Beleghebamme - ja/nein? Was meint Ihr in meinem Fall?

Hallo,

aufgrund schlechten Erfahrungen bei meiner ersten Entbindung (eigentlich unnötiger Kaiserschnitt auf Drängen des Arztes - die Zeit wurde ihm zu lang!), wollte ich bei meiner jetzigen Entbindung eine eigene Hebamme ins Krankenhaus mitnehmen. Eine, der ich vertrauen konnte, und die nicht nur den Anweisungen des Arztes kuschte. Eine, die nicht zu allem nur ja und Amen sagt, sondern mit mir zusammen nach Möglichkeit eine normale Entbindung hinbekommt (natürlich ohne das Kind zu gefährden - aber wie gesagt, das war auch im ersten Kind nicht so).

Nun ist es so, dass in das Krankhaus in unserer Nähe eigentlich keine Beleghebamme mitgebracht werden dürfen. Ausnahme hier ist nur, wenn man eine Hebamme engagiert, welche dort sowieso angestellt ist. Meine Wunschhebamme erfüllt diese Kriterien. Bei ihr mache ich den Geburtsvorbereitungskurs, und sie macht später auch Nachsorge.

Jetzt ist sie aber bis einschließlich 10.04. in Urlaub. Mein ET ist der 14.04. Sie hat gemeint, alleine könne sie eh keine 24-Std.-Bereitschaft gewährleisten und hat mir daher eine weitere Kollegin vorschlagen, welche zufällig auch noch bei mir in der Nachbarschaft wohnt. Wäre also ideal gewesen. Von dieser weiteren Hebamme hört man auch nur Gutes!

Bin jetzt in der 30. SSW. Heute morgen bekomme ich von meiner Hebi einen Anruf, dass sie soeben erfahren hat, dass die "Ausweichhebi" ebenfalls bis 10.04. in Urlaub ist. Nun stehe ich blöde da!

Nun hat sie mir eine andere Hebi vorgeschlagen, welche ich auch mitnehmen könnte. Allerdings kenne ich die gar nicht und die wohnt auch nicht in unserer Nähe. So langsam aber sicher frage ich mich, was mir eine Beleghebamme bringen soll, wenn ich die gar nicht kenne und mit der außer der Geburt nix zu tun haben werde.

Gut, ich hätte kein Schichtwechsel. Aber das, was ich eigentlich wollte, eine Hebi meines Vertrauens dabei haben, hätte ich nicht. Bin jetzt am Überlegen, ob ich mir diese Investition, welche sich auf ca. 400 € beläuft, überhaupt noch geben soll.

Wer hatte schon mal eine Beleghebamme mit und was meint ihr in meinem Fall.

LG

Uli (30. SSW)

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Hallo,

kann deine Bedenken nachvollziehen. Den einzigen Vorteil, den du jetzt noch hättest, wäre, dass sie die ganze Zeit bei dir bleibt, auch wenn noch soviele andere Kinder zur Welt kommen. 400 € sind ja auch heftig...ich zahle 150€...

Wieweit wäre denn das nächstmögliche Krankenhaus??

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Hallo Zaubermaus,

danke für Deine Antwort.

Das Krankenhaus, in welches ich gehen möchte, ist wirklich ideal. Liegt keine 10 Minuten von hier, ist realtiv klein und beschaulich. Hat so ca. 400 Geburten im Jahr und ist deshalb auch kein Fließbandbetrieb. Außerdem bemühen die sich, die Frauen nach der Geburt alleine ins Zimmer zu legen, damit sich die Mütter und Kinder nicht gegeneistig stören - sofern das natürlich der Betrieb zulässt.

Für meinen Mann wäre es auch gut, so könnte er mit unserem Großen auch ohne lange Anfahrtswege vorbeikommen. Das nächste Krankenhaus ist eine große Uni-Klinik, welche ca. 30 Minuten weg ist. Denke aber doch, dass man dort eher "durchgeschleust" wird. Außerdem sind dort 3-Bett-Zimmer ganz normal.

Das einzig blöde ist eben, dass ich in meinem Wunschkrankenhaus keine externe Beleghebamme bringen kann. Alles hat halt seine Licht- und Schattenseite. Weiß jetzt auch noch nicht, was ich machen soll.

Klar kenne ich weder die zweite noch die dritte Hebi. Vielleicht ist mir die dritte ja total sympatische. Aber irgendwie habe ich mit diesem Hickhack meine Probleme.

LG

Uli

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Hallo Uli,

ich hatte selber noch keine Beleghebamme, werde aber für meine nächste Geburt ein in Anspruch nehmen. Also Erfahrungen kann ich dir leider nicht mitteilen.

An deiner Stelle würde ich mich fragen was deine Prioritäten sind und dann würde ich entscheiden. Ich für meinen Teil habe auch eine Hebamme zur Nachsorge (die leider keine Beleghebamme ist) und dann eine zur Entbindung. Nach meiner ersten Geburt (Einleitung morgens, KS 24h später und gefühlte 6 Hebammen und Meinungen) ist es mir sehr wichtig, einen Ansprechpartner zu haben. Klar, die Geburt kann auch ganz kurz werden, sodass ich im KH auch nur eine hätte, aber wer weiß das schon.

Wichtig finde ich aber, dass sie dich und deine Geschichte kennt, und auch weiß welche Vorstellungen du von der Geburt hast. Die zweite Hebamme solltest du ja vorher auch kennenlernen. Natürlich ist es schade, dass es nicht deine Wunschhebamme ist, aber sie wird dir bestimmt auch sympatisch sein.

Vielleicht konnte ich dir ein wenig helfen. Ja und 400 Euro finde ich auch ein wenig heftig, ich zahle bspw. gar nix, würde aber für diesen eigentlichen Luxus auf jeden Fall auch zahlen.

LG, Jule


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Hallo...

hm ich würde sagen es kommt darauf an wie "personengebunden" du da bist. 400€hört sich happig an im ersten Moment, allerdings stellt sich mir da auch die Frage, was man da für sein Geld bekommt? Bei 24stündiger Rufbereitschaft und der Begeleitung der kompletten Geburt etc. ist das vielleicht gar nicht so viel für die Hebamme. Aber was wäre wenn sozusagen der Super GAU eintritt, deine 1. Wahl Hebamme in Urlaub ist, die 2. auch, der Notfall Ersatz hat ne längere Anfahrt und wenn du Pech hast noch eine andere Geburt gleichzeitig?

Ich habe letzte Woche Montag entbunden und hatte keine Beleghebi. Dafür über 18 Stunden Krankenhausaufenthalt mit Wehen bevor es tatsächlich losging, dementsprechend mehrere Schichtwechsel und 5 verschiedene Hebammen. Das ganze hört sich schlimmer an als es ist. Unter den Hebammen war keine dabei, von der ich gesagt hätte "die will ich aber nicht" und alle hatten unheimlich viel zu tun, da ich einen Tag erwischt hatte an dem wie am Fließband Babies auf die Welt kamen. Meins kam natürlich mittem im Schichtwechsel... der letzten konnte ich grad noch sagen die Fruchtblase ist geplatzt und ich denke es geht los. Die antwortete dann super, aber ich geh dann jetzt. Die nächste kam ,sagte sie übernimmt und wupp... Kind war nach kurzer Zeit da und ich wusste nicht mal den Namen der letzten Hebi.

Hauptsache Mama und Baby heile, am Ende war mir sowieso alles egal. Ich denke nicht, dass ich glücklicher gewesen wäre, wenn mich nur eine Hebi knapp 24 Std. begleitet hätte. Zum großen Teil, kann sie bevor die Geburt losgeht nicht zwangsläufig allzu viel tun und ist vielleicht schon genauso geschafft wie ich nach so langer Zeit.

Liebe Grüße

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Hallo Uli

Meine erste Entbindung wäre fast so geendet wie bei dir - Sonntag Abend, ich war die letzte im Kreissaal und mein Sohn wollte einfach nicht raus kommen. Der Arzt UND die Hebamme waren ungeduldig und wollten auch einen KS machen. :-( Allerdings hat mein Sohn denen einen Strich durch die Rechnung gemacht und kam dann doch plötzlich "rausgeschossen". :-p
Der Arzt und die Hebamme haben mich so gestresst dass ich auf keinen Fall wieder in einem Krankenhaus entbinden möchte. Ich hab in 2 Wochen ET und plane eine Hausgeburt.

Nach einen KS ist dass Krankenhaus natürlich besser für dich. Aber 400 Euro an jemanden zu bezahlen von dem du nicht mal weisst ob du am Ende zufrieden bis???#kratz ich würde dass nicht machen!!! Ich würd eine Beleghebamme nur bezahlen wenn ich sie vor und nach der Geburt auch sehen würde. Meine Hebamme kenne ich jetzt schon seit langem und ich vertraue ihr.

Wäre ich an deiner Stelle würd ich darauf hoffen das dass Kind kommt nachdem die Hebamme aus dem Urlaub zurück ist. Kommt es vorher würd ich jemanden mit in den Kreissaal nehmen der mich sehr gut vertreten kann so dass mich niemand zu irgenteinem Blödsinn breitschlagen kann.

Ich hoffe das deine Hebamme bei der Geburt dabei sein kann. Meine hat ihren Urlaub um 4 Wochen verschoben damit sie auf jeden Fall da ist wenns losgeht.
In jedem Fall alles Gute für dich.

Lg, Julia

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Hallo!

Also, ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall eine Beleghebamme nehmen und zwar genau aus den Gründen, die Du ja ziemlich detailliert nennst. Sicherlich ist jede Frau verschieden aber ich könnte mir vorstellen, dass Du wirklich ein "Sprachrohr" und eine Vertrauensperson unter der Geburt brauchst und dass sie Dir dann viel besser dabei hilft, Dein Kind "heil und gesund" zu Welt zur bringen als ein (dem Anschein nach!) auf seine Uhr fixierter Arzt!

Ich habe nicht genau verstanden, was nun konkret gegen die 3. Hebamme - die weiter weg wohnt - spricht: Würde Sie die Schwangerschaftsbetreuung vor der Geburt aus Entfernungsgründen erst gar nicht übernehmen??? Dann hättest Du tatsächlich kaum etwas gewonnen für das vergleichsweise viele Geld.

Ich kenne es von hier nur so, dass Beleghebammen einen Teil der Vorsorgen vor dem ET übernehmen zwecks Kennenlernen von Mutter und Kind. Du hast ab der 30. (???) SSW sowieso alle 2 Wochen Vorsorgetermine, die könntest Du ja evtl. im Wechsel bei der Hebamme und deinem FA wahrnehmen. Dann könntest Du in jedem Fall ein gutes Vertrauensverhältnis zu der Hebamme aufbauen. Ab der 37. Woche bis zur abgeschlossenen 41. Woche steht dann Deine Beleghebamme meines Wissens nach 24 Stunden am Tag in Rufbereitschaft für Dich bereit. Wenn bei Dir die Wehen beginnen, sollte sie zu Dir kommen und mit Dir gemeinsam entscheiden, wann es Zeit ist, ins KH zu fahren.

Wenn nun die 3. Hebamme weiter weg wohnt, müsstest Du all diese Fragen einmal mit ihr telefonisch klären. Vielleicht sieht dann ja alles schon viel optimistischer aus.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du eine schöne 2. Geburt nach Deinen Vorstellungen erleben kannst!

Liebe Grüße,
Becca-