Hausgeburt: ja oder nein???

Hallo ihr Lieben,

war am Dienstag das erste Mal beim Geburtsvorbereitungskurs bei einer freiberuflichen Hebamme, die auch Hausgeburten macht. Außer mir waren noch 4 andere Frauen da, die schon mind. 1 Kind zur Welt gebracht haben - und zwar zu Hause mit der Hebamme. Nur eine Frau hatte die Geburt in der Klinik und will das nie wieder.

Bin total verunsichert, denn alle rieten mir zur Hausgeburt. Es gibt ja auch Argumente, die dafür sprechen. (Man kann sich frei bewegen, ist lockerer, nicht gestresst etc.)
Im Krankenhaus soll alles furchtbar sein. Das Kind wird dir gleich weggenommen und von anderen angezogen. Es bekommt irgendwelche Vitamine und Untersuchungen verabreicht, die nicht sein müssen. Die eine Frau erhielt eine Spritze damit die Nachgeburt schneller kommt. Und fast jede Frau wird geschnitten damit es schneller geht.

Bei der Hebamme ist es anders. Sie lässt so viel Zeit, wie nötig ist. Lässt sogar die Nabelschnur auspulsieren. Alles ist viel natürlicher.... Gibt noch mehr Argumente, ihr wisst ja was ich meine.

Zu Hause braucht man sich auch nicht an die Ordnungen des Krankhauses anpassen. Keine Bettnachbarn, Essen wann und was man möchte etc.

Mein Schatz hätte nichts gegen eine Hausgeburt. Meine Mutter ist total dagegen. Was soll ich machen? Bin so dazwischen. Ist ja auch ne schwierige Entscheidung.

Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen!

Vielen Dank und liebe Grüße

Anne + Krümelchen 22.SSW

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Klingt echt schön, wie du das so schilderst.

Ich möchte aber trotzallem eine Geburt in einer kleinen Geburtenstation bei uns im Krankenhaus.
Auch, weil ich bei uns zuhause keine Ruhe hätte (7jähriger Stiefsohn, der gar nicht einsieht, wenn er mal nicht im Mittelpunkt steht.)
Ausserdem hab ich von der Geburtenstation dort eigentlich immer nur gute Sachte gehört.

Aber so gemütlich wie in den eigenen 4 Wänden sicher nicht.


LG
veri + Raphi 21+3

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Ganz ehrlich,wenn es so schlimm ist,wie Dir erzählt wurde,dann frag ich mich,warum die meisten Frauen trotzdem ins KH gehen.
Es ist allein Deine Entscheidung.Allerdings hast Du nicht so die medizinische Betreuung,als wenn Du im KH bist.Sollten Komplikationen auftreten,was natürlich keiner will,aber nicht immer vermeidbar sind,dann kann kostbare Zeit vergehen,bis Du im KH bist.
Für mich wäre es nichts,schon gar nicht beim 1.
Ich hab durch unsere Patientinnen andere Erfahrungen gemacht.Außerdem kannst Du im Vorfeld schon abklären,ob Dein Kind z.B.die Augentropfen bekommt oder nicht.Und wenn Du nicht bleiben willst,kannst ne ambulante Geburt machen.
Wie gesagt,ist Deine Entscheidung,aber ist nicht immer alles Gold,was glänzt...Egal,wo Du entbindest.
Trotzdem LG,Antje(38+1)

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"Ganz ehrlich,wenn es so schlimm ist,wie Dir erzählt wurde,dann frag ich mich,warum die meisten Frauen trotzdem ins KH gehen. "

Das kann ich dir sagen:
1. Weil "frau" das eben hierzulande so macht.
2. Weil viele beispielsweise von der Existenz der Augentropfen erst während oder direkt nach der Geburt erfahren, wo sie wahrscheinlich sogar zustimmen würden, dass man ihnen ein gesundes bein abnimmt.
3. Weil sie so denken wie Du und glauben, dass eine Geburtshaus- oder Hausgeburt zwangsläufig mit einem höheren Risiko verbunden ist. Wenn man sich aber mal informiert, entspricht das nicht der Wahrheit.

"Außerdem kannst Du im Vorfeld schon abklären,ob Dein Kind z.B.die Augentropfen bekommt oder nicht"

Das mag von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich sein. Ich kann dir aber von unserem Krankenhaus sagen, dass eine Frau, die im Vorfeld diese Behandlung ablehnt, sofort als "unverantwortliche ganzheitlich Alternative" abgestempelt wird. Wie kann man es auch wagen, medizinische "Notwendigkeiten" einfach abzulehnen?

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Weil Frau es hierzulande so macht...
Es sollte doch jede so erwachsen sein,daß sie das selbst entscheidet. Ich bin z.B.keine,die das macht,weil "es so gemacht wird".
Ich hab meine Meinung geschrieben.Und nach den Meinungen anderer wurde doch gefragt.Ich bin Gyn-Helferin seit Jahren und hab halt so einiges mitgekriegt,in jede Richtung.
Ich denke nicht,daß eine Hausgeburt gleich mit nem höheren Risiko verbunden ist.Ist wohl falsch geschrieben oder verstanden worden.Ich meinte nur,daß dann der Weg zum KH noch bewältigt werden muß,WENN was ist.Es gibt genug Geburten,die-egal wo-wunderbar komplikationslos verlaufen.Aber ist halt so,daß man zu Hause nicht die Möglichkeiten hat,WENN was ist.Und da muß jeder selbst entscheiden,wie er das sieht.Ich hätte halt Angst davor,aber das ist meine Einstellung.
Und zu den Tropfen:ist sicher nicht in Ordnung,daß die das so sagen zu der Frau.Aber links rein,rechts raus!
Ich habe manchmal das Gefühl,daß hier nicht nach Meinungen gefragt wird,sondern man will Zuspruch.Wenn man ne andere Meinung hat,wird man angepupt.

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Hallo Anne,#blume

ich bin auch am überlegen ob ich eine Hausgeburt mache. Meine erst SS und entbindung verlief Problemlos, da war ich aber auch im KH welches gut war. Trotzdem ist der reiz da zu Hause zu entbinden.
Allerdings kann dir zu Hause ja niemand so schnell helfen wenn etwas mit dem Baby ist.
Wenn du bedenken hast dann sprech doch noch mal in Ruhe mit deiner Heby.

Lg Jule+#paket#ei

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Also, sooo schrecklich ist es im KH auch nicht (wenngleich ich seltsamerweise sagen muss, dass mir die Klinik, in der ich eine AS hatte, viel besser gefallen hat als die, in der ich meine Tochter zur Welt gebracht habe, das "Klima" war einfach besser, zur nächsten Geburt weiß ich, wohin ich lieber will ;-)), aber ich kann auch gut verstehen, wenn man eine Hausgeburt vorzieht. Da fühlt man sich eben doch sicher und geborgen und nicht so ausgeliefert wie im KH.
Bei mir wäre eine Hausgeburt allerdings der absolute Alptraum, da ich neben 3jährigem Kleinkind noch eine ziemlich Großfamilie (Schwiegereltern und geistig behinderte Schwägerin im Haus, andere Schwägerin mit Mann und zwei Grundschulkindern direkt nebenan) Daheim habe und wahnsinnig würde, wenn ich die hier alle bei der Geburt rumspringen hätte - und ein Teil der Familie käme mit Sicherheit gleich angesprungen.
Neeeeee, dann lieber KH, wo ich außer meinem Mann und Hebamme (und evtl. Arzt) keinen um mich rum haben muss ;-)

Alles Liebe
Daniela

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Also ich war eigentlich immer davon überzeugt, dass ich im Krankenhaus entbinden möchte. Und zwar in erster Linie wegen der Möglichkeit, Schmerzmittel bekommen zu können. Es ist meine erste Geburt und ich weiß einfach nicht, wie ich mit den Schmerzern klar komme. Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich war auf einem Infoabend im Krankenhaus und mein Eindruck war... bescheiden. Die Räumlichkeiten waren OK, also relativ gemütliche Kreißsääle und die Hebammen waren auch ganz nett, aber der Oberarzt hat einfach eine Menge Stuss von sich gegeben.

Z. B. die Silbernitritlösung für die Augen. Es sei unverantworltich darauf zu verzichten etc. pp. Im Nachhinein habe ich gelesen, dass die nur nötig ist, wenn die Frau Gonokokken (Tripper) hat. Habe ich nicht, warum also sollte mein Baby eine höllisch brennende Flüssigkeit in die Augen bekommen?

Die Kopfschwartensonde: Sie wird gelegt, wenn Mama gerne in einer anderen Position entbinden möchte als im Liegen, weil die Kabel des CTGs zu unflexibel sind. Aber was kann ich dafür, dass die kein kabelloses CTG haben und wieso geht es im Geburtshaus oder zu Hause auch anders?

Ach ja und dann die Branüle: Die wird bei uns standardmäßig gelegt. Mir ist das Gepiekse völlig egal, es geht mir einfach darum, dass ich ein Kind bekomme und nicht krank bin. Was soll ich also mit einer Braunüle, die mich im Zweifelsfall nur behindert? Überhaupt ist ein Krankenhaus für "Kranke" da, ich bin aber nicht krank!!!

Dann habe ich nach Lesen etlicher Geburtsberichte den Eindruck, dass die Frauen im Krankenhaus, vor allem wenn viel los ist, weitgehend sich selbst überlassen werden. Rutscht ein Kind z. B. nicht ins Becken, wird die Frau nicht dazu ermuntert sich zu bewegen und die Position häufig zu wechseln, nein, das Maximum ist die Anweisung sich von links nach rechts zu drehen. Und weil das dann häufig auch nichts bringt, wird dann eben ein KS gemacht. Dabei liest man häufig genug, dass in solchen Fällen Bewegung das A und O ist und eine Hausgeburts- oder Geburtshaushebamme wird die Frau immer ermuntern sich in andere Positionen zu begeben. Genau dafür ist eine Hebamme da!

Ich möchte nicht behaupten, dass die Krankenhaushebamme alle schlecht sind, aber sie sind häufig überfordert, haben zu viel gleichzeitig zu tun und die einzelne Frau kommt dabei zu kurz. Viele freie Hebammen fordern schon länger die individuelle Betreuung jeder einzelnen Frau, also pro Frau eine Hebamme! Außerdem habe ich den Eindruck gehabt, dass sie sich ständig gegen die Ärzte und die medizinische Betreuung behaupten müssen und da so etwas wie ein Machtkampf besteht.

Na ja, jedenfalls habe ich mich entschlossen, ins Geburtshaus zu gehen. Zu Hause wäre für mich durchaus denkbar, aber da ich mitten in der Stadt wohne und die Arbeitsstelle meines Mannes auch noch direkt im angrenzenden Haus ist, könnte ich mich wohl nicht so fallen lassen (sprich: Schreien, Schimpfen usw.). Ich hätte immer Bedenken, dass mich jemand hört. Also gehe ich ins Geburtshaus, was ja mit der Hausgeburt durchaus vergleichbar ist.

Aber was Du letztendlich machst, solltest Du dir genau überlegen. Wäge das Pro und Contra ab, denn für das Krankenhaus sprechen ja durchaus auch einige Punkte, wie sofortige Betreuung, falls es etwas sein sollte. Überleg dir auch, ob Du in Kauf nehmen kannst und willst, dass Du im Notfall unter Wehen im Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren wirst, das ist sicher schon nicht angenehm, von der Angst, die man dann um sich und das Kind hat, mal ganz abgesehen.

Lass' dich weder von Ärzten belabern noch von allzu alternativen Hebammen oder Frauen, sondern bilde dir deine eigene Meinung. Und vor allem: Schau dir an, worum es geht. Besichtige das Krankenhaus und auch mal das Geburtshaus und dann entscheide. Es ist dein Kind, deine Geburt, dein Körper und da hat dir niemand rein zu quatschen. Solange Du unsicher bist, wird dir das ständig passieren, deswegen solltest Du absolut überzeugt sein von dem, was Du tust, dann labert auch keiner mehr rein.

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Hallo Anne!

Kurz zu Beginn, wir planen ne Hausgeburt, auch wenn viele (z.B. meine Mutter) dagegen sind.

Ich denke, wenn die Schwangerschaft regelrecht verläuft, d.h. ohne Schwierigkeiten, steht einer Hausgeburt nichts im Wege!
Ich will nicht ins Krankenhaus, denn ich bin der Meinung ich bin nicht krank, ich bekomme nur ein kind!

Sicher ist das Sicherheitsbedürfniss bei jedem anders, und das ist auch gut so, wer sich lieber in die Hände eines Arztes geben will, soll er das tun!
Ich sage mir immer, früher, bzw. auch heute noch in Holland z.B. sind Hausgeburten Normalität, da geht nur eine Frau ins Krankenhaus, wenn wirklich irgendwas nicht stimmt.

Meine Hebamme war jahrelang in Holland tätig, hat also viel Erfahrungen sammeln können, ich hab ein gutes Gefühl dabei, ud eigentlich auch keine Angst vor der Geburt! Ich bin eher total neugierig, und kann es kaum erwarten!

Es kann natürlich sein, dass die 22. Woche für viele Hebammen zu spät ist, sie wollen die Frau lieber schon eher kennenlernen, ich z.B. hab schon seit der 13. Wo Kontakt mit meiner Hebamme.
Zum Anderen sind die Terminkalender immer sehr voll...

Aber ich denke, du wirst schon eine finden!

Ich denke die Hausgeburt ist am natürlichsten, man kann liegen bleiben, solang man will, und muss nicht nach paar Tagen gehen (nach Haus) oder gar im Geburtshaus, bald nach der Geburt wieder heim...
Außerdem kann man sich ein tolles Geburtszimmer einrichten, mit Duft, Musik, gedämpften Licht etc, alles was Dir gut tut!

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen....
Wenn Du Fragen hast, frag einfach!

Liebe Grüße!
Aki +klein Nele Sofie inside (32+4)

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Hallo Anne,

also sooooooo schlimm ist es im Krankenhaus nun auch wieder nicht. Ich habe meine Tochter auch im Krankenhaus entbunden und werde auch mein nächstes Kind dort entbinden. Ich hatte einen sehr lieben Arzt und eine sehr liebe Hebamme dort. Bei mir wurde damals nur der Dammschnitt gemacht, weil meine Kleine mit der Saugglocke geholt werden mußte, da sie die Nabelschnur als Rucksack um sich gebunden hatte. Meine Kleine wurde mir nach der Geburt erst auf den Bauch gelegt und nachdem die Nabelschnur auspulsiert war und getrennt wurde hat man sie kurz angezogen und zum Kinderarzt gebracht, damit dieser nachsehen konnte ob alles ok war. Danach habe ich sie auch gleich wiederbekommen und sie durfte nachts auch mit mir im Bett schlafen.

Ich schätze mal das die Frau aus deinem GVK einfach eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Wenn Du noch andere Frauen in Deinem Bekanntenkreis hast die im Krankenhaus entbunden haben, solltest Du die mal fragen.

Liebe Grüße sendet
Natascha, Cassandra Leonie (22 Monate) und #ei (32. SSW)

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Hallo, Anne!

Also, die Schilderungen der werten Damen sind ja schon ziemlich einseitig, übertrieben und dramatisiert, oder? Um wirklich deine eigene Meinung finden zu können, solltest du dir mal ne neutrale Beschreibung beschaffen, z.B. aus einem der vielen Bücher.

Ich persönlich werde wohl, wenn alles gut geht, in einem Geburtshaus entbinden. Das ist für mich das perfekte Mittelding zwischen Hausgeburt und Klinik: ne ruhige Atmosphäre, die es trotzdem nicht an medizinischer Technik mangeln lässt.

Aber auch hier sprechen sicherlich einige Argumente dagegen. Zum einen muss man einen Teil der Betreuung aus eigener Tasche finanzieren. Wie hoch die Kosten genau sind, muss man bei der Krankenkasse oder vor Ort erfragen. Zum anderen muss bei schwerwiegenden Komplikationen ins nächste Krankenhaus überwiesen werden, was im Notfall vielleicht wertvolle Zeit kostet.

Also, hol dir irgendwo ne Zeitschrift oder so'n Schwangerschaftsratgeber, und dann lass dein Gefühl entscheiden.

Alles Gute
Maria und Krümel 11+3

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Hallo Anne,

bei meiner Tochter wäre ich nicht auf die Idee gekommen eine Hausgeburt zu machen. Ich hatte ein gute Krankenhausgeburt ohne Komplikationen. Diesmal stand in der 10 ssw fest das ich eine Hausgeburt will, warum oder wieso kann ich nicht genau sagen.

Ich kann mir diesmal garnicht vorstellen mein Kind im KH zu bekommen, ich fühle mich zu Hause genauso sicher wie im KH. Ich weiß was auf mich zu kommt und mein Mann steht hinter mir. Was vielleicht auch damit zu tun hat das seine Tante drei Kinder zu hause bekommen hat. Meine Eltern finden es nicht so toll und wir binden es den meisten auch nicht auf die Nase, nachdem ich mich gezwungen sah den FA zuwechseln, nachdem sie etwas ausfallend geworden war wegen der Hausgeburt.

Wenn Du eine Hausgeburt machen möchtest, musst Du Dich schnellst möglich nach einer Hebi um sehen. Da die Hebi 3 Wochen vor und 2 Wochen nach deinem mutmaßlichen ET Zeit haben muss. Die Chemie zwischen Deiner Hebi und Dir muss stimmen. Du musst Dir vollkommen klar sein das es keine Schmerzmittel bei einer Hausgeburt gibt, keine PDA und kein OP im Hintergrund.
Die Kosten für eine Hausgeburt liegen zwischen 100 und 300 EUR Rufbereitschaftspauschale.

Ich kann Dir noch das Buch "Geburt in Geborgenheit und Würde" von Jorda/Schwägler empfehlen. Ist vom DTV Verlag und kostet bei Amazon 10,-EUR. Es beschäftigt sich mit Schwangerschaft und Hausgeburten, im Anhang sind auch mehrer sehr schön geschriebene Geburtsberichte.

Du kannst mich auch gerne nochmal über meine VK anmailen.

Schöne Grüße

Ariana mit Fabienne 23.02.005 und #ei 22+1 ssw