Niemand fühlt sich zuständig und hilft (Beschäftigungsverbot)

Ich habe eigentlich ja damit gerechnet das ich bei meinem Beruf (Krankenschwester in der Altenpflege) ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen bekomme.

Dem war nicht der Fall, ich habe mich mit dem Chef unterhalten ganz zu beginn nachdem ich wieder gekommen bin nach Blutungen und Krankenhausaufenthalt wie es weiter gehen soll.

Seine saloppe Antwort nachdem ICH die Angaben des Mutterschutzgesetzes vorgelegt hatte: "meine Freundin hat mit 8 Monaten noch den Garten umgegraben" ich könne ja Betten hochfahren beim umlagern und waschen.

Nach nun ein paar Monaten später und eigentlich normalem Arbeiten (Bewohner heben und mobilisieren, Spritzen verabreichen, Umgang mit agressiven Bewohnern, duschen usw usw) geht es meinem Rücken immer schlechter durch die "weichmachenden" Hormone, der Orthopäde diagnostizierte mir Bandscheibenprobleme verschrieb mir eine Gehstütze damit ich nicht hinfalle und eine Schwangerschaftsbandage.
Die Bandage kann ich leider nicht tragen wenn ich mich damit bücke oder hinsetze drückt diese so auf die Blase das ich mur in die Bux piesel.

Ich bin also nun weiter arbeiten gegangen.....weiter heben......weiter rumhumpeln im 5 Monat.

Rücksicht seitens der Arbeit absolute fehlanzeige. Nach einer Spätschicht auf einer anderen Station mit einer kleinen 60 kilo leichten Helferin und mobilisation von 27 Bewohnern bin ich daheim absolut zusammengebrochen.

Ich bin baden gegangen und konnte nicht mehr aus der Wanne raus zum Glück half mir mein Mann raus und ins Bett. 2 Tage hatte ich frei. Ich habe am Tag darauf den Frauenarzt den Orthopäden den Betriebsarzt angerufen.

Als der Betriebsarzt mir dann erklärte das ich das alles garnicht mehr machen dürfte auf der Arbeit hab ich nur noch heulend rumtelefoniert und konnte mich nicht mehr beruhigen. Der Betriebsarzt liegt in Darmstadt kommt nicht extra für mich hierhin und würde mir eh kein Verbot aussprechen.....ich solle mich krankschreiben lassen. Tolle Idee! Krankschreiben bis zum Ende....krankengeld das dann auch noch angrechnet wird da kann ich gleich Hartz 4 anmelden ????

Die Frauenarztpraxis/Helferin gab sich viel Mühe und beschaffte mir einen schnellen Termin bei einem Othopäden 40 kilometer weit weg.

Dort am frühen Abend angekommen versuchte ich dem die Situation zu erklären. Ich sollte mir erst mal auf die Trage legen.
Ich dachte er untersucht mich jetzt aber fehlanzeige, ich wurde eingerenkt!!! Und hab dann noch Akupunktur bekommen und wurde mit den Worten "heben ist für schwangere nicht ungesund" wieder heimgeschickt.

Ich habe also mittlerweile 2 Frauenärzte 3 Orthopäden das Gewerbeaufsichtsamt den Betriebsarzt und den Chef durch und niemand fühlt sich zuständig. Krankschreiben kein Problem aber ein Beschäftigungsverbot ein riesen Akt!

Ich bin dann als allerletzte Instanz zu meinem geliebten Hausarzt gefahren und habe Ihm die Situation geschildert.

Der war geschockt 1. vom einrenken 2. vom Verhalten meines Arbeitgebers 3. von den Frauenärzten.

Es ist so das die Ärzte vorsichtig geworden sind damit weil schonmal die Krankenkasse einen Arzt verklagt hatte und dieser musste das Gehalt zurückzahlen von der schwangeren die er ins Beschäftigungsverbot geschickt hatte.

Mein Hausarzt empfahl mir also erst mal die Krankenkasse anzurufen und mir was zuschicken zu lassen. Gesagt = Getan ich habe am selben Tag dort angerufen, diese waren auch etwas erstaunt warum das nicht der Frauenarzt machen würde und warum nicht der Chef mich schon Befreit hätte.

Immer die selben Fragen....

Ich habe mir nun ein Fax zuschicken lassen vom Hausarzt ausfüllen lassen und kann nun nur noch auf die Gnade der Krankenkasse hoffen die den Antrag hoffentlich genemigt.
Bis dahin bin ich krank geschrieben.

Fakt ist: Ich habe Bandscheibenprobleme und bin gearscht grade jetzt dabei schwanger zu sein ????

Wenn ich kein Verbot erhalte werde ich weiter arbeiten gehen bis ich wegen eines Bandscheibenprolaps liegen muss und die restliche Schwangerschaft im Bett verbringen kann. Eine normale Geburt ist so auch laut Frauenarzt fraglich !!!

Ich würde am liebsten alles in eine Reihe stellen und Schellen verteilen.

1

Kannst du dich nicht einfach weigern die Bewohner zu heben? Dafür gibt es doch das Mutterschutzgesetz. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet dir entweder eine Arbeit zu gebn, bei der du dein Kind nicht gefährdest oder du musst eben ins Berufsverbot. Kannst du nicht noch einen anderen Frauenarzt aufsuchen? Anstatt vom Bandscheibenvorfall erzählst du ihm dass du ganz oft einen harten Bauch vom Heben bekommst und dolle Schmerzen hast dabei. Vielleicht klappt es ja dann?

10

Eindach weigern neimanden zu heben ist leider nicht so leicht. Man hat ja seine Pflicht gegenüber den armen alten Leuten und die Angehörigen erwarten auch das die Bewohner rauskommen und wenn man Abends nur zu zweit ist für 28 Pflegefälle muss man die ja ins Bett schaffen. Vorher komm ich nicht heim. ????????????

2

Hallo Tingtong ,

( ich liebe diesen Namen :-)...er ist aus Little Britain, oder ?)

Das nur nebenbei.

Ich bin auch Krankenschwester, arbeite allerdings in der häuslichen Intensivpflege und habe vom ersten tag ein BV bekommen, wegen multiresistenter Keime, 12 stunden Dienste, alles alleine heben und wenden ohne Lifter u.s.w., beatmete Patienten...das volle Programm halt.

Die haben alle Angst, wegen den Regressforderungen.

Aber was bei Dir abläuft kann nicht sein !!

Jeder in diesem Beruf weiß, wie es im Altenheim abgeht.....eine examinierte auf 2 Helfer, wenn überhaupt, pro Schicht...

Ich würde nochmal zum Betriebsarzt..und wenn er sich immer noch weigert, dann das Regierungspräsidium einschalten. ( IN Hessen dafür zuständig, weiß nicht, in welchem bundesland Du lebst)

UNd das Gewerbeaufsichtsamt muss auch informiert werden.

LG Candygirl

11

Ja aus Little Britain ???? ich liebe diese Serie!

Ich wollte zum Betriebsarzt als dieser bei uns im Hause war dieser hat mich aber wieder weggeschickt weil ich ja Schwanger bin und er mit mir nix anfangen könne.

Ich hatte diesen ja 2 Monate später angerufen und er hat ein Beschäftigugnsverbot abgelehnt um zu diesem nu zu kommen müsste ich hin und zurück 300 km fahren.

Ich glaube das ist eine Taktik meines Betriebes den weit weg zu setzen und dieser lehnt ja auch alles ab mit den Worten der Betrieb sei ja in Ordnung.

Das Gewerbeaufsichtsamt habe ich im Dezember schon informiert und bisher keinerlei Reaktionen.

12

Ja...Little Britain ist genial :-)

Bubbles ist auch gut....Champagner für Alle ! #rofl#fest

Da bleibt nur dranbleiben...und nochmal beim Gewerbeaufsichtsamt anrufen, immer weiter.

Aber erstmal kannst Du Dich ja krankschreiben lassen.....

Dein Pflichtgefühl in Ehren...aber Dein Kind geht vor , und Du !!!

Die raffgierigen Altenheimbetreiber kommen zum Schluß.

3

Erstmal ist in erster Linie der AG bzw Betriebsarzt für Dich zuständig, da Deine Probleme primär auf nicht Einhaltung der Mutterschaftsgesetze beruht. Warum lässt Du Dich so behandeln?
1) Weigere Dich, solche Arbeiten zu verrichten
2) Eine betriebsärztliche Untersuchugn kann Dir nicht verweigert werden, fahre notfalls selber hin

Ich kann echt nicht verstehen, wie man so wenig auf die Einhaltung seiner Rechte beharren kann wie in diesem Fall. Halte Dich an die Mutterschaftsrichtlinien, verweigere die anderen Arbeiten und mal sehen, wie lange Dir der AG noch das BV verweigert

4

das ist ja mehr als gemein von allen seiter her gesehen....absolute sprachlosigkeit....
ich hatte das gespräch auch mit meiner frauenärztin (allerdings wegen was anderen) und sie meinte auch wenn es nur paar wochen vor den mutterschutz wäre kein problem,weil die kassen da jetzt dolle hinterher sind...
hab mich dann jetzt 5wochen und 3tage krankschreiben lassen (wenn man krankengeld bekommt fällt ja auch das mutterschutzgeld anders aus)
meine krankenkasse (tk) hat mir ein attest für den frauenarzt geschickt,die von der krankenkasse meinte wenn die ärzte das attestvon der kasse bekomm haben sie weniger angst das aus zustellen....vielleicht redest du mal mit deiner kk darüber ob sie dir da helfen können....
ich drück dir die daumen

5

Das Problem ist, das ein Bandscheibenschaden KEINE schwangerschaftsbedingte Erkrankung ist und damit tatsächlich wegen des Bandscheibenschadens kein Berufsverbot ausgesprochen werden kann.
Einen Bandscheibenschaden bekommt man nicht durch die Schwangerschaft, da gab es vorher schon eine Vorschädigung.
Anders ist es bei Syphysenlockerungen z.B. - das sind schwangerschaftsassoziierte Erkrankungen.

Mach mehr Theater beim Gewerbeaufsichtsamt und bei deinem Chef - das Berufsverbot ist nicht für die Fälle da, in denen sich die Arbeitgeber nicht um das MuSchuG scheren, auch wenn das für dich sicher der einfachste Weg erstmal wäre.
WEIGER Dich die entsprechend schweren Arbeiten zu machen. Bitte deinen AG Dir schriftlich zu geben, was er für arbeiten von Dir (schwanger!) erledigt haben will
- ich kann mir nicht vorstellen das er das dann durchzieht. Dein Ag kann Dir auch selbst das Beschäftigungsverbot erteilen!

Nur mit einem Bandscheibenvorfall wirst du kein Beschäftigungsverbot in der Schwaschaft bekommen.

6

Hallo,
das ist ja Wahnsinn. Dein Chef verstößt gegen das Gesetz und nicht mal das Amt hilft? Mir fällt jetzt nur noch ein deinen Chef letztmals um Einhaltung des Mutterschutzgesetzes zu bitten und wenn er das nicht kann dir sofort ein BV auszustellen. Arbeiten wie schweres heben und so weiter einfach nicht mehr machen, dir dankt es niemand. Beharre auf dein Recht! Wenn das noch nicht fruchtet, dann gehe zum Arbeitsgericht zum Rechtspfleger und reiche bei ihm eine Klage gegen deinen Chef ein. Der Rechtspfleger hilft dir bei allem, du brauchst keine Rechtsschutzversicherung, falls du eine hast, dann gehe bitte zu einen Anwalt! Lass dich gegebenenfalls in der Zeit wo du alles klärst krank schreiben, oder verweigere alle arbeiten die gegen das Mutterschutzgesetz verstoßen. In der pflege zu arbeiten ist auch im Nichtschwangeren Zustand ein harter Job. Gibts doch gar nicht sowas! Dein Chef braucht dringend paar auf den Deckel!

LG und alles Gute Ioba

7

also der hausarzt meinte das muss der FA machen mit dem arbeitsverbot oder auch teilverbot :-[

8

Das ist ja eine totale Frechheit.bin auch Krankenschwester und in der 18. Ssw.musste zusammen mit meinem Chef was ausfüllen und dafür unterschreiben, dass ich nicht mehr schwer hebe, spritze und infusionen Anhänge.halte mich so gut es geht daran.geh zum gewerbeaufsichtsamt da die das kontrollieren müssen. Ich wünsch dir dafür alles gute.bleib stark und denk an dich und das kind.

9

Hey,
Als erstes würde ich die Dinge die für dich zu schwer sind nicht mehr machen!

Ich bin Altenpflegerin und weiß wie schwer das in dem Moment ist, da wir ja trotz recht dazu geneigt sind und schlecht zu fühlen( wir lassen unsere lieben Kollegen ja so im stich)
Ich musste zu Beginn meiner Schwangerschaft unterschreiben was ich darf und was nicht.
Letztenendes hab ich ein bv von meinem Arbeitsgebiet bzw. Vom Betriebsarzt bekommen.

Ich geh mal davon aus das ihr einen Betriebsrat habt, Wende dich an diesen.

Ich würde denn gemeinsam mit diesem einen Termin bei deinem Chef machen und ganz klar auf das einhalten des Mutterschutzgesetztes pochen.
Dein Chef muss sich daran halten,tut er das nicht macht er sich strafbar.
Ganz wichtig. Alles schriftlich festhalten!
(Auch den Termin,lass dir das von ihm gegenzeichnen was ihr in dem Gespräch besprecht)
Ganz beiläufig kannst du dich beschweren, Z.b beim Ministerium.
Alleine das androhen mit weiteren Beschwerden, wird ihn sicher ins grübeln bringen.

Halte durch!