Gefährungsbeurteilung, was tun, wenn der AG das nicht macht? Vorsicht, lang.

Guten Morgen zusammen,

ich arbeite bei einem freien Träger der Kitas, Schulen ud Horte in der Umgebung von Berlin betreibt.
Nun bin ich schwanger mit unserem dritten Kind (habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass unsere Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist).

Ich mache mir etwas Sorgen, dass meine Chefin die m.E. nach nötigen Vorkehrungen trifft, die zum Mutterschutz dazu gehören, wenn ich ihr eröffne, dass ich schwanger bin.
In der Schule, in der ich mein Verwaltungsbüro habe, werden Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen beschult und vor etwa 8 Wochen hat mir ein Schüler einen Stuhl auf den Rücken geschmissen, was mich total schockiert hat. Ich wusste, dass dieses Kind schon öfter ausgetickt ist, aber zu mir hatte er immer einen besonderen Draht. Ich habe es immer wieder geschafft, ihn aus seiner Raserei herauszuholen. Das wissen auch die LehrerInnen und Pädagogen im Haus. Nun habe ich Angst um mein Ungeborenes und davor dass meine Chefin keine realistische Gefährdungsbeurteilung erstellt, da das u.U. bedeuten würde, dass sie mich von der Arbeit freistellen müsste, und sie kann auf meine Fähigkeiten nicht erzichten, da eigentlich ich den Laden zusammenhalte (sie hat leider null Organisations- und Koordinationstalent).
Muss ich sie dann daraufhin weisen, dass sie ihren Pflichten nachkommen muss? Oder wende ich mich dann ans Amt für Arbeitsschutz? (Bei einer anderen Schwangeren hat sie nämlich auch keine Beurteilung durchgeführt, was mich gewundert hat. Sie nimmt das halt nicht so genau, wa r ja "nur" eine 400,-€-Kraft.)
Ich denke, dass jeder AG verpflichtet ist, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und es der Gewerbeaufsicht/dem Amt für Arbeitsschutz zu melden, oder irre ich mich?

Sorry für den langen Text und Danke im Vorraus.

LG, 3Raupen

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Ja sie ist dazu verpflichtet, wenn sie es nicht tut, kannst du dich hier melden:

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/familie,did=31058.html.

Aber zunächst würde ich einfach erstmal mit ihr reden.

Alles Gute!

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Okay, danke.

Bis ich mit ihr rede, wollte ich noch warten, bis ich das erste Trimester überstanden habe.
Oder sollte ich sie frühzeitig informieren, da ja evtl ein erhöhtes Gefährdungsrisiko bestehen könnte? Bin etwas unschlüssig.

Bei den beiden ersten Schwangerschaften habe ich noch studiert bzw. promoviert. Da musste ich nur mir selbst Verantwortung gegenüber zeigen (Ist aber auch schon über 6 Jahre das letzte Mal her).

LG, Raupen mit #ei und den beiden "Großen", die von ihrem "Glück" noch nichts wissen und Papa beim Triathlontraining.

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Hm, wenn du von einer möglichen Gefährdung ausgehst, würde ich nicht so lange warten. Aber aus der Ferne lässt sich das schwer einschätzen. Hör da auf dein Bauchgefühl.

Ich selbst hatte meinen Arbeitgeber bereits in der 6. SSW informiert, bei uns gibt es allerdings auch sofort ein BV vom Arbeitgeber.

Passieren kann immer was, auch nach dem ersten Trimester.

Liebe Grüße

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Hallo,

muss dich leider bedingt enttäuschen!

Richtig ist, das deine Chefin mit Bekanntwerden deiner Schwangerschaft das Amt für ARbeitsschutz informieren muss. Diese machen dann eine sogenannte ARbeitsplatzbegehung und Beurteilung.

Die Gefährdungsbeurteilung muss jedoch vom Betrieb selber ausgefüllt werden - diese muss dann zur Begehung vorgelegt werden. HAbe gerade mal für dich nochmal nachgeschaut, in der GB für KITA etc. gibt es keinen Punkt der sich mit Handlungen durch Kinder o.ä. beschäftigt. Hier geht es hinsichtlich Mutterschutz rein um Arbeitszeit, sitzend-stehende Tätigkeiten etc.

Solltest du also Sorgen haben, so hilft eigentlich nur ein Gespräch mit der Arzt hinsichtlich BV.

Zur Info: Ich bin selbst ausgebildete Fachkraft für Arbeitssicherheit :-)

Wünsche dir alles Gute

Steffie mit Bauchmausi 37.SSW

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Hallo Steffie,

bin mir nicht sicher, ob das so ganz stimmt.
In der Kita hat man erhöhten Schutz vor Körperausscheidungen der Kinder zu beachten und auch die Fragen nach dem Immunschutz von Kinderkrankheiten stellt sich für Kita-Mitabreiter immer.

Werde das übermorgen mal mit meinem FA besprechen, da ich auch in der Schule ein erhöhtes Risiko sehe, zumal ich in meinem Büro die Couch für die kranken Kinder habe, bis sie abgeholt werden. In den letzten vier Monaten bin ich angekotzt worden mit später nachgewiesenen Rota-Viren, muss mehrmals täglich Schürf-, Schnitt und sonstige Wunden verarzten und durfte auch schon zwei Kinder "säubern", die sich mit Durchfall vollgemacht hatten und habe leider mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun, was meiner Meinung nach bei der GB mit dabei sein muss. Was machen denn Betreuer in einer Psychiatrie (wobei das nicht das selbe ist)?

Ich schau übermorgen mal und sehe dann weiter.

Vielen Dank fürs Nachschauen. LG, Raupen

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hallo!
ich denke, als allererstes würde ich das persönliche gespräch mit der chefin suchen! sollte das nicht fruchten, kannst du immernoch das amt für arbeitsschutz informieren.
alles gute für dich!
lg

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Hi 3Raupen,

hmm, ich versteh' nicht ganz das Problem!
Wie lang weiß dein AG denn jetzt von deiner Schwangerschaft? Ein wenig Reaktionszeit musst du ihm schon zugestehen...

Du bist tätig für einen freien Träger der Kitas, Schulen ud Horte in der Umgebung von Berlin betreibt.

Und was machst du? Du hast also ein Verwaltungsbüro und wurdest von einem Schüler mit einem Stuhl beworfen...

Im Prinzip hört es sich nicht so an, als ob du direkt mit den Kids dort zu tun hast... Sag, was sollen Schwangere auf Behörden wie Arbeitsamt bzw. Jobcenter, Sozialamt, Ausländeramt und ähnlichen Einrichtungen machen...?

Versteh' mich nicht falsch, ich mein das mit den Fragen nicht böse, aber sooo ganz kann ich (bis jetzt) deine Sorge nicht nachvollziehen!!!

Alles Gute!

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Hey,

Mir ist schon klar, dass es nicht so leicht als Aussenstehender zu verstehen ist.
Aber der Kontakt zu den Kinder ist schon hoch.
In meinem Büro steht die Couch für die kranken Kinder, bis sie abgeholt werden. Wir hatten dabei in den letzten Monaten Scharrlach, Windpocken, Rota- und Noro-Virus, Ringelröteln. In den letzten vier Monaten bin ich angekotzt worden mit später nachgewiesenen Rota-Viren, muss mehrmals täglich Schürf-, Schnitt und sonstige Wunden verarzten und durfte auch schon zwei Kinder "säubern", die sich mit Durchfall vollgemacht hatten. Ich mache das alles auch, kein Problem, aber jetzt muss ich mehr an mein Ungeborenes denken. Und dazu kommen die verhaltensauffälligen Kinder, die ich leider auch schon von verschiedenen Seiten kennen gelernt habe.

Ich schau übermorgen beim FA mal und sehe dann weiter.

Vielen Dank für deine Meinung. LG, Raupen

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Hi!

Hey, das sind eindeutig mehr Infos als du beim Ursprungsbeitrag rausgerückt hast!
Das lässt die Sache durchaus in einem anderen Licht erscheinen!

DAs mit der Wundversorgung könnte ein Problem darstellen, aber als reine Verwaltungstäterin habe ich da wenig Erfahrung mit.
Wende dich am besten an die Leitung und/oder den Betriebsarzt/GEwerbeaufsichtsamt - ähnlich Zahnarzthelferinnen/Arzthelferinnen/Pflegerinnen...

Alles Gute für dich und deinen Bauchzwerg - berichte mal wie's weiter geht! #winke