Mag nicht mehr schwanger sein - Ss-Depression?!

Hallo zusammen,

Schon seit der gesamten Ss bin ich nicht mehr die selbe: Ich verbiete mir gewisse Speisen, hab' panische Angst vor Toxo, CMV, Listerien und knuddel/küsse meinen Sohn nicht mehr wie zuvor und betreibe (übertriebene) Handhygiene - alles zum Wohl des Babys.

Nun waren wir gestern in einen Cafe und ich hatte Tee bestellt. Die Dame hinter der Theke war nebenher noch mit 'Boden putzen' beschäftigt und ich weiß ehrlich nicht, ob sie sich die Hände gewaschen hat, bevor sie meinen Teebeutel in die Tasse gegeben hat :-( Da ich den Kurzen dabei hatte, kam mir das Ganze erst abends - und der Tee war schon lange getrunken. Sowas nimmt mich tagelang mit...
Heute morgen bin ich dann heulend aufgewacht; die Aussicht auf den bevorstehenden Tag, das kommende Weihnachtsfest, das Betreuen meines Sohnes, mein Freund, der mich und meine Emotionen nicht versteht und die ständige Angst und Sorge um das Baby - ich mag einfach nicht mehr schwanger sein und wieder Freude am Leben haben. Ich kann eeinfach nicht mehr!! Dieses ständige Kontrollieren und Einschränken macht mich mürbe.
Auch wenn ich versuche, etwas lockerer zu sein, machen mir meine Gedankengänge wieder einen Strich durch die Rechnung.
Sorry für das lange Jammer-Posting!!

LG, karlea
SSW 31+5 (und jeden Tag zählen)

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Ohje, das klingt wirklich fies. Fühl dich mal gedrückt, wenn du magst.

du musst dir ganz ganz dringend bewusst machen, dass das, was du tust, deinem Baby wohl mehr schadet als das Knuddeln deines Kindes oder ein paar Keimen in einem Café. Du setzt dich enorm unter Druck, siehst überall Gefahren und dadurch geht es dir verständlicherweise nicht gut. Es ist schwierig, aus diesen Denkmustern auszubrechen, das weiß ich. Such dir am besten zeitnah Hilfe bei (d)einer Hebamme oder deinem Gyn. Mit solchen Gedanken sollte man nicht alleine bleiben.

Viele Grüße und alles Gute!

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Hey,

das klingt wirklich furchtbar anstrengend.

Vielleicht solltest Du tatsächlich mal mit Deiner Hebamme oder Deinem Gyn sprechen.

Mir hilft der Gedanke, dass in anderen Ländern (mit viel geringerem Hygienestandard) auch gesunde Kinder zur Welt kommen. Und nicht nur das. Auch hier in Deutschland bekommen Obdachlose oder Drogenabhängige auch Kinder, die zumindest nicht unter der mangelnden Hygiene gelitten haben.
Versuch es mal aus dieser Sicht zu betrachten, vielleicht hilft es Dir etwas.

Ganz liebe Grüße und schöne Feiertage!
fridadida

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Ich finde dein Problem hört sich sehr ernst an. Es wirkt so als hättest du eine leicht zwangsneurose dadurch bekommen. Ob es an den Hormonen liegt oder daran dass du die von außen angemerkten Ratschläge etwas sehr zu Herzen nimmst kann man schlecht sagen. Dir ist ja an sich klar, dass diese Gedanken total übertrieben sind, daher hört sich das wie Zwangsgedanken an.

Hast du jemanden mit dem du darüber reden kannst?
Vielleicht deine Hebamme?
Oder sogar eine Psychologin?

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Danke fuer eure lieben Rueckmeldungen und fuer's Durchlesen :-)

Wir leben in England und man sieht die Hebamme bei einer 2. Ss nur ca. alle 6 - 8 Wochen, da man ja bereits weiss, wie der Hase laeuft...

Die Termine sind auch zeitlich begrenzt, wodurch ich mit der Hebamme noch nicht richtig warm geworden bin (habe sie jetzt 2x gesehen - 1x in der 16. SSW und dann wieder in der 28. SSW). Frauenaerzte gibt es so nicht und die Betreuung ist hauptsaechlich durch die Hebamme.

Ich habe meine Probleme bereits bei einem Arzt angesprochen, der mir zu einer Redetherapie riet. Jedoch haben mir die, als ich einen Termin hatte, diesen kurzfristig wieder abgesagt und ich muss gestehen, ich habe bisher keinen weiteren vereinbart. Man kommt sich auch bei den Aerzten/Psychologen/Hebammen eher wie ein Fall, wie ein Mensch vor (jedenfalls geht es mir so).

Als ich von einer Dame hoerte, die sich speziell um Ss-Probleme kuemmert, habe ich mich mit ihr in Verbindung gesetzt, jedoch fallen hier Kosten in Hoehe von umgerechnet 50 Euro pro Sitzungstunde an und so dicke haben wir es leider auch nicht.

Meine ehemalige Yogalehrerin hat mir fuer das neue Jahr ein Treffen zugesagt; da sie bereits beim Mutter-Kind-Yoga immer ein offenes Ohr fuer die Probleme der neuen Muetter hatte.

Ich hoffe, dass ich es lockerer durch die Weihnachtszeit und ins neue Jahr schaffe und wuensche euch schon vorab frohe und vor allem schoene Weihnachten!!!!