Erwarte 2. Kind und komm irgendwie nicht klar.

Das ist wahrscheinlich ein sehr gängiges Thema. Ich dachte, es gibt vielleicht Literatur drüber, die mir jemand empfehlen kann.

Ich kann nicht mal so genau beschreiben, was das Problem ist. Wie bekomme ich zwei Kinder gedanklich unter einen Hut? Oder gar emotional? Muss ich ein ein paar Millimeter großes Ungeborenes gleich so lieben wie mein erstes Kind, mit dem ich schon Jahre geteilt habe? Ich habe schon jetzt das Gefühl, schwer beiden gerecht werden zu können. Das eine ist gerade krank und bräuchte eigentlich viel Zeit und Aufmerksamkeit – das andere beansprucht die Mama aber komplett für sich und setzt sie außer Gefecht.

Wann habt ihr einen Weg gefunden, wann kamt ihr irgendwie klar damit, beide zu lieben, beiden irgendwie gerecht zu werden, wenn auch erstmal nur gedanklich? Und kann mir jemand was empfehlen, was ich dazu lesen könnte? Ich mein nicht irgend so einen schnulzigen BabyZeitschrift-Artikel (wo am Ende Bübchen Creme die Lösung ist), sondern was von jemandem, der sich da ernsthaft mir beschäftigt hat.

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Hallo,

kann dir nichts empfehlen, aber ich wollte dir einfach mal mitteilen, dass du mit diesen Gedanken nicht allein bist!

#liebdrueck

Mein Sohn ist grade ein Jahr alt geworden, wir sind überraschenderweise gleich im ersten, eigentlich noch ziemlich halbherzigen Übungszyklus schwanger geworden und ich bin damit grade auch emotional überfordert.

Nicht nur mit der Frage wie ich meinen kleinen, zauberhaften Wirbelwind mit nem Megabauch hinterher rennen soll, sondern auch mit der Frage ob ich ein zweites Kind so sehr lieben kann wie Joah?

Aber ich versuche mir dann immer zu sagen, dass ich in der ersten Schwangerschaft einfach viel mehr Zeit hatte mich schon gedanklich in Joah zu verlieben, bevor er überhaupt da war, ich es aber dann nochmal auf ne ganze andere Art und Weise tat, als er tatsächlich da war.

Daher bin ich mir sicher: auch wenn ich jetzt meinem Minikrümel nicht so gerecht werde wie meinem ersten Kind (ich vergesse die Schwangerschaft manchmal tagsüber sogar #hicks), werde ich es sicher auch ganz arg lieben! Ich mache mir auch jetzt schon Sorgen um alles mögliche und freue mich sehr.

Aber solche Gedanken und zwiespältigen GEfühle sind glaube ich auch normal.

Alles Liebe!

Nora mit Joah (1 Jahr alt) und Bohne (6./7.SSW)

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Hallo

Ich kann dir nichts empfehlen, aber ich kann dir sagen wie ich mich gefühlt habe bzw wie ich mich jetzt fühle.

Beim positiven Test war ich ganz euphorisch und voller Glückgefühle. Das war eine Woche später schon ganz anders. Ich war dem mini Baby in meinem Bauch gegenüber sehr emotionslos. Hab mich nicht gefreut oder etwa schon Liebe empfunden. Hab es kurzzeitig sogar als eine Art Eindringling empfunden der sich zwischen mich und meine Tochter drängen will.

Von Ultraschall zu Ultraschall wurde das dann besser. Ich konnte langsam aber sicher eine Beziehung aufbauen. Noch besser wurde es, als ich ein Outing bekam und dann, als ich die ersten Bewegungen spürte.

Jetzt kann ich sagen, ich liebe meinen kleinen Jungen in meinem Bauch schon so sehr, wie damals meine Tochter in dem Stadium. Aber die Liebe ist noch nicht zu vergleichen mit der abgöttischen Liebe, die ich jetzt für meine Tochter empfinde.

Aber ich bin mir sicher, spätestens mit der Geburt wird meine Liebe weiter wachsen und ich werde meinen Sohn genauso abgöttisch lieben, wie ich es bei meiner Tochter mache.

Ich muss meine Liebe nicht teilen, sie wird mehr werden.

Natürlich wird meine Tochter, was meine Aufmerksamkeit betrifft, zurück stecken müssen, was mir sicher nicht leicht fallen wird. Aber dafür wird ihr Leben durch einen kleinen Bruder bereichert!

Lass dir einfach Zeit. Die Liebe muss nicht gleich von Null auf Hundert kommen!

lg

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"Muss ich ein ein paar Millimeter großes Ungeborenes gleich so lieben wie mein erstes Kind, mit dem ich schon Jahre geteilt habe?"

Nö, musst Du nicht. Ich habe auch mein erstes Kind weder als millimetergroßes Würmchen noch als Neugeborenes soooooo geliebt, wie ich es jetzt nach diversen Jahren tue.

Deinem Ungeborenen musst Du jetzt nicht emotional gerecht werden, in diesem Stadium reichen wirklich vernünftige Ernährung etc. So wie man beim ersten Kind erst in alles hineinwachsen muss, ist es beim zweiten nicht anders.

Und ja, klar kann man mit zweien nicht beiden immer sofort so gerecht werden wie bei einem Einzelkind. Das schadet ihnen aber gar nicht!

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Hallo..
Ich muss dir sagen ich hab mich damals (trotz das, das 2 geplant war) genau so gefühlt. Erst hab ich mich tierisch über den positiven sst gefreut. Und am nächsten tag eigentlich nur noch geweint. Mein sohn war damals 1 jahr und ich hatte so eine angst ihm einfach nicht mehr gerecht zu werden. Aber was soll ich sagen!? Ich liebe meine Tochter heute genau so sehr wie meinen sohn ;) die beiden sind ein absolutes dreamteam. Und machen einfach alles zusammen :). Jetzt bin ich wieder ss und habe diesmal garkeine negativen Gefühle. Und wir freuen uns auf das dritte ;) mein sohn ist inzwischen 4 1/2 jahre und meine tochter 2 1/2 ...ich finde den Altersunterschied klasse ;)
Du wirst dich auch ganz sicher bald freuen können.

Glg Nadine 8 ssw