Angst vor Nadeln - Hebamme empfiehlt dringend Akupunktur?

Hallo,

ich erwarte unser drittes Kind. Die beiden letzten Geburten waren etwas "schwergängig".

Bei der ersten bin ich etwa 2 Stunden nach Blasensprung, gesamt 6 Stunden nach den ersten regelmäßigen Wehen im KH angekommen. Richtig schmerzhafte Wehen alle 2-3 Minuten. MuMu bei etwa 2cm, also nicht das was ich zu dem Zeitpunkt erwartet habe. Die weitere Eröffnung zog sich ewig hin, irgendwann ging es nicht mehr weiter. Erst mit der PDA wurde es dann wieder. Gesamt waren es von den ersten Wehen bis zu Geburt etwa 18 Stunden, ab Blasensprung immerhin noch 12.
Bei der zweiten bin ich nach etwa 10 Stunden Wehen, weniger schmerzhaft als beim ersten (Blase stand), die regelmäßig und lang waren ins KH gefahren und war schon wieder nur bei grade mal 3cm. Die Geburt endete aus anderen Gründen im Not-KS.

Nun empfiehlt mir die Hebamme zum ersten autogenes Training um besser entspannen zu lernen und die Atmung besser zu kontrollieren (sie war bei der ersten Geburt dabei und hat meine Akte dazu genommen). Damit setze ich mich jetzt auseinander, ich habe ja zum Glück noch einige Zeit zum üben (bin erst in der 14. SSW).
Als zweites empfiehlt sie mir die diversen Tees zum Ende hin. Auch gut, ich finde Himbeerblättertee zwar sehr ekelhaft (bei der letzten Schwangerschaft versucht, in der KiWu-Zeit ebenfalls zwei Zyklen probiert), aber wenn es helfen kann, dann würg ich das eben runter.
Als drittes (und zusammen mit dem autogenen Training am dringlichsten) empfiehlt sie mir ab der 36. SSW unbedingt Akupunktur machen zu lassen. Ich habe aber verfluchte Angst vor Nadeln. Wenn ich an die Vorsorgeuntersuchungen und all das Gepikse denke, dann dreht sich mir schon der Magen um. Der Gedanke mir Nadel sonstwohin stecken zu lassen macht mir wirklich Angst.
Hintergrund der Akupunkturempfehlung ist der KS und eine hoffentlich etwas leichtere Eröffnungsphase. Ich bin beim letzten Kind 10 Tage über ET gewesen. Bei einer Narbe wird hier nicht eingeleitet und trotzdem wäre es wohl besser nicht wieder so weit drüber zu gehen, wenn ich spontan entbinden möchte (was ich unbedingt will!).

Wo kommen diese Nadeln hin? Tut es weh? Wie oft muss das gemacht werden? Ich habe in dem Moment nicht dran gedacht zu fragen und sehe die Hebi erst im August wieder.

LG

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Also meine Hebi hat mir auch Akupunktur zum Ende hin empfohlen.. sie sagte aber auch das wenn ich nicht so ein Fan von Nadeln bin dann bringt es auch nichts wenn ich da so verspannt bin und mich nicht wohlfühle. Zwar könnte die Geburt dadurch um 2 Std verkürzt werden.. aber ich hab zb gute erfahrungen mit dem Himbeerblättertee gemacht. Hab ihn ab der 36 ssw getrunken - mein kleiner kam dann nach 6 1/2 Std (Sternengucker, 1 Kind).

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Hi Tosse!

Dein Text klingt ein bissl so als hättest du das Gefühl, nachdem es die letzten Male nicht so gut gelaufen ist (!?! was immer das bei einer Geburt auch bedeuten soll), dass du das Gefühl hast, du musst es diesmal besser machen...

Wenn du Angst vor Nadeln hast und dir das Stress bereitet, dann vergiss die Akupunktur! Ist ohnehin total umstritten, ob solche Methoden überhaupt was bewirken (gibt kaum ernsthafte wissenschaftliche Studien dazu, und wenn belegen sie eher das nix nutzt)...

Denn: ja, im ersten Moment tun die Nadeln schon weh (je nach Körperstelle mehr oder weniger) und wenn dir das dann noch mehr Angst bereitet, dann gehst du sicher nicht entspannter zur Geburt als ohne Akupunktur... sondern mit noch mehr Angst!

Ich würde mich an dieser Stelle gleich von dem Druck befreien und gar nicht mehr soviel drüber nachdenken... kommt doch eh immer anders als man denkt, wenns ums Kinder-kriegen geht :-)
Liebe Grüße,
Ursula

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Ich bin ein Perfektionist in gewissen Dingen (leider nicht in allen ;-)). Eigentlich erwarte ich keine perfekte Geburt, aber trotzdem würde ich gerne eine relativ entspannte Geburt erleben. Zur ersten und zweiten war ich zwar im GVK, habe aber zu Hause z.B. diese Atemübungen nicht gemacht, weil ich dachte das läuft so. Als es so weit war, da habe ich das nicht abrufen können. Und ich war schon enttäuscht beim ersten Kind als der Befund kam zu Anfang. Denn ich hatte wirklich so lange zu Hause durchgehalten wie ich konnte, da hatte ich einfach ein paar cm mehr erwartet. Die Geburt war nicht schlimm (dank PDA), aber trotzdem irgendwie fremdgesteuert. Ich bin mit dem Erlebten nicht total unglücklich, würde aber halt gerne versuchen besser da durch zu kommen. Den Anspruch ohne PDA oder gar ganz ohne Schmerzmittel zu entbinden habe ich z.B. nicht. Trotzdem wäre ich gerne aktiver dabei.
Der Hebamme ging es bei der Empfehlung auch darum das ich eben keine so lange Zeit brauche für die Geburt, damit die Narbe nicht mehr als nötig belastet wird. Und das ich möglichst nicht wieder mehr als eine Woche über den Termin gehe (wobei mir das warten erstaunlich wenig ausgemacht hat).

LG

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hola tosse,
bin hier mal so "reingerutscht" und habe deinen post gesehen :-)
Akupunktur ist super. Mach das unbedingt. Ich hasse Nadeln auch (Blutabnehmen und co), aber die Akupunkturnadeln sind wirklich hauchfein und leicht. Wenn sie gesetzt werden, fühlt es sich an wie ein Mückenstich (bestenfalls). Sie sitzen auch nur ganz knapp unter der Haut!

Ich lasse mir seit meiner AS regelmässig Nadeln setzen, sie kommen bei mir an die denkbar empfindlichsten Stellen: Innenseite der Handgelenke, Fussrücken und Unterbauch. Die Nadeln werden nicht "gestochen", sondern eher so leicht reingeschnipst. Sie bleiben bei mir 15 minuten drin, und währenddessen penne ich regelmässig ein :-) -Du spürst echt so gut wie nix.

Trau Dich!!

#winke

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Hallo Tosse!

Also die Akupunktur an sich ist wirklich nix schlimmes, ich habe es in meiner 1. Schwangerschaft auch machen lassen. Die Nadeln (die ganz dünn sind, nicht wie Spritzen-Nadeln!) wurden im Knie- und Knöchelbereich gesetzt wenn ich mich nicht irre.

ABER ich muss sagen, mich hat das ganze nicht überzeugt, ich war trotz regelmäßigen Sitzungen plus Himbeerblättertee und dem ganzen Firlefanz 8 Tage über ET und hatte eine laaange und schwere Geburt mit über 50 Std. Wehen :-(

Diesmal verzichte ich auf sowas und lass alles ganz in Ruhe auf mich zukommen und spar mir mein Geld ;-)

Grüße
Bossy

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Also ich geh ein mal die Woche ab 35+0 zur Akku. Dort werden 3 Nadeln in den Unterschenkel gesetzt (pro Seite versteht sich). Ist echt nicht schlimm. Fies ist nur ab 37+0 die vierte Nadel in den kleinen Zeh. Aber die ist auch auszuhalten.

Probier's einfach mal aus, und wenn es nix für dich ist lass es sein.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen das du eine schöne Geburt bekommst.

LG Jeannette

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Hallo Tosse,
je nach Ausbildung werden die Nadeln wohl etwas unterschiedlich gesetzt, an den Fußrücken, Unterschenkeln, Hand und eine auf dem Kopf. So war es bei meinen beiden Schwangerschaften und es waren glaub 4 Sitzungen pro Schwangerschaft (1 x wöchentlich)
Ob es geholfen hat, kann ich nicht sagen, weil ich ja nicht weiß, wie es ohne Akkupunktur gewesen wäre, aber ich hatte zwei relativ problemlose Entbindungen.
Was bei mir allerdings auf jeden Fall geholfen hat, war das Yoga, dass ich kurz vor der zweiten Schwangerschaft begonnen hatte- ich konnte mich viel besser entspannen, mein Körper war mir bewusster und die Entbindung des zweiten Kindes ein Traum- trotz Einleitung, weil der kleine MAnn 1 Woche nach ET langsam schwer wurde, er kam mit 4100 g zur Welt. Vielleicht ist das für dich auch ein Weg, es gibt ja auch Yoga für Schwangere?
Ach so, Nadeln sind auch nicht meine Freunde, aber ich denke eben, dass es hilft, Reserven frei zu setzen, die der Körper unter der GEburt braucht. Aber ich denke auch, dass man es mit einem guten Gefühl machen muss, sonst blockt man ab und die Wirkung ist hinfällig.

LG Steffi