

Denn ob du die PDL Stelle nun bekommst oder nicht, kannst du ohnehin nicht beeinflusen. Und eines hab ich in all den Jahren gelernt, die wir immer in oder nahe an den Pflegeheimen gewohnt haben, deinen Einsatz dankt dir der Arbeitgeber nie. Leider.

Mir tut das immer für die Bewohner leid, aber du musst jetzt an dich denken. Und die Situation wird ja nicht besser, sondern für dich nur noch anstrengender mit fortschreitender Schwangerschaft.

Alles Gute
Susanne

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Danke für den Rat. Ich hab jetzt für nächste Woche Freitag einen Termin beim Betriebsarzt ausgemacht und werde mit ihm sprechen. :-)

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Mir wurde anfangs mehrmals vom Arzt ein BV angeboten was ich abgelehnt habe, da ich arbeiten will aber ich habe das Gefühl ich schaff das nicht mehr. Da ich auf eine PDL Stelle hoffe, habe ich nun Angst diese dann aber wegen des BV nicht mehr zu bekommen.
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Ich würde erstens mit dem Chef sprechen und offen sagen wie es dir mit dem nicht zu bewältigenden Pensum geht, und ihn bitten dich zu entlasten durch mehr Personal, oder eine Umsetzung für die Zeit der Rest-Schwangerschaft.

Wenn es nichts bringt, würde ich den Arzt, der dir das BV angeboten hat, bitten ob es möglich wäre, ein anteiliges BV zu bekommen, z.B. dass du dann eben noch 4 Std. täglich arbeiten kannst. Dann ist der Chef ja in Zugzwang, er muss dann Ersatz beschaffen.

Da steht dann "BV für jede Tätigkeit länger als 4 Std. täglich" (oder wie er es angemessen findet, evtl auch andere Stundenzahl)

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Hallo rina,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft! Ich arbeite selbst auch in der Altenpflege, auch in einen Heim. Ich kenne demnach die angespannte Situation, die ist ja leider in (fast) jedem Heim mittlerweile so...

Zu deiner Situation würde ich dir folgendes sagen, Ich selbst bin jetzt in der 24 ssw., seit der 12 oder 13. Ssw im BV, welches meine AG ausgesprochen hat. Ich selbst wollte auch am liebsten bis zum Schluss auf Arbeit gehen, zum einen weil man ja "nur" schwanger ist zum anderen weil ich natürlich auch immer im Hinterkopf hatte und habe das das ein schlechtes Licht auf mich wirft, meine Kollegen kennen mich als arbeitstier, ich springe immer ein wenn ich kann, obwohl ich selbst auch schon 5 jährige Zwillinge daheim habe. Das Ende vom Lied war das ich mit 3 Wochen bettruhe gestrafft wurde wegen einer drohenden fehlgeburt, ich möchte dir damit natürlich keine Angst machen!!! Aber was ich damit sagen will ist, die Altenpflege ist ein harter Job, so oder so, und die Lage in den pfelgeheimen ist leider die das es mehr Überstunden als Mitarbeiter gibt und deine Moral in ehren!!! (Ich bin da nicht anders bis ich meinen warnschuss bekommen habe) aber deine Gesundheit und die deines Babys gehen in meinen Augen vor! Du musst das natürlich für dich selbst entscheiden, ich hatte am Anfang, obwohl meine AG selbst das BV ausgesprochen hat um mich zu schützen, ein unsagbar schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber, aber die Gesundheit meines Babys ist mir wichtiger als der zusätzliche Wochenenddienst. Ich liebe meinen Job und ich will ihm nicht verlieren, ber nicht um jeden Preis.

Ich kann dich verstehen das du dir sorgen machst um eine eventuelle Beförderung, aber ich denke, das in absehbarer Zeit bis du aus der Elternzeit kommst da eh nichts passieren wird oder? Und selbst wenn, dann sollte dein AG das nicht danach beurteilen ob du schwanger bist oder nicht. Das Risiko besteht natürlich das die Stelle dann weg ist... Aber die besteht auch ohne ein mögliches BV

Liebe grüße, Heike

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Hallo,

wenn du das Gefühl hast, dass du das nicht mehr schaffst, dann lass dir ein BV geben.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

Bin selbst Krankenschwester und habe in der Altenpflege - speziell für psychiatrische Erkrankungen.

Wenn man nicht schwanger ist, geht das manchmal schon sehr an die Konsistenz.

Wir bekommen sofort nach Bekanntgabe der Schwangerschaft ein BV vom Arbeitgeber.

An deiner Stelle würde ich mir diesen Stress nicht freiwillig antun.

Alles Gute und Lg

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Danke für Euren vielen Antworten.

Also ein antwiliges BV ist bei meinem Posten als Wohnbereichsleitung und stv. Pflegedienstleitung nicht umsetzbar.

Es fällt mir halt einfach sehr schwer aber ich denke ihr habt Recht. Mein AG unterstützt mich auch, solkte eigentlich nur Bürotätigkeiten machen, aber aufgrund der vielen Krankenscheine ist dies nicht umsetzbar. Ich warte jetzt den Termin beim Betriebsarzt ab. Wenn er es mir geben wird, nehme ich es an. Werde am Montag, wenn meine PDL aus dem Urlaub kommt, mit ihr reden.

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Hallo Rina,

ich hatte bis heute ein partielles BV für 20 Stunden. Wollte meine Kollegen und Kolleginnen nicht hängen lassen, aber gedankt hat es mir keiner.
Seit heute bin ich im kompletten BV. Ich hätte noch 8 Wochen bis zum Mutterschutz.

Ich arbeite als Ergotherapeutin in einem großen Gesundheitszentrum. Viel Laufen und Treppen und natürlich, Arbeit nach Terminplan.

Ich rate dir, nim das Bv, wenn es dir damit besser geht. Deine Nerven und die Gesundheit bezahlt bzw. dankt dir das Arbeitgeber nicht.

LG Janine

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Muss der AG es denn "danken", wenn du in der SS statt 8 Stunden täglich nur 4 Stunden arbeitest, für vollen Lohn, also doppelten Stundenlohn. Ich weiß nicht wofür die Kollegen oder der Chef dankbar sein sollten. Sie haben ja jede Menge Probleme von dem Teil-BV, genau wie beim vollen BV, nur dass man es beim vollen BV als Schwangere nicht so mitbekommt, wie die dann "schwimmen", wenn man von heute auf morgen verschwindet.

Dankbar sollte man sein, dass man auf Kosten der Solidargemeinschaft als Schwangere den vollen Lohn für die halbe Arbeitsleistung erhalten kann.

Die TE tut es ja nicht, weil sie Dank dafür erwartet, sondern weil sie gerne arbeiten möchte.

Also das sollte kein Grund sein, von 8 Stunden auf 0 Stunden zu reduzieren.

Und außerdem muss beim vollen BV die Kasse dann doppelt so viel bezahlen - denkt da auch jemand von euch dran, dass diese Gelder letztlich nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen?