Schwangerschafstdiabetes so oft?

Hallo zusammen,

ich finde es wird einfach zu oft diagnostiziert, ich lese oft, dass es dann doch nicht stimmt.
Ich frage mich ist dies Geldmacherei? Was ist wenn die Diagnose erst mal steht? Ich finde es sehr bedenklich diese Angstmacherei. Sicher sollte ein richtiger Schwangerschaftsdiabetes korrekt behandelt werde. Aber wenn keiner vorhanden ist?

Was denkt ihr darüber? Ich finde mit uns Schwangeren kann man viel Geld verdienen, da wir ja sehr sensibel sind und unserem Baby nicht schaden möchte.

Bin gespannt was ihr dazu meint.

Grüsse
Susa

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Da ist was dran – von den 5 Diabetesfällen, von denen ich bisher gehört habe, hat es sich hinterher nur in einem Fall wirklich bestätigt. Vielleicht sind die Ärzte schon bei den geringsten Anweisungen vorsichtig oder vielleicht schwankt der Zuckerspiegel stark...

Was ich mich frage: Wer verdient denn daran wirklich? Der Arzt hat ja nichts von z.B. verkauften Medikamenten oder davon, dass die Schwangere dann ihre Ernährung umstellen muss. Oder doch (Abrechnung Krankenkasse)?

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Der Arzt entscheidet nicht, ab wann eine Diabetes diagnostiziert wird, sondern die offiziellen Richtlinien.

Schwangerschaftsdiabetes muss nicht nach der Schwangerschaft bestehen bleiben - es ist eher unglücklich, wenn sie es tut.

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Ich finde wichtig, dass diese Tests gemacht werden, denn die Gestationsdiabetes bleibt sehr oft unbemerkt. Ansonsten verdienen die Krankenkassen eher nicht daran, sondern zahlen eher drauf, die wenigsten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes benötigen Medikamente bzw. Insulin - meist reicht eine Ernährungsumstellung aus.

Die Diagnosekriterien sind fest und werden nicht individuell entschieden. Was verstehst du also unter "zu oft diagnostiziert"?

Schwangerschaftsdiabetes, was die meisten nicht wissen, hat mehr Auswirkungen auf das Kind, als dass es "nur" groß und dick wird. Risiko für Bluthochdruck, Präeklampsie, kindliche Stoffwechselstörungen, die ein Leben lang anhalten können, Risiko auf spätere Diabetes Typ 2, sogar Risiko des Fruchttodes - ich würde das niemals einfach so abtun.

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Wenn kein Schwangerschaftsdiabetes vorhanden ist, sind die Werte nicht problematisch. ich glaube umgekehrt das es eher immernoch einige grenzwertige Probleme gibt, die nicht erkannt werden. Der "kleine" Zuckertest ist eigentlich nicht sooo aussagekräftig ;)

Es gab und gibt solche Diabetesprobleme, seitdem wir in der Völle Leben können und viele Hochglykämische Lebensmittel verzehrt werden. Solange dieser Zustand anhält oder sich verstärkt, wird auch die Zahl der Schwangerschaftsdiabetiserkrankungen eher steigen als sinken.

Du siehst also, ich sehe es nicht so das aus Geldmacherei mehr erkannt oder gar angedichtet wird, sondern eher das die Lebensmittelindustrie mit der Geldmacherei und das Nahrungsangebot für die Zustände sorgen. Mit der Meinung stehe ich nicht alleine da.

Ich habe schon beim gyn und auch in der Inneren gearbeitet. Ein andichten von Diabetes oder ähnlichem habe ich da nie mitbekommen, und ich habe einiges anderes an Mauschelei gesehen.
Würde man einem gesunden Menschen Insulin spritzen, wäre das sehr gefährlich, übrigens.
LG

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Sehe ich auch so. Und selbst nach einem unauffälligen großen Test heißt es nicht, dass man keine Schwangerschaftsdiabetes mehr entwickeln kann.
Leider zahlen die Krankenkassen nur den kleinen Test. Aber schon besser als nichts (auch erst seit 2012).

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Hallo,
ich finde es gut, dass der Test gemacht wird. Letztendlich zwingt einen schließlich niemand dazu.

Bei meiner ersten Schwangerschaft war er noch nicht in der regulären Vorsorge und da der Ultraschall immer unauffällig war, das Baby groß aber nicht übermäßig (3.875g bei der Geburt) und auch in der näheren Verwandschaft kein Diabetes vorhanden ist, wurde ich auch nicht getestet. Einziges Indiz wäre vielleicht noch meine Schilddrüsenunterfunktion gewesen.
Mein Sohn musste einen Tag nach der Entbindung mit Anpassungsstörung in die Kinderklinik verlegt werden. Das war sehr schlimm für uns.

Nachdem dieses Mal bei mir durch den Test Diabetes festgestellt wurde und ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich überzeugt, dass ich auch in meiner ersten Schwangerschaft schon Diabetes hatte. Er hatte viele der beschriebenen Probleme.
Wäre er damals schon Diabetes diagnostiziert worden, hätten wir vielleicht einen nicht so sorgenvollen schwierigen Start gehabt.

Ich finde es also sehr gut.

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Ich überlege gerade, ob der Arzt überhaupt einen Cent mehr bekommt, wenn eine Patientin SS-Diabetes hat...

Es gibt eine extra Ziffer für "chronisch Kranke". Aber chronisch ist dieser Diabetes ja nicht. Zudem muss seit Oktober eine chronische Erkrankung seit 3 Quartalen bestehen bevor man diese Ziffer ansetzen kann. Für die der Arzt 15 Euro extra bekommt...

Laut Gebührenordnung für Gynäkologen kann man den OGT -Test extra abrechnen (gibt ca 30 Euro, davon muss man aber noch die Spritzen und die Helferin bezahlen), insofern könnte man argumentieren, dass theoretisch die Ärzte ein Interesse daran haben, bei leicht erhöhten Zuckerwerten diesen Test zu machen.
ABER: da sind ja dann die Zuckerwerte leicht erhöht. Und der Test sinnvoll. Umso besser, wenn die Verdachtsdiagnose sich dann meist nicht bestätigt.
Noch besser, wenn man die 20% rauspickt bei denen sie stimmt.

Und wenn im "großen Test" nichts rauskommt wird die Diagnose ja fallen gelassen und alles ist gut.

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Da verdient der Arzt nicht wirklich viel dran, nein. Von dem bisschen, was der Test kostet, muss ja Arbeitsaufwand und Laborkosten abgezogen werden.
Wenn der Test auffällig ist, wirst du zum Internisten / Diabetologen geschickt für die weitere Behandlung. Auch die Medikamente verschreibt dir nicht der Gynäkologe.

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Aber wenn ich richtig verstanden habe, „prangert“ sie ja nicht an, DASS der Text gemacht wird, sondern wie oft das Ergebnis dann nicht richtig ist ;-)

Habe ich jetzt eben auch schon öfter gehört: Angeblich hat es eine Schwangere, stellt die Ernährung um, hat Angst, macht sich verrückt und 4 Wochen später heisst es: Nein, sie haben es doch nicht.

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Wie schon erwähnt es geht nicht darum ob der Test sinnvoll ist, denn da bin ich auch der Meinung, dass der Test Sinn macht.

Mir geht es darum, dass wir Schwangeren immer verrückt gemacht werden, ich find scho, dass das System daran verdient und Gesundheitskosten in die Höhe treibt. Den bei einem auffälligen BZ ( BSp nüchtern) wird Ernährungsberatung und Diabetesberatung hinzugezogen. Ich finde schon dass der Arzt verdient daran, denn es hat ja auch Konsequenzen für nach der Geburt ( wie beispielsweise nochmals den Test usw) wie rechnet der Arzt ab über einzelne Diagnosen?

Was dann an der Beratung nicht gesagt wird, was es für Gründe hat wenn der BZ Wert nüchtern erhöht ist, was noch dahinter stecken kann. Da muss ich mich dann selbst erkundigen. Es wird auch nicht richtig geantwortet, was denn gute Werte bei jemand ist der kein SS- Diabetes hat. Es wird nur gesagt das die Werte höher sein dürfen.

Ich finde es sehr schwammig mit der Diagnose SS-Diabetes er wird nach einem Wert diagnostiziert und fertig.

Wie gesagt ich finde den Test schon sinnvoll, oder das man den BZ beobachtet, es wird einfach die Diagnose zu schnell gestellt.

Ich finde es traurig, dass den Schwangeren immer mehr Angst gemacht wird. Ich finde auch es wird beispielsweise zu wenig über die Nackenfaltenmessung etc. es wird den Frauen auch suggeriert sie währen nicht in der Lage ein Kind zu gebären usw.

Naja, mal schauen was meine Werte noch so treiben.

Wenn man Wert vor dem schlafen tiefer als am Morgen ist, und diesen Wert dann noch benützt um die Diagnose zu stellen, finde ich dass schon sehr fragwürdig, oder wie ist das fachlich?

Weiss man eigentlich wie sich der BZ bei einer gesunden schwangeren verhält? Was sind normale Werte, dies wär mal interessant.

Grüsse
Susa